Der Automobilverband AA (vormals Auto Association) aus Großbritannien, vergleichbar mit dem ADAC, hat eine neue Statistik zu den Notrufen seiner Mitglieder publiziert. Trotz steigender Anzahl an Elektroautos sinkt die Quote der Fälle, in denen ein Stromer „gestrandet“ war.
Konkret liegt der Anteil solcher Fälle in diesem Jahr bei 1,85 Prozent. Also bezog sich nur jeder 54. Anruf durch Fahrer auf ein elektrisches Auto, das abgeschleppt werden musste oder dessen Fahrer andere akute Hilfe benötigte. In rund 30 Prozent dieser Fälle gab es Probleme mit den Rädern, Reifen oder der 12-Volt-Starterbatterie.
In den Fällen, in denen sich das Problem auf die Fahrbatterie bezog, riefen manche Fahrer an, weil sie Probleme beim Laden hatten oder ihr Ladestand niedrig war und sie fürchteten, es nicht mehr bis zur nächsten Ladestation zu schaffen. Der AA behandelt eigenen Angaben nach täglich 8000 Strandungsnotrufe, nur fünf bis sechs davon (0,63 bis 0,75 %) betreffen im Schnitt E-Autos mit komplett „leergefahrenem“ Akkupaket.
Der Anteil der elektrischen Autos auf der Straße liegt in Großbritannien mit Stand November bei über 1,3 Millionen beziehungsweise vier Prozent. Ihr Anteil an den verkauften Neuwagen macht etwa 19 Prozent aus. Die geht aus Zahlen vom Hersteller- und Händlerverband SMMT und dem britischen Verkehrsministerium hervor.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Notrufanteil von E-Autos damit weiter gesunken, 2023 lag er bei 2,26 Prozent. Im Jahr 2015 wurde er noch mit 8,26 Prozent angegeben. Die AA rechnet damit, dass der Wert in Zukunft auf unter ein Prozent sinkt. Damit entspräche er dann dem Anteil an Autos mit Verbrennermotoren, die Hilfe benötigen, weil ihnen der Kraftstoff ausgegangen ist. Das dürfte laut dem Verband neben technologischen Fortschritten auch daraus resultieren, dass Fahrer mittlerweile über mehr Wissen über den Umgang mit Elektroautos verfügen.
Auch nach Auswertungen des ADAC sind Stromer eine verlässliche Art der Fortbewegung: Elektrofahrzeuge mit Erstzulassung 2021 schneiden mit rund 3,6 Pannen weniger pro 1.000 Fahrzeuge besser ab als Verbrenner, berichtete der deutsche Autoclub im April aus seiner Pannenstatistik. Demnach verzeichneten E-Autos 2,8 Pannen pro 1000 Fahrzeuge, während die sogenannte Pannenkennziffer bei den Verbrennern dieses Jahrgangs bei 6,4 liegt. Im Jahr 2020 verzeichneten die drei Jahre alten E-Fahrzeuge nur 1,9 Pannen weniger als die Verbrenner.
Mark Müller meint
Der Titel sagt ’nur 2%‘ und wenn man ihn dann liesst, merkt man, dass unter den gegebenen Umständen 2% eigentlich recht viel sind. Aber so weit liest ja selten einer.
E.Korsar meint
„Damit entspräche er dann dem Anteil an Autos mit Verbrennermotoren, die Hilfe benötigen, weil ihnen der Kraftstoff ausgegangen ist.“
Also kein Problem der Technik. Das Problem sitzt hinter dem Lenkrad.
Kaiser meint
Der Unterschied: Beim Verbrenner geht der Sprit erst nach 600+ km aus, Beim EAuto ist die Batterie schon nach 200 km leer :-)
Thorsten 0711 meint
Ich könnte mit meinem Auto (LPG + Benzin) ca. 1300 km weit fahren. Mit der ZOE meiner Frau sind mit 110 km/h auf der Autobahn, trocken bei 15 Grad Außentemperatur, von 100 bis 20%, ca. 200 km Reichweite möglich. Mit welchem Auto fahren wir wohl in den Urlaub?
Yoshi meint
Also wenn man hier so mitliest sind 200 km am Stück lebensgefährlich, das schafft ja niemand.
Ich würde also auf die Zoe tippen, da kommt Ihr wesentlich entpannter und entschleunigter an. Außerdem rüttelt und schüttelt es nicht die ganze Zeit.
😉
Futureman meint
Bei denen, die mit leeren Tank liegen bleiben liegt es nicht an der Reichweite sondern am Tanken für immer 15€. Das Problem ist, das die zurücklegbare Strecke immer kürzer wird.
Gurke meint
Umgekehrt proportional dazu wird der Tank immer größer. Passt immer mehr Geld rein.