Rolls-Royce hat im letzten Jahr mit dem Spectre sein erstes Elektroauto auf den Markt gebracht. Auf das luxuriöse Coupé sollen weitere Vollstromer der britischen, zum deutschen BMW-Konzern gehörenden Marke folgen.
Geplant ist laut Automotive News, dass bis zum Ende des Jahrzehnts zwei neue Elektro-Modelle, darunter ein großer Crossover, starten. Bis Ende 2030 werde das Unternehmen eine rein elektrische Modellreihe anbieten, während die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nach dem Modelljahr 2031 aus dem Programm genommen werden.
Der ehemalige CEO der Marke, Torsten Müller-Ötvös, sagte im letzten Jahr laut dem Autoportal, dass der Elektroantrieb zu der britischen Luxusmarke passe. „Er ist leise, superdrehmomentstark … und bietet in noch besserer Weise die Fahrt wie auf einem fliegenden Teppich“, die Rolls-Royce-Kunden erwarten.
Der große elektrische Crossover wird Anfang 2027 erwartet. Er soll kleiner als das rund 5,3 Meter lange Verbrenner-SUV Cullinan ausfallen. Später im folgenden Jahr könnte dann eine nur mit Batterie betriebene Limousine den Phantom mit Benzinantrieb ersetzen.
Schon 2025 soll es vom Spectre eine neue, besonders sportliche Version geben. Das aktuelle, leer 2975 Kilogramm wiegende Modell zum Preis von fast 400.000 Euro bietet 900 Newtonmeter Drehmoment aus seinem 430-kW-Antriebsstrang (585 PS). Von 0 auf 100 km/h geht es in 4,5 Sekunden und weiter bis 250 km/h. Die eingesetzte Batterie mit 105,7 kWh Speicherkapazität erlaubt gemäß WLTP-Norm 520 Kilometer pro Ladung.
Nils P. meint
Der sieht richtig schick aus. Die Farbe ist auch cool.
David meint
Man muss zugeben, zu keiner Marke passt der Elektroantrieb besser als zu Rolls-Royce. Im Kern hatte ein Verbrennungsmotor immer gestört und wurde deshalb mit großem Aufwand gedämpft, entkoppelt und eingepackt, so dass man ihn möglichst wenig hört und merkt. Dazu kommt, der Spectre ist offenbar ein ausgezeichnetes Fahrzeug. Seine Kundschaft hat Themen wie Reichweite und Ladegeschwindigkeit gar nicht. Vermutlich werden die meisten Besitzer im ganzen Leben nicht einmal persönlich aufladen. Insofern, alles richtig gemacht.
Aber man muss zugeben, fast alle Hersteller im Luxusbereich haben relativ ambitionierte Elektrisierungspläne. Denn viele Kunden mit richtig Geld hängen gar nicht so am Verbrennungsmotor und gehen gerne mit der Zeit. Wer sich nicht lösen kann, sind eher Möchtegerns, die ihr Fahrzeug als Persönlichkeitsersatz benutzen.
Yoshi meint
Anders herum sagt Mercedes, dass in Asien (speziell China) der Verbrenner in Luxusfahrzeugen immer noch ein Statussymbol ist und stark nachgefragt wird (ca. 4000 verkaufte S-Klassen gegenüber weniger als 100 eqs pro Monat).
Rimac plant seinen nächsten Supersportwagen als Hybrid, da man vom Rimac Nevara bis heute nicht die komplette Kleinserie absetzen konnte und die Kunden in diesem Preissegment laut Mate Rimac Verbrenner wollen.
Allgemeingültig ist deine Aussage also nicht.
Future meint
Mercedes hat aber auch die Gewinnprognose gerade gesenkt, weil die China-Verkäufe so stark zurückgehen. EQS kauft dort halt so gut wie niemand, die S-Klasse aber auch immer weniger. Vermutlich nimmt man dort jetzt den Nio. Und mit dem Elektroauto hat man ja auch bessere Chancen bei der Zulassungslotterie und man darf auch an allen Tagen damit in die Stadt fahren. In China hat also auch das luxusverwöhnte Klientel nur Vorteile mit dem Elektroauto.
