Der Chef von Mobile.de, eigenen Angaben nach Deutschlands größter Fahrzeugmarkt, Ajay Bhatia hat in einem Interview mit der Automobilwoche über die schwierige Vermarktung von elektrischen Autos gesprochen.
Die Nachfrage nach Gebrauchtwagen hat sich nach Zahlen des Portals positiv entwickelt. Die Standtage sind demnach im Jahresverlauf um neun Prozent gesunken. Die Zahl der Aufrufe von Fahrzeuginseraten lag zuletzt sechs Prozent über Vorjahresniveau. „Und vor allem haben wir dem Handel 20 Prozent mehr Kundenanfragen gesendet. Das ist eine ganze Menge“, so Bhatia.
Allerdings beobachte man nach den Rekordpreisen im Jahr 2022, auch ausgelöst von externen Effekten, im Moment einen Preisrückgang über alle Segmente hinweg. Es gebe dabei klare Unterschiede mit Blick auf die Antriebsformen. Bei Elektroautos sei das Preisniveau um sieben Prozent gesunken, bei Verbrennern nur um knapp drei Prozent. Elektromobilität bleibe ein komplexer Markt.
„Elektroautos in großem Umfang zu vermarkten, bleibt eine Herausforderung“, erklärte der Experte. Es gebe drei bis vier Hauptgründe, warum Konsumenten sich mit E-Autos schwertun: „die Preise, die Reichweite, die Infrastruktur und die Frage nach der Batterieleistung, insbesondere bei Gebrauchtfahrzeugen“. Im Ergebnis seien die Standtage von Elektroautos um einiges höher als bei Diesel und Benzinern. Und aufgrund der höheren Zinssätze koste es den Handel zunehmend mehr Geld, einen Stromer auf dem Hof stehen zu haben.
Um Abhilfe zu schaffen, müssten zum einen die Preise von E-Autos weiter sinken und sich so stärker den Marktgegebenheiten anpassen. Ein neuer Stromer koste im Schnitt 11.000 Euro mehr als ein Verbrenner – das seien 22 Prozent mehr, als die Menschen laut Marktforschung im Schnitt zahlen wollen. Wenn diese Lücke kleiner werde, werde es für Händler einfacher, ihre E-Autos zu verkaufen.
Neben attraktiven Preisen benötigen Verbraucher laut Bhatia mehr Informationen und Transparenz, es gebe bei E-Autos noch immer viele Erstkäufer. So würden auch Inserate mit Batteriezertifikat 20 Prozent häufiger angeklickt.
Der Wechselzyklus von Autos ist laut dem Experten in Deutschland langsamer als in anderen Ländern. Die Menschen hier würden dazu neigen, ihre Autos viel länger zu halten als etwa Australier oder Briten. Die große Frage sei: Werden die Konsumenten in der Zukunft ihr Elektroauto schneller wechseln als früher den Verbrenner – so wie jetzt schon ihre Smartphones? „Meine persönliche Meinung: Wenn sich E-Autos erst einmal durchgesetzt haben, wird der Wechsel schneller gehen“, sagte Bhatia.
Mit Blick auf dieses Jahr erklärte der Mobile.de-Chef: „Wir wissen mit großer Sicherheit, dass die Branche 2025 sehr viel mehr Elektroautos verkaufen muss. Und dabei helfen wir.“
Powermax meint
Eautospezifisch ist die alte Akkuchemie die für 10 Jahre taugt. Ein Akkutausch ist ein Totalschaden.
Das alles trift für die Leasingkunden nicht zu.
Ben meint
Gilt auch für Verbrenner die nur 2 Jahre Garantie haben wärend BEV 8 Jahre Garantie auf Akku und Antrieb haben, aber sonst ist alles gut MAIK
Elvenpath meint
Ich hatte schon mehrere Autos, die mit einem Motorschaden ein Totalschaden waren.
Übrigens haben E-Autos keinen Akku. Sondern tausende kleine Akkus, die zusammengeschaltet sind. Wenn davon einer defekt ist, kann der 16er-Block in dem er sich befindet, aus der Kette herausnehmen.
M. meint
Außer, man hat die Akkus zu einem Block vergossen, indem man ein Polymer drübergeschüttet hat.
Dann bekommst du den realistisch nicht mehr auseinander.
Nicht zu Kosten jedenfalls, die unter denen für eine neue Batterie liegen.
Das ist ausdrücklich nicht auf einen bestimmten Hersteller gemünzt.
Diese kosten- und gewichtssparende Idee hat sich ja rumgesprochen.
