Sixt hat 2023 erneut einen Rekordumsatz eingefahren, durch hohe Abschreibungen auf Elektroautos machte der Autovermieter jedoch deutlich weniger Gewinn. Wegen vorgezogener Verkäufe von E-Autos aus der Flotte sowie gestiegener Zinsen kündigte das Unternehmen für das laufende Quartal sogar rote Zahlen an. Im Gesamtjahr erwartet der Vorstand aber den dritten Umsatzrekord in Folge und einen Gewinn von 400 bis 520 Millionen Euro vor Steuern.
„Dank des Vertrauens unserer Kunden und der Leistung unserer Mitarbeitenden konnten wir einen erneuten Rekordumsatz und beim Ergebnis das zweitbeste Jahr unserer Unternehmensgeschichte erzielen. Wir haben in 2023 sowohl mit Blick auf die Geschäftszahlen als auch bei der Strategieumsetzung unsere ambitionierten Ziele erreicht“, so Alexander Sixt, Co-CEO der Sixt SE. „Unser Ergebnis ist umso bemerkenswerter in Anbetracht der sich im Jahresverlauf deutlich verschlechternden Marktbedingungen beim Thema E-Mobilität, einem steigenden Zinsniveau sowie fortgesetzter hoher Investitionen.“
Zu den verschlechterten Marktbedingungen zählt laut Sixt insbesondere das sich im Jahresverlauf 2023 außergewöhnlich „stark eingetrübte Umfeld“ für den Verkauf gebrauchter elektrischer Fahrzeuge. So seien beispielsweise in Deutschland Preise für solche Fahrzeuge im Laufe des vergangenen Jahres um mehr als 20 Prozent gefallen. Sinkende Restwerte für elektrische Fahrzeuge führten bei dem Unternehmen zu erhöhten Abschreibungen und Verlusten aus Fahrzeugverkäufen und somit zu einer Ergebnisbelastung in der Größenordnung von rund 40 Millionen Euro für 2023.
Zugleich habe die Nachfrage nach Elektromobilität insgesamt – davon zeugten nicht zuletzt die jüngsten Zulassungszahlen – vielerorts noch nicht die von der Politik gewünschte Dynamik entfaltet, heißt es von dem Vermieter. „Dies hat auch Sixt gespürt, und zwar trotz Investitionen in signifikanter Millionenhöhe in aufmerksamkeitsstarke Elektro-Marketingkampagnen und Investitionen in die Ladesäulen-Infrastruktur.“
Die geringere Nachfrage im Vergleich zu Verbrennern resultierte nach Einschätzung des Unternehmens in entgangenen Umsätzen „in substanzieller Höhe“. Sixt geht davon aus, dass das letzte Geschäftsjahr ohne diese beiden Effekte beim Thema E-Mobilität mit einem Gewinn vor Steuern oberhalb des Rekordjahres 2022 abgeschlossen worden wäre.
„Auch künftig werden elektrische Fahrzeuge Teil der Six-Flotte sein“, betont das Unternehmen. „Die konkrete Ausgestaltung der weiteren Entwicklung erfordert jedoch ein hohes Maß an Flexibilität. Der alles entscheidende Faktor ist, was Kunden in welchem Ausmaß nachfragen. Darüber hinaus spielt die Kostensituation eine Rolle, ebenso wie die (sich verändernden) langfristigen Strategien der Automobilhersteller, zu denen Sixt als Autovermieter letztlich ein nachlaufender Akteur ist.“
eCar-Fan und TESLA-Fahrer meint
Wenn es bei sixt so gut wie keine Auswahl an E-Autos gibt, bin ich als Kunde mehr oder minder gezwungen, zum Wettbewerb zu gehen und dort zu mieten bzw. zu abonnieren. Und wer (ausschließlich) einen TESLA möchte -von der weltweit erfolgreichsten E-Auto-Marke, (mit dem über alle Antriebe am meisten verkauften Auto der Welt)- ist ohnehin dort verkehrt.
Horst Krug meint
Ich hatte selbst einen Mietwagen letzte Woche, weil mein eigenes Auto einen Totalschaden hat und ich kein Auto mehr habe. Elektroauto und Autovermietung passt wirklich schlecht zusammen. Das Elektroauto hätte mich mehr Geld gekostet beim Vermieter und dann habe ich den Wahnsinn mit dem Aufladen von einem fremden Auto, wo ich nicht weiß, ob die Lade Karte auch wirklich funktioniert und bei meinem Leihwagen zählt jede Minute da bin ich mich nicht irgendwo hinstellen. Wenn ich dann im Angebot sehe einen Elektrosmart mit 135 km Reichweite denke ich mir ihr seid ja wahnsinnig und dann wäre ein Mini mit Elektro gewesen, ein verspieltes Auto sowas will ich nicht. So habe ich mir den billigsten Leihwagen genommen. Es ist so wenn man einen Leihwagen braucht dann braucht man in erster Linie einen Leihwagen und Elektro ist halt insgesamt noch neu.
