Der chinesische Elektroautobauer Xpeng ist auf der Suche nach einem Produktionsstandort in Europa. Firmenchef He Xiaopeng erklärte gegenüber Bloomberg, dass sich das Start-up in der „Anfangsphase der Auswahl eines Produktionsstandortes in der EU“ befinde und zudem plane, ein großes Rechenzentrum in der Region einzurichten. Mit der so möglichen effizienteren Softwaresammlung will Xpeng die teilautonomen Fahrfunktionen seiner Stromer verbessern.
Nähere Angaben zu dem Werk machte Xiaopeng nicht. Auch zum Zeitplan äußerte er sich nicht. Er gehe allerdings davon aus, dass der Ausbau der globalen Produktionskapazität mit „relativ geringen Arbeitsrisiken“ verbunden sei.
Xpeng plant die Europaproduktion vor dem Hintergrund neuer Strafzölle der EU für aus China importierte Elektroautos. Der Zollsatz für Xpeng ist noch nicht bekannt, andere Hersteller müssen bis zu 37,6 Prozent zahlen – zusätzlich zu den bereits bestehenden 10 Prozent. Der Xpeng-CEO sagte, dass einige „Gewinne aus europäischen Ländern nach der Zollerhöhung sinken werden“.
Xiapoeng gab in dem Interview an, dass die höheren Ausgaben für das neue Europa-Werk die Expansionspläne in weitere Märkte nicht beeinflussen würden. Xpeng hat eigenen Angaben nach im ersten Halbjahr 2024 rund 50.000 E-Autos ausgeliefert.
Die 2023 geschlossene China-Partnerschaft mit Volkswagen wird von Bloomberg als „Lichtblick“ bezeichnet. Wie Brian Gu, Co-Präsident von Xpeng, gegenüber dem US-Sender CNBC sagte, würden Hunderte VW-Mitarbeiter viel Zeit bei Xpeng verbringen, um die Technologie des zehn Jahre jungen Unternehmens kennenzulernen. Die Mitarbeiter des deutschen Unternehmens verbrächten mehr Zeit in den Büros von Xpeng als die des Start-ups in denen von VW, so Gu. Die Partnerschaft solle „die globalen Ambitionen von Xpeng“ unterstützen.
VW hatte vor etwa einem Jahr eine Investition von 700 Millionen US-Dollar in Xpeng angekündigt, um gemeinsam Elektroautos der Marke VW für China zu entwickeln. Auch europäische Kunden könnten von der Kooperation profitieren.
Im März hatte Xpeng seinen offiziellen Marktstart in Deutschland bekannt gegeben. Seit Mai können Kunden die Sportlimousine P7 und das SUV G9 bei Vertragshändlern Probe fahren und bestellen.
South meint
Es halt ist wie es ist. Wenn wir kein E Autos zu einer guten Preis- Leistung bauen, dann wird es schlicht ein anderer machen und wir produzieren die beste alte Technik, die man für teuer Geld kaufen kann. Im ADAC Test hat der S9 wirklich gut abgeschnitten. Bis 300kw Laden, 800V Technik, guter Innenraum, Anhängelast bis 1,5T, 80-98kwh Accu für 570km. Natürlich ist noch nicht klar, ob der neue Hersteller tatsächlich den Durchbruch schafft und der Kundenstamm kommt nicht über Nacht. Ab mit der Produktion in Europa wird das Auto günstiger werden, sonst würden sie ja nicht dort eine Fabrik bauen…
M. meint
Günstiger als mit den höheren Zöllen auf Chinaware – sonst nicht.
Oder: viel später. Üblicherweise rechnet man (so auch BYD) ab 200.000 Autos in einem Markt mit einer eigenen Produktion – weil es ab da logistisch schwierig wird.
Und 200.000 Autos für Europa sehe ich für XPeng aktuell noch nicht.
M. meint
Ich glaube, Ford hat da im Saarland ein Werk, dass sie ab 2025 nicht mehr brauchen.
