Die weltweiten Rohstoffreserven und geplanten Projekte zur Batterieproduktion sind laut einer Studie ausreichend, um die Ziele für den Umbau zur E-Mobilität zu erreichen. Wie die Umweltforschungsorganisation International Council on Clean Transportation (ICCT) in einer Studie betont, sind die angekündigten Produktionskapazitäten in den USA und in der EU „mehr als ausreichend, um den Bedarf für 2030 mit heimischer Produktion zu decken“.
In der Studie wurden die großen einschlägigen Märkte analysiert – neben den USA und der EU vor allem China sowie Indien und Indonesien – und die erwartete Nachfrage nach Batterien und den dafür nötigen Rohstoffen mit den angekündigten Produktionskapazitäten und Vorkommnissen verglichen. Berücksichtigt wurde der Bedarf für Elektroautos sowie Plug-in-Hybride.
Vor allem in der EU und in den USA dürften der Studie zufolge die geplanten Kapazitäten rasch ansteigen, um 99 Prozent beziehungsweise 130 Prozent der Inlandsnachfrage bis zum Jahr 2030 zu decken. Auch wenn nur die Projekte berücksichtigt werden, die mit einer „hohen Wahrscheinlichkeit“ umgesetzt werden, würden in der EU noch immer 72 Prozent und in den USA 103 Prozent der Nachfrage gedeckt, heißt es in der Untersuchung.
China bleibt bei Batterieproduktion dominierend
China wird nach Einschätzung der Studienautoren im kommenden Jahrzehnt vor allem ein Exporteur von Batterien bleiben. In dem Land befindet sich der Großteil der geplanten und existierenden Fabriken. Im vergangenen Jahr entsprach das 84 Prozent der Gesamtkapazitäten weltweit, bis 2030 könnten es noch immer 67 Prozent sein. Indien und Indonesien könnten bis zum Ende des Jahrzehnts 49 Prozent beziehungsweise 44 Prozent ihres eigenen Bedarfs stillen.
Die Reserven an benötigten Mineralien weltweit sind laut dem ICCT ebenfalls ausreichend. Unter der Annahme, dass bis 2050 der Bedarf mit Lithium-Ionen-Batterien gedeckt wird, die im Jahr 2024 bereits auf dem Markt waren, würde der Materialbedarf 49 Prozent der Reserven an Lithium und jeweils 38 Prozent der Reserven an Nickel und Kobalt entsprechen.
„Wir verfügen über genügend Schlüsselmaterialien und eine geplante Produktion, um die zukünftigen Elektrifizierungsziele für Fahrzeuge weltweit zu erreichen. Während die angekündigten Batterieproduktionskapazitäten in den USA und der EU mehr als ausreichend wären, um die Nachfrage im Jahr 2030 mit inländischer Produktion zu decken, muss sichergestellt werden, dass ein großer Teil dieser Investitionen realisiert und aufrechterhalten werden kann“, so der Hauptautor der Studie Eyal Li.
„Wir müssen nicht mehr abbauen als nötig“, merkt ICCT-Wissenschaftler Georg Bieker an. „Wir können den Bedarf an neuem Bergbau eindämmen und Elektrofahrzeuge noch nachhaltiger machen. Wenn wir beispielsweise den anhaltenden Trend zu immer größeren Batterien für Elektrofahrzeuge umkehren, würden Elektrofahrzeuge erschwinglicher werden und der Bedarf an Batteriematerial bereits im Jahr 2035 um 28 Prozent sinken.“
Wasco meint
Vor allem kommen bald Natriumbatterien und Co.