Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA), hat in einem Interview mit der Rheinischen Post über die kriselnde deutsche Autoindustrie und die Elektromobilität gesprochen.
„Wir befinden uns in der größten industriellen Transformation unserer Geschichte“, sagte Müller. „Auf der Welt entstehen viele neue gute Wettbewerber, der Umstieg vom Verbrenner zur Elektromobilität stellt neue Anforderungen an uns. Das ist herausfordernd, gleichzeitig verliert der Standort massiv an internationaler Wettbewerbsfähigkeit.“ Es gebe also eine generelle deutsche Standortkrise, die auch andere Branchen betreffe.
Die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie würden von 2024 bis 2028 etwa 280 Milliarden Euro allein in Forschung und Entwicklung investieren. „Unser Versprechen und Anspruch ist es, weiter die weltweit besten Autos zu bauen“, betonte die Lobbyistin. „Wir würden das gerne weiter in Deutschland tun, aber der Standort ist im Moment leider zunehmend nicht mehr wettbewerbsfähig.“ Die VDA-Präsidentin kritisierte insbesondere, dass die deutsche Regierung Ende 2023 aprubt die Elektro-Prämie gestoppt habe, weiterhin gebe es „viel zu wenige Ladesäulen“.
Bis 2035 könnte die Umstellung auf alternative Antriebe in der deutschen Automobilindustrie rund 190.000 Jobs kosten, erklärte Müller mit Verweis auf eine aktuelle Studie. Die politischen Rahmenbedingungen und die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes könnten den Effekt dämpfen oder verstärken.
„Standort, Standort, Standort“
Gefragt, welche ihre drei wichtigsten Forderungen an die neue Bundesregierung wären, sagte Müller: „Standort, Standort, Standort.“ Es sei das Allerwichtigste, die Standortbedingungen effektiv zu verbessern. Die Energiepreise und die Steuer- und Abgabenquote seien zu hoch, die Bürokratie lähme. „Wir brauchen eine auf die Transformation abgestimmte Handels- und Rohstoffpolitik. Und endlich die Digitalisierung der staatlichen Verwaltung. Andere Länder und Regionen sind viel schneller, viel strategischer als Deutschland und Europa.“
Wichtig sei jetzt, noch einmal zu prüfen, ob nicht doch gemeinsam noch vor der Wahl die für die Industrie besonders wichtigen Teile der Wachstumsinitiative verabschiedet werden können – zum Beispiel hinsichtlich der Förderung der E-Mobilität. Sowohl die geplante Sonder-Abschreibung für neu zugelassene vollelektrische und vergleichbare Nullemissionsfahrzeuge als auch die Erhöhung des Deckels für den Brutto-Listenpreis bei der Dienstwagenbesteuerung für E-Fahrzeuge könnten einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den deutschen Stromer-Markt wieder anzukurbeln, so Müller.
„Außerdem kann so auch der Gebrauchtwagenmarkt für vollelektrische Pkw gestärkt werden. Das wäre jetzt ein wichtiges politisches Signal für die Verbraucher, für die E-Mobilität und für die deutsche Automobilindustrie.“ Das von Wirtschaftsminister Robert Habeck vorgeschlagene Ladestromguthaben sei „grundsätzlich nicht unattraktiv“, findet die VDA-Präsidentin. Es wäre letztlich aber „wieder nur ein Herumdoktern an den Symptomen“. Man müsse sich fragen: „Was sind die Ursachen für den teuren Ladestrom in Deutschland? Wir brauchen vor allem mehr Energie und es müssen die Steuern und Abgaben auf Energie runter, das wären nachhaltige Maßnahmen.“
Die Antriebe der Zukunft werden nach Ansicht von Müller „weit, weit überwiegend elektrisch sein“. Dafür brauche es einen verlässlichen Ausbau der Stromnetze und der Ladeinfrastruktur. Mit Blick auf die Diskussion um ein Verbot von Verbrennern kritisierte die Lobbyistin „die Schwarz-Weiß-Diskussion“. Vielleicht seien nicht alle sofort vom E-Auto überzeugt. Durch die Verbots-Diskussion hätten sich viele Menschen bevormundet gefühlt, sie habe der Transformation geschadet. „Daher hat diese emotionale Debatte zu nichts geführt. Wir sollten so etwas künftig vermeiden.“
Gerry meint
Tja da müssten Politik, Hersteller und Autokäufer mal kapieren wohin die Reise geht.