Kilian meint
Das Rimac ein Hybrid auf den Markt bringt, glaube ich erst, wenn ich es sehe. Bisher gibt es so viel ich weiß noch keine offizielle Ankündigung diesbezüglich.
M. meint
Die entwickeln gerade auch den nächsten Bugatti (Tourbillion).
Der bekommt einen 8L V16 Saugmotor mit 1000 PS, der von einer kleinen Armada von E-Motoren unterstützt wird.
Dazu eine kleine (25 kWh) Batterie, die wohl ziemlich auf die Ohren bekommen wird, wenn das Ding loslegt. Knapp 24C, wenn ich richtig gerechnet habe…
Ich schätze mal, die eine oder andere Komponente davon wird man sich für den eigenen Supersportler ausleihen.
Tommi meint
Bei Mercedes sehe ich das Problem, dass der EQS nicht wie eine Luxuslimousine aussieht. Eigentlich finde ich den sogar ziemlich hässlich. Und das ist ein Problem. Das gleiche gilt für VW. Beide Marken haben mit ihren Elektroautos die bekannten Designlinien verlassen. Bei VW rudert man schon zurück.
Die Kunden von Rimac brauchen sicher noch das Motorengeräusch, weil man es gewöhnt ist, dass lauter Motor viel Leistung bringt. Es dauert, bis es sich in den Köpfen festgesetzt hat, dass ein lauter Motor von alter Technologie zeugt.
Thyl Engelhardt meint
Vermutlich ist die Tatsache, dass Reiche weniger Probleme beim Umstieg auf Elektroautos haben, durchaus den Preisen für die Akkus geschuldet. Und womöglich ist das Aufkündigen von so etwas wie einer Mobilitäts-Egalität dadurch, dass die Reichen jetzt deutlich schneller ans Ziel kommen als die Armen (was mit Verbrennern nicht der Fall war), einer der Gründe für die Hass-bestimmten Widerstände vieler Autofahrer gegenüber Elektroautos.
Yoshi meint
Ich glaube da ist kein Hass. Das Angebot an bezahlbaren Elektrofahrzeugen ist einfach zu klein und momentan kann nicht jeder einfach und bequem laden. Das ist schon alles. Die Emotionen kochen eher hoch, weil man absehen kann dass sich das in den nächsten Jahren noch ändert, der ÖPNV nicht wirklich eine Alternative ist und man lediglich gezwungen wird, mehr und mehr für seine Mobilität zu zahlen.
Data meint
Als Benziner-fahrer verspüre ich hier ein wenig Abneigung, wenn man die Besonderheiten von Elektroautos zum eigenen Verständnis hinterfragt. Selten kommen auf konkrete Fragen ordentliche Antworten. Dazu noch die wirklich unnormale, ständig ausgefochtene Rivalität zwischen den Markenlagern. Kein Wunder, wenn sich die Leute nicht entscheiden mögen. Habe keine Lust, wegen meinem neuen Auto einer Blase oder Sekte zugeordnet zu werden.
Yoshi meint
Data, da gebe ich dir recht. Als „Außenstehender“ finde ich diese Blase hier aber ebenso faszinierend wie unterhaltsam. Eine Mischung aus Hochnäsigkeit, Realitätsverlust und Erhebung bestimmter Marken zur Ersatzreligion. Schreckt Mitlesende eher ab.
Andreas meint
Rolls Royce Fahrer mit leeren „Tank“ haben eher das Problem, dass sie sich nicht entscheiden können welches Fahrzeug aus ihrem Fuhrpark als nächstes dran ist.
Übrigens sind die Rolly Royce Käufer mit durchschnittlich 43 viel jünger als bei BMW (55) oder MINI (52).
M. meint
Die haben meist aber auch andere Postleitzahlen…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Er ist leise, superdrehmomentstark … und bietet in noch besserer Weise die Fahrt wie auf einem fliegenden Teppich“, die Rolls-Royce-Kunden erwarten.“
Kann man es besser formulieren?
eBikerin meint
Ach der hat noch mehr gesagt: Reichweite spielt bei RR keine Rolle, weil man für längere Strecken ja den Privat-Jet nimmt ;-)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Er scheint seine Klientel gut zu kennen, das ist im Vertrieb ein Vorteil.