Das US-amerikanische Elektroauto-Start-up Lucid Motors hat mit der Produktion seines zweiten Modells begonnen. Das luxuriöse Batterie-SUV Gravity soll trotz eines Startpreises von 96.550 Dollar (92.000 Euro) vor Steuern auf höhere Stückzahlen kommen als die vergleichbar teure, auch hier verfügbare Limousine Air.
„Der heutige Tag markiert einen aufregenden Meilenstein für unser Unternehmen“, so Lucid kürzlich auf der Social-Media-Plattform X. „Die Produktion des Lucid Gravity ist jetzt in unserer Fabrik in Arizona angelaufen!“ Die Kombination aus Platz für sieben Passagiere und ihr Gepäck, einer Reichweite von mehr als 440 Meilen (708 km) und „einer herausragenden Leistung definiert alle Erwartungen neu“.
Bisher ist laut der Automobilwoche nicht klar, ob die Auslieferung des Gravity noch im Dezember oder erst im kommenden Jahr beginnt. Zunächst bietet Lucid die neue Baureihe in der teuren Version Grand Touring an, die mit zwei Motoren und 600 kW/816 PS ausgestattet ist. Sie schafft pro Ladung über 700 Kilometer nach der vergleichsweise realistischen US-Norm EPA. Bestellungen sind seit November möglich.
Die günstigere Gravity-Version Touring soll erst Ende 2025 in Produktion gehen. Laut Lucid wird die Preisliste bei 79.900 Dollar (76.200 Euro) vor Steuern beginnen.
Wie der Air hat der Gravity eine 900-Volt-Architektur und soll an einer 350-kW-Säule in 15 Minuten Strom für 200 Meilen (rund 320 km) ziehen können. Das Modell bietet Platz für bis zu sieben Personen und 3.400 Liter Stauraum. Optional wird eine Dreikammer-Luftfederung installiert. Im Cockpit gibt es das 34-Zoll-Display des Air, dazu kommt ein großer Bildschirm in der Mittelkonsole. Die Sitze der zweiten und dritten Reihe lassen sich flach zusammenklappen, die in der zweiten Reihe sind längs verschiebbar.
In einem Interview mit Automotive News im Oktober sagte CEO Peter Rawlinson, dass die Gravity-Produktion im Laufe des nächsten Jahres schrittweise hochgefahren werde, um ein hohes Qualitätsniveau aufrechtzuerhalten. „Wir müssen die Qualität richtig hinbekommen, und es wird wirklich bis 2026 dauern, bevor wir wirklich, wirklich hohe Stückzahlen erreichen.“
Powerwall Thorsten meint
Naja, sagen wir mal so: der Lucid als Auto und der Gravity an sich werden dem ein oder anderen – was Preis und Leistung betrifft – eventuell noch zusagen, nur ist es noch ein weiter Weg zur Profitabilität.
Tesla ist erst 20,20 nach dem Verkauf von etwa bis dato
300.000 Model S.
200.000 Model X
800.000 Model 3
profitabel geworden
Zudem kamen noch helfend Milliarden aus dem Zertifikatehandel dazu, den sich heutzutage viel mehr Firmen untereinander aufteilen müssen (wenn überhaupt möglich)
Somit fehlen bis dahin Lucid ja nur 1,3 Millionen Fahrzeuge minus der 10.000 die sie bis jetzt ausgeliefert haben.
Das klingt nach einem sicheren Erfolgskonzept.(Ironie off)
Aztasu meint
Mitte 2026 soll der $50k, Lucid Earth kommen, ein mittelgroßes SUV wie das Model Y. Man muss also nur 1,5 Jahre überbrücken bis das nächste Modell folgt. Und der Gravity hat von allen großen elektrischen SUVs und Vans die besten technischen Daten. Ein paar Verkäufe wird man sich so schon sichern können. Wenn man von dem „Gravity“ 5000 Fahrzeuge pro Quartal verkaufen kann, dazu noch 1200 „Air“, dann kommt man auf 25k Fahrzeuge für 2025. Deutlich mehr als die 10k Fahrzeuge 2024. Spätestens Anfang 2026 ist dann auch die Einstiegsversion des Gravity verfügbar. Bis Mitte 2026 wird man sich damit retten können. Der 50k Lucid „Earth“ wird tatsächlich viel wichtiger. Der „Gravity“ zeigt aber in welche Richtung Lucid geht und das sieht deutlich besser aus als die technisch veralteten Teslas die auch noch optisch einfach nur unschön sind. Auf den „Earth“ kann man sich also schon mal freuen.
Andi EE meint
„Die Kombination aus Platz für sieben Passagiere und ihr Gepäck, einer Reichweite von mehr als 440 Meilen (708 km) und „einer herausragenden Leistung definiert alle Erwartungen neu“.
