Tesla war im Jahr 2023 abermals der weltgrößte Hersteller von Elektroautos. Auf das letzte Quartal gesehen lag allerdings erstmals das chinesische Unternehmen BYD vorn. CEO Elon Musk warnte im Rahmen der Präsentation der jüngsten Tesla-Geschäftszahlen vor der Konkurrenz aus der Volksrepublik.
Ohne Handelsbarrieren hätten weite Teile der Autobranche keine Chance gegen die chinesischen Hersteller, glaubt Musk. „Sie sind extrem gut“, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten nach der Vorlage aktueller Quartalszahlen. „Wenn es keine Handelsschranken gibt, werden sie die meisten anderen Autofirmen in der Welt so ziemlich zerstören.“
BYD hat im abgelaufenen Jahr seinen Absatz um knapp 62 Prozent gesteigert. Es seien gut drei Millionen Fahrzeuge verkauft worden, teilte der weltgrößte Verkäufer von rein batteriebetriebenen E-Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden mit. Dabei habe es sich um etwa 1,6 Millionen vollelektrische Fahrzeuge gehandelt. Hinzu kamen 1,4 Millionen Plug-in-Hybride.
Tesla lieferte im Jahr 2023 insgesamt etwa 1,8 Millionen Elektroautos aus, was einem Plus von 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit lagen die Amerikaner vor BYD, die Chinesen hatten jedoch im vierten Quartal die Nase vorn: Sie setzten von Oktober bis Dezember 526.409 reine Elektro-Pkw ab, Tesla lieferte 484.507 E-Autos aus.
BYD hat als Hersteller von Batterien begonnen und gehört hier zu den größten Produzenten. Der Konzern nimmt derzeit verstärkt den europäischen Markt ins Visier, auch eine lokale Produktion ist geplant. Andere Autohersteller aus China zieht es ebenfalls nach Europa. Die etablierten Hersteller haben bei E-Autos länger gezögert und müssen nun aufholen. China hat dagegen früh auf die technisch einfachere alternative Antriebsart gesetzt und wird laut Experten den Markt mit erschwinglichen, aber überzeugenden Stromern dominieren.
Neben Traditionsmarken spürt auch der bisherige Elektroauto-Branchenprimus Tesla die Konkurrenz aus der Volksrepublik. 2024 könnte BYD das US-Unternehmen auch auf das ganze Jahr gesehen überholen: Tesla erklärte, dass seine Wachstumsrate in diesem Jahr „deutlich geringer“ ausfallen könnte. Das liege an der Arbeit an der Einführung der nächsten Fahrzeuggeneration, mit der zukünftig die nächste große Wachstumswelle von Tesla gelingen soll.
hu.ms meint
Der deutsche und europäische pkw-markt hat das auftreten der japaner und später der koreaner mit guten preis-leistungsverhältnissen verkraftet. Er wird auch die chinesen und tesla sowieso packen.
Autokauf ist eben viel mehr als P/L.
Image, emotion, geltungsbedürfnis, service, jahrzehnte gewachsene kontakte – um nur einige zu nennen.
Jörg2 meint
Weder die japanischen Hersteller, noch die koreanischen haben ihren planwirtschaftlichen Staat hinter sich, der es sich zur Aufgabe gemacht, in einzelnen Branchen die Weltmarktführerschaft zu haben. Welche Resultate dort rauskommen können, zeigt die (ehemalige) europäische Solarproduktion, der Bereich Kommunikationsnetze (Hardware)…
Ich wäre mir also nicht so sicher, dass da ein 1:1-Vergleich zu alten Geschichten treffgenau ist.
hu.ms meint
Ein vergleich mit solarmodulen ist unzutreffend, da dieses produkt nur von vergleichsweise wenigen genutzt und wahrgenommen wird und auch erst wenige jahre am markt ist.
Und selbst wenn chinesische BEV durch dortige staatliche masnahmen bei uns 20% billiger sind, die obigen faktoren nicht zu unterschätzen.