Dass diese Transformation kommt war vor 10 Jahren schon klar.
Statt die Transformation proaktiv zu gestalten hat man mit allen Mitteln versucht diese zu verlangsamen. Das Ergebnis ist bekannt und jetzt wird gejammert.
David meint
Genau genommen war klar, dass es eine Transformation wird, als 2008 unter Merkel der Nationale Aktionsplan Elektromobilität mit Ziel 1 Million Elektroautos bis 2020 beschlossen wurde. Und Merkel hatte alle drei Konzerne gebeten, bis 2013 ein Fahrzeug im Serienangebot zu haben.
Man kann nicht sagen, dass das nicht oder nur halbherzig passiert ist. BMW hat mit dem i3 ein riesiges Rad gedreht, VW hat seinen Klassiker elektrifiziert und Mercedes hat komplett bei Tesla bauen lassen. Alle drei Fahrzeuge waren wirklich gut gelungen, ihr einziges Problem war die geringe Reichweite, weil Akkuzellen damals unfassbar teuer waren.
Und der Kunde wollte diese Autos nicht. Einen kleinen Hype gab es nur 2021 und 2022. Der Kunde möchte sie nach wie vor nicht und während in diesem Blog die Hersteller kritisiert wurden, weil sie damals von der hohen Nachfrage überrascht wurden, werden sie von den gleichen Leuten jetzt kritisiert, weil sie zu sehr auf die Elektromobilität gesetzt haben.
Es wird die nächsten drei Jahre benötigen, wo der Kunde mit sehr guten Angeboten geködert wird und gleichzeitig die Dienstwagenfahrer immer öfter zwangsweise umsteigen müssen, bis die Elektromobilität den wirklichen Turnaround geschafft hat. Das ist nach der Diffusionlisttheorie, wenn die early majority im Boot ist. Aber auch dann wird es ein langsamer Transformationsprozess bleiben. Bis 2035 wird nach letzten Schätzungen noch nicht die Mehrheit elektrisch fahren.
Futureman meint
Alleine die beiden größten neuen E-Auto Hersteller verkaufen dieses Jahr über 4 Millionen Fahrzeuge. Und viele weitere wachsen in einer nie da gewesen Geschwindigkeit. Auf jeden Fall gehen diese Verkäufe zu Lasten der alten Hersteller. Und das geht denen schon ein bisschen zu schnell.
David meint
Es ist eine Transformation, keine Disruption. Eine Disruption geht rasend schnell und nichts altes bleibt. Dass beim Auto fast alles alte bleibt, musste Tesla Hunderte Male zähneknirschend eingestehen. Bis heute sind Basics wie Lackierung, Scheibenwischer oder Fahrwerksteile nicht im Griff. In der Mängelquote beim TÜV hat man Dacia abgehängt.
Und auch die Geschwindigkeit des Wandels ist nicht schnell. Sie ist sogar viel langsamer, als man angenommen hat. Das bedeutet, die Kunden der alten Technik zahlen noch sehr lange die Verbesserungen der neuen Technik. Verbrenner werden für immer mehr Geld kleinvolumiger, zugestopfter und verlieren Zylinder. Warum lassen sich die Kunden das bieten? Weil sie keine Chance haben zu gehen, sie sind aufgrund ihrer Festgelegtheit an die traditionellen Marken gebunden. Es gäbe aber auch keinen Chinesen, der V8 Sauger mit 500 PS baut.
Die klassischen OEM haben also Opfer, die sie ausnehmen können. Tesla hatte die auch mal – gnadenlose Fans, die sich jede Unverschämtheit haben bieten lassen. Das ist vorbei. In den USA dieses Jahr -13 % und in der EU -9 %. 1/3 aller CyberTrucks stehen auf Halde. Besonders hier in Deutschland sind sie untergegangen: 70.000 in 2022 und vermutlich 35.000 in 2024.
