Welche Schlüsseltrends werden die Zukunft des Carsharings in Europa, Nord- und Südamerika und Ozeanien im Jahr 2025 bestimmen? Invers, ein Anbieter von Hardware und Software-Lösungen für die Branche, hat vier zentrale Entwicklungen identifiziert, die im Jahr 2025 zu beachten sind.
„Für das Jahr 2025 erwarten wir, dass makroökonomische Trends, die strauchelnde Automobilindustrie und eine noch stärker auf nachhaltige Mobilität ausgerichtete Regulatorik die Entwicklung der Carsharing-Branche stark beeinflussen”, sagt Bharath Devanathan, Chief Business Officer bei Invers. „In unseren Gesprächen mit Kunden und Partnern haben wir spezifische Trends und Herausforderungen ausgemacht, die Mobilitätsanbieter überwinden müssen, um tragfähige Alternativen zum privaten Autobesitz anzubieten, ihr Geschäft auszubauen und nachhaltige Mobilität voranzutreiben.“
Versicherungen als zentrale Herausforderung
Carsharing-Betreiber sehen sich laut der Studie zunehmend mit Versicherungsproblemen konfrontiert, da herkömmliche Versicherer sich häufig weigern, Schäden an gemeinsam genutzten Fahrzeugen zu decken. Dies ist auf die spezifische Komplexität des Carsharing-Modells zurückzuführen, für die herkömmliche Versicherungspolicen nicht ausgelegt sind.
Ein Hauptproblem ist die Schwierigkeit, nachzuweisen, wann und wie ein Schaden entstanden ist und wer dafür verantwortlich ist, was durch das Fehlen einer klaren Dokumentation in vielen Fällen erschwert wird.
Diversifizierung der Flotte: neue Marken und Modelle
Viele Betreiber prüfen weiterhin neue Marken und Modelle, um ihre Carsharing-Flotten auszubauen. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Verfügbarkeit. Nach der COVID-19-Pandemie und der anschließenden Chip-Krise wurden viele Fahrzeugkomponenten und -modelle knapp oder waren sogar nicht mehr verfügbar. So gab es beispielsweise einen erheblichen Mangel an Fahrzeugen mit schlüssellosem Start, was die Betreiber dazu veranlasste, ihre Flotten zu diversifizieren.
Auch globale wirtschaftliche Faktoren beeinflussen die Wahl der Autos, so wurden in China hergestellte Modelle mit hohen Steuern belegt und damit unattraktiver.
E-Autos mit Herausforderungen verbunden
Weil Regierungen, Gemeinden und Städte strengere Null-Emissionsziele durchsetzen, werden Carsharing-Anbieter weiterhin E-Fahrzeuge in ihre Flotten aufnehmen, um diese Anforderungen zu erfüllen. Derzeit betreibt jeder vierte Carsharing-Anbieter in Europa eine rein elektrische Flotte.
Die Umstellung ist jedoch mit Herausforderungen verbunden. In einigen Märkten, wie den Niederlanden, sind Carsharing-Anbieter verpflichtet, vollständig auf batteriebetriebene Elektrofahrzeuge umzusteigen, erhalten aber kaum staatliche Unterstützung für den Aufbau von Ladeinfrastruktur oder andere Anreize. Andere Regionen verfolgen einen indirekten Ansatz: Sie bestrafen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor massiv und verbannen sie aus den Innenstädten.
Der Betrieb von Elektroflotten ist mit besonderen Herausforderungen verbunden wie höheren Gemeinkosten und komplexer Logistik, während die Fahrzeugbeschaffung nach wie vor sehr kostenintensiv ist.
Strategiewechsel: von der Expansion zur Rentabilität
Nach mehr als drei Jahrzehnten des Wachstums verlagert die Carsharing-Branche ihren Schwerpunkt von der Expansion auf die Rentabilität. Einige Betreiber konsolidieren ihre Aktivitäten, indem sie sich aus weniger profitablen Regionen zurückziehen und sich auf Märkte konzentrieren, in denen sie nachhaltiges Wachstum erzielen können.
Um die Rentabilität zu steigern, streben die Betreiber außerdem nach mehr operativer Exzellenz. Ein wachsender Trend ist das Insourcing, das es Unternehmen ermöglicht, die Kontrolle über wichtige Geschäftsprozesse zu behalten und kritisches Geschäftswissen im Haus zu bündeln, was ihren Wettbewerbsvorteil stärkt.
