Beim kommenden E-Prix in Saudi-Arabien werden die Boliden der Elektroauto-Rennserie Formel E erstmals während der Rennen bei einem Boxenstopp nachgeladen. Der „Pit Boost“ soll als taktisches Element das Renngeschehen spannender machen.
Angekündigt wurde das Schnellladen bei einem Boxenstopp bereits 2022, tatsächlich umgesetzt wird es aber erst jetzt. „Nach einem umfangreichen Test- und Simulationsprozess freuen wir uns, der Welt endlich diese bahnbrechende Technologie präsentieren zu können. Sie ist eine der ehrgeizigsten und wirkungsvollsten Neuerungen nicht nur für unsere Serie, sondern für den modernen Motorsport“, so Chief Championship Officer Alberto Longo.
Beim Pit Boost können die Rennwagen durch eine 30 Sekunden lange Schnellladung mit 600 kW in der Boxengasse zehn Prozent ihrer Energie nachladen, also 3,85 kWh. Die Standzeit der Autos soll dabei 34 Sekunden betragen, für das Einstecken und Abziehen des Ladekabels sind nur vier Sekunden vorgesehen.
Bei „ausgewählten Rennen“ ist der Pit Boost den Angaben nach für alle Fahrer verpflichtend. Der Boxenstopp kann nicht frei gewählt werden, sondern erst ab einem bestimmten Ladestand der Autos, der den Teams 21 Tage vor dem Rennen mitgeteilt wird. Pro Team darf immer nur ein Fahrzeug in der Box nachgeladen werden. „Zusätzlich zu dem weiter bestehenden ‚Attack Mode‘ müssen die Teams also zwei strategische Elemente nebeneinander verwalten, um das bestmögliche Rennergebnis zu erzielen“, erklärt das Portal Electrive.
„Pit Boost wird Teams und Fahrer gleichermaßen herausfordern, unter enormem Druck Entscheidungen mit hohem Risiko zu treffen“, so Longo. „Das Potenzial für dramatische Überholmanöver, unerwartete Wendungen und menschliche Einfallsreichtum wird die Spannung für unsere Fans steigern und die Formel E und das unermüdliche Engagement der FIA für Innovation unter Beweis stellen.“
Daniel S meint
Ca. 15C. Beachtlich!
eBikerin meint
Nicht wirklich – nicht vergessen die Batterien müssen ja nur ein Rennen halten.
Und irgendwie sehe ich da nicht, wie da Spannung aufkommen soll. Wenn jedes Team gleich lang stehen muss – was soll das bringen?
Bei der F1 ist da ja anders – da wird mit dem Gewicht taktiert – da Strom aber nichts wiegt – und auch noch alle gleich lang stehen – und auch noch alle die gleichen Autos fahren .- und ich glaube auch die selben Reifen verwenden – ändert sich einfach nichts. Der beste Fahrer wird gewinnen.
Andre meint
Doch, es ändert sich durchaus die verfügbare Leistung nach dem Aufladen. Sie wird nämlich höher => mehr Chancen für Überholmanöver. Und auch beim Boxenstop entstehen zum Teil unkalkulierbare Sachen => auch die Teamleistung spielt eine Rolle.
eBikerin meint
Ja Andre – aber alle Teams müssen exakt den gleichen Boxenstopp machen. Klar kann sich mal das Kabel verklemmen – aber die Leute sind profis.
Wie gesagt – ich sehe da keinen Vorteil, weil ja alle Teams genau das selbe tun müssen. Bei der F1 ist das komplett anders – früher durfte man ja noch nachtanken – das hat viele taktische Optionen offen gelassen. Aber auch ohne Tanken gibt es hier immer noch die taktische Spielerei mit der Tankmenge. Startet man hinter dem Safty-Car, ist es nass oder trocken usw – und man kann sich auch noch verschätzen und bleibt dann ohne Sprit stehen ;-)
Elvenpath meint
Es wird sehr entscheidend sein, wann nachgeladen wird. Wenn man es ungünstig macht, kommt man z. B. hinter einem Pulk Fahrer heraus.
Und auch, wenn alle „das gleiche“ machen, so 100% wird es nicht gleich sein. Und Zehntelsekunden können über Platzierungen entscheiden.