Und nächstes Jahr wird es erst richtig bunt. Da werden die Chinesen und Tesla im Feuerwerk der kleinen Modelle und der kleinen Preise europäischer OEM nicht mehr stattfinden.
Jörg2 meint
Solch falsche Nabelschau kommt raus, wenn nicht verstanden wird, dass die Transformation die BRANCHE betrifft. Die Alten treten ab und die Neuen gestalten neu. Frau Müller hat das begriffen.
Andi EE meint
Wo liest du das? Also ich lese primär ein Abschieben der Verantwortung auf die Politik. Null Selbstkritik, das ist schon übel, aber ja, das Volk plappert dieses Narrativ im XXL-Stil hinterher … man könnte an der Misere noch selber schuldig sein, dann basht man lieber Politiker.
Ich frag mich immer, ob das Volk meint, dass CEOs oder Politiker programmieren? Oder wer hat diese gewerkschaftlichen Löhne erstritten, dass man primär den Vorzeigearbeitsplätzen immer noch mehr Geld zugestanden hat. Jeder der eins und eins zusammenzählen konnte, hat doch gewusst, dass die Profite nicht aus Deutschland stammen können.
Jörg2 meint
Frau Müller spricht von „industrieller Transformation“. DAS lese ich nicht so, als ginge es um irgendein einzelnes Unternehmen.
Mein Vorschreiber ist primär unternehmenszentriert.
Das Frau Müller dann bei der Ursachenforschung ihren Lobbyistinenjob macht… geschenkt. Dafür wird sie bezahlt.
Andi EE meint
@Jörg2
OK, kann man so sehen. Aber bei einer Analyse sollte man den Hauptschuldigen nicht ignorieren, auch wenn man von dem bezahlt wird. Hier wird einmal einem Narrativ gehuldigt, dass die unfähigen Hersteller ausklammert. Ob die ID.Reihe in China oder in Europa gebaut wird, macht keinen Unterschied. Man sieht es ja an den Verkaufszahlen, wenn die Logik der Dame aufgehen würde, müsste sich die Ware in China besser verkaufen, da man dort unter viel günstigeren Bedingungen (Energie / Kosten der Arbeit / weniger Bürokratie) die Fahrzeuge baut .. auch VW.
Jörg2 meint
AndiEE
Für die Misere eines Unternehmens ist (mMn) alleinig das Unternehmen dran schuld.
Das das der Lobbyverband als Sprachrohr anders sieht, ist erwartbar. Schließlich möchte man (mMn) ja Bürgergeld einwerben und wird dafür eine Kulisse aufzubauen „Politik, Du bist dran schuld und kannst Dich per Bürgergeldablass davon freikaufen…“.
Die ersten Erfolge bei der Sozialisierung der Unternehmensrisken zweck Erhalt der privatisierten Profite gibt es ja bereits: Verdopplung der Zeitraums für Kurzarbeitergeld.
Ich befürchte, wir werden da noch viel Bürgergeld an diese Unternehmen verlieren.
Futureman meint
Fast alle günstigen E-Autos, die im nächsten Jahr in Europa auf den Markt kommen sind umgelabelte China-Modelle. Denn die europäischen Hersteller bekommen nichts passendes entwickelt, obwohl es schon jahrelang in der Schublade liegen soll. Selbst ein so angeblich langsamer Wechsel kommt für sie zu plötzlich.
Wir werden sehen, wo in einer weiteren Lebensdekade vom Auto (8-10 Jahre) mit der Elektromobilität stehen. Auf jeden Fall sind bei dem jetzigen Wachstum einige Länder bei 100% Elektro in der Neuzulassung.
David meint
Auf den Jörsch antworte ich nicht. Er hat keine Ahnung. Es ist nicht schlimm, wenn man von Betriebswirtschaftslehre im Studium nichts erfahren hat. Aber es ist schlimm, wenn er sich in solchen Themen zu Wort meldet, während er die Grundlagen nicht im Ansatz begriffen hat.