Bei CarSharing habe ich mir einen Modell drei gemietet für 6 Stunden. Der war direkt an einer Ladestation angeschlossen. Wunderbar und das Ladekabel habe ich im Kofferraum verstaut. Nicht jeder weiß damit umzugehen. Die Autovermietung hätte auch einen Tesla. Der kostet dreimal so viel wie das billigste Auto, was ich gemietet hatte. Die Leihwagen Firma hat auf ihrem Parkplatz 5 Ladestationen grandios und der Leihwagen hat mich die Hälfte gekostet von dem, was Sixt verlangt hätte.Von Herz in den USA habe ich von YouTube Videos ebenfalls schon gesehen, dass es da Probleme gibt, denn die Mitarbeiter der Mietwagenfirma haben oft keine richtige Ahnung. Sie reden nur darüber aber sie fahren selber nicht. Elektro und der Mietwagen konnte ist auch meistens nicht geübt mit Elektroauto. Das ist keine gute Kombination.
Jensen meint
Sixt hätte kein wirtschaftliches Problem damit, ein echter Vorreiter bei der Elektromobilität im Vermietgeschäft zu sein. Die Erbsenzähler im Haus werden jedoch keine Sekunde ausgelassen haben, darauf hinzuweisen, dass Geschäfte im industriellen Maßstab mit den Lieferanten bei Verbrennerfahrzeugen nach wie vor die höchsten direkten und indirekten Umsätze und Renditen versprechen. Da geht halt der Einkäufer (bzw. der Anbieter kommt gebeugt ins Haus) zum Hersteller X, bestellt bspw. 5.000 Exemplare einer laufenden Produktion und freut sich über sehr sehr große Nachlässe, flottet die Fahrzeuge nach wenigen Monaten bzw. einer definierten Laufleistung wieder aus und erfreut sich dann über Erlöse, die sich aktuelle kaum vom Einkaufspreis unterscheiden. Optimalerweise hat der eine oder andere Mietkunde in der Mietzeit einen Mietwagen beschädigt oder es übersehen, den Wagen vor der Rückgabe wieder voll aufzutanken, was jeweils zu extrem wichtigen Anteilen am Gesamtumsatz und -gewinn führt. Wenn nun ein Anbieter wie Sixt ganz bewusst den Anteil der Flotte im Bereich der BEV’s verkleinert, nutzt es dem bewusst nach einem E-Auto fragenden Mieter wenig, wenn eben nur eine geringe Auswahl vorhanden ist. Hier wäre es auch eine dringliche Aufgabe der mietenden Firmen und Konzerne, Druck auf die Vermieter auszuüben. Denn auch die Energiekosten sind ja bekanntlich deutlich geringer bei den BEV’s, so dass man die Mitarbeiter lediglich mit entsprechenden Ladekarten/Apps ausstatten muß – wenn man das nicht ohnehin schon gemacht.
Yoshi meint
Die Nachfrage nach den Fahrzeugen scheint nicht zu stimmen, warum auch immer. Bei Firmen die im großen Maßstab mieten entfällt ein großer Teil der Fahrzeuge auf Vielfahrer. Die treten halt auch Mal aufs Gaspedal, und wenn 2 mal am Tag je 30 Minuten geladen wird kannst du dir die Persilkostent ausrechnen. Das sind ein paar 100€ im Monat, dafür kann man auch einfach einen günstigeren Diesel leasen und Sprit bezahlen.
Powerwall Thorsten meint
Stimmt, die Vielfahrer machen auch nie „Znüni“, essen kein Mittag, trinken unterwegs keinen Kaffee und müssen weder PIPI geschweige denn Kaka – schon klar
Werde erwachsen und such dir weniger kindliche Argumente.
Yoshi meint
Und das passt immer genau mit dem Bedarf zu laden zusammen? Fakt ist dass das Personal länger an der Ladesäule steht als an der Tanke. Kannst ja Mal probieren wie lange deine Mitarbeiter das mitmachen, jede Pause an der Ladesäule zu verbringen und sich ein 15€ Schnitzel von der Raststätte zu gönnen. Jedenfalls scheinen Unternehmen mit großen Flotten, die Gewinnmaximierung bis zum letzten Cent betreiben entweder bei den Fahrzeugen eine Ausnahme zu machen, oder die Argumente sind nicht ganz so kindisch.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Ich bin zwar kein Vielfahrer, aber als Langstreckenfahrer kann ich dir sagen. Ich trinke keinen Kaffee und Pipi&Kaka mache ich vor Fahrtantritt und in der Regel wenn ich ma Ziel bin. Warum ich bei stickenden Toiletten unterwegs mein Geschäft erledigen sollter erschließt sich mir nicht. Das einzige was ich mir mal Gönne ist Sanifair wo ich weiß, dass es in Ordnung ist.
