Mercedes-Benz und BYD haben kürzlich ihren neuesten gemeinsam entwickelten Denza auf den Straßen von Stuttgart getestet. In einer Mitteilung wird das Fahrzeug als „Luxusmodell“ bezeichnet, Bilder lassen unter der Tarnung einen Shooting Brake im Stil des elektrischen Porsche Taycan Sport Turismo erkennen.
„Das klare, stromlinienförmige Design mit geringem Windwiderstand steht ganz im Zeichen der Philosophie von Wolfgang Egger, dem Designer des neuen Denza, der früher für die Marke Audi tätig war, und verleiht dem Fahrzeug eine sportliche und zugleich luxuriöse Eleganz“, heißt es. „Das Design ist schwungvoll und luxuriös zugleich“, so Egger.
Technische Details werden noch nicht verraten. Das Fahrzeug verfügt den Angaben nach über neue „Energietechnologie“ von BYD, das Voll- und Teilzeitstromer herstellt. Das neue Denza-Modell soll Ende dieses Jahres auf den Markt kommen. Es soll eine zentrale Rolle für den weltweiten Absatz der Marke und von BYD spielen.
Mercedes-Benz hat Ende 2021 seinen Anteil an der chinesischen Elektroauto-Marke Denza von 50 auf 10 Prozent reduziert. Seitdem beherrscht der lokale Joint-Venture-Partner BYD (Build Your Dreams) die 2011 gegründete Marke. Während Denza noch vor wenigen Jahren eher als Flop galt, läuft es mittlerweile bei dem Anbieter. Im letzten Jahr wurde die Expansion nach Europa angekündigt.
Positioniert ist Denza oberhalb der Volumenmarke BYD, aber unterhalb der Luxusmarke YangWang. Bereits bekannt ist der siebensitzige Minivan D9, den es als Elektroauto und als Hybrid gibt. Neben dem D9 bietet Denza derzeit in China noch die SUV N7 und N8 an. Die aktuelle Modellpalette ist das Ergebnis eines kompletten Neustarts der Marke nach dem teilweisen Abschied von Mercedes-Benz.
Steven B. meint
Am Wochenende war ich in Mailand, dort ist gleich hinter dem Dom ein BYD Store zu finden. Allerdings habe ich auch nicht wirklich mehr von BYD gesehen, als den Store. Auf den Strassen das übliche Bild, VW, BMW, Tesla und die Stellantis-Front waren hier zu Hauff unterwegs. Keinen BYD weit und breit. An so einer Position wie dem Dom ein Store zu errichten und dann keinen einzigen Effekt zu sehen, lässt mich weiterhin daran glauben, dass die Chinesen einpacken sollen und wieder zurück im Heimatmarkt verbleiben sollten – ja auch BYD! Ach so, bitte TEMU mitnehmen und den Schrott ebenfalls nur in China verkaufen. Ein kürzlich gelesene Studie behauptete dort, dass die Produkte von TEMU mit ca. 10 Euro pro Produkt subventioniert werden. Parallelen zu möglichen Subventionen von chinesischen Autoherstellern aus Fernost liegt Nahe, bei Pfennig Artikel werden 10€ subventioniert, was wird dann erst bei einem Auto ausgeschüttet… Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, wie man versucht Märkte zu erobern auf Teufel komm raus. Wichtig sind die Konsumenten die auf dieses Rössli Spiel nicht eingehen und diese Produkte meiden, wie der Teufel das Weihwasser.
M. meint
Zu Temu musste ich jetzt erst einmal nachlesen – die hatte ich schon vergessen, und in 10 Minuten….
Aber zu BYD und anderen China-Marken: die Strategie ist doch gekannt: Märkte erobern und beherrschen. Das gilt für alle Zukunftstechnologien, egal ob Solarzellen, Windräder (Gamesa macht es ihnen aber auch wirklich leicht…) oder eben Elektroautos und Batterien.
Da mir das inzwischen ziemlich gegen den Strich geht, meide ich Produkte aus China, wo ich kann (geht nicht immer, ist klar).
Das schließt aber auch andere Autos aus-weil sie in China vom Band laufen:BMW iX3, Tesla Model 3, Cupra Tavascan. NoGo.
David meint
Denza wird exakt so gut laufen wie alle andern chinesischen Marken. Es gibt ja nur drei große Märkte auf der Welt. Die USA fahren einen Anti-China Kurs und daher sind diese Autos in Nordamerika nicht mit guter Zukunft beschieden. Damit fehlt ein sehr großer Markt. Und auch in Europa scheint man diesen Fahrzeugen gegenüber sehr kritisch zu sein. Die Verkaufszahlen der chinesischen Marken sind minimal, nur als Mogelpackung mit europäischem Namen finden sich ein paar Kunden. Es fehlt also ein zweiter großer Markt. Und auf dem Heimatmarkt brennt die Luft, da tobt eine Schlacht. Auf Nischenmärkte wie Südamerika oder Afrika zu setzen, ist Unsinn. Da regiert der Verbrenner noch längere Zeit und Chef im Ring ist Toyota.
Jörg2 meint
VW und Mercedes brauchen keine politische Sondersituation um im größten Pkw-Markt der Welt ins Straucheln zu kommen. Dafür reichen deren Produkte.
Solariseur meint
Jörg, jetzt bist Du aber auf meinem Niveau angekommen. Warte, wenn Dich CMy erwischt, da wirste abgewatscht.
Und recht hst Du obendrein noch, der Markt lässt sich nicht verbiegen.
