Das als Elektroautobauer gegründete Münchner Start-up Sono Motors hat die Unterzeichnung von Investitionsvereinbarungen mit YA II PN, Ltd. („Yorkville“) bekannt gegeben. Diese sollen es dem sich mittlerweile rein auf Solartechnologie für Fahrzeuge anderer Unternehmen konzentrierenden Unternehmen ermöglichen, sich zu restrukturieren, das seit Mai 2023 laufende Eigenverwaltungsverfahren zu beenden und sein Geschäft mit Solarintegration weiterzuführen.
Vorbehaltlich der Erfüllung bestimmter aufschiebender Bedingungen sei man mit dieser Transaktion in der Lage, eine ausreichende Finanzierung für seine Geschäftstätigkeit bis mindestens Ende 2024 zu erhalten, so Sono Motors in einer Mitteilung. Der Vollzug der Verträge mit Yorkville und die Aufhebung des Insolvenzverfahrens würden derzeit für Ende Januar 2024 erwartet.
„Die letzten Monate waren für alle bei Sono Motors anstrengend, aber gleichzeitig auch unglaublich lehrreich. Jetzt ist es an der Zeit, das Gelernte in Erfolg umzuwandeln. Unser erfahrenes Team ist begierig darauf, weiter an unserer Vision zu arbeiten, und ist in den letzten Monaten über sich hinaus- und noch enger zusammengewachsen. Wir glauben, dass die Vereinbarung mit Yorkville uns die Möglichkeit für einen vielversprechenden Neustart gibt“, sagt Jan Schiermeister, der derzeit als Head of Technology bei Sono Motors tätig ist.
Der Neustart des Unternehmens geht Hand in Hand mit einer Umstrukturierung des Managements. Nach der Unterzeichnung des Investorenvertrages habe man in den letzten Tagen allen Mitarbeitenden, die Ende Oktober gekündigt wurden, eine Wiederbeschäftigung anbieten können, die von der Mehrheit der Belegschaft bereits angenommen wurde. „Diese große Bereitschaft zur Rückkehr ist für mich ein deutliches Zeichen für eine außerordentlich hohe Motivation und Einsatzbereitschaft. Diese Mitarbeitenden sind das Rückgrat von Sono Motors, und ich bin fest davon überzeugt, dass wir alle gemeinsam gestärkt aus dem zu erwartenden Abschluss des Eigenverwaltungsverfahrens hervorgehen werden“, so Schiermeister.
Höchste Priorität habe nun die Markteinführung des „Solar Bus Kits“, einer von Sono Motors entwickelten Solarnachrüstlösung für Diesel- und Elektrobusse zur Reduzierung von CO2-Emissionen. „Darüber hinaus wird Sono Motors die Entwicklung und Vermarktung seiner einzigartigen Solarintegrationstechnologie weiter vorantreiben, die eine Vielzahl von Fahrzeuganwendungen wie Kühlfahrzeuge, Last-Mile-Lieferwagen und Pkw nachhaltig antreiben und damit einen wesentlichen Beitrag zur Klima- und Mobilitätswende leisten kann“, heißt es.
Trotz des laufenden Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung habe man auch im Jahr 2023 neue Kundenbeziehungen aufgebaut und bestehende gestärkt sowie kürzlich die Zusammenarbeit mit einem der zehn größten Fahrzeughersteller der Welt durch die Unterzeichnung eines neuen Servicevertrags vertieft, erklärt Sono Motors abschließend. Seit März 2023 sei die Gesamtzahl der Kunden und Partner für die Solartechnologie von 25 auf 28 gestiegen.
David meint
Ich bin gespannt, welcher Trick dieser Meldung zugrunde liegt. Eins ist es jedenfalls 100% nicht: Ein seriöser Investor, der ab jetzt das Geschäft von Sono Motors auf solide Beine stellt.
andi_nün meint
Ich wünsche viel Glück, das Bullshit-Buzzword Bingo scheint immernoch zu laufen.
Persönlich sehe ich für das Unternehmen keine Zukunft, PV integration in Fahrzeuge können andere mit eigenen Ingenieuren schneller und besser entwickeln.
