Fiat hat 2020 den neuen 500 als Elektroauto eingeführt. Flankierend wird bislang weiter die vorherige Generation mit Verbrenner-Technik verkauft. Nun erklärten die Italiener, das neue, eigentlich als reiner Stromer geplante Modell in Zukunft auch noch als Hybrid anzubieten.
Der neue 500 Ibrida werde Anfang 2026 auf den Markt kommen, teilte Fiat laut Autocar in einer Erklärung mit. Die Produktion werde vom polnischen Tychy in das italienische Werk Mirafiori verlegt, in dem derzeit der rein elektrische 500e hergestellt wird.
Der 500 Ibrida werde vom gleichen 1,0-Liter-Mild-Hybrid-Dreizylinder-Benzinmotor angetrieben wie der bestehende 500 und der verwandte Fiat Panda, heißt es. Allerdings werde er voraussichtlich von der Plattform des aktuellen 500-Benziners, die auf den Panda von 2003 zurückgeht, auf die Architektur des neuen 500 mit bisher reinem Elektroantrieb wechseln.
Das von Fiat nun bestätigte Vorgehen wurde bereits zuvor vermutet. Berichten zufolge ist die Entscheidung auf zwei zentrale Herausforderungen zurückzuführen. So müssten in Mirafiori die Produktionsraten erhöht werden, da die Verkäufe des 500e und der sportlichen Abarth-Version schwach seien. Die zweite Herausforderung bestehe darin, den beliebten Benziner-500 weiter zu verkaufen, da das bestehende Modell nicht die neuen Cybersicherheitsstandards der EU erfüllt. Die Anpassung an diese Normen wäre zu kostspielig.
Die Produktion des 500e in Mirafiori musste in der Vergangenheit immer wieder gedrosselt werden, teils weil Komponenten wie die Batterien fehlten oder die Nachfrage. Neben dem elektrischen 500er als Fiat und Abarth werden dort auch der Maserati GranTurismo und der Maserati GranCabrio hergestellt.
Im April hieß es, dass der Mutterkonzern Stellantis die Plattform des 500e überarbeitet. Damit soll eine erschwinglichere Version des vollelektrischen Kleinwagens mit neuer Batterie und neuem Elektromotor realisiert werden.
Trotz der Pläne für einen neuen 500 mit Verbrenner-Technik treibt Fiat seine Elektrifizierung voran. Von 2030 an wollen die Italiener eine reine Elektroauto-Marke sein. Das Unternehmen hat im Februar fünf Autos auf einer neuen globalen Plattform gezeigt, die E- und Verbrennerfahrzeuge erlaubt. Die vom Fiat Panda inspirierte Familie von Konzeptfahrzeugen gibt einen ersten Blick auf zukünftige Automobile der Marke. Dazu soll eine Neuauflage des Multipla im SUV-Format gehören.
Matthias meint
Also den billigen Hybrid kaufen, Verbrennerbauteile ausbauen und entweder entsorgen oder auf einem Mini-Anhänger hinterherziehen als Hausmittel-Generator gegen akute Reichweitenangst. Im freien Bauraum je nach Geldbeutel einen Zusatzakku einbauen.
Möge FIAT den 500er endlich mit Heckantrieb bringen, so wie das Original damals. Der Abarth war bei Bergrennen dank guter Traktion bei wenig Gewicht „abarthig“.
Yoshi meint
Oder: den Hybrid so fahren wie er ist. Ist einfacher.
Und ein elektrischer Abarth ist vom Fahrverhalten her sicher das Gegenteil von dem, was die Marke ausmacht. 1,5 to die emotionslos vor sich hin summen, da ist es egal ob der Antrieb hinten oder vorne ist.
NeutralMatters meint
Gemäß der Analyse von BloombergNEF bzgl. der Akku-Pack Preise 2023 („Lithium-Ion Battery Pack Prices Hit Record Low of $139/kWh“), würden die knapp 24kWh des 500e bei ca. 3.340 USD liegen (139USD/kWh Pack).
Verlangt Fiat 12.000 Eur mehr pro 500e, im Vgl. zum 500 Hybrid, ist das mehr als ein satter Aufschlag, der sich in den Zell- oder Packkosten so nicht zeigt.