Tesla-Fan meint
Du hast Nationalstolz vergessen – schliesslich haben die Teutschen das Auto erfunden, und nur die Teutschen können richtige Autos bauen.
Tesla-Fan meint
Und auf den „Kontakt“ zum Autohändler (der mich freundlich grinsend abzieht) und zur Werkstatt (die mich genauso abzieht) kann ich gut verzichten.
Steven B. meint
Einer wie du, der diese Meinung nicht teilt, ist eh kein Käufer verloren. Du kapierst es einfach nicht – die wenigsten wollen ihr Auto im Internet kaufen und einer Marke vertrauen, die einen CEO haben der mehr Müll abliefert, als er Teslas baut. Genauso wenig wollen einen chinesischen Hersteller ihr vertrauen schenken, da sie mit den Auto 0 Erfahrungen haben und auch sonst kaum ein anderer. die wenigen überzeugten haben nicht die Menge an Freunden die dann getrost auch ein solches Model kaufen würden. Nenn es konservativ, aber so ist der Deutsche Autokäufer eben und das ist gut so.
Tesla-Fan meint
Ja klar! – Internetz ist ja auch Neuland. ©Muddi
gradz meint
@Tesla-Fan reparier doch dein Auto im Internet :)
Ich meinen GTD Varinat 2014 im Internet bestellt und im Werk abholt.
Ersatzteile meine Freund bekomme ich innerhalb 24h an jeder ecke zu extrem günstigen Preisen.
M. meint
Doch, doch, im Gegensatz zu Muddi kennen wir das Internet schon und shoppen dort auch.
Aber ein Auto? Ich meine, ich kann wirklich jeden Kram im Internet kaufen, aber schon bei Schuhen habe ich das aufgegeben. Die müssen halt passen, und die 10x hin und her zu schicken, ist der Sache nicht dienlich. Das wird mit der Zahl der nicht eindeutig Parameter nicht besser. Beim Auto kommt erschwerend hinzu, dass Amazon & Co. das gar nicht an Paketstationen liefern ;-)
Aber das hat sogar dein Haus- und Hof-Autobauer verstanden – und baut jetzt Glaspaläste, die man nicht braucht, angeblich. Schon lustig.
Hinterthür meint
Tesla Fan, wegen solcher Leute wie dir kommt die Seite hier immer mehr in Verruf. Was soll das? Langeweile weil Teslamag nichts mehr hergibt für solche Spassschreiber und Hanswurstl wie dich?
David meint
Tesla hat mit seinen 357 V Autos auch am meisten zu befürchten. Denn die Chinesen haben Break Blending, Instrumente, Lenkstockhebel und CarPlay. Die Gewinne von Tesla beruhen ausschließlich darauf, dass man CO2-Zertificate monetarisiert und an Kundenservice und F&E Investitionen spart. Die Autos reflektieren den technischen Stand von 2017. Außer bei den Assistenzsystemen, die sind schlechter geworden. In Deutschland als Leitmarkt in Europa ist ja schon eingetreten, was für dieses Jahr allgemein erwartet wird. Dort sind weniger Tesla verkauft worden als im Jahr zuvor. Dass die Nachfrage nach Elektroautos aktuell etwas stagniert, kann mir nicht gefallen. Dass dieser Trend aber Tesla am härtesten trifft, gefällt mir doch recht gut. Bestätigt es schließlich, was ich die Jahre vorher über diese Firma geschrieben habe.
Jörg2 meint
Ja, aktuell ist ein Wettbewerb unter zwei Firmen.
Dann kommt sehr sehr lange (fast) nichts.
Tesla-Fan meint
Gut gebrüllt, Löwe!
Powerwall Thorsten meint
Bist das noch du selber, oder lässt da ein Praktikant alte Texte von Chat GPT neu zusammensetzen – ja VW muß offensichtlich an allen Fronten sparen.