David meint
Vor allem hat Sono Motors keine Erfahrung mit Solartechnik, kann keinen Use-Case zeigen, hat keine Referenzen. Sie sind aber auch kein Karosseriebauer, der mechanisch und elektrisch montieren kann sowie gute Kontakte zu Prüforgansisationen hat. Sie haben keine Solarzellenproduktion oder sind bereits Großkunde mit sehr guten Einkaufskonditionen, so dass sie an der Quelle säßen. Sie haben keinen LKW-Handel, so dass man bereits viele Kunden hätte. Sie haben einfach nichts. Außer der Idee: Es hat bei PKW nicht geklappt, also LKW. Das ist so wie: Ich arbeite jetzt an meiner zweiten Million. Die erste ist nichts geworden.
Swissli meint
Diese Yorkville haben ja schon im Dezember 2022 eine Wandelanleihe von 31 Mio. $ mit Sono Motors gemacht.
Eher dubios das ganze….
Gerry meint
Stehen da nicht noch ein paar Rückzahlungen an ehemalige Sion-Reservierer an ? Oder hat man sich da mit der Insolvenz elegant der Forderungen entzogen ? Bin mal gespannt…
Jörg2 meint
Gerry
Ich gehe davon aus, dass diese (Rück-) Forderungen zur Insolvenztabelle angemeldet wurden und die Quote nahe dem Gefrierpunkt liegt.
Flo meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
MacGyver meint
Was ist mit dem Geld der SION Investoren? Mich enttäuscht, dass das mit keinem Wort erwähnt wird. Die 50 Millionen haben sie vollständig verbrannt. Und jetzt wird so getan als hätte es die ganze Vorgeschichte nie gegeben.
Gunnar meint
Ist auch richtig so. Wer sein Geld damals in Sono investiert hat, war selber schuld. Die haben es nicht verdient, ihr Geld zurück zu bekommen. Sowas muss auch eine Lehre für naive gutgläubige Menschen sein.
MacGyver meint
Der Enkeltrick ist auch mega plump und durchschaubar. Trotzdem ist es tragisch, wenn unbedarfte Leute übers Ohr gehauen werden. Hier sollte man nicht Täter und Opfer verwechseln.
jaderuhrige meint
Ich habe 2018 geschrieben das ein Autoproduktion für 250Mio unmöglich ist und min 2 Mrd. Investment erforderlich. Da haben alle gelacht und falsch gelegen.
Stefan meint
Sie hatten ja nicht mal die 250 Mio erreicht.
Gunnar meint
„Da haben alle gelacht und falsch gelegen.“
Hört doch mal mit diesen Pauschalisierungen aus. Das nervt tierisch.
Es haben nicht „alle“ gelacht, im Gegenteil: Der Großteil hier in der Kommentarspalte war skeptisch.
eBiker meint
Korrekt – und jeder der Sono kritisch sah wurde von einer kleinen Gruppe lauter Fans als Hater etc beschimpft.
eBiker meint
Was bitte für einen Servicevertrag wollen die mit einem der 10 größten Fahrzeughersteller abgeschlossen haben. Sono hat absolut nichts.
Swissli meint
Wahrscheinlich WC Rollen austauschen in einem Werk….
eBiker meint
So was wird es sein – oder eher eine sog. Absichtserklärung alla. „Wenn wir irgendwann tatsächlich was von euch kaufen, dürft ihr den Service machen“.
Die haben echt nix, was andere nicht auch können – Solar auf ein Auto kleben machen Camper / Fahrtensegler seit Jahrzehnten.
David meint
Das ist so wie die 12.600 Sion, die Finn bestellt hat. Das war eine Absichtserklärung. Etwa so: Wenn ihr 12.600 potenzielle Kunden habt, die unbedingt einen Sion wollen, dann schickt ihr die nicht weg. Spannender ist eigentlich, warum die beiden dauergrinsenden Chefs nicht mehr das Wort haben.
M3P_2024 meint
..und wer ist der ominöse 10. grösste Fahrzeughersteller? Nach welchen Definitionskriterien? Kleiner als 10 wird die Nummer nicht sein – sonst wärs noch grossspuriger angekündigt…
Stefan meint
Es kommen verschiedene in Frage. Wenn es ein deutscher Hersteller ist, könnte es BMW sein.
eCar meint
Das tote Pferd muss doch schon unglaublich riechen…