Mike meint
In der Vergangenheit hatte ich durchaus den Wunsch, bestimmte Modelle mal über einen längeren Zeitraum zu bekommen, um es vor dem Kauf zu testen. Allerdings konnte man kein bestimmtes Modell bestellen, sondern nur Klassen. Wenn man Pech hatte, bekam man ein anderes.
Wenn man ein bestimmtes BEV mieten will, gehe ich nicht zu Sixt, sondern zu z.B. Next Move.
Thorsten 0711 meint
Nextmove wollte ich auch gerade vorschlagen.
Bei meiner Frau habe ich gesagt sie solle sich beim nächsten Werkstatttermin eine ZOE als Ersatzwagen geben lassen. Gesagt, getan und nun fährt sie ZOE statt Twingo ✌️
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Zoe ist im Stadtbereich mit ihrer Übersichtlichkeit, Wendigkeit und dem großen Kofferraum ideal. Und Fahrten im 200-km-Umkreis sind ebenfalls sehr gut möglich. Mein Model Y ist daher zum Stehzeug mutiert, wird nur noch für Langstrecken verwendet.
Anti-Brumm meint
Wie hoch ist denn die durchschnittliche, tägliche Kilometerleistung bei Mietwagen? Kann es sein, dass Kunden im Urlaub bzw. auf der Dienstreise höhere Ansprüche an die Reichweite haben, als die Alltags-Pendel-30km? Hierzu wären Zahlen interessant.
gradz meint
@Anti-Brumm für 2*30km benötigt man einen Achtung Achtung 9 kWh Akku mit einem Sitzplatz.
Der normal Bürger will aber auch in den Urlaub und kauft sich als Kompromiss einen z.B. Kombi mit 4 Sitzplätzen.
Beim Eauto aktuell völlig utopisch weil der Preis für einen 100er Akku astronomisch ist.
Ein Polo/Golf allerdings ist ein bezahlbar Kompromiss.
Jensen meint
@ gradz: zu welchem Artikel gehört ihre Nachricht ?
Eugen P. meint
Ich kenne es es so, dass Mietwagen vollgetankt zurückgegeben werden müssen, das kann man bei einem E-Auto kaum erwarten (außer jemand möchte explizit ein E-Auto), allerdings kann man auch niemandem zumuten es bei Fahrtantritt zu laden, ergo müssten sich Mitarbeiter darum kümmern, den Aufwand scheut man vielleicht.
Solariseur meint
Das ist bei SIXT ganz einfach:
ALLE ELEKTROFAHRZEUGE HABEN BEI DER ABHOLUNG EINE BATTERIELADUNG VON MINDESTENS 80 %
„Muss ich das Fahrzeug voll geladen zurückgeben?
Nein, Sie müssen es nicht aufgeladen zurückgeben.
Wir übernehmen die Aufladung des Akkus. Ihnen entstehen dabei weder Kosten für den Service, noch für die geladene Energiemenge (Strom in kWh).“
Eugen P. meint
Und die Mitarbeiter die die Autos laden wollen bezahlt werden. Bei einem Verbrenner kann man erwarten, dass der Kunde das Auto vollgetankt zurückgibt und wenn nicht ordentlich abkassieren. QED.
M3P_2024 meint
Das ist aber nicht offiziell so, kann vielleicht je nach Goodwill der Filliale so sein. Gem. Mietvertrag gilt grundsätzlich min. 80% bei Rückgabe. (Stand 20233 in DE und Schweden)
M3P_2024 meint
Bei Europcar (bin aktuell grad mit einem Enyaq 80x von denen unterwegs) klappt das: Bei Abholung 100% geladen, Rückgabe kann ohne Kostenfolge mit 1% erfolgen – ist Europcar schlicht egal, wird sowieso eingesteckt. Kilometer unbegrenzt. (bei Sixt zahlt man dafür meistens Aufpreis) Hab heut 460km mit dem Fahrzeug gemacht über mehrere Pässe. Macht einfach Spass ein lustig motorisierter Elektrohobel, sollte jeder mal testen und das Aha-Erlebnis bekommen :-)
Mike meint
Ja, ich kenne es auch nur so, dass wir einen Leihwagen (für die Firma) genommen haben, wenn es schnell zu einem Kunden gehen sollte (und einiges zu transportieren war).
Privat hatte ich die Chance, 2 Jahre kostenfrei einen Leihwagen zu nehmen. Hab ich nie genutzt, weil der e-Golf komfortabler war.