Angesichts des schwächelnden Hochlaufs der E-Mobilität ist laut dem Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) klar: Maßnahmen der Politik zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Automobilstandort Deutschland seien dringender denn je. Vor diesem Hintergrund veröffentlichte das Deutsche Kfz-Gewerbe seine Forderungen für die anstehende Bundestagswahl.
Der ZDK strebt künftig ein stärkeres Gehör in politischen Entscheidungsprozessen für die Belange der über 470.000 Beschäftigten und 40.000 Betriebe und Autohäuser an. Ein weiterer zentraler Punkt der insgesamt zehn Wahlforderungen des Verbands ist die zielgerichtete Förderung der erlahmenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen.
„Die Politik muss in der kommenden Legislaturperiode schnellstmöglich die Weichen dafür stellen, dass das Kfz-Gewerbe als großer Wirtschaftszweig endlich wieder attraktive Rahmenbedingungen vorfindet“, sagt ZDK-Präsident Arne Joswig. „Mobilität ist mehr als nur ein Grundbedürfnis – sie gehört zum Kern von Freiheit und Wirtschaft. Und die Politik trägt dabei Verantwortung dafür, dass diese Freiheit nicht ideologisch durch weitere Verteuerungen der Automobilität eingeschränkt wird.“
Ein anderes Schwerpunktthema für die Lobbyisten ist der Zugang zu Fahrzeugdaten. Hier sieht das Kfz-Gewerbe Handlungsbedarf für die Politik, und tritt auf EU-Ebene für einen diskriminierungsfreien Zugang für Werkstätten und Drittanbieter ein – sowohl zu fahrzeuggenerierten Daten als auch zu Wartungs- und Reparaturinformationen.
Die weiteren Forderungen des ZDK an die politischen Parteien in Berlin lauten Abbau bürokratischer Hemmnisse, Aufwertung von Ausbildung und technischen Berufen, Sicherung von Fachkräften, Modernisierung der Straßeninfrastruktur und Rückkehr zum Prinzip „Straße finanziert Straße“, Verknüpfung des Individualverkehrs mit anderen Verkehrsträgern, Gewährleistung einer nachhaltigen und bezahlbaren individuellen Mobilität, Berücksichtigung alternativer Kraftstoffe bei der Dekarbonisierung des Straßenverkehrs sowie eine starke Vertretung deutscher Verkehrsinteressen durch entscheidungsfreudige Regierungsvertreter in der EU.
„Große Chance zur Neuausrichtung“
„Die bevorstehenden Neuwahlen bieten eine große Chance zur Neuausrichtung. Als ZDK wollen wir dabei mitwirken und bieten der Politik gerne unsere Unterstützung an“, so Joswig. „Die Interessen unserer mittelständischen Betriebe im Kfz-Handel und Handwerk dürfen nicht mehr länger unter die Räder kommen. Wir wünschen uns eine Verkehrspolitik, die sich bei der Gestaltung der Mobilität der Zukunft von wirtschaftlicher Vernunft und Tatkraft leiten lässt.“ So auch beim wichtigen Thema E-Mobilität, wo der Einbruch der Verkaufszahlen von Batterie-Autos in diesem Jahr den Bedarf an Förderung umso mehr unterstreiche.
„Leider warten hier unser Kanzler und Vizekanzler auf Europa, statt das Heft des Handelns selbst zu ergreifen. Und Sie tun dies gerade jetzt in der Stunde der Not, wo Beschäftigung und Entwicklung der gesamten Automobilbranche mit Autohandel und Werkstätten wichtige Wachstumsimpulse brauchen“, so Joswig. „Was jetzt gefordert ist, sind Entscheidungen und Führung.“
M. meint
Wer hat den Typen denn freigelassen?
Das ist ja gruselig.
Steffen meint
Die reden von alternativen Kraftstoffen und Ideologie – und haben dabei wohl den Schuss nicht gehört. Alternative Kraftstoffe sind für Flugzeuge & Co bestimmt und wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel und davon abgeleitete Notwendigkeiten sind keine Ideologie!
Peter meint
Das ist ja das Schöne, auch bei Parteien.
Ideologen werfen anderen Personen „Ideologie“ vor. :-D
Wäre an sich lustig, wenn es bei der Diskussion nicht um unseren Wohlstand gehen würde.
MiguelS NL meint
„sehr selten hat ein Verbrennungsmotor direkt einen Menschen getötet“
🤔
„Globale Luftqualitätsrichtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) machen auf die enorme Belastung der menschlichen Gesundheit durch Luftverschmutzung aufmerksam, die jedes Jahr zu Millionen von Todesfällen führt, vergleichbar mit dem Tabakrauchen.
…
Schätzungsweise 5,13 Millionen (3,63 bis 6,32) zusätzliche Todesfälle pro Jahr weltweit sind auf die Luftverschmutzung durch die Nutzung fossiler Brennstoffe zurückzuführen und könnten daher möglicherweise durch den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen vermieden werden.
…
Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen gilt als wirksame Maßnahme zur Verbesserung der Gesundheit und zur Rettung von Leben im Rahmen des Ziels der Vereinten Nationen, bis 2050 klimaneutral zu sein. Luftverschmutzung wäre bei der Nutzung fossiler Brennstoffe kein führender umweltbedingter Gesundheitsrisikofaktor mehr wurden durch einen gleichberechtigten Zugang zu sauberen erneuerbaren Energiequellen ersetzt.“
Tadeky meint
Und ich forder Abschaffung der Überführungsgebühren für Fahrzeuge die im Showroom der Autohändler sich einen Platten stehen und sofort mitgenommen werden können.