Eichhörnchen meint
Ohne CN geht es nicht mehr, wie tief sind die Deutschen Autobauer gesunken ?
Yogi meint
Heute hat ein chinesischer Hersteller die 720Wh/kg Batterie angekündigt. Also keine Arbeitsgruppe oder Lehrstuhl, sondern Industrie. Auch wenn das erstmal Marketing ist, so was kommt nie aus Europa. Weil seit 60 Jahren in diesen Hierarchien Ingenieure , Ingenieure (oft desselben Lehrstuhls) befördern, versteht man das wahrscheinlich wirklich nicht. Software war das erste Anzeichen…
Claude Michalsky meint
Innolith ist ein Schweizer Hersteller, und die haben schon 2019 eine 1000Wh/kg Batterie angekündigt. Auch Cellforce hat Energiedichten bei seinen Batterien von über 700Wh/kg angekündigt. Da kommt also schon was aus Europa.
Yogi meint
Innolith produziert aber 300Wh/kg? Was aus der 1000Wh/kg wurde??
Und Cellforce/Porsche bauen ihr Werk bei TÜ für 180.000 Fahrzeuge? Fallen da
700Wh/kg in 2024 vom Band?
Claude Michalsky meint
Yogi, wieviel will denn dieser China Hersteller von seinen Wunderbatterien herstellen, und wann sind die in 30k BEV verfügbar, gibt es da auch schon Zahlen?
Deine Frage war doch, warum sowas nicht aus Europa kommt.
Jeff Healey meint
Claude Michalski,
ein wenig Info aus dem Netz:
„Ein weiterer Batterieentwickler, Tailan New Energy, hat kürzlich die Entwicklung einer Festkörperbatterie mit der höchsten Energiedichte unter den derzeit verfügbaren ternären Lithiumbatterien angekündigt. Im Vergleich zur 150-kWh-Batterie von NIO bietet die neue Tailan-Batterie eine doppelt so hohe Energiedichte.
Damit ist theoretisch eine Reichweite von mehr als 1.930 Kilometern mit einer einzigen Ladung möglich. Normalerweise liegt der Zielwert für Feststoffbatterien bei etwa 500 Wh/kg. Dank technologischer Durchbrüche erreicht die neue Batterie von Tailan mit 720 Wh/kg jedoch einen Rekordwert.
(…) China sieht in der Entwicklung von Feststoffbatterien eine zentrale Lösung, um die Herausforderungen hinsichtlich Reichweite und Ladezeiten von Elektroautos zu meistern. Die weltweit größten Hersteller von Batterien für E-Fahrzeuge haben sich in China zu einer gemeinsamen Task Force für die Produktion zusammengeschlossen.
Es wird erwartet, dass die chinesische Elektroautoindustrie in den nächsten Jahren über eine Produktionskapazität für Feststoffbatterien von insgesamt 500 GWh verfügen wird, um die Nachfrage zu decken und zu befriedigen. Diese Entwicklung lässt sogar ein mögliches Überangebot befürchten.“(Zitat Ende)
Unterschätzt sie nicht noch einmal.
ID.alist meint
Ich habe gestern auch eine 5000Wh/kg Zelle programmiert. Oder haben Zellen nichts mit Software zu tun?
Ich bin jetzt verwirrt.
ID.alist meint
Was heißt hier ohne CN. BYD nutzt den Namen Mercedes-Benz hier um deren Kiste verkaufen zu können, denn ohne verkaufen sich die Super-BYD irgendwie nicht so richtig außerhalb von China.
Ich frage mich, außer in der Werbebroschüre von BYD wo Mercedes-Benz bei diesem Auto steht? Welcher Mitarbeiter von MB stand beim Auto und hat über das Auto irgendwas gesagt.
So tief sind die Chinesische Autobauer gesunken.
BeatthePete meint
Spätestens seitdem Namhafte DE Hersteller ihre Weltpremieren in CN abhalten, sollte doch jedem Idealisten der Groschen gefallen sein, wo die Zukunft des Automobiles ist..
IAA ?
Genfer Autosalon ?
… keine gute Entwicklung.
Jörg2 meint
Kann soetwas Mercedes nicht selbst?
„Denza“?
Wenn ich mich recht entsinne als 50%/50%-Mercedes/BYD in 2011 gegründet. Von Mercedes zur Geldvernichtungsmaschine deklariert und mit Anteilsreduzierung auf 10% bestraft.
Nun floriert wohl das Geschäft.
Solariseur meint
Wie damals mit der Tesla-Beteiligung. Keine Geduld gehabt beim Zocken.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Gezockt wurde schon immer gerne, beim Stern: SsangYong, DaimlerChrysler, Smart und viele mehr.
Jörg2 meint
Neuer angestellter Besen -> neue Ausrichtung.
Da lob ich mir eigentümergeführte Unternehmungen.
Solariseur meint
Jepp. Genau so.
Mäx meint
In China wurden 2020 und 2021 je 5k abgesetzt.
In 2023 hat die Marke dann allerdings weltweit schon 128k verkauft.
Ist die Frage woran es gelegen hat. Vielleicht wollte Mercedes nicht, vielleicht wollte BYD nicht. Mit der Umstrukturierung hat sich BYD hat dazu entschlossen, die Marke zu benutzen und auszubauen.
Jörg2 meint
Ende 2021 hat Mercedes seine Anteile von 50% auf 10% reduziert.
Mäx meint
Sag ich doch