Trotz der Anpassungen wächst der weltweite Carsharing-Markt weiter. Laut dem jüngsten Invers-Mobilitätsbarometer sind die stationären und Free-Floating-Flotten in Europa um 14 Prozent gestiegen. Die Marktforscher von Frost & Sullivan gehen davon aus, dass sich der weltweite Carsharing-Markt zwischen 2023 und 2030 verdoppeln wird.
Matthias meint
Das mit den Schäden, bzw. der Kontrolle, ist wirklich lästig. Da soll man auch nachts ein verschmutztes Auto auf Kratzer absuchen, im Schein der Handy-Funzel, und die Liste der bekannten Schäden in der App abgleichen, sonst hat man eine neue Schramme an der Backe. Hier sollten die Hersteller mehr Fahrzeuge wie den alten Smart ForTwo bauen, mit durchgefärbten Plastikverkleidungen rundum anstatt metalliclackiertem Premium-Blech.
Bei festen Stationen kann man evtl. Anwohner als Kontrolleure und für einfachen Service gewinnen, gegen Rabatt.
Mal abgesehen davon dass der Innenraum oft noch McKonsum-Müll enthält. Klassiker sind Parkscheine die (ebenso wie Adressen im Navi) dokumentieren wann das Auto wo abgestellt war, und wie lange seither die Vormieterin keinen Bock hatte den Denkzettel vom Armaturenbrett zu holen. Laut oft vorgefundener Sitzstellung ganzvorne-ganzoben-aufrecht werden Mietautos offenbar meist von Leuten unter 1,50m Körpergröße gefahren.
Maximalmurks ist wenn der Vormieter sich verkrümelt ohne das Carsharing-E-Auto wirksam aufzuladen, bzw. der Vermieter die Rückgabe akzeptiert ohne dass die Ladung am lustlos eingestöpselten Kabel wirklich läuft. Der Nachmieter hat dann 11% SOC an der Backe.
Hans Meier meint
Keine Ahnung was du für Erfahrungen mit Carsharing gesammelt hast aber ich kann von mir als regelmässiger Carsharingfahrer sagen das dein Text nicht der Tatsache enspricht…
Wenn die Fzge so wie du es beschreibst wären, wäre der Carsharinganbieter schon lange insolvent.
Das man das Auto auf Schäden absuchen muss ist logisch. Hintergrund: Sobald mehr Menschen das Angebot (die Autos) nutzen enstehen folgelogisch auch mehr Schäden. Wenn das Carsharingangebot bezahlbar bleiben soll (Versicherungskosten) sollte man das Auto vor der Abfahrt immer rudimentär auf Schäden untersuchen und diese bei Vorhandensein melden, damit auch die Person die Schäden bezahlt, die sie verusacht hat und nicht einfach die Allgemeinheit (Selbstverantwortung). Das hat nichts mit Verurteilung von Leuten zu tun, sowas kann jedem passieren, aber mit gesundem Menschenverstand.
Das Thema Innenraum, bis heute noch nie ein Problem gehabt, weder mit Parkzettel noch mit Sauberkeit… das Carsharing Autos im Innenraum drecking sind ist schlicht ein Mythos. Das schöne am Carsharing ist eben genau das Gegenteil, man muss sich um nichts kümmern, weder Reifen wechseln noch Fahrzeug reinigen, noch Garagenbesuche oder FzgKontrollen… Fahrzeuge im Carsharing werden regelmässig vom Betreiber gereinigt und gewartet. Im Kern fehlt nur noch der Chauffeur.
Betreffend Einstellen der Sitze etc, muss man vor der Fahrt auf seine Bedürfnisse anpassen, das ist so ja. Und mit Ladekabel & Reichweite hatte ich bis jetzt auch nie Probleme. Ist ja auch logisch das man keine E-Auto mietet wenn man 500km am Stück nach xy fahren muss. CarsharingAutos werden meinen Wissens nach sowieso mehr für Kurzstrecken gebucht, für Langstrecken gibt es ja den Zug.
Einfach immer wieder traurig wie gewisse Personen gezielt Dinge schlechtreden mit dem Ziel Menschen von sinnvollen Angeboten fernzuhalten, nur weil es irgendwem im Bu$ine$$ nicht in den Kram passt. Und nein, ich arbeite weder für einen Carsharingfirma noch bin ich ein „Influencer“ oder so.