Apropos, du hast nicht verstanden, was nächstes Jahr passieren wird und/oder du weißt nicht, wo die Autos gebaut werden. Ich erwarte kein Modell, das in China gefertigt wird, in den Charts nächstes Jahr. Mit Plänen, die in der Schublade liegen oder nicht, hat es gar nichts zu tun. Produktion können die klassischen OEM. Es ist ausschließlich eine kaufmännische kalkulatorische Frage, zu welchem Zeitpunkt man die Möglichkeit hat, ein Fahrzeug einer bestimmten Preisklasse auf den Markt zu bringen.
Denn eines ist es auch klar: Ein sehr kleines und puristisches Fahrzeug wird vom Markt nicht mehr akzeptiert. Man kann nicht durch weglassen sparen, wie früher. Sondern man muss möglichst viel günstigste Großserientechnik mit möglichst wenigen oder preiswerten Änderungen übernehmen können. Damit hängt der Marktstart eines solchen Autos von den Elektroabsätzen des jeweiligen Konzerns ab. Genau deshalb beginnen 25k Autos in Hauptsache ab 2025 und 20k Autos 2-3 Jahre später.
Jörg2 meint
Von irgendwas, was in BWL verhandelt wird, hat hier niemand geschrieben. Du hast tatsächlich keine Ahnung.
Was nächstes Jahr passiert, kann nur erahnt werden. Ich vermute, die deutschen Verbrennerhersteller müssen erneut den Spagat zwischen CO2-Flottengrenzwerten, ihrer abnehmenden Wirtschaftskraft, dem Aktienstand und den Boni versuchen.
In dem Zuge werden wir im deutschen BEV-Flottengeschäft preislich sehr niedrige Leasingangebote sehen. Die verschieben zwar dann nur das Problem um 3 Jahre, hübschen aber aktuell die Stückzahlauswertungen.
Weiterhin, so meine Vermutung, werde wir bei den Verbrennerherstellern viel „Bewegung“ in den Zukunftsprojekten sehen (Streichung von Planungen, Verlängerung der Zeitschiene).
Im deutschen Endkunden-BEV-Verkaufsgeschäft wird es keine Verbesserung geben. Es sei denn, die Rückwärtsrolle beim Agenturmodell wird auf 2025 vorgezogen.
Das Ganze werden wir durch eine breite PR-Aktion auf allen Kanälen begleitet erleben. Jedwede Meldung wird eine Erfolgs- oder „Gleich-Morgen“-Erfolgsmeldung sein.
Gespannt bin ich eigentlich nur darauf, ob wir an der Oberfläche etwas von den internen Auseinandersetzungen sehen werden.
BeatthePete meint
Hallo David,
das ist ja heute wieder besonders viel Murks das du schreibst.
Selbst wenn die Transformation schnarchlangsame 20 Jahre dauert, für die Autoindustrie ist das eine Disruption in fast Lichtgeschwindigkeit.
20 Jahre, das sind 2 Modellgenerationen incl. Facelift, wenn man von einer schnellen Entwicklungszeit von 7 Jahren ausgeht.
In den 20 Jahren werden bisherigen Kernkompetenzen (Motor) obsolet, neue unbekannte Felder müssen technologisch zur weltführenden Kernkompetenz(BMS, Software) aufgebaut werden.
Da sind die Neuerungen die sich in den 20 Jahren noch ereignen werden (Autonomes fahren) noch gar nicht inkludiert.
Das ist Disruption für alteingesessene aber Innovation für alle die neu gestartet sind.
Vorallem wenn die Wirtschaft auf massivst auf Export basiert.
Fingerpointing auf andere (DE, USA,CN ) hilft da null…
David meint
Das ist ja mal wieder eine ganz steile These. Nur weil du den Kellerverschlag in deiner Mietwohnung in sieben Jahren nicht geschafft hast, aufzuräumen, kann man das nicht auf alle anderen auch übertragen.