Reinhold Kluge meint
Der Tesla Verwaltungsrat wollte nicht sparen, sondern sich mit 750 Millionen Dollar unrechtmäßig bereichern. Nach einer Klage von Groß Aktionären musste das Geld wieder zurückgezahlt werden. Eine grundehrliche Firma, dieses Tesla ;-)
South meint
…also ich bin echt kein Tesla Fan und schon gar nicht von Musk. Aber VWler, die ein Moralpredigt über ehrliche Firmen halten…da sollte man vor der eigenen Haustüre kehren. Und damit meine ich viele Skandale, nicht nur den Dieselskandal….
Reinhold Kluge meint
Ich habe mit VW nichts zu tun, aber selbst wenn, darf man jetzt nicht mehr über aktuelle Skandale bei Tesla berichten ,nur weil es andere mit der Wahrheit in der Vergangenheit auch nicht so genau genommen haben?
Das klingt als forderst du einen Freibrief für Tesla.
South meint
Es klingt genauso wie es soll. Wer auf eine „grundehrliche“ Firma wert legt, sollte die Messlatte bei anderen Firmen genauso hoch legen und nicht selektiv.
Mal davon abgesehen ist es aus Kundensicht doch schwerwiegender, ob ich als Kunde betrogen werde oder ob sich Anteilseigner und Verwaltungsrat uneins sind.
Reinhold Kluge meint
Die Anteilseigner die Klage eingereicht haben sind Pensionsfonds, da ging es um Pensionen die nicht ausgezahlt werden konnten weil der Verwaltungsrat unrechtmäßig hunderte Millionen für sich beanspruchen wollte.
Scheint für dich aber ok zu sein.
South meint
Da Ampel-Ritter. Also ob Tesla wirklich auch in der Zukunft noch den Stellenwert haben wird. Wer kann das schon wissen. Aber es wurde vor wenigen Jahre ja nicht geschrieben, dass Tesla nicht mehr wächst, sondern Pleite geht. Tesla hat schon eine steile, profitable Wachstumsstory hinter sich und muss den Vergleich mit VW bei BEV sicher nicht scheuen….und die Chinesen sind für Tesla, wie auch für VW und die anderen Wettbewerber ein Riesenthema…
Ben meint
Danke für deine Erleutung FUD***avid, jetzt wissen wir auch warum das Model Y der meist verkaufte PKW Europas und weltweit ist und warum der Porschechef das Verbrennerverbot verschieben will.
Yoshi meint
Hauptsache eine Firma von moralisch einwandfreien Menschenfreunden, die in den letzten 15 Jahren dabei ist sich ihren Ruf mit undurchdachtem und kaputtgespartem Schrott zu ruinieren gräbt Tesla Marktanteile ab oder wie?
Die Wahrheit meint
>>>Die Gewinne von Tesla beruhen ausschließlich darauf, dass man CO2-Zertificate monetarisiert … <<<
Dieses dumme Argument geistert immer noch in den Köpfen der Leute rum, denen die Argumente ausgegangen sind.
Was stand denn dazu in der Bilanz 2023? Nenn uns doch eine konkrete Zahl. Es waren in der Hochzeit mal 4 Milliarden an Zertifikaten mit einem großen Anteil vom VW Konzern. Die bauen dadurch notgedrungen auch EAutos und zahlen nichts mehr an Tesla. Von dem weltweit am meisten verkauften Auto ist bei Tesla ein ganz nettes Sümmchen hängen geblieben. Also David, dann nenn uns deine dir bekannten Zahlen zu den Zertifikateinnahmen von Tesla oder schweige dazu für immer. -:)
Ossisailor meint
Musk hat noch das Problem, dass seine Anteile immer weniger wert sind. Der Börsenkurs bricht ein. Gerade lese ich, dass JPMorgan das Kursziel von Tesla auf 130 $ herabgesetzt und auf „underweight“ gesetzt hat. Begründung: Es sei das 6. Quartal in Folge, in dem die Zahlen schlechter sind als erwartet.
@Jörg2: Der chinesische Markt bricht für den VW-Konzern nicht ein. Dessen Absatz hat im letzten Jahr sogar insgesamt um 1,6 % zugenommen. Nach wie vor ist die Gruppe größter Autohersteller in China, vor BYD. Letzterer hat allerdings die Marke VW in China knapp überholt.