Allg. kann man sich die Frage stellen, in wie weit im Stellantis Konzern über die jeweiligen e-Modelle Kosteneinsparungen bei der Batterie umsetzen lassen.
Yoshi meint
Kosten für Forschung und Entwicklung, Fixkosten usw müssen auf die geringere Stückzahl umgelegt werden. Man kann nicht einfach den Preis für die Batterie mit dem Preis für den Verbrennungsmotor ausrechnen und kommt auf die Herstellkosten.
Matthias meint
Doch, man kann auch mit niedrigerem Preis und dafür höheren Stückzahlen dasselbe Geld verdienen, oder mehr. Schöne Grüße von Henry Ford und Elon Musk. Letzterer hat allerdings noch Hausaufgaben zu erledigen die ich mal M2, M1 und M0 nenne.
NeutralMatters meint
Die Frage wäre, wie sich die Entwicklung aufteilen mag (was außenstehend schwer zu beantworten ist), im Verhältnis zu den andern Stellantis-BEV.
Hier wäre denkbar, dass sich Entwicklungskosten splitten, anhand der Modellvielfalt und Plattformstrategie.
Matyjane meint
Der neue 500e ist gut jedoch sind die Preise für den einfach absurd. Kein Wunder, dass der Absatz einbricht.
Für das gleiche Geld bekommt man fast einen ID3.
David meint
Ich finde, sie könnten auch noch eine Wasserstoffversion auflegen und eine mit Flüssiggas sowie mit Holzvergaser für Waldbesitzer. Und eine mit Uhrwerkantrieb und großem Schlüssel zum Aufziehen für Bodybuilder. Vielleicht gelingt ihnen sogar eine Version, bei der die Passagiere während der Fahrt Kohlsuppe essen und die Fürze dann das Auto antreiben. Da muss man technologieoffen sein.
Yoshi meint
Ich denke, eine Version die allen Fahrprofilen zum günstigen Preis gerecht wird reicht schon aus.
Steven B. meint
Leider wahr, aber der Hybrid wird wohl nach einer kleinen Durchhängephase wieder an Fahrt gewinnen und wohl am Ende auch das Rennen machen. Die Effizienz der Elektroreichweite muss erhöht werden, damit alltägliche Fahrten gedecktsind, der Benziner/Diesel kommt dann wohl eher auf der Langstrecke zum Zug. Entwicklungen zeigen diese Marschrichtung an und der Gedanke daran wird zunehmend interessanter, wenn der Kraftstoff in Zukunft ausschliesslich als eFuel angeboten wird. Aufgrund der hohen Kosten für Hybridantriebe wird wohl eine Koexistenz mit dem reinen Stromer stattfinden, allerdings zum Nachteil des Stromers. Auch wenn ich das nicht gerne resümiere, aber man sollte wohl den Gedanken nicht verteufeln. Unter Strich wird der CO2 Ausstoss gedrosselt und die einen Verbrenner fahren wollen, müssen dann die Kombination mit Strom akzeptieren.
M3P_2024 meint
Langstrecke mit dem 500er? Bitte nicht… 🤔
Yoshi meint
Manchen Leuten bleibt keine Wahl, zum Teil müssen die auch mit einem 20 Jahre alten Fiesta mal weiter fahren…
Das ist mit dem 500 als Verbrenner schon nervig, mit der elektrischen Variante aber unzumutbar.
Ernesto2 meint
e-fuels sind eine hirnrissige Idee der Politiker um das Stammtischgeschwätz zu bedienen. Für e-fuels wird so etwa die 10 – 15 fache Rohenergiemenge benötigt um ein Auto so weit zu bewegen gegenüber einem BEV! Sorry hier lassen Physik und Naturwissenscgaften KEINE Lücke für Wundersame Antriebe. Alle Menschen die auch nur minimal naturwissenschaftlich gebildet sind (es reicht die Chemie der Hauptschule aus) sehen auf den ersten Blick dass e-fuels energetischer Quatsch sind. Wer das Heute noch propagiert liegt im wissemschaftlichen Nirwana! Egal ob Politiker oder Stammtischler!