Tatsächlich sind Motor und Kraftübertragung beim Elektroauto noch lange nicht ausentwickelt, ebenso nicht die Zellen, bei denen es für Premiumfahrzeuge weg von der Massenware aus Fernost zur Hochleistungszelle geht. Auch Federung, Dämpfung und Lenkung lässt sich im Elektroauto neu denken. Dort geht es im Massenmarkt hin zur Corner Modul, also einem einheitlichen Eckmodul aus Rad, ggf. Antrieb, Fahrwerk und Lenkung.
Und China ist bei allen diesen Themen nicht interessiert. Sie wollen schnell laden, weil niemand dort Wallboxen zu Hause hat. Aber Verbrauch ist nicht ihr Thema, weil dort niemand Langstrecken fährt. Überhaupt setzen Sie mehr auf Show Effekte, weil das der Chinese mag. Sieht man gut am Yang Wang U9. Superteures Fahrwerk, damit kann der Wagen tanzen, springen und sich auf der Stelle drehen. Aber auf dem Nürburgring fehlten auch nach einem halben Jahr noch 10 Sekunden auf den Porsche Taycan. Daher gibt es ausgezeichnete Chancen für das German Engineering.
Alex D. meint
Zitat: „Dass beim Auto fast alles alte bleibt, musste Tesla Hunderte Male zähneknirschend eingestehen. Bis heute sind Basics wie Lackierung, Scheibenwischer oder Fahrwerksteile nicht im Griff.“
–> Sorry aber das ist doch Quatsch. Seit Umstellung auf Produktion aus Shanghai und Grünheide ist die Lackierung völlig in Ordnung und auch sonst von der Konstruktion teils wertiger als beim „German Engineering“ (der Hartplastikanteil bei Tesla ist deutlich geringer als in der Mittelklasse von ABM und Co.) – nicht umsonst holen deutsche Hersteller gerne neue Tesla-Fahrzeuge zu sich (siehe Cybertruck) um sie zu analysieren. Wenn sie da nichts lernen könnten, würden sie das nicht tun.
Die eigentliche Stärke von Tesla liegt aber auch in den neuen Produktionsmethoden (Gigacasting, digitale Fabrik, Vereinfachung von Produktionsschritten), die ihnen auch einen Kostenvorteil verschafft hat und was nun diverse Hersteller zu kopieren versuchen.
Zitat: „In den USA dieses Jahr -13 % und in der EU -9 %.“
–> Wenn der Dezember noch gut läuft, könnte der Rückgang von Tesla in manchen Märkten (D zieht hier ganz Europa runter aufgrund einer völlig vermurksten Förderpolitik und Unsicherheit mit daraus resultierender Kaufzurückhaltung der Käufer) durch eine Steigerung in China ausgeglichen werden – genaueres wird man erst im Januar wissen.
Abgesehen davon: Schon mal die katastrophale Entwicklung von Mercedes, Porsche und Co. in China dieses Jahr angeschaut? Mercedes verkaufte dort im November bspw. genau 0 EQE – die Fahrzeuge sind völlig am dortigen Markt vorbei geplant und die Verbrenner will dort auch keiner mehr. Gewinnwarnungen und Einbruch waren die Folge – Tesla hat hingegen seinen Gewinn gesteigert.
Zitat: „Und nächstes Jahr wird es erst richtig bunt. Da werden die Chinesen und Tesla im Feuerwerk der kleinen Modelle und der kleinen Preise europäischer OEM nicht mehr stattfinden.“
–> Spätestens jetzt wird’s kurios. Welche kleinen Modelle europäischer OEM sollen denn in 2025 auf den Markt kommen und Tesla und die Chinesen verdrängen? Mir ist da keins bekannt, der „ID.2“ kommt erst 2026 in den Markt und wird auch kein Schnäppchen sein. Sorry, aber das klingt eher wie eine Durchhalteparole auf einem sinkenden Schiff…
Besser-BEV-Wisser meint
„Vielleicht seien nicht alle sofort vom E-Auto überzeugt. Durch die Verbots-Diskussion hätten sich aber viele Menschen bevormundet gefühlt, sie habe der Transformation geschadet.“
Viele Menschen sind halt wie trotzige Kinder. Die kannst dann auch nicht mit guten Zureden überzeugen. Was hilft ist wenn andere (ältere) Kinder es „richtig“ vormachen.