Wir vergessen derzeit oft, dass die überwiegende Mehrheit der Chinesen sich für Verbrenner entscheidet, nach wie vor.
alupo meint
Du solltest besser Gordon Johnsen zitieren, der passt besser zu dir.
Er prognostiziert jetzt wohl bald um 10$ und glaubt es wohl auch. Aber er steht im Analystenranking zu deren Prognosegenauigkeit von vielen Tausenden unter den Allerletzten.
Oder Du versuchst es mal mit den Prognosen von ARK Invest ;-).
Jörg2 meint
Ossi
Die Angabe von 1,6% Wachstum von VW in China in 2023 entfaltet nur Information, wenn man dazu das Wachstum des Gesamtmarktes benennt.
Der Pkw-Gesamtmarkt in China in 2023 ist um 6% gewachsen.
Welche Rolle spielt im Pkw-Markt der Wert des Aktienpaketes von Musk? Könntest Du kurz etwas weiter ausführen, was Du meinst? Danke!
Hans Meier meint
Solange an die Aktionäre Divideden gezahlt werden sollte man den Wettbewerb nur machen lassen. Scheinbar können es sich die Firmen leisten, dann ist auch genug Geld da. Und wie bereits schomal geschrieben, 3-5 Hersteller weltweit würden reichen. Man stelle sich mal vor diese Markenvielfalt gäbe in der Flugzeugbranche… sinnlose „Vielfalt“, geschützt von den jeweiligen Wirtschaften mit Subventionene aller Art… hat mit Wettbewerb genau gar nichts zu tun.
brainDotExe meint
Beim Flugzeug ist es auch relativ egal wie das aussieht, es muss funktional sein.
Beim Auto, spielen Emotionen und somit auch die Optik eine größere Rolle.
Hier braucht man Vielfalt um möglichst viele Geschmäcker zu bedienen.
Hans Meier meint
Emotionen und Markenwelten ist eine Erfindung der Autoindustrie btw deren Marketing. Die Leute kaufen das was da ist und die Kunden haben genau 0 Einfluss darauf. Was Automarken verkaufen definieren alleine die Automarken selber, dank Leasing diktieren sie ebenfalls die Preise praktisch losgelöst vom Wettbwerb und Herstellungskosten. Ein Auto unterscheidet sich von einem Flugzeug in genau nichts was „Marken“ anbelangt, darum 3-5 Hersteller und 20 bis 30 Fahrzeugmodelle overall würden völlig reichen.
M. meint
Das ist doch Unsinn.
Marketing gab es lange, bevor Autos überhaupt erfunden wurden.
Menschen haben sich schon immer für subjektive Eigenschaften von Produkten interessiert, und daher war es schon immer ein gutes Geschäft, dieses Interesse mit einem passenden Produkt zu bedienen.
Die Kunst ist, zu erraten, was dieses Interesse wecken wird.
Streng objektiv gibt es keinen Bedarf an mehr als 6 bis 8 verschiedenen PKW, und die in 4 immer gleichen Farben – für den Kontrast, nicht für den Geschmack. 30 Modelle ist purer Überfluss – rein objektiv.
Jörg2 meint
brain… (tatsächlich? „brain“?)
Ich setze mich sowohl in Taxen als auch auf den gebuchten Flugzeugsitz ähnlich emotionslos.
M. meint
Du kennst Autos nur als Taxen… da wird mir manches klar. ;-)
Aber trotzdem sehr lobenswert!
Jörg2 meint
M.
Nein.
Ich kenne Flugzeuge nur „zur Miete“. Da nehme ich dann zum Vergleich halt auch nur die Autos, die ich miete.
M. meint
Trotzdem Unfug.
Bei einem Taxi ist mir die Marke auch egal, aber Autos kenne ich eben nicht nur zur Miete, weshalb es für mich keinen Sinn ergibt, sie mit einem Flugzeug zu vergleichen. Ich vergleiche soe jau auch nicht mit Fahrrädern oder der Fliesenschneidemaschine aus dem Baumarkt.