Bessser-BEV-Wisser meint
Bei Mobile.de gibt immer noch keine E-Auto spezifischen Filter wie Batteriegröße, Batteriezertifikat & SOH, Reichweite, Ladegeschwindigkeit (10-80%), Routenplanung mit Ladestationen, Manuell Vorkonditionierung, Ladeanschluss (11/22 Kw), …
Sie könnten noch viel mehr helfen wenn sie solche Dinge einbauen würden
Dieseldieter meint
Sorry aber das stimmt so nicht. Wenn du den Filter „Nur Elektroautos“ setzt, erscheinen die meisten der von dir genannten Filter und noch ein paar zusätzlich.
Besser-BEV-Wisser meint
Ok, danke hatte ich noch nicht gesehen.
In der App Mobile.de finde ich es immer noch nicht.
Aber immerhin.
Dieseldieter meint
Du musst (zumindest unter Android) erst „Kraftstoff“ auf „Elektro“ setzen und dann erscheinen die Filter.
Habe ich auch ein wenig für gebraucht, hilft aber dann ungemein.
Bernhard meint
Eine direkte Angabe, welche Akkugröße eingebaut ist, gibt es immer noch nicht. Und praktisch alle Verkäufer geben diese Werte nicht freiwillig an. Man bekommt es nur über die Reichweite heraus. Wenn man eine gewünschte WLTP-Reichweite von 500 km angibt, erscheinen dann z.B. bei den MEB´s von VW nur noch die mit der 77 kWh Batterie. Ich frage mich oft, was das soll. Fast schon Verbrauchertäuschung.
Ben meint
Es gibt bei mobile.de Filter mit Batteriezertifikat
und Akkugröße etc.
Warum lügst du ???
Till meint
Er lügt nicht. Fast alle genannten Kriterien gibt es zur Auswahl. Ich habe eben gerade, wegen der Unterstellung der Lüge, extra nochmal nachgeschaut.
https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/detailsuche/?dam=false&ft=ELECTRICITY&s=Car&sb=rel&vc=Car
PP meint
Probier es doch einfach erstmal aus, bevor du anderen Lügen unterstellst. Batteriezertifikat, Akkugröße, Ladedauer schnell und langsam, Wärmepumpe….
Kann man nach allem filtern auf mobile.
Mäx meint
Ben weiß sowieso alles besser und ist leider kritikunfähig.
Stefan meint
Die Filter sind wohl doch nicht so einfach zu finden wie es der Seitenbetreiber oder der Nutzer von mobile.de gern hätte.
Kasch meint
Spätestens nach Garantieablauf ist BEV-Handel wirklich ein Problem. Wer nicht selbst Schäden am Antriebsstrang bei der Probefahrt hört, sämtliche Sensordaten auslesen und richtig interpretieren kann, kauft „die Katze im Sack“ und Diese kann bereits längst ein wirtschaftlicher Totalschaden darstellen. Wer mit Technik nichts am Hut hat, der muss leider mit den Risiken technischer Produkte leben. Der Händler weiß i.d.R. keinen Deut mehr als der Kunde, sieht also maximal äusserlich erkennbare, optische Schäden.
Jeff Healey meint
Ist das nicht beim Verbrenner genauso?
Das ist doch kein E-Auto-spezifisches Problem.
RK meint
War auch mein erster Gedanke. Ist beim Verbrenner kein bisschen anders.
Bin lange genug Verbrenner gefahren.
Kasch meint
Nein, Verbrenner peiswert reparieren kann sich gar mehr als 50 Jahre lohnen. So manch Oldi übersteigt den Neuwagenpreis vor Jahrzehnten oft deutlich. Zweitaktroller z.B. dürfen noch heute lärmen und Öl verbrennen, dass man als Passant gerne ein paar Schritte Abstand nimmt – mit Bestandschutz wird sich da auch nicht viel ändern – heute mindestens 10 Jahre alte Verbrenner, lassen sich nahezu immer und überall auf der Welt wirtschaftlich restaurieren. Wer mir (frühestens) in 10 Jahren ein Modul aufflext, alte Pouchzellen beziehen und mir Defekte ersetzen kann, das steht hingegen noch absolut in den Sternen.
Duesendaniel meint
EV-Clinic in Kroatien, bald auch in Deutschland, Remote Support in Berlin.
Bernhard meint
Stimmt so nicht ganz. Ich hatte lange einen SLK 280 von 2005. Der hatte einen kleinen Fehler. Die Anzeige im Tacho hat immer angezeigt, dass die dritte Bremsleichte defekt sei. Aber sie funktionierte trotzdem. Bei der HU hängen alle das Auto erst mal an das OBD und sehen dann diesen Fehler. Und schon ist Schluss mit HU-Stempel. Da kann der Rest in noch so einem perfekten Zustand sein. Damals war der Gebrauchtwert bei ~ 13.000 €. Aber keine HU und damit unverkäuflich. Den Fehler zu finden hätte bedeutet das Fahrzeug mehr oder weniger komplett zu zerlegen um eventuell einen Kabelbruch im Kabelbaum zu finden. Ohne Garantie das er auch gefunden wird. Kosten nicht abschätzbar. Habe ihn dann für 6000 € an einer Bastler auf dem Balkan verkauft. Aber auch das war gar nicht so einfach.