Stimmt, die Firma geht pleite, das ist meine Erwartung. Oh Gott diese Sprüche nerven einfach nur noch. Wenn es einen Preis für die schlechtest umgesetzte Produktion geht, die sich mal in Ansätzen jemals rentieren wird, dann hätte den Rawlinson verdient. Ich kann gar nicht glauben, dass der mal bei Tesla war. Beim Aufbau einer effizienten Produktion war er ganz bestimmt auf dem Klo, so ein Schaumschläger.
David meint
Wenn wir ehrlich sind, ist dieses Angebot von Preis-/Leistung deutlich besser als bei der Limousine. Trotzdem ist der Aufpreis eines EQS SUV gering und der Reichweitenvorteil des Lucid für den Kunden nicht wichtig. Der Mercedes hat auch 118 kWh netto. Auch die geschlossene Version des Rivian, der R1S, ist in Preis und Range quasi ebenbürtig. Man hatte dieses Auto gegen Tesla entwickelt, aber wusste nicht, dass Tesla zum Zeitpunkt des Markteintritts dieses Fahrzeugs in der Klasse keine Rolle mehr spielt.
Es gibt übrigens keine 900 V Architektur. Die Architekturen unterscheiden sich in 400 V und 800 V. Der Lucid verwendet 800 V Komponenten. Die Spannung eines Fahrzeugs mit 800 V Architektur muss nicht 800 V sein. Der Taycan erreicht locker 840 V. Der BYD Seal erreicht 600 V. So ähnlich ist es auch bei der 400 V Architektur. Während der i4 477 V erreicht, sieht kein Model Y und Model 3 je mehr als 360 V.
Fred Feuerstein meint
Da sieht man einmal mehr wie wenig Ahnung du hast und weit entfernt von irgendwelchen Fakten unterwegs bist: „Während der i4 477 V erreicht, sieht kein Model Y und Model 3 je mehr als 360 V.“
Selbst unser billiges Model Y von der Resterampe mit der BYD Blade Batterie erreicht bei 100 % knapp 400 V. Dass du so etwas nicht weißt ist klar. Übrigens erreicht der id7 ebenfalls gerade mal 400 V. Aber ehrlich: Wen interessiert das?
Interessant ist doch dass die Batterie vom billigen Model Y der Resterampe mit Blade Batterie von 20 – 80 % in 18 Minuten geladen wird…
Powerwall Thorsten meint
OT
Da drückt er wieder, der Elon-Stachel
Es geht in diesem Artikel um eine amerikanische Automarke.
Nicht um Mercedes, Nicht um Porsche, ja nicht einmal um Tesla.
Wie die ganze Geschichte mit Lucid ausgeht…….
Time will tell.
Tudor Niki meint
Haben Sie noch nicht aufgegeben Geld zu Verbrennen? Dieses Jahr werden Sie die 3 Milliarden Dollar überschreiten. Liquide Mittel noch bis 3 Quartal 2025. Jedes neue Modell vergrößert die Verluste. Für jeden Air macht man aktuell 400.000 Dollar Verlust. Die Händler beten das niemand kauft, so kann man fiktive Werte in der Bilanz lassen.
M. meint
Ist doch klar, warum die Verlust machen: nicht die Autos kosten 500.000 Dollar pro Stück, aber die Entwicklung muss auf wenige Exemplare umgelegt werden.
Wenn mehr Autos verkauft werden, ist die Umlage pro Fahrzeug auch kleiner. Ergo weniger Verlust pro Fahrzeug, bis man einen Break Even erreicht.
Dazu muss man natürlich viel, viel mehr Autos verkaufen als nur den Air, das versteht sich von selbst. Vielleicht schafft der Gravity das, vielleicht nicht. Er hat aber eher das Potential als der Air. Billiger und „besseres“ Segment. MidSize SUV geht in den USA immer.
Tadeky meint
Nee der Lucid kostet 100.000 Euro aber verursacht 400.000 Euro Verlust in den Büchern
M. meint
Sie geben nicht auf. ;-)
Da bin ich ja mal gespannt. Immerhin müsste man dort auf den Rücksitzen auch mit Beinen sitzen können.
Beim Air fehlt dort ja nicht der Platz nach vorne, aber nach unten schon.
Und gut zugänglicher Gepäckraum, das wird man mögen.
Mit etwas Glück schafft es dieses Modell zumindest, der Firma das Überlegen zu sichern – vorerst.
David meint
Eine Firma gibt so lange nicht auf, bis sie aufgibt. Wenige Monate vorher sieht alles nach rosig aus. So ist das auch bei dieser Firma, wo man auf Gedeih und Verderb fremden Investoren ausgeliefert ist. Man kann für sie nur hoffen, dass der psychologische Effekt des eskalierenden Commitments für Lucid arbeitet.