Aber du kannst dir gerne das nächste Auto, in das du als Taxi steigst, auch privat kaufen.
Oder kauf dir halt ein Flugzeug. ;-)
Tesla-Fan meint
Also ich bin da bei Taxis durchaus pingeliger.
Wenn ich die Möglichkeit habe schaue ich zuerst, ob in der Schlange ein E-Auto steht. Wenn nicht, suche ich mir von den anderen Kisten das an wenigsten Dreckige aus.
Andi EE meint
Sorry @Hans, es gibt kaum eine Branche die mehr durchgefuttert wird, als die Verkehrsfliegerei. Das Duopol steht doch für null Fortschritt, allenfalls mal was aus der Militäraviatik übernehmen, das wars dann aber auch schon. Der Quark z.B. mit dem Flugschreiber, die immer wieder vereisenden Sensoren, immer die gleichen Konzepte die weit von der besten Energieeffizienz entfernt sind … nicht zuletzt wegen den dummen Regeln am Boden die höhere Spannweiten der Flügel verhindern. Es ist viel genormt und die Zulassungsverfahren sind so teuer und langwierig.
Nein, mit so einer Wirtschaft mit ganz wenigen Playern (DDR/Sowjetunion), hätten wir niemals gute EVs wie das jetzt der Fall ist. Immer wenn eine Entwicklung etwas Abflachung, ruft man nach der Konsolidierung des Marktes … wieso, was steckt hinter deiner Absicht. Was stört dich daran, dass Firmen/Konzerne besseren weichen müssen?
Hans Meier meint
Die Flugbranche besteht aus mehr als 2 Playern… und die wenigen Probleme die Flugzeuge im ggs zum Autos haben zeigt eben genau das mehr Herstelller genau gar nichts besser machen.
Die gesamte Autoindustrie hat bis heute keine guten EV’s gemacht ausser der eine neue Hersteller der nicht mal wirklich aus der Branche kommt…. und es ist auch ein reines Meetoo/Copy,Past der OldIndustrie überall. Zwar behauptet die Autoindustrie gross immer technologisch vorne zu sein, bei genauer Betrachtungsweise kriegen sie kaum was hin was sie nicht von Zuliefern von der Stange kaufen können und eine minimale Komplexität aufweist. Dazu sind sie zeitlich lahm wie Enten. Dank Subventionen, Kurzarbeitergeld, Schützenhilfe bei Straftaten vom Staat, direktes Schreiben der Gesetzte auf EU-Niveau mit Lobbyisten etc läuft der Wettbewerb auch nicht sauber. DDR/Sowjetunion System haben wir genau heute in dieser Industrie. Es wäre Zeit das die Autoindustrie „lean“ wird. Und da reichen eben wie Analog zur Flugindustrie ein paar Firmen mit ein paar Modellen.
Und aus Umweltsicht wäre es ebenfalls zu begrüssen.
eHannes meint
Keine Panik! Jetzt, wo die Elektroautos – zumindest in Deutschland – in den Zuwachsraten erst mal etwas pausieren werden, gewinnen europäische Hersteller Zeit, aufzuholen. Und die haben ihre Werkstattnetze mit gut ausgebildetem Personal, Show Rooms etc. schon. Das müssen die Chinesen erst mal alles aufbauen. Ich erinnere mich noch gut an die Panik in den 70er- und 80er-Jahren, als die Japaner nach Meinung der Presse drauf und dran waren unsere Autohersteller zu vernichten. Ist nicht so eingetreten.
Jörg2 meint
eHannes
In den letzten 10..20 Jahren hat die deutsche Autoindustrie vom chinesischen Markt gelebt. Der bricht nun immer weiter weg. Da wird die „Insel“ Europa nicht ausreichen um das zu kompensieren. Schon garnicht, wenn Teile vom europäischen Markt an die Chinesen gehen.
M. meint
Die Chinesen, umgekehrt, brauchen den europäischen Markt ebenso. Auf den amerikanischen Markt, auf dem die Europäer zumindest teilweise vertreten sind, sollten sie nicht bauen – das Geld kann schnell weg sein.