Dirk meint
Es zählt eben nur die Rendite. Autohersteller sind moralfrei, letztlich (langfristig gedacht) dumm und hängen ihre Fähnchen in den Wind. Und dann wundern sie sich, wenn alles wild durcheinander geht.
Daniel S meint
Sie sollten beide Antriebsarten zum selben Preis verkaufen.
Gerry meint
Richtig👍. Dann würde wohl kaum jemand mehr den Hybrid-Schrott kaufen.
Längst überfällig ist eine Klima-Abgabe auf neue Verbrenner.
Yoshi meint
Denkst du das ist auf Dauer erfolgreich, oder sorgt das nicht eher für mehr Unmut?
Verbrenner fahren wird doch schon mit jedem Jahr teurer. Wenn das an Sanktionen noch nicht reicht, hat der Batterie-elektrische Antrieb vielleicht ein anderes Problem?
Gerry meint
Joshi, überleg mal, vielleicht hat der Verbrenner ein noch viel größeres Problem ? Weswegen wir schnellstmöglich von diesen Steinzeitdreckschleudern wegkommen sollten.
Yoshi meint
Offenbar keines, das die Kundschaft interessiert.
alupo meint
Ich sehe das als Rückschritt an. Shame on Fiat/Stellantis
Futureman meint
Ein viel zu teures Auto soll durch mehr Technik interessanter werden? Inzwischen gibt es viele Alternativen zu günstigeren Preisen. Da wird es Fiat in Zukunft schwer haben, genügend Käufer wegen dem knuffigen Design zu finden.
R. D. meint
Das Auto hatte nie ein „Preisproblem“ sondern eine treue Fanbase, jedoch vorwiegend als Verbrenner. Mirafiori braucht dringend eine höhere Auslastung, der BEV Verkauf harzt aktuell, daher dieser nachvollziehbare Schritt.
Draggy meint
Es ist eher das der neue 500 einfach weit nicht so gut wie die alte 500 aussieht.
Yoshi meint
Der aktuelle Hybrid wird trotz mehr Technik für 10.000€ weniger als der elektrische 500 mit 24 kW Akku verkauft.
Letzterer wird ab 25.000€ verkauft, die einzige Alternative in dem Bereich ist der ec3.
Aber auch der liegt ca. 10k über dem normalen C3.
Rein wirtschaftlich nachvollziehbar, was Fiat da plant.
libertador meint
Es gibt keinen Fiat 500 mit einem „24 kW Akku“, der Akku leistet immer mehr.
Yoshi meint
Danke für die Richtigstellung, ohne das „h“ war ja absolut nicht zu verstehen, was ich hätte meinen können. Also, dir zuliebe genauer formuliert: der Fiat 500 mit 23,8 kWh Akku, mit dem du 150 km am Stück fahren kannst, kostet 10.000€ mehr als der aktuelle Hybrid.
Stellt sich da noch die Frage, warum die Nachfrage nach letzterem höher ist?
libertador meint
Ohne „h“ bedeutet es halt was komplett anderes. Man sollte keine Leistung angeben, wenn man Energie meint.
Man kann Fehler auch eingestehen, ohne sarkastisch zu werden.
Yoshi meint
Es denkt in dem Zusammenhang aber nur an derjenige Leistung, der auf der Baustelle Leute korrigiert die Zollstock statt Gliedermaßstab sagen. Alle anderen erschließen sich das aus dem Zusammenhang.
Andreas meint
Ich bin 240 km gefahren.
Ich bin 240 kmh gefahren.
Ganz großer Unterschied.
Yoshi meint
Andreas, was ist denn kmh für eine Einheit? Kenne ich gar nicht, wenn mein Auto so schnell wäre könnte ich damit nur 240 km/h fahren.
Bitte achte auf solche Details, sonst verwirrst du den ein oder anderen hier.