Also mit Überzeugung E-Auto fahren. Mythen aufklären. Und ansonsten gelassen abwarten bis die Zeit kommt….
Ben meint
Selbst wenn es keine Verbote gibt, verhält sich der typische technologie- und zukunfstfeindliche Deutsche so, schau doch in die jüngere Vergangenheit, als Beispiel was sogar bei VOX automobile, damals Auto, Motor, Sport, mit einem Beitrag besprochen wurde:“Ich kaufe mir kein Auto mit ABS, ich kann selbst viel besser bremsen !“
Yoshi meint
Das stimmt, die deutschen lehnen neue Technologien strikt ab. Wer hat hierzulande schon ein Smartphone, ein Flatscreens, wer nutzt social Media? Das können die Einwohner aller anderen Länder machen, aber nicht wir deutschen!
Ben meint
Stimmt Yoshi, genau in den Bereichen gabs die selben, typisch deutschen, Diskustionen.
Smartphone:
Ist Quatsch ich brauch mein Handy zum Telefonieren, ich werde niemals mein Nokia 3310 gegen so nen Glasding taschen was sofort kaputt geht !!!
Flatscreens:
Für was soll ich mir nen Fernseher mit nem schlechteren Bild als meine gute alte Röhre tauschen ?
Social Media:
Warum sollte ich eine Amerikanische Spionagesoftware nutzen die mich 24/7 überwacht nutzen ?
Yoshi meint
Entweder kannst du zahlen vorlegen, an denen du nachweisen kannst, dass sich diese Produkte in Deutschland wesentlich langsamer verbreitet haben als sonst, oder du solltest aufhören anderem hier anektdotische Evidenz zu unterstellen.
Was juckt mich was die Leute in deinem Umfeld damals zum smartphone gesagt haben? Waren doch nur 20 von 80 Millionen.
Future meint
Welche dieser neumodischen Technologien wurden eigentlich in Deutschland entwickelt? Ist German Engineering (Dav id) eigentlich nur noch für alte Technologien zuständig? Wie konnte es eigentlich soweit kommen? Hat das alles mit der alternden und satten Gesellschaft zu tun, die so ganz anders tickt als Amerika und Aisen?
Ben meint
„oder du solltest aufhören anderem hier anektdotische Evidenz zu unterstellen.“
Ja ok, die Worte geschrieben von einem Verbrenner Troll der nur Anekdoten erzählt und von Leutes aus seinem Umfeld erzählt, genau mein Humor XD
Wo sind den deine Zahlen und Quellen die deine speziellen und persönlichen Anekdoten stützen und beweisen, bestes Beispie BEV, nur in DE und IT sind die Verkaufszahlen gesunken aber weltweit um 25% gestiegen, faktisch ist also nur DE und IT technologie und zukunftsfeindlich oder ist es wieder so das ALLE andern dumm sind und nur der Deutsche Michel es richtig macht ???
Yoshi meint
Future, wer sowas entwickelt steht nicht im Zusammenhang mit meinem Kommentar. Asien und Isa entwickeln neue Technologien, die die Europäer selbstredend gerne nutzen, wenn sie einem Vorteil bringen. Es ist den Konsumenten genauso wurscht wenn BMW den Bach runtergeht wie bei Nokia, Blaupunkt, usw. Und warum auch nicht?
Noch mal, hat sich die Digitalkamera durchgesetzt, weil Analogfilme künstlich verteuert und am Ende verboten wurden?
Jörg2 meint
Meiner Meinung nach hat sich die Digitalkamera deswegen durchgesetzt, weil man keine „externe Tankstelle“ mehr brauchte um Filme entwickeln zu lassen, das ging dann plötzlich zuhause an der „Wallbox“ und die Softwarelösungen ließen Dinge zu, die vorher nicht gingen: Sofortbildkontrolle, Sofortlöschen, keine Bildanzahlbegrenzung auf 26(?)….