Müsste man wohl komplett entkernen, aber genügend freiwerdende Arbeitnehmer und die komplette Infrastruktur gäbe es wohl.
Strom, Wasser, Autobahnanschluss, eigener Güterbahnhof. Und Gebäude, wo es noch passt.
Future meint
BYD hat sich das in Saarlouis ja auch angeschaut und sich dann für einen Neubau in Ungarn entschieden.
M. meint
Ja, ist bekannt.
Allerdings plant BYD auch mit ganz anderen Stückzahlen als XPeng.
Muss natürlich nichts für Saarlouis heißen, nur, dass man dort zu einem anderen Ergebnis kommen kann.
Eichhörnchen meint
Find ich toll, unsere wollen ja keine E-Autos bauen. Dann machen das die CN Bubis.
Kein Aufreger wert, ist so wie bei Batterien, PV, Windrädern, Elektrolyseuren, Vernetzung usw., also alles was man für die Energiewende braucht.
Unsere Lösung: CO2 ist toll, Kreislauf, regeneriert sich von selbst. Noch ein paar Zäune aufgestellt und dann können die anderen die Welt retten. So einfach ist das;-)
Jeff Healey meint
Die bittere Wahrheit.
Aber alles gut, wir in Europa werden selbst unsere wirtschaftliche Bedingungslosigkeit verpennen.
Jeff Healey meint
Bedeutungslosigkeit….
Autokorrektur hat zugeschlagen
Powerwall Thorsten meint
Sie könnten auch direkt neben Tesla in Grünheide bauen, wenn sie eine ebenso moderne Produktion aufbauen gibt es dort sogar genügend Wasser für zwei Fabriken, ohne die zugesagten Kontingente der ersten auszuschöpfen.
Komisch Komisch
David meint
Ob es rechtens war, Tesla Wasserrechte zur Produktion von 500.000 Autos zuzugestehen, werden vielleicht zukünftige Untersuchungsausschüsse klären. Dass jetzt genügend Kontingente vorhanden sind, erklärt sich damit, dass aktuell nur 150.000 Autos gebaut werden. Das Werk ist nur zu 30 % ausgelastet. Der Kunde in Europa möchte diese Fahrzeuge nicht. Und ich feiere den Kunden in Europa dafür.
alupo meint
Mit in Zukunft humanoiden Robotern sinkt der Wasserverbrauch des Werkes eher. Denn Roboter müssen weder duschen noch benötigen sie eine Toilettenspülung. Und auch die Kantine braucht mangels weniger Essensausgaben weniger Wasser beim abspülen.
Das Wasserproblem löst sich zum größten Teil in Luft auf. Ob das aber so gewollt ist ist eine andere Frage.
Insgesamt verbraucht Grünheide aber sowieso weniger Wasser pro Auto als die anderen europäischen Wettbewerber. In Zukunft dann vermutlich eben noch weniger.
B.Care meint
Das Märchen vom geringsten Wasserverbrauch bei Tesla pro Fahrzeug hält sich hartnäckig. Richtig sind 2,57m3, im Vergleich dazu Skoda 1,75m3, BMW 1,8m3, VW 2,2 m3, Audi 1,9m3 pro Fahrzeug, also deutlich weniger.
BEV meint
VW hat doch Kapazitäten frei
David meint
Richtig, VW Grünheide läuft nur auf 30 % Kapazität. Das ist ja schon bekannt geworden. Außerdem könnte Xpeng dann gleich die Halde in Neuhardenberg mitbenutzen. Und sie könnten sich dann beim KBA künftig unter ihrem Wirt einreihen. Denn natürlich freue ich mich wieder auf die nächsten KBA Zahlen aus Deutschland, weil ich schon ahne, wie sie für meine Lieblingsfirma mit Werk in Grünheide ausfallen.
