Das US-Start-up Fisker hat finanzielle Probleme. Laut Berichten bereitet es sich bereits auf eine mögliche Insolvenz vor. Das Unternehmen betont jedoch, sich auf das Einsammeln frischen Kapitals und neue Partner für seine Pläne zu fokussieren.
„Fisker konzentriert sich darauf, zusätzliches Kapital zu beschaffen und eine strategische Partnerschaft mit einem großen Automobilhersteller einzugehen. Das Unternehmen verfolgt auch weiterhin seine Umstellung auf ein Händler-Partnerschafts-Modell in Nordamerika als auch in Europa“, so der Autohersteller in einer Erklärung.
Dass es sich auf einen möglichen Konkursantrag vorbereitet, erwähnte oder dementierte das Unternehmen nicht. Das Wall Street Journal hatte berichtet, dass Fisker einen Finanzberater und eine Anwaltskanzlei beauftragt hat, um bei einem möglichen Konkursantrag zu helfen.
„Aus unternehmenspolitischen Gründen kommentiert Fisker keine Marktgerüchte und Spekulationen“, so der Elektroautobauer in der Erklärung. „Fisker arbeitet jedoch häufig mit externen Beratern zusammen, um das Unternehmen zu führen und bei der Entwicklung und Umsetzung von Strategien zu unterstützen.“ Die aktuelle Erklärung habe man herausgegeben, um „gemeldeten Spekulationen entgegenzutreten, dass das Unternehmen einen Konkursantrag vorbereitet“.
Im Rahmen der Veröffentlichung seiner jüngsten Geschäftszahlen hatte Fisker vor wenigen Wochen gewarnt, dass es möglicherweise nicht in der Lage sein wird, den Betrieb fortzuführen. Eine solche Warnung ist nach US-Aktienrecht vorgeschrieben, das Unternehmen will seinen Aufbau weiter vorantreiben – möglicherweise mit einem neuen Partner.
CEO und Gründer Henrik Fisker hat erklärt, dass eine Partnerschaft mit einem größeren Automobilhersteller eine Investition in Fisker und die gemeinsame Entwicklung von Elektrofahrzeugen in Nordamerika beinhalten könnte. Konkret soll Nissan an einer Zusammenarbeit interessiert sein. Die Japaner befinden sich laut Berichten in fortgeschrittenen Gesprächen, um in Fisker zu investieren. Das könnte dem etablierten Autobauer Zugang zu einem elektrischen Pick-up-Truck verschaffen und gleichzeitig dem US-Start-up finanziell helfen.
Gratz meint
Was machen jetzt die Besitzer eines Ocean ? Wir haben im Oktober 2023 gekauft. Aktuell können wir das Fahrzeug wieder nicht öffnen, wahrscheinlich wieder ein Batterieproblem.
Michael S. meint
Die Insolvenz lässt sich nicht mehr vermeiden. Produktion eingestellt (angeblich für 6 Wochen), alles Schönmalerei. Gleiches gilt für die Gespräche mit Nissan. Solange noch ein Strohhalm für das Management greifbar ist, müssen sie noch keine Insolvenz anmelden. Sobald aber keine Perspektive mehr vorhanden ist (was sich nur noch um Tage handeln kann), muss angemeldet werden. Ansonsten riskiert das Management eine persönliche Haftung. Die D&O Versicherungen haben auch ihre Grenzen…
Das Auto ist optisch gelungen, die Software ist die reinste Katastrophe. Nur rudimentäre Funktionen sind bei dem Fahrzeug vorhanden (jeder Fiat 500E hat mehr Funktionen). Türgriffe klemmen (man kommt nicht mehr aus dem Fahrzeug), leere 12-V-Batterien nach wenigen Tagen, leere Schlüsselbatterien, die ganzen Assistenzsysteme haben nicht funktioniert. Das Auto ist leider eine Vollkatastrophe. Und aus diesem Grund ist es gut, wenn die Firma keine weiteren Fahrzeuge mehr baut und keine weiteren Kunden enttäuschen kann. Wer aktuell noch einen Ocean bestellt, dem kann man wirklich nicht mehr helfen.