Für Butter im Discounter zahle ich auch keine Überführungsgebühren von der Kuh auf der Weide in den Supermarkt.
F. K. Fast meint
+1 Grundsätzlich gehören Überführungsgebühren abgeschafft. Sie haben im Listenpreis inkludiert zu sein.
Tudor Niki meint
Überführungsgebühren haben überhaupt nicht in Rechnung gestellt zu werden für den Käufer. Es ist Sache des Fahrzeughändlers wie sein Auto, dass verkauft werden soll, zu ihm kommt. Ob das per Schiff, Bahn, Flugzeug aus dem Ausland oder Inland kommt ist sein Problem. Je höher dir kosten sind , wird er si h entscheiden für ortsnahe Herstellung in Deutschland oder Europa.
Powerwall Thorsten meint
Ob die Gewerkschaften der Pferdekutschenhersteller, die der Pferdefuttermittelproduzenten, die der Straßenreinigung oder die der Pferdestallhersteller Anfang des 20. Jahrhunderts auch entsprechende Forderungen an die damalige Politik gestellt haben?
Wahrscheinlich schon.
Der Rest der Welt hat eben schneller auf den bevorstehenden Wandel reagiert als Deutschland – und den letzten beißen bekanntlich die Hunde.
Schaut euch einmal heute chinesische Großstädte an, da kam es innerhalb kürzester Zeit in der gesamten Verbrennerwelt zu einem rapiden Artensterben -damit aber zu besserer Luft für alle Stadtbewohner – auch für alle nicht Auto oder Moped Fahrer.
Da gibt’s für alle Petrol-Heads ein ganz tolles Video von Car Maniac aus Shanghai, ganz ohne viel Brumm Brumm.
Wer nicht mit der Zeit geht, der geht eben mit der Zeit
brainDotExe meint
Wenn China von der Klippe spring müssen wir das auch?
Man muss nicht immer alles den anderen Nachmachen sondern man kann seinen eigenen Weg gehen.
In Deutschland haben wir traditionell eine enge Beziehung zum Verbrenner bzw. Auto und das ist gut so, darauf kann man stolz sein.
Wenn in China da der bekannte Sack Reis umfällt, kräht hier kein Hahn nach
Tt07 meint
wie oft willst Du hier – vermeintlich voller Stolz – noch deinen Stolz kundtun? Verbrenner gehören auf den Scheiterhaufen der Geschichte
brainDotExe meint
Pferde liegen auch nicht auf dem Scheiterhaufen der Geschichte, obwohl sie größtenteils vom Auto abgelöst wurden.
Vielfalt ist wünschenswert und wird in anderen Kontext immer gefordert…
tt07 meint
Du wirst es nicht glauben aber Pferde töten weniger Menschen als Verbrenner es tun…
brainDotExe meint
Du wirst es kaum glauben aber sehr selten hat ein Verbrennungsmotor direkt einen Menschen getötet.
Vielleicht weil er auf ihn drauf gefallen ist.
Tt07 meint
Wo bitte steht hier was von VerbrennerMOTOR..? Du machst Dich hier nur noch lächerlich.
Ben meint
„Pferde liegen auch nicht auf dem Scheiterhaufen der Geschichte, obwohl sie größtenteils vom Auto abgelöst wurden.“
Oh doch das tun sie, früher Massentransportmittel, heute Spilezeug für die Reichen, so wie der Verbrenner es werden wird.
Wie viele deiner Arbeitskollegen kommen den täglich mit dem Pferd zur Arbeit, Drahtesel ausgeschlossen ???
Mäx meint
Das ist mit Verlaub gesagt ein wirklich dummer Kommentar.
Es geht ja nicht darum blind China hinterherzurennen sondern sich den geänderten Wirtschaftsbedingungen zu stellen.
Es bringt nichts um D oder die EU ein Zäunchen aufzubauen und hier weiter Verbrenner zu bauen entgegen einer weltweiten Entwicklung.
Dann kannst du dich auch von sehr vielen Arbeitsplätzen verabschieden vermutlich auch von deinem.
Powerwall Thorsten meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Powerwall Thorsten meint
Nicht wenn dein eigener Weg unweigerlich an der Wand endet, die Folgen aber nicht du sondern nachfolgende Generationen ausbaden müssen.
Und jetzt bitte auf die stille Egoistentreppe – Danke
Ben meint
Grundsätzlich richtige Einstellung, hat uns in der Vergangenheit bei Solar, Pharma und Unterhaltungselektronik auch geholfen.
Denkst du echt der Verbrenner rettet die deutschen OEMs die 70% ins Ausland exportieren ???
Samunu meint
Pferde gehören steuerrechtlich immer noch zu den Dingen des täglichen Bedarfs und unterliegen beim Kauf der 7 prozentigen Mehrwertsteuer genauso wie das Pferdefutter. Medikamente und Windeln übrigens nicht. Das sind Luxusprodukte und es werden 19 Prozent erhoben.
Yoshi meint
Damals war das aussichtslos. Autos waren Pferdekutschen damals in Alleen Belangen überlegen und viel einfacher zu händeln. Also genau anders herum wie heute :)
LarsDK meint
Nun kommen die Lobbyisten schon mit Forderung, früher waren es vielleicht wünsche und nun sind es schon Forderungen.