Fiat pausiert seit 13. September die Produktion des neuen, rein elektrischen 500, weil die Nachfrage nach dem Kleinwagen deutlich nachgelassen hat. Ursprünglich sollten knapp einen Monat lang keine Elektroautos dieses Typs mehr vom Band in Italien rollen, die Fertigungspause wird nun aber verlängert.
Der Fiat-Mutterkonzern Stellantis hatte im September erklärt, dass der Absatzrückgang „mit den großen Schwierigkeiten aller Hersteller auf dem europäischen E-Auto-Markt zusammenhängt“. Laut dem Marktbeobachter Jato Dynamics verkaufte Fiat zwischen Januar und Ende Juli europaweit 74.885 Exemplare des 500 (sowohl als Benziner als auch als Elektroauto) – 24 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die Aussetzung der Produktion des elektrischen 500 in Italien bei Mirafiori wurde nun bis zum 1. November verlängert. Grund dafür sei der anhaltende Mangel an Aufträgen im Zusammenhang mit der Entwicklung des Marktes für Elektroautos in Europa, heißt es in Berichten. Stellantis betonte demnach die „tiefgreifenden Schwierigkeiten“ des europäischen Marktes für Vollstromer, „obwohl der 500e in den ersten acht Monaten des Jahres 40 Prozent der Verkäufe im Segment der Elektroautos für den Stadtverkehr (Segment A) in Europa ausmachte“.
Der Fiat-Mutterkonzern fügte hinzu, dass man daran arbeite, „die Kontinuität aller seiner Werke und Aktivitäten zu gewährleisten“ und bekräftigte, dass die Produktion des Fiat 500e mit einer neuen „Hochleistungsbatterie“ bald wieder aufgenommen werde.
Fiat bietet die neueste Generation des 500 bislang exklusiv als Elektroauto an. Flankierend wird weiter das vorherige Modell mit Verbrennungsmotoren verkauft, das jedoch aufgrund neuer Cybersicherheit-Regelungen der EU bald ausläuft. Zukünftig soll der neue 500 auch mit Verbrennungsmotor angeboten werden. Dazu wird die Plattform überarbeitet, um ein Mildyhbyridsystem aufnehmen zu können.
Neben der Einführung des 500 Ibrida mit Verbrennungsmotor investiert Fiat laut einer früheren Meldung rund 100 Millionen Euro in die Entwicklung der neuen Batterie für den elektrischen 500. Stellantis-Chef Carlos Tavares sagte, dies werde „die Reichweite des 500e deutlich erhöhen und gleichzeitig die Kosten erheblich senken“.
Futureman meint
Bei fast allen „neuen“ chinesischen Herstellern kommen gerade aktuell steil steigende Verkaufszahlen herein. Diese Mehrverkäufe muss bei einem stagnierenden Gesamtmarkt jemand anderes weniger haben. Und da scheint es neben VW auch Fiat zu treffen.
Dazu kommen viele neue Fabrikbauten (zum Glück auch in Europa), die wesentlich effektiver und günstiger Autos bauen als die alten Fabriken.
Auch dort wird es, wie bei VW nur der Anfang von Fabrikschließungen sein.
Swissli meint
Die Chinesen verkaufen im Heimmarkt mehr. In Europa sehr bescheiden. Da wird (noch) kein Marktanteil verloren. Der 500e kommt wohl eher von der eigenen Schwestermarke Citroen mit dem e-c3 unter Druck, sowie bald vom elektr. Fiat Grande Panda.
Und der 500e ist svhon relativ lange auf dem Markt zu sportlichen Preisen
LarsDK meint
Jetzt kaufen oder etwas warten auf die Version die „die Reichweite des 500e deutlich erhöhen und gleichzeitig die Kosten erheblich senken“ wird? Obwohl geringere Kosten ja nicht unbedingt geringerer Preis für den Kunden bedeuten müssen.
Future meint
Alle warten jetzt auf 2025. Und dann macht Stellantis das Auto billiger. Jetzt konzentriert man sich erstmal auf die Verbennerversion mit der hohen Marge. Die Käufer ahnen das bestimmt.
Heinz Staller meint
Fiat ist vom MAssenhersteller zum Kleinstanbieter unter Stellantis geschrumpft und bietet noch genau 3 Modelle an 500/600, Panda und Tipo. Was will man denn den Kunden noch anbieten.
Immer mehr Hersteller dampfen die Modellpalette ein von Ford, die ab 2025 nur noc hden Puma und Transit im Angebot haben über VW die den Polo einstellen, bis hin zu Fiat die fast vom Markt verschwunden sind.