Horst meint
Yoshi, lass dir von Tipo Diesel zu Tipo Diesel Fahrer sagen, dass du die TCO überhaupt nicht verstanden hast. So wie global ca. 90% aller Neuwagenkäufer. Alle keine Ahnung
PP meint
Du musst dir doch nur ein Haus kaufen, PV aufs Dach, bisschen Speicher in den Keller, und schon sparst du in 40 Jahren locker 700 € im Jahr. Wer das nicht macht, muss doch echt blöd sein 😉
Yoshi meint
Ich fahre zwar einen Benziner, aber danke. Hätten wir beide in der Schule Mal besser aufgepasst, wären wir jetzt auch elektrisch unterwegs:)
Yoshi meint
Kleine Korrektur, ich hab den kleinen Benziner. Aber wie du schon sagst, den hab ich nur weil ich im Matheunterricht geschlafen habe.
South meint
@Horst. So clever wie deine Annahme, dass alle Kunden die gleiche TCO haben…
eBiker meint
Ja besonders Kunden mit einem Kleinstwagen. Das sind ja Autos mit denen man in der Regel ja besonders oft besonders weite Fahrten macht.
Aber zum Glück ist der Horst ja so klug.
Yoshi meint
Ich glaube, Horst hat das ironisch gemeint:)
Die These, dass 90% der Autokäufer wirklich zu blöd zum Rechnen sind, vertreten hier ja trotzdem einige.
Horst meint
@ebiker: ich bin richtig schlau. Deshalb hab ich jetzt auch die Wärmepumpe rausgeschmissen und nochmal eine gebrauchte Ölheizung eingebaut. Sämtlich Filter wurden wie bei allen Verbrennern im Haushalt selbstredend rausgeschmissen.
Andi EE meint
@South
Allem TCO zum Trotz, dieser Preisunterschied ist doch nicht zu rechtfertigen. Eine ca. 40kWh Batterie treibt doch nicht den Preis um 10’000€ in die Höhe. 5000-7000€ wären ok, aber was bitte soll diese Differenz ausmachen? Sind das die fehlenden Servicekosten, die man bereits im Neuwagen einpreist? Viele Verbrenner-Hersteller verdienen ja mit Neuwagen kaum was, die holen die Kohle mit „after sales“ wieder rein. Das funktioniert so mit dem Elektroauto nicht mehr. Irgendwie ist mir das alles ein Rätsel, oder in China (wo beinahe Preisparität herrscht) wird ohne Ende beim Kleinwagen subventioniert.
Könnte schon das Schma Tintenpatrone sein, dass beim Verbrenner noch funktioniert hat und jetzt einfach kein Geschäftsmodell mehr darstellt.
Yoshi meint
Andi, kleine Korrektur: die 23,8 kwh-Batterie treibt den Preis in die Höhe. Der Fiat 500 mit 42 kwh-Batterie kostet 15.000€ Aufpreis gegenüber dem Hybrid.
South meint
@Andi EE. Kein Thema, es kommt eben auf das Modell an, einige sind gut bepreist und einige sind eben kein gutes Angebot, wie halt der FIAT500. Ob es sich dann wirklich lohnt, wenn man ein bestimmtes Modell mag, das hängt von der TCO ab und die ist individuell. Bei mir mit PV und vielen km schaut die ganz anderes aus, als von einem Mieter ohne Zugang zur Steckdose….
Andi EE meint
@South
Aber nicht jeder hat deine Möglichkeiten bei Eigenheim und hohem Grad an Selbstversorgung bei der Energie. Ich hab mir den Benchmark von Tesla gewünscht, der fällt ja jetzt leider wegen Robotaxi aus.
Vielleicht gibt es am 8.8. doch mal einen Hinweis, wie man günstigere Kleinwagen bauen kann. Das was bis jetzt an Preisen und Innovation bei Kleinwagen aufgerufen wurde, ist wirklich nah bei einer Zumutung … meine Meinung. Beim Launch klingt es ja immer noch relativ moderat um dann nach ein paar Monaten kehrt dann die Ernüchterung mit einem happigen Preisaufschlag ein. Es ist halt oft so, dass das Promo-Preise sind, die nicht gehalten werden können.
B.Care meint
Fiat richtet sich nach dem Bedarf ihrer Kundschaft, ganz einfach.