Wegen der weltweit unterschiedlichen Entwicklung der Elektromobilität belässt Volvo Verbrenner- und Hybridmodelle weiter im Sortiment. Konzernchef Jim Rowan ist der Meinung, dass Hersteller, die sich ganz aus dem Verbrenner zurückziehen, ganze Märkte verlieren.
„Wir pushen BEV, haben aber auch MHEV und PHEV im Angebot, je nachdem, was der Markt verlangt“, sagte Rowan der Zeitschrift Auto Motor und Sport. Selbst in Europa gebe es Regionen, in denen der Verbrenner noch länger eine wichtige Rolle spielen werde.
„Der Norden elektrifiziert schnell, der Süden braucht etwas länger, wird noch eine ganze Zeit MHEV und PHEV verlangen“, so Rowan. „Wer ausschließlich elektrische Autos anbietet, verliert bestimmte Märkte. Deswegen balancieren wir das.“
Dennoch gebe Volvo das Ziel nicht auf, 2030 vollelektrisch zu sein. Deshalb werde die Marke auch keine neuen Plug-in-Hybrid-Modelle mehr entwickeln, sondern nur noch vorhandene Modelle verbessern. „Wir haben die Plug-in-Hybride XC60 und XC90 gerade mit einer Dreilagen-Batterie ausgerüstet, um deren elektrische Reichweite zu steigern. Dabei nutzen wir den gleichen Bauraum, haben aber Zellchemie und Elektronik verbessert, der XC60 hat jetzt um die 70 Kilometer elektrische Reichweite.“
Volvo bietet aktuell vier Elektroautos an: eine Batterie-Version des kompakten SUV XC40, den Crossover C40 und die neuen SUV im Klein- sowie Großformat EX30 und EX90. Kürzlich wurde zudem der Elektro-Edel-Minivan EM90 vorgestellt – ob und wann dieser nach Europa kommt, ist noch offen.
MB meint
Bloß keine Hybridautos von Volvo, fahre einen 3 Jahre alten V60 und der komplette Elektroantrieb ist defekt. Das Beste: Volvo beteiligt sich noch nicht einmal anteilig an den Kosten.
werkanndas meint
@MB warum kauft man sich so ein anfälliges altes Hybrid Auto?
Wenn dann geht das nur als Fimrenwagen für die ersten 3 Jahre :) :)
KF meint
Mein XC 60 T8 fährt wie sein Vorgängermodell T8 mit der kleineren Batterie extrem angenehm und absolut zuverlässig, in deutschen Großstädten wie auf langen Tagesetappen im skandinavischen Winter. Würde nicht auf die Idee kommen, in Lappland mit etwas anderem als einem allradgetriebenen Hybrid-Volvo zu reisen.
South meint
„Wer ausschließlich elektrische Autos anbietet, verliert bestimmte Märkte.“. Naja, mag sein, aber wer will denn dann noch in diesen kleinen letzten Verbrennernischen/-märkten mit vielen anderen Wettbewerber drinsein und natürlich den Produktionsprozess für E Antriebe und Verbrenner aufrecht erhalten? Da gewinnste dann keinen Blumentopf mehr… In Kürze. So ein Markt ist dann keinen Pfifferling mehr Wert…
Detlef Barr meint
Sehr wahr, obwohl nur wenige sich bisher trauen, es auszusprechen (Volvo hier, BMW, Stellantis..). Aber es werden mehr mit Mut zur Wahrheit.
Powerwall Thorsten meint
Momentan verlieren die meisten Hersteller wohl eher Märkte, weil sie nicht genügend BEVs anbieten – so wird ein Schuh draus.
drolfer meint
@Powerwall Thorsten hast du schon mitbekommen das der Eautoabstatz stockt und Fabriken ihre Eautoproduktion reduzieren?
Powerwall Thorsten meint
Hast du schon mitgekriegt, daß von dem „stockenden Absatz“ nicht alle Marken in gleichem Ausmaß betroffen sind?
Warten wir doch noch 1 Monat, dann werden die prozentualen Veränderungen zum Vorjahr für die einzelnen Märkte vorliegen.
Da werden dann einige auf dem Boden der Fakten ankommen – Wetten dass?
Jens Tanning meint
Der Verbrennermarkt wird politisch abgewürgt, da beißt die Maus keinen Faden ab. Die Investition in ein Neufahrzeug, das nicht BEV ist, sollte gut überlegt sein, der Wertverlust mal Wiederverkauf wird erheblich sein.
Mike meint
Ja, man verliert Märkte, wo es zwar Tankstellen aber keine Steckdosen gibt. Die Frage ist, wie groß sind solche Märkte?