China alleine ist als Markt dann auch nicht groß genug – schon gar nicht für Dutzende Hersteller, die alle in die Top 5 der Welt wollen.
Die Zahl der Autos, die Menschen innerhalb eines Jahres kaufen können, mag zwar steigen, aber unbegrenzt groß ist sie nicht.
Jörg2 meint
M.
Der chinesische Pkw-Markt ist das 2,5-fache vom europäischen Markt (nach Stückzahl jährlicher Neuzulassung) bei einer, vergleichsweise, unterdurchschnittlichen Durchdringung.
Natürlich wollen die Chinesen mit ihren Autos auf den Weltmarkt, also auch in die EU. Das ist (wie bei anderen Branchen auch, s. Transportwesen) erklärtes Ziel der KP China. Wie üblich werden mehrere, in Konkurrenz stehende, Unternehmen „losgeschickt“.
Erster Step: Bewährung auf dem Heimmatmarkt bei rückläufiger regulatorischer und finanzieller Unterstützung. Zweiter Step: Nach Aussiebung werden 2..3 Firmen massiv beim Einstieg in den Zielmarkt unterstützt und das Aussieben beginnt von vorn.
Was den europäischen Markt betrifft, sind wir am Anfang von Step 2.
Patrick Nue meint
Wer in China kann sich denn ein Auto leisten? Das ist die Mittelschicht, also ca. 140 Millionen Haushalte. Wobei man hier auch differenzieren muß, die Mittelschicht beginnt bereits bei 15000€ Einkommen im Jahr, das reicht nicht für ein Auto.
Jörg2 meint
Patrick
China definiert seine Mittelschicht mit einer Haushaltseinkommensspanne von (umgerechnet) 15.000 US$ bis 74.000 US$. Da können sich viele ein diesen 140 Mio. Haushalten Auto leisten.
Jörg2 meint
„Da können sich viele ein diesen 140 Mio. Haushalten Auto leisten.“
Oh! Der Satz von mir ist Murks.
Besser: Da können sich viele dieser 140 Mio. Haushalte ein Auto leisten.
MichaelEV meint
Keine Panik auf der Titanic, solange die Musik noch spielt wird ganz bestimmt alles gut.
Diese Argumentation ist irgendwie ziemlich grotesk, wo in den letzten Tagen durch die Presse ging, dass Mercedes die eigenen Niederlassungen aufgeben wird und BYD als mögliches neues Zuhause genannt wurde.
BEV meint
BYD ist doch schon bei Mercedes und BMW Händlern im Schaufenster.
BEV meint
…Vertragshändler..
MichaelEV meint
Das kommt ja noch dazu, dass chinesische Marken sowieso schon bei bestehenden Händlern vertreten sind. Bei uns ist MG bei einer großen Händler-Gruppe stark dabei.
Zeitgleich dünnen andere Hersteller ihr Netz aus und Händler gehen komplett an Chinesen über.
So oder so, dieses Argument mit dem Werkstattnetz greift nicht.
BEV meint
das werden die Kunden nach und nach auch sehen
Ich kann schon nachvollziehen, dass man lieber einen Händler / Werkstatt in der Nähe haben will, als bei jedem Problem 50km hin und zurück fahren zu müssen.
Noch lieber ist mein mobiler Service, für Kleinigkeiten. Bei manchen Herstellern muss man ja schon für ein Update 2-Tage in die Werkstatt und bekommt einen Brief zugesendet, das ist ein andere Welt.
Und besonders Wichtig ist das was man nicht sieht, die Ersatzteilversorgung. Das muss alles erst im Hintergrund aufgebaut werden.
