CDU-Chef Friedrich Merz hat im letzten Jahr die Rücknahme des sogenannten „Verbrenner-Verbots“ gefordert. Dass in der EU ab 2035 nur noch Pkw ohne Kohlendioxid-Ausstoß neu zugelassen werden sollen, ist seiner Partei ein Dorn im Auge. Nach den Worten von Partei-Vizechef Karl-Josef Laumann sieht man aber auch bei der CDU die E-Mobilität als Antriebsart der Zukunft – vorausgesetzt, die Preise sinken.
Die etablierten Unternehmen der Autobranche stehen unter großem Druck. Strengere Emissionsvorgaben in der EU, die schwächelnde Nachfrage nach Elektroautos und die zunehmende Konkurrenz durch chinesische Anbieter belasten die Bilanzen von erfolgsverwöhnten Konzernen wie BMW, VW und Mercedes.
Die Probleme der Branche seien „hausgemacht“, meinte NRW-Arbeitsminister Laumann im Interview mit der Frankfurter Rundschau. „Die deutsche Autoindustrie hat zu lange nur hochpreisige Autos angeboten. Wenn ich noch Schlosser wäre, könnte ich mir womöglich kein neues deutsches Modell leisten.“
In der Produktion müsse nun aber „der Weg zum Elektroauto führen“, so der CDU-Politiker. „Nur müssen die Produkte dann auch praktikabel und attraktiv sein. Daran müssen vor allem auch die Autobauer arbeiten. Derzeit ist das noch nicht so, und deshalb will nicht jeder ein E-Auto kaufen. Klar ist, dass die Politik nicht für alle Fehler der Automobilindustrie einstehen kann.“
Gleichwohl wird derzeit diskutiert, wie die Politik den hiesigen Unternehmen bei der Umstellung auf die E-Mobilität helfen kann. Dazu sind neue Fördermaßnahmen im Gespräch, die Vorstellungen der Parteien unterscheiden sich hier aber teils deutlich. Die EU hat bereits gehandelt und im letzten Jahr Strafzölle auf in China hergestellte Stromer eingeführt. Auf Anregung von Bundeskanzler Olaf Scholz wird zudem eine EU-weite E-Auto-Förderung geprüft.
Neben den Herstellern haben vor allem auch die Zulieferer mit der Transformation der Autobranche zu kämpfen. „Es kommt meines Erachtens darauf an, was sie machen. Wer für Verbrennermotoren arbeitet, braucht ein neues Geschäftskonzept. Wer Autositze baut, braucht es erstmal nicht“, sagte Laumann. Außerdem brauche Deutschland dringend Fachkräfte, auch aus dem Ausland – „egal, wo sie geboren sind“.
Jeff Healey meint
(…)„Die Probleme der Branche seien „hausgemacht“, meinte NRW-Arbeitsminister Laumann im Interview mit der Frankfurter Rundschau. „Die deutsche Autoindustrie hat zu lange nur hochpreisige Autos angeboten. Wenn ich noch Schlosser wäre, könnte ich mir womöglich kein neues deutsches Modell leisten.““(…)
Vor allem in dem Punkt gehe ich voll mit Herrn Laumann mit, und auch bei dieser Aussage:
(…) „Nur müssen die Produkte dann auch praktikabel und attraktiv sein.“(…)
Hier sehe ich persönlich alleine die Industrie in der Pflicht, endlich die entsprechenden Produkte anzubieten.
Schon aus eigenem Interesse.
Till meint
…als „Schlosser“, heute Metallbauer, womöglich noch in einem IG Metall Tarif, könnte Herr Laumann sich durchaus einen deutschen PKW leisten. Bruttojahresgehalt als Geselle (ledig) zwischen 30.000€ und 40.000€ – mindestens. Bei einer monatlichen Sparrate von 500€ wäre (bsp.) ein I.D3 nach sechs Jahren bar kaufbar. Ein junger gebrauchter I.D3 wäre nach sechs Jahren mit 250€ Sparrate machbar.
brainDotExe meint
Tja dann gibt es aber noch Leute die nicht nach Tarifvertrag bezahlt werden.
Während man vor einigen Jahren noch einen gut ausgestatteten Golf mit mittlerer Motorisierung für max. 10.000€ als Gebrauchtwagen bekommen hat, kostet ein ID.3 mit kleinem Akku heute mindestens 15.000€.
Das muss noch deutlich günstiger werden.
Fliegender Holländer meint
Vor „einigen Jahren“ kostete der Golf …
„Heute“ kostet der ID.3 …
Dann Ausstatungen vergleichen, ich glaube da ist heute kein 5000€ differenz mehr zwischen den beiden Autos.
Leider ist der Preis eher nach oben Orientiert.
Wie die Autos verwendet werden können, muss jeder dann für sich beantworten.
Gerry meint
Ja immer schön das Mäntelchen in den Wind drehen. Und in Brüssel den Verbrenner unterstützen.
Unfähigkeit von CDU/CSU bei der Verkehrs- und Energiewende ist schon abartig 🙄.
Tudor Niki meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Tudor Niki meint
Warum darf man nicht schreiben, dass anstatt das Thema ruhen zu lassen so noch mehr Wähler von der CDU Richtung extremern Rand hin zu A…. treibt? Stimmt doch
Thomas meint
Darf man nicht mehr die Wahrheit sagen, weil man dann Angst vor Extremisten haben muss? Ich hoffe doch nicht.
David meint
So, jetzt hat also auch die CDU gemerkt, dass die deutschen Hersteller sich auf die Zusagen der Politik verlassen haben und es grundsätzlich eine gute Idee ist, wenn man Versprechen einhält. Wobei man das von Murks und Trump grundsätzlich anders kennt. Vielleicht haben einige der CDU auch nachgelesen, dass es im Jahr 2008 maßgeblich ihre Partei war, die mit dem Nationalen Aktionsplan Elektromobilität und dem Ziel 1 Million Elektrautos in 2020, Urvater der Elektromobilität in Deutschland war.