Das deutsche E-Motoren-Start-up DeepDrive hat in seiner Serie-B-Finanzierungsrunde 30 Millionen Euro an frischem Kapital einwerben können. Geldgeber sind die Bestandsinvestoren BMW, Continental, UVC Partners und Bayern Kapital sowie ein neuer Lead-Investor, der Fonds Leitmotif.
DeepDrive aus München hat einen Radialfluss-Doppelrotormotor inklusive Leistungselektronik entwickelt, der als Zentralantrieb sowie als Radnabenantrieb in Fahrzeugen eingebaut werden kann. In zwei vorherigen Finanzierungsrunden hatte das Unternehmen bereits 4,3 Millionen Euro (2022) und 15 Millionen Euro (2023) eingesammelt.
Die Mittel aus der Series-B will DeepDrive vor allem zur Weiterentwicklung seiner Antriebstechnologie und zum Ausbau der Produktionskapazitäten nutzen. In einer dem Portal Electrive vorliegenden Mitteilung heißt es: „Mit dem neuen Kapital ist DeepDrive in der Lage, am neuen Standort im Norden von München modernste Produktionslinien aufzubauen und seine patentierte Doppelrotor-Motorentechnologie zu industrialisieren, um die breite Markteinführung von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen.“ Aktuell arbeite das Unternehmen mit acht der zehn größten Automobilhersteller bei verschiedenen Entwicklungsprojekten zusammen.
„Unsere Mission ist es, die Automobilbranche zu revolutionieren, indem wir den Herstellern wegweisende Lösungen für die effiziente und kostengünstige Produktion von E-Fahrzeugen zur Verfügung stellen“, so Felix Pörnbacher, Mitgründer und Co-Geschäftsführer von DeepDrive. „Wir arbeiten Hand in Hand mit unseren Partnern, um unsere Antriebe auf die Straße zu bringen. Die aktuelle Finanzierungsrunde stellt für uns einen bedeutenden Meilenstein dar, denn mit der Unterstützung unserer neuen und bestehenden Investoren sind wir in der Lage, die große Nachfrage der internationalen Automobilbranche nach unseren Lösungen zu adressieren.“
Vor wenigen Wochen hatte BMW verkündet, den Doppelrotor zusammen mit DeepDrive auf der Straße zu erproben. Das Konzept verspreche leistungsstarke Antriebe mit hoher Effizienz und Reichweite, erklärte der Autohersteller. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt mit vielversprechenden Prüfstandergebnissen plane man mit DeepDrive jetzt einen ersten Praxistest.
Herkömmliche Elektromotoren bestehen aus einem Stator, der entweder einen innen liegenden oder einen außen liegenden Rotor bewegt. Beim Doppelrotor-Konzept von DeepDrive treibt der Stator sowohl einen innen- als auch einen außen liegenden Rotor gleichzeitig an. Die kompakte Bauweise und das niedrige Gewicht erlauben sogenannte In-Wheel-Drive-Train-Antriebe, bei denen direkt in jeder Radnabe ein eigener Elektromotor sitzt. Die Technologie kann aber auch im klassischen Zentralantrieb genutzt werden, bei dem ein zentraler Motorenblock das Fahrzeug antreibt.
Poserwall Thorsten meint
Ich bin gespannt, meine Lieblingsmarke Tesla hat ja leider die Entwicklung neuer Technik und Autos 2017 eingestellt.
Data meint
Scheint bislang eine gute Entscheidung gewesen zu sein. Ich sehe im www die Verkaufszahlen und Gewinne.
Auf fremde Prognosen gebe ich nichts, die waren bei Tesla bislang immer daneben. Sändig schreibt ein Neunmalkluger, wie schlecht es denen geht. Und heute habe ich gelesen, die verkaufen schon wieder mehr Autos.
Gernot meint
Grundsätzlich haben Radnabenmotoren die üblichen Probleme, die mit höheren ungefederten Massen einhergehen: Verschlechterungen bei Handling, Federung, Komfort.
Deswegen würde ich eine Anwendung am ehesten bei Offroad-Fahrzeugen erwarten. Also echten Offroad-Fahrzeugen und nicht BlingBling-SUVs mit Allrad, bei denen schon die mangelnde Bodenfreiheit jede Offroad-Nutzung ausschließt. 4 Radnabenmotoren ermöglichen im Gelände theoretisch die perfekte Kraftverteilung, die alle heutigen Systeme mit Differenzialsperren usw. anbhängt.