Die IG Metall will sich in den Bundestagswahlkampf einmischen, um auch auf diesem Weg Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern. Der Vorstand der Gewerkschaft hat kürzlich die Forderungen beschlossen, mit denen man die politischen Parteien sowie deren Kandidaten in den nächsten Wochen konfrontieren will. Im Fokus stehen insbesondere auch die Energiewende und Elektromobilität.
„Die Industrie ist ein entscheidender Eckpfeiler für Beschäftigung in unserem Land. Direkt hängen in Deutschland etwa acht Millionen Arbeitsplätze von der Industrie ab“, sagte Christiane Benner, die Erste Vorsitzende der IG Metall, am Rande der Vorstandssitzung vor Journalisten. „Der Wahlkampf darf nicht zu einem Wettkampf darüber werden, wer die schrillsten Töne anschlägt bei den Themen Migration oder Bürgergeld. Es muss vielmehr zentral um die existenzielle Frage gehen, wie wir industrielle Wertschöpfung erhalten, die Arbeitsplätze von heute sichern und neue Perspektiven für Arbeit von morgen schaffen. Wie wir unser Wirtschaften, Arbeiten und Leben gerecht, sicher und fair gestalten.“
Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, betonte: „Gerade bei Themen wie Energiewende und Investitionsbedarf gibt es – bei allem Streit im Detail – einen breiten Konsens. Bis auf ein paar verbohrte Ideologen und Ewiggestrige sind sich Gewerkschaften, Industrieverbände und Wissenschaft im Grundsatz einig, was zu tun ist. Es ist Zeit, dass sich die politischen Parteien aller Richtungen darauf verständigen, was diese Experten längst als notwendig für Industrie und Arbeitsplätze beschreiben – und für eine solide Finanzierung der Maßnahmen sorgen. Die nächste Regierung muss eine Koalition des Umsetzens werden. Sonst werden viele gute, tariflich abgesicherte und fair bezahlte Arbeitsplätze verlorengehen.“
Förderpaket für Elektroautos
Zu den zentralen Forderungen der IG Metall gehören ein schnellerer Ausbau der erneuerbaren Energien, eine Investitionsoffensive des Bundes und ein sozial ausgestaltetes Förderpaket für den schnelleren Hochlauf der E-Mobilität. Bei dem Förderpaket für E-Autos soll es sich nicht um eine Kaufprämie handeln. Stattdessen sollen Privathaushalte Stromer steuerlich absetzen und Menschen mit wenig Einkommen batteriebetriebene Fahrzeuge einfacher leasen können. Eine Förderung soll es aber nur für Fahrzeuge geben, die „zu großen Teilen“ in der EU gebaut wurden.
Für eine solide Finanzierung dieser notwendigen Maßnahmen braucht es nach Überzeugung der Gewerkschaft eine Reform der Schuldenbremse. Nötig seien auch der Ausbau arbeitsmarktpolitischer Instrumente, mehr Mitbestimmung, mehr Tarifbindung und eine sichere Rente, um so für Sicherheit in Zeiten des Wandels zu sorgen.
„Die IG Metall plant ihr Engagement für sichere und gute Arbeit in der Industrie auch nach der Bundestagswahl mit Nachdruck fortzusetzen“, wird in einer Mitteilung betont. Mit einem bundesweiten Aktionstag will die Gewerkschaft die Aufmerksamkeit der Politik in der Phase der Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen auf Zukunfts- und Beschäftigungsperspektiven lenken. Der Aktionstag soll am 15. März 2025 parallel in den fünf Städten Hannover, Leipzig, Köln, Frankfurt und Stuttgart stattfinden. Erwartet werden mehrere Zehntausend Teilnehmer.
Frank meint
Ich hätte da Ideen für die allgemeine Presse
1.) Beendigung der Hassrede gegen E-Autos
2.) keine Fake News verbreiten (Nicht das E-Auto ist Schuld an der VW-Krise, sondern das krampfhafte Festhalten an margenstarken Verbrennern)
3.) „Technologieoffenheit“ nicht als Grund für Nicht-Investitionen vorschieben.
Politisch muss sich die Bundespolitik endlich zum E-Auto bekennen und nicht immer wieder den hirntoten Verbrenner verherrlichen.
Thorsten 0711 meint
„2.) keine Fake News verbreiten (Nicht das E-Auto ist Schuld an der VW-Krise, sondern das krampfhafte Festhalten an margenstarken Verbrennern)“
Wie lange hat Tesla benötigt um profitabel zu werden? Ich schätze ausser Tesla und BYD sieht es da recht düster aus unter den Herstellern. Und dabei baut BYD noch hunderttausende an PHEVs und wird kräftig von der KPC untersützt.
Yoshi meint
Ich hätte da auch noch Vorschläge:
1) Endlich die sinkenden Batteriepreise an die Endkunden weitergeben
2) Für Planbarkeit hinsichtlich der Strompreise sorgen – das Auto mal Abend an der DC-Säule Vollladen muss deutlich günstiger sein als Tanken
3) Akzeptieren dass die Kunden nur zum Bev greifen, wenn Punkt 1 und 2 Wirklichkeit werden.
Die Hassrede“ gegen BEVs ist ein Märchen, un eine bequeme Ausrede haben zu können warum die Antriebswende nicht klappt. Einfach Mal dei Suchfunktion der großen Online-Zeitungen nutzen und staunen, wie wenige Schlagzeilen bzgl. E-Mobilität wirklich negativ sind.
PS: zu berichten, dass BEVs z.b. im Winter Reichweite verlieren oder dass 4 von 10 Gemeinden keine öffentliche Lademöglichkeit haben fällt nicht unter „Hass“.
Steffen meint
Immer wieder abgehalfterte Rennfahrer im Rentenalter den Verbrenner schön und das BEV schlecht reden lassen grenzt schon an Hass, denn es hat Methode. Immer wieder alte Studien zum CO2-Rucksack hervorkramen sind auch Fake News. Es so zu drehen, dass nicht die mangelnden Verbrennerverkäufe sondern die zu wenigen BEV-Verkäufe an der Misere der Autohersteller Schuld seien seien, ist ebenfalls grenzwertig.
Yoshi meint
Die Verbrenner verkaufen sich nur wegen der Unsicherheit der Kunden so schlecht. Viele warten ab, weil wir in Europa gerade beschlossen haben uns Fantasiepreise für Benzin auszudenken.
Da die Leute lieber ihr altes Auto weiterfahren als ein elektrisches zu kaufen sackt der Absatz halt insgesamt weg.