Heiner Festo meint
Steckdosen gibt’s natürlich auch beispielsweise in der Türkei. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei einer ausgeprägten BEV-Rundreise durch die Zentraltürkei:)
Edk meint
Sehr groß..viele haben noch nicht kapiert dass die E Autos die schlechtere Alternative ist..warum hat VW z.b. solche Probleme? Ich finde dass man Mal Allen E Auto vergötterer vor Augen zeigt für welchen Preis edle erden gewonnen werden! Schaut euch die Landschaften und die Menschen dort an…das ein e Auto in der Produktion mehr CO2 produziert wie ein Verbrenner dürften ja manche schon verstanden haben. Und wie der Strom produziert wird interessiert anscheinend keinen..Hauptsache aus der Ladestation….ich hoffe dass die Stromkonzerne wirklich bald die Ladestationen drosselt..dann merken Mal manche was da wirklich vor sich geht….der grüne Wahnsinn nimmt kein ende
Torsten meint
Bitte um Aufklärung, was sind „edle erden“? Falls Sie auf die Elemente der Gruppe der „Seltenen Erden“ anspielen: Welches davon vermuten Sie als Kostentreiber für die Elektromobilität?
Wie werden Diesel und Benzin produziert? Durch regenbogenfarbene Einhörner unter der Tankstelle?
… die Dummheit nimmt kein Ende.
KF meint
Das tolle an unserer freien Gesellschaft ist ja, daß jeder die Freiheit hat, faktenfreien Unsinn zu verbreiten. Die Herrschaft der Dummen wird fürchterlich sein.
Futureman meint
+1
Verstehe auch nie, wie eine Tankstelle ohne Strom funktioniert.
Und wie viele Haushalte (die einen PKW ihr eigen nennen) haben keinen Stromanschluss?
Draggy meint
Und kaufen die sich dann Volvos für 50.000$ aufwärts? Oder sind dass eher Märkte für das was bei uns als Schrott gilt und 3000$ Chinesen?
EdgarW meint
„MHEV“, LOL. Ich brauchte ein paar Sekunden – ach, Mild-Hybrid? Was daran rechtfertigt bitte die letzten beiden Buchstaben „EV“? Beim PHEV könnte man es ja noch verstehen, wenn die Konstruktion auf mehr als 50% (der zurückgelegten Strecke, nicht Fahrten) Batterie-elektrische Fahrt ausgelegt wäre, was nur bei wenigen seriellen Plug-in-Hybriden (BMW i3 REV, Mazda MX-30 R EV, Opel Ampera [das Original, obwohl er besseren Berichten zu folge doch auch über einen direkten mechanischen Durchtrieb vom Verbrenner zu den angetriebenen Rädern verfügte – und schon für die E-Mittelstrecke kaum taugte – letzteres gilt eigentlich auch für den MX-30 R EV]) überhaupt mehr oder minder ansatzweise der Fall ist/war.
Sorry, aber das „EV“ in „PHEV“ ist schon Schwindelei, in „HEV“ sowieso, in „MHEV“ jedoch ist es …. mir fällt kein anständiger Begriff dafür ein.
Zur eigentlichen Aussage Volvos – nun, positiv ausgedrückt, hoffen wir, dass ihr so zeitnah wie möglich komplett aus dem Verbrennungsmotor aussteigen könnt bzw mögt.
eBiker meint
Wie willst du wissen ob ein PHEV auf 50% der Strecke ausgelegt ist?
Das kommt immer aufs Fahrprofil an. Freund von mir fährt wohl 90% Strecke elektrisch – also die täglichen Fahrten. Drei mal im Jahr dann halt nicht – weil dann der Wohnwagen dran hängt.
Martin_030476 meint
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, woher dieses Gerücht kommt, PHEVs würden nur als ICE gefahren werden. Arbeite bei einem großen deutschen OEM und jeder mit dem ich gesprochen hat, fährt mindestens 50% elektrisch. Der Großteil eher um die 80%
Thrawn meint
Zustimmung: Ein MHEV zieht seine Antriebsenergie zu 100% aus fossilem Brennstoff. Das bisschen Strom aus der Rekuperation der Bewegungsenergie wurde vorher mit fossilem Kraftstoff „investiert“.
Würde man diese Antriebsklasse gelten lassen, kann man gleich jedes Auto mit einem elektrischen Anlasser zu E Fahrzeug erklären.
Thrawn meint
Das sind ja bahnbrechende Erkenntnisse!
Das würde ja auch bedeuten: Wer nur noch Äpfel verkauft, verliert den Kartoffelmarkt.
Das hätte Captain Obvious nicht schöner sagen können und sollte uns zu denken geben!
M. meint
Analog dazu wäre die Antwort wohl:
“ alle wissen, dass Äpfel gesünder sind als Kartoffeln, trotzdem werden mancherorts auch zukünftig Fritten gegessen werden“.
Ob das schlau ist, steht doch gar nicht zur Debatte. Es geht nicht um „wünsch dir was“, sondern um „so isses!“.
Wie viele Kartoffeln das sind… einfach: je weniger Bauern welche verkaufen, umso mehr Kunden für jeden von Ihnen.