Jp meint
Wir sind den Fisker Ocean Probe gefahren. Hat die größte Reichweite alles Fahrzeuge die wir Probe gefahren haben. Bei hohen Geschindigkeit mit den geringsten Verbrach. Die Verarbeitung ist Top.
derSchnabler meint
@Jp du sprichst von einem SUV :) das bei hohen Geschwindigkeiten den geringsten Verbrauch haben soll?. Physikalischer Unfug das die STRINFLÄCHE und somit der Luftwiderstand größer ist als bei einem normalen PKW.
andi_nün meint
Eine Pleite mit Ansage.
Fisker ist nur zu retten, wenn sich Henrik operatik komplett zurückzieht.
ShullBit meint
Nissan ist angeblich nur am Alaska (Pickup) interessiert und will ein Derivat davon unter der eigenen Marke bringen. Dafür zahlt Nissan 400 Mio. – wenn es denn noch zum Abschluss kommt. Für Nissan könnte das auch Sinn ergeben. Grundsätzlich hat Nissan Zugriff auf die EV-Plattformen von Renault, aber da dürfte keine Plattform dabei sein, die für einen 5,30m langen Pickup und dessen Lasten geeignet ist.
Dann könnte Fisker den Alaska in die Produktion bekommen, aber das wird nicht reichen, um Fisker zu retten. Fisker müsste schnellstmöglich den PEAR in die Produktion bekommen.
Henrik und Geeta Fisker haben sich als völlig inkompetent erwiesen, wenn es um die Führung eines Autoherstellers geht. Sie wollen aber nicht mal jetzt, wo ihr Versagen offensichtlich ist, die Kontrolle über Fisker Inc. aufgeben. Deshalb dürfte das Unternehmen nicht zu retten sein. Niemand steckt hunderte Millionen in ein Unternehmen mit völlig inkompetentem Top-Management. Henrik Fisker ist ein exzellenter Designer, aber CEO eines Autoherstellers ist 2 Nummern zu groß für ihn. Man muss nur mal auf Glasdoor nachlesen, was zahlreiche (Ex-)Angestellte über das Top-Management berichten.
M. meint
Das ergibt alles nur Sinn, wenn Nissan die Platform kauft. Wenn sie 400 Mio für eine Lizenz zahlen – umso besser. Wenn Fisker das Auto für Nissan… Fisker hat noch nie ein Auto gebaut, und Nissan ganz sicher freie Kapazitäten dafür. Die wissen auch, wie das geht.
Die 400 Mio. muss Fisker in den Produktionsanlauf des Pear stecken und den Pickup erstmal vergessen. Man kann nur hoffen, dass 400 Mio dafür reichen.
Sollte der kommen, kann man mittelfristig wieder an andere Modelle denken. Aber jetzt wird erstmal ein Highrunner gebraucht.
Der Pickup kommt zu spät dafür. Der wird weder Ford, noch Tesla, noch Rivian das Wasser abgraben.
ShullBit meint
Da die Platform nur teilweise Fisker gehört, kann Nissan sie nicht von Fisker kaufen. Eine Lizenz für den Bau eines Derivat reicht völlig aus. Das ist auch völlig gängig. Mercedes hat auch einen umgemodelten Renault Twingo als Smart verkauft usw.
Wenn es zu dem Deal kommt, wird Fisker nicht 400 Mio. in den PEAR stecken können, sondern den größten Teil des Geldes dafür anlegen müssen, das Nissan das bekommt, wofür es 400 Mio. bezahlt: ein produktionsreifes Pickup Modell.