Wenn Oldtimer, dann nur richtige noch ohne OBD-Schnittstelle. Da werden noch so manche Verbrennerfreunde mit OBD-Autos ihr blaues Wunder erleben.
Matthias meint
Dass die allermeisten Oldies von vor Jahrzehnten schon vor Jahrzehnten rostige Schrottlauben waren, mit schiefziehenden Trommelbremsen, polternden Starrachsen, Zündverteilerfinger, und komplett verschlissen verschrottet wurden, ist den meisten „damals war alles besser!“ nicht klar.
Selbst bzw. gerade Mercedes durfte man nur mit ATM und ATG gebraucht kaufen, also Austauschmotor und Austauschgetriebe, vom Werk Untertürkheim aufgearbeitet. Für weitere 80000km.
Es gibt bereits Werkstätten die E-Autos reparieren, meist in Osteuropa. Es gibt bedingt durch leichte und mittlere Unfälle mehr gute Akkus zum Tauschen als es unfallfreie E-Karossen gibt. Und es gibt bessere, neue E-Autos.
Ben meint
Eib BEV hat meist 8 Jahre Garantie auf Batterie und Antrieb laut deiner Logik sind Verbrenner als nach den 2 Jahren Garranie unverkäuflich.
Kasch meint
Auf meine alten Tage hab ich mir erstmals ein Auto vor Ablauf der Garantie gekauft, sogar nagelneu, weil BEV – meine alten Verbrenner fuhr ich allesamt wirtschaftlich mindestens bis zu deren zwanzigsten Geburtstag.
ID.alist meint
Gebrauchtautokauf war immer ein Glücksspiel, die Autos werden oft nur optisch Aufgehübscht, und wenn man (beim Verbrenner) die Motorhaube aufmacht, haben 99,9% der Menschen keine Ahnung was die da sehen.
Bei E-Auto ist es genau so, wobei momentan gibt es teilweise Batteriezertifikate, und in Europa existiert ein Gesetzt wo die OEMs dazu verpflichtet werden (in Zukunft) solche Informationen ohne externe Tools zur Verfügung zu stellen.
Ich kenne kein ähnliches Gesetzt über den Zustand der Steuerkette, und jeder weiß, wenn diese Bricht, sei es Kette oder Riemen, dann ist es ein Totalschaden.
Elvenpath meint
Genau so ist es. Der Kauf eines gebrauchten E-Autos ist viel weniger riskant, als der Kauf eines gebrauchten Verbrenners, bei dem man nie weiß, ob er nach ein paar hundert Kilometern einen Motorschaden hat. Das „Glück“ hatte ich schon 2 mal.
Elvenpath meint
Die „Katze im Sack“ ist ein Verbrennungsmotor mit Kupplung und Wechselgetriebe, der mechanisch um Welten komplexer und anfälliger ist, als ein E-Antriebsstrang.
Bei einem Verbrennungsmotor weißt du nie, ob dir auf der nächsten Fahrt nicht ein Kolben um die Ohren fliegt. Ich habe da schon einschlägige Erfahrungen sammeln müssen.
Spiritogre meint
Wie deine Antwort und viele andere hier simplifizieren ist mal wieder typisch.
Ja, sogar der Motor kann bei einem Verbrenner kaputtgehen. D.H. aber nicht, dass diese Motor immer komplett ganz durch einen neuen getauscht werden muss. Er kann oft repariert werden oder sogar durch einen aufbereiteten vom Schrottplatz günstig ersetzt werden.
Beim E-Auto muss i.d.R. jedoch immer der komplette Akkupack getauscht werden, was eben in fast jedem Fall 10.000 und mehr Euro kostet. Und zwischen 10.000 und 2000 bis 3000 Ist schon ein gewaltiger Unterschied.
MH meint
Das stimmt nicht. Es gibt definitiv Möglichkeiten einzelne Batteriemodule zu tauschen, nicht den ganzen Pack. Hersteller schulen dafür Werkstätten und liefern Ersatzteile. Wie einfach oder eher aufwendig das ist hängt allerdings vom Hersteller/Modell ab.
Deine Mudder meint
E-Autos außerhalb der Garantie wird wohl kein Kiesplatzhändler an privat verkaufen (oder überhaupt erst ankaufen) und die Vertragshändler verkaufen eher nur junge Gebrauchte, bin gespannt wie der E-Automarkt da funktionieren soll. Dazwischen gibt es an Händlern nicht viel, entweder Autohaus oder Kiesplatz.
Stefan meint
Ich hatte auch schon 2018/19 verschiedene Renault Zoe bei Vertragshändlern und Kiesplatzhändlern angeschaut.
Deine Mudder meint
Und war da der Akku schon aus der Garantie?