Das Bild ansich war erstmal schlechter (Reichweite). Die Kamera erstmal teurer (s. BEV von 5 Jahren).
Also: eigentlich ein halbwegs passender Vergleich.
Was ist übrig geblieben? Die Knipsen für Jedermann machen passable Bilder zum sehr sehr kleinen Preis. Die Softwarelösungen lassen Dinge zu, die analog undenkbar waren (sofortiges teilen, einfachstes nachbearbeiten…)
Und die alten Analogsysteme gibt es nur noch im Hochpreisbereich für Liebhaber und Spezialanwendungen. Deren Stückzahl kann vernachlässigt werden. Das ganze System von Entwicklerfirmen ist vom Markt verschwunden.
Mäx meint
Bis 2036 scheiden 19,5 Mio. Arbeitskräfte aus dem Arbeitsmarkt aus; 12,5 Mio. Arbeitskräfte werden bis dahin nachgekommen sein.
Delta: 7 Mio. Erwerbstätige.
In ein paar Jahren werden wir also gar nicht das Personal haben, die Jobs neu zu besetzen, die man jetzt nicht verlieren will.
Vor allem nicht wenn man wie die CDU eine so restriktive Einwanderungspolitik fahren will.
David meint
Da hier viele ältere und im Berufsleben nicht erfolgreiche Menschen verkehren, sind sie es aus den letzten 40 Jahren so gewohnt, als Argument gegen etwas den Verlust von Arbeitsplätzen anzuführen.
Die viel größere Herausforderung der nächsten Jahre ist es, die jetzt schon in Deutschland lebenden Menschen zu aktivieren, indem Sozialleistungen deutlich abgeschmolzen und Bezieher nicht in Ruhe gelassen werden. Letztlich wird jede Partei irgendwann auf Einwanderung setzen müssen. Da käme es drauf an, dass man diesmal Qualitätskriterien einzieht.
Yoshi meint
Genau das Gegenteil muss der Fall sein: bedingungsloses Grundeinkommen.
Das ist nämlich auch typisch deutsche denke, am Wohlstand darf nur teilhaben wer sich dafür den Rücken krumm ackert.
Mit 80 Jahren kann man danns. Stolz drauf sein „sein Leben lang nur gearbeitet zu haben.“
Wens glücklich macht…
Jörg2 meint
Das Kernproblem beschreibt sie (mMn) richtig: Die alte Industrie muss Umbauen. Die neuen Mitbewerber brauchen „nur“ aufbauen.
Schon einmal ein altes, ehemals stolzes, nun aber in die Jahre gekommenes Haus grunderneuert? VIELE Überraschungen! Im ersten Blick kleinste Teilbaustellen können sich als gigantisch herausstellen. Das Ziel ist Anschluss an die Moderne? DAS kostet und dauert…
Da ist der Neubau auf dem Nebengrundstück schneller, preiswerter und in den Freiheitsgraden uneingeschränkter.
Ben meint
Du meinst wie bei Nokia, Kodak usw.
Wobei man sagen muss, wenn man in die Vergangenheit schaut wurde neue Technick noch nie von den Technologieträgern der alten Technik vorangetrieben, meist sind diese verschwunden.
Jörg2 meint
Ja!
Yoshi meint
– Smartphone hat nur Vorteile gegenuber altem Handy und viele neue Funktionen:
Die Leute wollen es und zahlen mehr.
– Digitalkamera hat nur Vorteile gegenuber analog: Die Leute kaufen es
– Elektroauto kommt 30-50% so weit wie ein Verbrenner, kann auch nicht mehr als fahren, und was machen die Kunden?
Gab es Smartphone-Förderung oder Verbot von Analogkameras?
Nur ein paar gedankliche Anregungen.
Jörg2 meint
Der Hauptnachteil des Smartphone vs. altem Mobiltelefon ist die Akkulaufzeit. Bei BEV vs. Verbrenner ist das aktuell genauso.