Ben meint
Ist ne tolle Chance für XPeng unser Werk in Mosel zu übernehmen, es besteht weiterhin keine Nachfrage, Schichten wurden abgeschafft und bis Oktober sogar die Lackiererei, weiterhin werden Fahrzeuge nach Altenburg auf Haldegefahren(8/10) , 1200 Verträge laufen aus, Kurzarbeit drohn, nach der Landtagswahl wird VW sowieso das Werk schließen und an XPeng abgeben,
der Osten kennt sich ja mit kommunistischen Regimen aus.
Futureman meint
Wusste gar nicht, dass VW auch in Grünheide produziert. Die könnten sich ja sonst dort bei Tesla anschauen, wie man es schafft das meistverkaufte Auto der Welt (auch wieder in diesem Monat) herstellt und dabei noch Gewinn macht.
Future meint
Es ist ja so süß, dass er sich nur die Zahlen aus Deutschland ansehen möchte. Die Zulassungen in aller Welt muss er sich natürlich sparen, denn das würde nur wieder schlechte Laune machen.
David meint
Das ist ein Irrtum. Die Zahlen von Tesla aus aller Welt interessieren mich auch. Die verfolge ich und sehe, es ist alles auf Kurs. Ich will nicht zu früh jubeln. Aber das erste Jahr mit sinkenden Ansatzzahlen könnte Fakt werden.
Trotzdem kümmert sich dieses Portal in erster Linie um Deutschland, und wir sind hier deutschsprachig. Ebenso steht hier Teslas Werk und es ist der drittgrößte Markt der Welt für Fahrzeuge.
Powerwall Thorsten meint
Für die ersten sechs Monate 2024 sieht es in den drei größten Märkten so aus :
Meistverkauftes Auto in China: Tesla Model Y. Meistverkauftes Auto in Europa Tesla Model. Y.
Meistverkauftes Auto in den USA Tesla Model Y.
Und der CEO der Firma hat gesagt, dass die Zahlen gegen Ende des Jahres wohl noch besser werden.
Sonst noch irgendwelche schlauen Bemerkungen?
Stromspender meint
Na ja, die Leute von Xpeng haben mal kurz bei VW reingeschaut (siehe Artikel) und dann vermutlich berichtet, dass man das in Europa besser mal selber machen sollte…;-)
Kaiser meint
Tesla hat in Grünheide noch mehr Kapazitäten frei. Ein Band steht dort komplett still, da könnte Xpeng fertigen lassen.
eCar meint
Das würden die sogar eher machen, als sich bei VW einzunisten….
Kaiser meint
Sag ich doch :-)
LOL meint
in China sieht das anders aus, da bettelt VW bei XPeng
alupo meint
Grünheide steht aber nicht zur Verfügung.
VW-Konzern Werke werden bei der aktuellen Absatzsituation des Konzerns wohl bald überall auf der Welt feil geboten. Oder womöglich auch ganz dicht gemacht. Z.B. war da doch was erst kürzlich über Brüssel zu lesen?
David meint
Der Wettbewerb orientiert sich mehr in asiatische Billiglohnstaaten mit Subventionspolitik, die aber keine Exportbeschränkungen auferlegt bekommen. Denn wenn man in Europa produziert, hat man kein Wettbewerbsvorteil, sondern eher ein Nachteil gegenüber etablierten Herstellern, weil die hier das größere Netzwerk haben und entsprechend günstiger produzieren und einkaufen können. Man wird sehen, was überhaupt aus den Zöllen wird…
Future meint
Die europäischen Hersteller produzieren doch auch in den großen Weltmärkten vor Ort. Das ist also nicht ungewöhnlich. Sogar Tesla ist als amerikanischer Hersteller nach Deutschland gekommen. Die Chinesen werden nach Ungarn gelockt. Das ist alles also ganz normal. Die alten europäischen Hersteller haben natürlich einen exzellenten Draht zur heimischen Politik – das ist sicherlich noch ein Vorteil. Als Hersteller muss man aber vor Ort sein, um den Markt besser zu verstehen und erfolgreich zu sein.