Andre meint
Ich habe das Gefühl, dass Fiat/Stellantis die Situation absichtlich herbeiführen:
Nach mehreren Preiserhöhung „wundert“ man sich, dass die Nachfrage nach dem ansonsten sehr guten Auto nicht existiert. So ein kleines Auto für >30 k€ ist nun mal nicht vermittelbar, besonders wenn VW iD3 für 30 k€ zu bekommen ist.
Der nächste Schritt von Diat/Stellantis: Werksschliessung.
Dagobert meint
Es wird immer so getan als sei es oberste Prämisse des Managements möglichst wenig zu verdienen. Glauben sie wirklich wenn es möglich wäre dieses Fahrzeug für 14.000 € gewinnbringend in den Markt zu werfen und diesen zu dominieren, Stellantis würde es nicht tun?
Die Wahrheit ist: Die Antriebsart gibt das einfach nicht her.
Andre meint
Wir haben das Auto mit der großen Batterie und etwas Ausstattung für 27 k€ neu bekommen (VOR Prämie von BAFA!).
Das war in 2022 und war ok. Wäre auch ohne BAFA ok.
Heute würde das gleiche Auto evtl. 35 k€ kosten, was absolut nicht mehr geht.
Da kann mir niemand erklären, dass so eine massive Preissteigerung tatsächlich wirtschaftlich begründet ist. Eher will man das Werk schließen und führt die Begründung herbei.
Hans Meier meint
Autopreise sind immer Märchenpreise und haben keinen Zusammenhang mit Kosten.
TATA hat mal ein E-Mobil gebaut für 2500.-
E-Mobile sind im Kern billiger als normale Autos, weil simpler und Weniger drin.
Die Autoindustrie will die Preise aber hochhalten, darum verbauen sie viel Plemplem und sonst bauen sie halt lieber nichts, was nach freier Marktwirtschaft in die Insolvenz der Firma führen würde (und gut wäre für einen gesunden Wettbewerb). Man sieht sich aber aus eigener Perspektive immer als Systemrelevant an und missbraucht über die Politik die Allgemeinheit zur Finanzierung der eigenen Gewinne. Es wäre aber schon länger an der Zeit das die Autofirmen und Marken sich gesundschrumpfen und in diesem Abschnitt sind wir aktuell drin. :) 5 Automarken weltweit sollten eigentlich reichen, mehr braucht kein Mensch. Reduce-compelxity nennt sich das.
Yogi meint
Das is ja das Hauptproblem was deine Generation (bist nach Eigenaussage ja: ex MA von Automobilzulieferer) nie kapiert hat: nach 13 Jahren und 116.0000 neuen Mitarbeitern später, hat man das Know-how und die Skalierung um 43€/kWh zu verkünden. Hier keine Skalierung zu haben ist eben euch Schnarchern mit evolutionärer Motorschrauberlogik zu verdanken.
Dagobert meint
Ich werde erst nächstes Jahr 40…
Ist das jetzt schon „Ihr nichts kapierenden Boomer?“.
Und „Ja“, ich habe bis letzten Monat noch Projektmanagement für E-Antriebskomponenten gemacht.
Yogi meint
Ja in der Denke irgendwo hängen geblieben: und warum verkauft dein Laden nun keine 6C ladende LFP? Wo hastn bisher rumgeforscht? Wo bistn intellektuell stehen geblieben, dass Skalierung bei Akkus nie verstanden hast?
Thomas Claus meint
Da stimme ich Andre zu. Die Kiste ist einfach zu teuer. Der Stellantis Boss spuckt immer nur große Töne aber was ordentliches bekommen die nicht auf die Straße. Die eAutos sind einfach nicht Konkurrenzfähig. Zu teuer und technisch Jahre zurück.
Anti-Brumm meint
Von Citroen hört man da schon recht viel gutes (eC3 / eC3 Aircross bzw. sein Opel-Bruder).
Angesichts dieses Angebots wirkt der 500e leider wirklich heillos überteuert.
David meint
Ist dir denn klar, wie viele e-C3 dieses Jahr in Deutschland zugelassen wurden? Keiner! Das Auto gibt es nur in Zeitungen, aber nicht in Deutschland auf der Straße.
eCar meint
Jo, den eC3 kann man schon überall kaufen………der wird wahrscheinlich nie auf den deutschen Markt kommen.
Future meint
Auf der deutschen Website kann man den eC3 konfigurieren als Elektroauto ab 27.800 Euro. Allerdings lässt sich die Konfiguration nicht abschließen, sondern nur als PDF speichern. Da ist man wohl noch nicht so weit. Aber nach Deutschland kommen wird dann ja wohl hoffentlich (vermutlich in 2025 wegen der Quoten).
B.Care meint
Nur noch den 500er zu bauen war schon der Plan von Sergio Marchionne, noch bevor Fiat zu Stellantis wurde. Die setzen das jetzt konsequent um.