Nur so als gedankliche Anregung.
Ben meint
Also ist der einzige Vorteil vom Verbrenner die Reichweite…die 90% der Autofahrer nicht nutzen, ja ist schlau und extrem amerikanisch die Hauptsächlich Pickups kaufen obwohl über 65% der Amerikaner no nie nen Anhänger gezogen oder Lasten transportiert haben, diese Fharzeuge werden Hauptsächlich gekauft für den seltenen Fall das es so einen seltenen Fall mal geben sollte.
Also es bleibt die deutsche Reichweitenangst, die es in USA nicht gibt, ist eine amerokanisierung des deutschen Volkes.
Yoshi meint
Jörg, der Hauptnutzen des Handys ist telefonieren gewesen. Hat sich nun um Internet, messenger, mobiles bezahlen, navigation erweitert. Welche bahnbrechende Zusatzfunktion bietet das Bev?
Ebenfalls von a nach b fahren, aber nur halb so weit?
Und nein, alle paar Wochen Softwaremüll OTA abladen fällt nicht darunter.
Yoshi meint
Tja Ben, einer rein deutsche Angst also. Dann müsste Deutschland ja bei der Verbreitung der EMobilität mit ABSTAND auf dem letzten Platz weltweit sein. Wie ordnest du ein, dass es nicht so ist?
Amerikanische Reichweitenangst?
Bulgarische Reichweitenangst?
Italienische Reichweitenangst?
Aber von dir ist sowieso noch nie etwas faktenbasiertes gekommen, alles was du kannst ist stumpfes Getrolle und Beleidigungen.
Jörg2 meint
Yoshi
Bitte erinnere Dich zurück (wenn Du es selbst erlebt haben solltest): Der Anfang des Smartphone, also dessen „Mehr“ vs. Mobiltelefon, war kümmerlich. Der aktuelle Stand ist ein anderer.
Was spricht gegen eine ähnliche Entwicklung beim softwaregetriebenen BEV?
GrußeinesNiedersachsen meint
Echte Blitzmerker
„Wir befinden uns in der größten industriellen Transformation unserer Geschichte“
Nun ja, und dieses Befinden ist nicht freiwillig, die Hoffnung ohne bei der Transformatione mitmachen zu müssen anstatt sie mit zu gestalten und wie Piech es sagte, die Absicht zu sagen ein Sieger zu sein war trügerisch.
Ist die Industrie wirklich mittendrin, oder sind große Teile der ach so überlegenen Industrie mitterweile nur noch stauenende Zuschauer? Flachländer, die versuchen mit höheren Dämmen der Flut zu entgehen?
Wer hatte hier nicht alles geschrieben, dass es keine Disruption gäbe?
Detroit, Kodak, Nokia… gab es, ja klar – aber doch nicht hier in D, im Wunderland der Ingenieurskunst.
Es gab genügende warnende Stimmen, aber Stoiker, Festhalter am Alten sind schwer oder gar nicht zu überzeugen. Die Quittung ist längst auf vielen Ebenen da.
Aber ich gebe die Hoffenung nicht auf, dass die fähigen, langfristig denkenden und handelnden Unternehmer in diesem Land für alle gute Entscheidungen treffen und das gleich gilt für den nachhaltig kaufenden homo-oecologicus. und ich hoffe auch, dass gerade der Konzern eine Wende hinlegt, die uns positiv staunen lässt mit echten guten Volkswägen.
Wir brauchen sie.
Wäre doch gelacht. oder?
Fred Feuerstein meint
Wollte nicht ein gewisser Davi.d erzählen, dass es gar keine Transformation gibt? Es ist doch nur ein Antriebswechsel. Spannend. Irgendwie scheinen die deutschen Konzerne ins Straucheln geraten zu sein. Selbstherrlichkeit ist selten ein guter Ratgeber.
David meint
Oha, hier versucht aber jemand, den ganzen See zurückzurudern. Die Disruption beschworen die Tesla-Fans deines Zuschnitts. Gab aber keine.