Dass Elektroautos aus China mit moderner, leistungsfähiger Technik und überzeugender Qualität zu günstigen Preisen den europäischen Markt erobern, ist bisher nicht die Realität. Tatsächlich tun sich die meisten Marken hierzulande noch sehr schwer dabei, auf nennenswerte Umsätze zu kommen. Die hiesigen Verbraucher erwarten jedoch, dass sich das ändern wird.
Bei einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey für die Automobilwoche unter rund 5.000 Menschen, die sich für die Automobilindustrie interessieren, gaben 63 Prozent an, dass es führende chinesische Automarken ihrer Meinung nach 2025 schaffen, den Marktanteil in Deutschland deutlich zu erhöhen. 30 Prozent glauben, dass die China-Marken dies „auf jeden Fall“ schaffen. 21 Prozent der Befragten geht nicht davon aus, dass chinesische Marken in diesem Jahr ihren Anteil deutlich erhöhen.
„Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass chinesische Automarken von vielen Befragten als ernst zu nehmende Konkurrenz auf dem deutschen Markt wahrgenommen werden“, so Civey-Marktexperte Christian Riedl. „Die Mehrheit der Befragten traut diesen Herstellern zu, sich durch Innovationskraft, wettbewerbsfähige Preise und eine konsequente Ausrichtung auf Elektromobilität einen festen Platz in Deutschland zu sichern.“
Allerdings werden die Chinesen bei der geplante Eroberung des europäischen Marktes gebremst: Die Politik hat im letzten Jahr Strafzölle auf in der Volksrepublik gebaute Elektroautos eingeführt. Die EU wirft Peking vor, seinen Herstellern durch hohe Subventionen einen unfairen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Chinesische Unternehmen wollen nun vermehrt Plug-in-Hybride exportieren, einige planen zudem eine Produktion in Europa zur Umgehung der höheren Zölle.
Nach Einschätzung eines chinesischen Verbandes wird der Export von Elektroautos aus China in diesem Jahr nicht weiter wachsen. Es werde zwar damit gerechnet, dass die chinesischen Auto-Exporte insgesamt um zehn Prozent zulegen könnten, sagte der Generalsekretär des Branchenverbandes CPCA, Cui Dongshu kürzlich. Für den E-Auto-Export erwarte er aber kein Wachstum, insbesondere wegen der zusätzlichen Zölle der EU.
Egon Meier meint
Der Glauben der Deutschen an den China-Erfolg erinnert mich irgendwie an die Aussage vieler Wähle in den neuen Bundesländern .. „Mir geht es sehr gut aber ich wähle Blau“
Kurz gesagt: Da passt etwas nicht. Warum glauben die Deutschen daran?
Die, die einen Chinesen fahren (MG…. ) scheinen den nicht weitzuempfelen. Das deuten zumindest die Zulassungszahlen an.
Elvenpath meint
Die Chinesen sind gerade erst ganz am Anfang. Und in Sachen E-Auto-Technologie hängen sie Europa ab.
Kurz: Die Fahrzeuge werden einfach besser sein. Sind sie ja jetzt schon teilweise.
Ich denke, dir ist die Dynamik der Entwicklung in China nicht klar.
KdFQ meint
Egon das stimmt aber auch nur wieder für Deutschland. Hier in Spanien hat sich der MG auf Platz 3 vorgearbeitet. Aber die Spanier waren sich auch noch nie zu fein, ein chinesisches Auto zu kaufen. Die nehmen lieber ein China Pickup als einen von VW.
Steffen meint
Wenn sie deutlich günstiger werden als deutsche/europäische Hersteller (Ausgleich des Risikos des Werkstattmankos), sich mehr an europäische Wünsche anpassen in Design und Spielart (weniger Plingpling und Karaoke) und in Europa produzieren (Stichwort Zölle), dann vielleicht…
Elvenpath meint
Ganz ehrlich: Wer braucht schon die Werkstätten der Marke, wenn es um E-Autos geht?
VinFast macht es vor: Kooperation mit ATU.
KdFQ meint
Dazu braucht man doch keine Kooperation. Du kannst mit jedem Auto zu ATU fahren.