Die japanischen Autoriesen Honda und Nissan haben bestätigt, über einen Zusammenschluss der Unternehmen zu einem neuen Automobilkonzern sprechen zu wollen. Auch Mitsubishi könnte dazugehören.
Honda und Nissan haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um Gespräche über eine „geschäftliche Integration“ der beiden Unternehmen in einer neuen gemeinsamen Holdinggesellschaft zu führen. Sie haben demnach auch eine separate Absichtserklärung mit Mitsubishi unterzeichnet, um eine Beteiligung dieses Unternehmens an der Holdinggesellschaft zu prüfen.
Die Gespräche sollen in Kürze beginnen. Bis Juni 2025 soll eine endgültige Einigung erzielt werden, sodass die Fusion im August 2026 vollzogen werden kann. Die beiden Marken würden getrennt bleiben, aber Plattformen und Antriebsstränge vereinheitlichen, Forschung und Entwicklung gemeinsam betreiben und in der Produktion zusammenarbeiten.
Nissan und Honda sind Japans zweit- und drittgrößter Automobilhersteller und haben im vergangenen Jahr zusammen fast 7,5 Millionen Autos weltweit verkauft. Durch einen Zusammenschluss würde der nach Toyota und Volkswagen weltweit drittgrößte Autobauer entstehen.
Bereits vor etwa einem halben Jahr gaben die beiden Unternehmen Pläne für eine strategische Partnerschaft zur Entwicklung von Elektrofahrzeugen bekannt. Im August wurde dies erweitert, um auch die Erforschung von softwaredefinierten Fahrzeugen zu umfassen. Im nächsten Schritt wollen die Japaner nun noch enger zusammenrücken.
Die beiden Unternehmen erklärten, die neue Vereinbarung solle „die globale Wettbewerbsfähigkeit erhalten“ und „attraktivere Produkte liefern“. Die neue Gesellschaft bestehend aus Honda und Nissan würde laut Autocar sein Antriebsportfolio straffen, aber weiter klassische Verbrennungs- sowie Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und vollelektrische Modelle anbieten.
Nissan hatte in den vergangenen Monaten mit anhaltenden finanziellen und strategischen Problemen zu kämpfen. Das Unternehmen ist seit Langem mit dem französischen Autobauer Renault verbündet, die Partnerschaft ist aber nicht mehr so stark wie zuvor. Mitsubishi gehört ebenfalls der japanisch-französischen Allianz an, könnte in Zukunft aber mit Nissan und Honda besonders eng in der geplanten neuen Dachgesellschaft kooperieren.
Tadeky meint
Aus 2 Fusskranken wie Nissan und Honda und dazu einen Scheintoten Zombi wie Mitsubishi wird sicherlich ein Global Player mit herausragenden Produktportfolio.
Renault will ja seinen Nissan Anteil abstoßen. Damit fällt Mitsubishi mit neuen Modellen komplett auf die Nase und wird schon mal geplant aus Europa zurückziehen. Spacestar wird 2025 eingestellt, der für 50 Prozent des Absatzes steht. Der neue Colt und ASX sind umgelabelte Renault Clio und Capture.
Anonym meint
Na mal hoffen, dass diese Fusion die beiden Konzerne vor einer Verschlechterung ihrer Situation bewahrt. Allerdings sehe ich wegen deren Angebot an Stromern langfristig wenig Hoffnung für gute Verkaufszahlen im internationalen Geschäft. Naja bleibt wohl der Heimatmarkt.
Mein Onkel ist Honda-Kia-Händler und das Autohaus wird im wesentlichen von Kia am leben gehalten.
Elvenpath meint
Nissan ist so gut wie pleite. Honda muss aufpassen, dass es auch nicht in diesen Sog mit hinein gerät.
An Nissan sieht man, dass die Probleme der etablierten Autobauer nichts damit zu tun haben, dass sie in E-Mobilität investieren. Nissan hat gerade mal ein E-Auto im Angebot.
Tadeky meint
Honda ist wohl eher Pleite. Marktanteil inzwischen in Europa bei 0.2 Prozent. Nissan immerhin 1.7 Prozent.
Mitsubishi seit Jahren aus der Insolvenz gerettet durch Toyota. Mitsubishi zieht sich aus Europa zurück. Der Spacestar, der 50 Prozent der Verkäufe ausmacht wird zum 01.01.2025 eingestellt.
Renault als größter Anteilseigner will wohl seine Anteile verkaufen.
Des Weiteren munkelt man, dass wohl Renault mit Stellantis und VW über einen Kauf verhandelt.
NeutralMatters meint
Bei diesen Neuigkeiten darf man nicht vergessen, dass Renault-Nissan-Mitsubishi auch bereits kooperieren, sodass es die EV-Plattformen nun mit Honda im Boot bessere Produktionsskalierung erhalten.
Das kann ein erfolgsversprechender Ansatz sein, der alle Marken einen und eine bessere Zukunft aufzeigen kann.
Andreas V. meint
Keiretsu macht stärker …
Powerwall Thorsten meint
Wann wohl in Deutschland die erst Fusion deutscher OEMs bekanntgegeben wird?
Popcorn mit Glühwein bitte
Yoshi meint
Popcorn für die Menschen die ihre Unterhaltung (und Befriedigung?) aus dem Untergang irgendwelcher Firmen ziehen🥰
Unglaublich gebildet, erfolgreich, richtige Malocher, können sich Eigenheim, BEVs für die Familie gönnen usw – aber das Highlight im Leben ist wenn irgendeine xbelibige Marke den Bach runter geht. Ja Moin.
eCar meint
Komm, lass stecken. Als Verbrennerfanatiker siehst Du nicht, wie sich die Welt gerade wandelt. Da hat Torsten schon recht.
Yoshi meint
Ja richtig, ich bin vollkommen fanatisch in meinen 1.0 Liter mit 100 PS vernarrt. Oder geht es mir doch nur um günstige und einfache Mobilität?
Eins von beidem wird es wohl sein.
Und jetzt mache ich mich auf den Weg zum Weihnachtsbesuch der Familie an der Küste, 400 km in einem Rutsch mit eine 19.000€-Kombi.
Viel Spaß an der Ladesäule und frohe Weihnachten!
Elvenpath meint
@Yoshi: Und was genau ist das Problem, wenn es nicht in einem Rutsch geht? Kommst du 45 Minuten später an. Oh, wie schrecklich.
Verwöhnt geht die Welt zugrunde…
Aber ich gebe dir Recht, dass solche Popcorn-Sprüche nicht angebracht sind, wenn die berufliche Zukunft von tausenden von Menschen auf dem Spiel steht.
B.Care meint
Gab es in der deutschen Automobilgeschichte schon mehrfach, zb. die Fusion Auto Union mit NSU.