Die Gebrauchtwagenpreise starten weitest-gehend gefestigt ins Jahr 2024. Wie aus dem aktuellen Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) des Online-Automarkts AutoScout24 hervorgeht, kostet ein Gebrauchtwagen im Januar durchschnittlich 27.399 Euro und damit nur 0,2 Prozent weniger als noch im Dezember.
Dass es aktuell einen Markttrend zu rückläufigen Gebrauchtwagenpreisen gibt, zeigt sich im Vergleich mit dem Vorjahresmonat: um 4,8 Prozent haben Gebrauchte seitdem an Wert verloren. Vor allem E-Autos sind im neuen Jahr günstiger zu haben: Sie verbilligen sich innerhalb eines Monats erneut um durchschnittlich 1,5 Prozent.
„Getrieben von einer steigenden Nachfrage haben sich die Durchschnittspreise im Januar zwar stabilisiert – das muss aber nicht heißen, dass damit der Abwärtstrend bei den Gebrauchtwagenpreisen, den wir seit dem Frühjahr 2023 beobachten, bereits gebrochen ist“, so Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. „Die Durchschnittspreise bewegen sich im Januar nach wie vor auf einem hohen Niveau. Zudem dürfte das Angebot an Gebrauchtwagen weiter anziehen. Grund sind nicht zuletzt die gestiegenen Neuwagenzulassungen, die als logische Folge zu mehr Gebrauchten auf dem Markt führen werden. Nur wenn die Nachfrage weiterhin hoch bleibt, kann diese das gestiegene Angebot kompensieren – und damit die Preise stabil halten.“
E-Autos weiterhin unter Preisdruck
Preisabschläge sind im Januar über alle Antriebsarten hinweg zu beobachten. Wie in den Monaten zuvor sind es erneut E-Autos, die deutlich günstiger angeboten werden: Ihr Durchschnittspreis reduziert sich um 1,5 Prozent auf 30.772 Euro im Vergleich zum Dezember.
Andere Antriebsarten bleiben im Vergleich zu den E-Autos im Wert stabiler: Diesel verbilligen sich innerhalb eines Monats um 0,4 Prozent auf einen Durchschnittspreis von 28.668 Euro. Benziner geben 0,3 Prozent ab und werden im Schnitt für 25.238 Euro gehandelt.
Hybridfahrzeuge notieren mit 37.762 Euro um 0,2 Prozent unter Vormonatspreis. Und während Fahrzeuge mit CNG-Antrieb fast unverändert für 14.383 Euro angeboten werden, verlieren Autos in der LPG-Variante recht deutliche 0,8 Prozent, was ihren Durchschnittspreis auf 18.842 Euro senkt.
Fahrzeugsegmente: Mittelklasse günstiger, Oldtimer teurer
Beim Blick auf die Fahrzeugsegmente entwickeln sich die Preise im Januar uneinheitlich. Die größten Einbußen müssen Fahrzeuge der Mittelklasse (Durchschnittspreis: 25.867 Euro) mit -0,6 Prozent und der Oberen Mittelklasse (31.249 Euro) mit -0,7 Prozent hinnehmen. Modelle der Oberklasse verteuern sich hingegen mit 1,9 Prozent auf durchschnittlich 64.313 Euro. Aber auch Kleinwagen legen preislich um 0,4 Prozent auf einen Durchschnittspreis von 14.766 Euro zu.
In den Altersklassen gibt es bei den Fahrzeugen mit hoher Laufleistung die meiste Bewegung. So verteuern sich Oldtimer um 3,8 Prozent auf durchschnittlich 30.407 Euro, während Youngtimer sich um 1,6 Prozent auf 7.576 Euro verbilligen.
Ansonsten stehen Jahreswagen unter Preisdruck: Händler geben sie um 1 Prozent günstiger ab, so dass sie im Schnitt für 41.174 Euro den Besitzer wechseln.
Nachfrage steigt deutlich, Angebot schwächelt
Die Nachfrage steigt laut der Auswertung im Januar wieder an – und das über alle Segmente hinweg. Am deutlichsten steigen die Kundenanfragen für Hybride (+23 %) an, aber auch Benziner (+18,7 %), E-Autos (+16,2 %) und Diesel (14,9 %) werden gesucht. Gesteigertes Interesse besteht zudem an LPG-Fahrzeugen (+8,7 %), während Autos mit CNG-Antrieb nur ein kleines Nachfrageplus von 0,8 Prozent erzielen.