Steven B. meint
Ich finde es aber auch schlau von Mercedes, da werden die Autohäuser abgestossen die defizitär sind und diese werden durch chinesische Unternehmen weitergeführt, bis diese bemerken, dass dieses Autohaus kaum Umsatz generiert, hat Mercedes an einem anderen, gut funktionierenden, Standort das Geld verdient, was sie früher an dem alten Standort verdient haben zusätzlich generiert. Der Chinese bleibt dann auf einer teuren Immobilie mit nahezu 0 Umsätzen sicher und schreibt weiter rote Zahlen. Sorry, aber die chinesische Automobilindustrie wird nach Strich und Faden beschissen und die merken es nicht einmal. Sie sind halt nicht belehrbar, weil sie anscheinend alles besser können…
BEV meint
Achso und die Chinesischen Hersteller schlafen in der Zwischenzeit?
Wovon träumst du denn?
Das kann man auch nicht mit den 70er oder 80er oder 90er Jahren vergleichen. Zum einen es gibt einen Wechsel der Technologie, das war damals nicht der Fall und China ist und wird viel viel viel größer und stärker. Und ich sehe das wirklich nicht im Positiven.
Es geht heute darum, dass 1. besonders die deutschen Autobauer den chinesischen Markt brauchen und man hier trotz wachsender Verkaufszahlen viel Boden verliert, besonders im Bereich der BEVs droht das totale Versagen, da die Chinesen lieber vom Heimischen Hersteller kaufen, denn die werden in einer sehr hohen Geschwindigkeit immer besser und sind noch lang nicht am Ziel angekommen. Der Wille Chinas ist sehr sehr stark, ganz anders als das bei uns der Fall ist. Und 2. sind die Chinesen sehr stark auf Expansionskurs, das merk man heute noch nicht so, da das Angebot und die Preise noch nicht attraktiv genug sind, das wird sich aber noch ändern. Und hier werden auch Strafzölle nicht die Lösung sein, die einen kaufen sich die europäischen Marken (z.B. Geely) und bauen Werke in Europa (z.B. BYD) und man wird kaum die eigenen Hersteller bestrafen, wenn die Fahrzeuge und/oder Batterien aus China importieren.
tutnichtszursache meint
Also das mit dem Händlernetz möchte ich bezweifeln, bei mir im eher ländlichen Ostwestfalen ist BYD durch eine große Mehrmarken Gruppe vertreten, die in Ostwestfalen, Hessen und Thüringen 24 Standorte haben oder Ora / GWM haben als Partner den größten VAG Händler in Ostwestfalen mit fünf Standorten und zusätzlich auch einen Opel Händler mit drei Standorten im benachbarten Süd-Niedersachen. Ich als Dorfkind bekomme BYD im selben Umkreis wie Tesla und Ora / GWM bekomme ich sogar im Umkreis von 20km, die zweimal in je einer 20.000 Einwohner Stadt mit verschiedenen Händlern vertreten sind, da sind die „klassischen“ Hersteller nicht besser aufgestellt.
alupo meint
Die Vorgehensweise der Chinesen bemerkt man bei anderen Branchen die sie bereits aufgemischt haben (Konsumerelektronik, Ausstattung der Deutschen Telekom für das neue 5G-Handynetze (Huawei), PV Industrie etc.).
Nenne mir einen Grund warum die chinesischen Manager es jetzt im Automobilbereich schlechter machen sollten als ihre Kollegen. Zumal sie von denen lernen können wie man sowas macht oder es sind sogar die gleichen Manager wie damals.
Oder nenne mir einen Grund, warum es die Europäer im Automobilbereich besser machen sollten als ihre bereits umtergegangenen Kollegen?
Nein, China ist für unsere Wirtschaft eine echte Gefahr und auch deshalb versuche ich chinesische Produkte zu meiden. Aber selbst bei so einfachen Dingen wie Tischtennisbeläge kommt man an ihnen nicht mehr vorbei.
hu.ms meint
Weil die japaner und koreaner auch nur einen kleineren teil des europäischen automarktes erreichen konnten. Die europäischen hersteller sind dabei nicht untergegangen sondern konnten ihre umsätze die letzen 40 jahre steigern.
Futureman meint
Alleine die beiden Hersteller werden in diesem Jahr wohl über 4 Millionen reine E-Autos verkaufen. Da wird der Markt für viele andere immer enger.