Chery, der größte Autoexporteur Chinas, expandiert nach Europa. Der Verantwortliche für den hiesigen Markt Jochen Tüting hat in einem Interview mit dem Merkur über die Pläne gesprochen.
Das Unternehmen plant mit den Marken Jaecoo und Omoda in Deutschland den Marktstart. In Spanien wird bereits das erste Modell, der SUV-Crossover Omoda 5, angeboten. Zum Verbrenner soll in etwa zwei Monaten die Elektro-Variante dazukommen. Spätestens im Juni solle das erste Schwestermodell folgen, das SUV Jaecoo 7 in zwei Verbrenner-Varianten, dazu voraussichtlich im August eine Plug-in-Hybrid-Variante.
Der Marktstart in Deutschland visiere man „um den August herum“ an und wolle dort die vier für Spanien geplanten Produkte zur Verfügung haben – mit der gesamten Palette von Batterie- über Plug-in-Hybrid- bis zu Verbrenner-Varianten. „Wir planen bis Ende 2025 insgesamt drei Modelle pro Marke im Markt zu haben, also ein Portfolio von mindestens sechs Fahrzeugen“, so Tüting.
Verbrenner auch in Zukunft im Programm
Um auf den globalen Märkten bestehen zu können, seien auch Verbrenner Teil der Zukunftsstrategie von Chery. Der Europa-Chef glaubt aber, dass der Elektroantrieb angesichts des globalen Momentums eine der führenden Antriebstechnologien sein wird. „Wenn wir ein bisschen aus dem Pkw-Bereich rausgehen, hat Wasserstofftechnologie eine sehr gute Zukunftsperspektive im Last- und Schwerlastverkehr. Und ich glaube, dass das Thema E-Fuels durchaus noch an Relevanz gewinnen kann“.
In Deutschland sei man in vielen Gesprächen mit verschiedenen Händlergruppen. Einige davon seien „sehr, sehr konkret“. Was die Technik in den Autos angeht, könne man sagen, dass Chery mit nahezu allen globalen Zulieferern zusammenarbeite – darunter große bekannte Unternehmen wie Bosch, Continental oder auch Hella.
Die EU wirft China illegale Subventionen seiner Autohersteller vor, die die europäischen Anbieter mit besonders günstigen Elektroautos bedrängen wollen. Deshalb werden derzeit Strafzölle diskutiert. Dazu Tüting: „Wenn Sie sich Chery weltweit angucken, haben wir mehr als zehn internationale Werke, wo wir entweder reine Endmontage haben oder tatsächliche Produktionswerke. Damit sind viele der potenziellen Angriffspunkte hinsichtlich Strafzöllen oder was auch immer obsolet.“
Grundsätzlich stehe Chery zu offenen Märkten, sagte der Europa-Chef. Das Unternehmen erwarte Transparenz und faire Marktbedingungen, genauso wie die Wettbewerber. Bei den Kunden erlebe er anders als früher beim Einstieg japanischer oder südkoreanischer Marken „eine deutlich größere Markenoffenheit beim Endkunden, da gehören wir in Deutschland sogar noch zu den konservativsten“. Hier sei die Markentreue gegenüber den etablierten europäischen Herstellern noch deutlich größer als in Märkten ohne eigene Herstellerindustrie.
Kawusie meint
Es werden noch ein paar Marken den Bach runter gehen. Schauen wir mal was das Jahr 2024 bringt.
gertklein meint
? Das ist seit über 10 Jahren bekannt.
Gerry meint
Ja, gibt aber immer noch viele Leute die das bis heute nicht verstehen und weiter Verbrenner kaufen. In 2024 🙄😁.
Futureman meint
Es gibt auch noch welche mit Tastentelefon. Fortschritt ist halt nicht für alle geeignet.
Egerling meint
Jedes Smartphone hat noch Physische Tasten. Samsung plant auch darauf zu verzichten. Bin mal gespannt …