Die hohe Nachfrage trifft im Januar auf ein reduzierteres Angebot. Am deutlichsten geht dieses mit 11,4 Prozent bei Erdgasfahrzeugen (CNG) zurück, aber auch Kunden, die sich für Diesel (-7,2 %), Benziner (-7,5 %) und LPG-Fahrzeuge (-4,4 %) interessieren, haben im Januar weniger Auswahl. Bei Hybriden (-2,5 %) und E-Autos (-2,1 %) bleibt das Angebot im Vergleich deutlich stabiler.
South meint
… also das frag ich mich schon öfters, wer kauft den einen gebrauchten Hybriden? Also jetzt nicht wegen dem CO2 Ausstoß, sondern so ein komplexes Auto würde ich mir nie kaufen, schon gar nicht, wenn es in die Jahre kommt…
brainDotExe meint
Die allermeisten Leute haben gar keine Ahnung von dem Aufbau des Antriebs. Die kaufen einfach das was preislich attraktiv ist und ihre Anforderungen erfüllt.
Fred Feuerstein meint
Ach tatsächlich? Die meisten Leute die ich kenne, wissen ob ein Dieselmotor, ein Benzinmotor oder etwas anderes in Ihrem Auto verbaut sind. Wie das wiederum funktioniert ist eine andere Geschichte.
Envision meint
Naja, für die ist ein Hybrid halt einfach ein (grüner=gut) „Benziner“ den man einstecken „kann“.
Fred Feuerstein meint
Tja, für manche Leute ist das auch gut. Wenn ein Plug-in regelmäßig geladen wird, dann ist das besser als eine reine Verbrennermöhre. Besonders für den innerstädtischen Verkehr und Kurzstrecken, wo die Katalysatoren noch nicht funktionieren.
brainDotExe meint
Die wissen auch was ein Elektromotor ist und dass ein Hybrid sowohl Diesel/Benziner + Elektromotor hat.
Aber das war es dann. Dass der Akku bei einem Hybrid tendenziell schneller degradiert und es für den Verbrennungsmotor auch nicht gut ist einen Kaltstart auf der Autobahn zu machen ist den allermeisten nicht bewusst.
Fred Feuerstein meint
Ist auch egal, die Menschen müssen nicht wissen wie es im Detail funktioniert. Es ist nur ein Auto und damit für die meisten Nutzer ein schnöder Gebrauchsgegenstand der eine Transportaufgabe zu erledigen hat. Und wenn das Ding in die Wartung / Reparatur gehen muss, dann ist das eben so.
Die sich mit der Technik beschäftigen können sich über die längere Haltbarkeit freuen.
brainDotExe meint
Nichts anderes habe ich behauptet.
Yoshi meint
Ich glaub die Chance bei aktuelleren Autos ist unabhängig vom Antrieb sowieso ziemlich hoch, dass nach 15 Jahren irgendeine der 90 Steuergeräte anfängt zu spinnen und die Werkstatt den Fehler nur durch try and error findet, schon mehrmals im Bekanntenkreis erlebt. Am Rostschutz wird auch massiv gespart mittlerweile. Bevor der Verbrennungsmotor oder der Akku schlapp machen, werden die meisten Autos irgendwann wegen sowas wirtschaftliche Totalschäden.
Eugen P. meint
Vollhybrid von Toyota oder Honda ist technisch das Beste was es weltweit überhaupt gibt, PHEV europäischer Machart ist teurer Sondermüll, seien Sie konkreter was Sie mit Hybrid meinen.
Hanno meint
Honda eher nicht, große Probleme mit den Batterien beim Insight. Sagt zumindest mein Honda Händler. Mein Nachbar mit seinem Audi Q8 Hybrid hat schon über 400.000 km abgespult, pauschal kann man also nicht sagen die wären anfälliger.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Diese Fahrzeuge gehen mit riesigen Preisabschlägen nach Afrika, wo sie von den aufwändigen Hybridkomponenten entschlackt werden (ggf. wird bereits in Europa zurückgebaut). Diese Fahrzeuge werden dann als einfache Verbrenner ohne Kat weiterbetrieben und wenn alles gut geht, kommen die rohstoffwertigen Teile als Recyclat zurück in die Industrienationen. Schonung der Umwelt sieht wohl anders aus.
M. meint
Eine technische Beschreibung dieser Entschackung würde mich interessieren.
Und bitte nicht „die bauen das aus“.
NEIN.
Die meisten PHEV sind nach dem Ausbau dieser Teile gar nicht mehr fahrtauglich.