Der Pickup käme auch nicht zu spät. Ford F150 Lightning und Cybertruck sind Fullsize-Pickups. Der Alaska wäre eine Klasse tiefer: Midsize-Pickup, wie z.B. Toyota Hilux. Den Rivian kann man gerade noch so dazu zählen, obwohl er auch schon größer als der Alaska wäre.
Swissli meint
Da Nissan nicht mehr die Bande zu Renault hat, ist Nissan etwas unter Zugzwang mit Partnern bei BEV. Neu wurde ja Nissan und Honda Zusammenarbeit vermeldet. Aber das sind zwei BEV Zwerge. Mit Fisker könnte man günstig einen Sprung nach vorne machen.
Und sonst geht Fisker halt Chapter 11. So hätte Fisker etwas Zeit gewonnen und in den USA ist Insolvenz „Chapter 11″eben nicht zwingend sofort bankrott.
ShullBit meint
Nissan hält weiter 15% der Stimmrechte von Renault und Renault hält weiter 15% der Stimmrechte von Nissan. Die Überkreuzbeteiligung besteht weiter und Nissan setzt massiv auf die EV-Plattformen von Renault. Renault hat aber keine Plattform, die für einen großen E-Pickup geeignet ist. Das ist für Nissan aber ein wichtiges Segment. Deswegen könnte der Alaska von Fisker eine Option sein.
Swissli meint
Aber Nissan Anteile wurde von 43% auf 15% reduziert. Wie genau sich Nissan (und Mitsubishi) an Renaults Ampere (BEV Sparte) beteiligen wird, ist noch offen. Für Renault ist Nissan weniger interessant als auch schon. Die neue Zusammenarbeit von Nissan mit Honda bringt bzgl. BEV beiden nichts.
Die Frage ist auch, wie weit der Alaska von Fisker bzgl. Entwicklung/Plattform ist. Wenn Fisker und Nissan was wird, werden wir sicher in den nächsten Wochen was hören.
ShullBit meint
Man hat sich in der Allianz immer wieder gestritten, wer nun das Sagen hat. Renault meinte lange, Chef der Allianz zu sein und Nissan sah das anders. Aber sowohl Renault als auch Nissan ist völlig klar, das keiner auf die Skaleneffekte verzichten kann, die die Zusammenarbeit bringt. Insofern ändert sich da nichts und man wird Plattformen weiter gemeinsam nutzen. Bis 2030 wollen Renault; Nissan und Mitsubishi 35 neue BEV bringen, die zu 90% auf 5 gemeinsamen EV-Plattformen gebaut werden sollen. Aber Renault war und ist kein Anbieter für 5,30m lange Pickups. Entsprechend kann die Zusammenarbeit da nicht greifen und keine der Plattformen ist für so ein Auto geeignet.
Nissan war dagegen immer ein Anbieter für potente 4×4 wie den Patrol und Pickups wie Navara, Hardbody, NP300. Da Nissan auf des Segment nicht verzichten will, muss Nissan entweder selbst eine Plattform entwickeln (die ggf. auch für Mitsubishi interessant wäre) oder sich irgendwo einkaufen.
Franz Mueller meint
Dann sollte Fisker wohl schnell eine Partnerschaft mit Nissan abschließen damit es nicht zur Insolvenz kommt.
Helfen wird es kaum etwas, Fisker findet ja ganz offensichtlich keine Kunden für ihren Ocean. Oder sind die 5000 Oceans auf Halde mittlerweile ausgeliefert? Die Story über nicht vorhanden Transportmöglichkeiten zu den wartenden Kunden glaubt mittlerweile ja keiner mehr.
Meiner_Einer meint
Ich finde den Ocean ein sehr gelungenes Fahrzeugkonzept. Und ich bin mir sicher, dass er auch gut verarbeitet ist, Magna kann das. Aber ob Fisker Software kann und wie es mit Fisker weiter geht ist beim Autokauf halt ein no go.
marino meint
software für Fisker macht Magna nicht Fisker selbst – Packet II ist schon ganz ok.
David meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.