Die seit der Corona-Krise stark gestiegenen Preise für Neuwagen haben im Preissegment bis 20.000 Euro die Auswahl stark schrumpfen lassen. Aktuell gibt es nur noch 21 Modelle auf dem deutschen Markt, die unter 20.000 Euro kosten. Listet man alle Motorversionen auf, sind es 30: 27 Verbrenner und drei Stromer. Das zeigt eine aktuelle Marktübersicht der Zeitschrift Auto Motor und Sport.
Dabei ist der Markt in ausländischer Hand: Unter den 30 Modellen ist mit dem VW Polo 1.0 nur ein Auto einer deutschen Marke – allerdings wird der Polo in Südafrika gebaut. Die Marke von 20.000 Euro unterschreitet der Polo mit 19.835 Euro Listenpreis auch nur knapp. Zudem: Es gibt kein Opel- oder Ford-Modell, keinen Smart oder Seat mehr für unter 20.000 Euro.
Die 30 Modelle unter 20.000 Euro kommen von Dacia (8), Fiat (4), Hyundai (3) sowie Citroën, Kia, Mazda und Mitsubishi (je 2). Jeweils ein Modell kommt von MG, Leapmotor, Renault, Skoda, Suzuki, Toyota und VW. Das günstigste Auto auf dem deutschen Markt ist der Dacia Sandero SCe 65 mit 12.400 Euro Listenpreis. Auch Platz 2 und 3 belegt der Sandero mit stärkeren Varianten für je 13.250 Euro. Der erste Nicht-Dacia ist auf Platz 4 der Mitsubishi Space Star 1.2 für 13.590 Euro. Den günstigsten Stromer liefert Dacia mit dem Spring Electric 45 für 16.900 Euro.
„Zur Wahrheit gehört aber auch: 18 der 30 Modelle liegen mit ihren Preisen zwischen 18.000 und 20.000 Euro, also nur wenig unter der Schallgrenze“, erklärt die Zeitschrift. Vor fünf Jahren seien die Autos deutlich günstiger gewesen. „Bis 2019 bekam man wegen der enormen Rabatte einen fabrikneuen Renault Twingo für 8000 Euro, einen Ford Focus oder Hyundai i30 mit Tageszulassung für 13.000 Euro, einen VW e-Up für 15.000 Euro (dank Prämie) und sogar einen Mazda MX-5 oder Mini für 18.000 Euro. In der Zeit drückten die Hersteller auf Halde produzierte Autos in den Markt. Und der VW Golf VIII kostete damals 19.995 Euro in der Basisversion. Das System kollabierte, als ab Anfang 2020 weltweit die Autoproduktionen wegen Corona erst stocken, dann stoppen.“
Während der Coronakrise steigt die Nachfrage wieder, während wegen unsicherer Lieferketten die Produktion nur langsam wieder hochläuft. Wegen der schleppenden Teileversorgung werden knappe Chips nicht mehr in renditeschwache Basismodelle eingebaut, sondern in teurere Motor- und Ausstattungsvarianten. Das hat sich seitdem nicht mehr geändert: Bei vielen Herstellern sind Basismodelle nicht mehr im Angebot.
So kostete der VW Golf VIII beim Debüt im Herbst 2019 noch als 1.0 TSI mit 90 PS und Handschaltung 19.995 Euro. Im Frühjahr 2022 kostet der günstigste Golf mit 29.515 Euro fast 10.000 Euro mehr – weil es die Basisversion nicht mehr gab, sondern nur noch zum Einstieg mit 110-PS-TSI-Motor und Doppelkupplungsgetriebe. Inzwischen gibt es den Golf als Basisversion mit 116-PS-TSI-Motor wieder mit Handschaltung, allerdings für 28.330 Euro.
Rasant zugelegt hat laut der Auswertung auch das Preisniveau des einst günstigen Opel Corsa: Den gab es 2016 noch in der Basisversion für 11.980 Euro, jetzt nur noch als 1.2 DI Turbo (100 PS) für 22.680 Euro – also 10.000 Euro mehr.
Deine Mudder meint
Im untersten Preissegment haben sich die Preise seit Corona fast verdoppelt, Spacestar (inzwischen eingestellt), Dacia, Fiat Panda. Gab es vor Corona alle für um die 8k neu.
Wer sich kein neues Auto leisten kann muss das alte Auto weiter fahren, wer Sprit unnötig teuer macht, treibt die Spaltung der Gesellschaft weiter voran und befördert den Rechtsruck, der in Deutschland gerade erst am Anfang steht, die USA sind schon weiter.
BTW meint
Den Fabia gibt’s gar nicht mehr als Kombi, ein Scala mit ähnlichem Kofferraumvolumen mit 150 PS kostet ab ~27.000€, mit Rabatt vielleicht 24.000€.
Powermax meint
@ Ben der ID3 mit 77er Akku kostet über 44k. Also das Doppelte.
Ich spreche seit Jahren von Akkus mit 80-150kWh. Nur die Eautonutzer mit kleineren Akkus sind häufig da gegen. Sowie vor 10 Jahren gegen die übergroßen 60er Akkus gewettert wurde.
Heute fahren diese Leute keinen 30er Akku mehr :) obwohl Sie früher pro Miniakku waren.
Gerry meint
Maiik, ich fahr seit 2016 einen 14,5 kWh Akku. Komme gut damit zurecht 👍.
Damit hättest auch längst einen von deinen Dieselkrücken ersetzen können.
Future meint
Ich fahre seit fast 8 Jahren mit 33 kwh und es klappt. Seit ein paar Jahren gibt es ja auch überall genügend Ladesäulen. Das war am Anfang noch etwa schwieriger auf der Fernstrecke. Jetzt ist alles gut.
David meint
Am Ende ist es logisch, dass die Verbrenner immer teurer werden und die Elektroautos immer günstiger. Denn die Grundanforderungen an einen PKW steigen so dermaßen, dass der billigste Dacia indessen ein rollender Computer ist, stets online. Und kalkulatorisch muss ein CO2 Malus aufgeschlagen werden, um damit die eigenen Elektroautos zu subventionieren.
Bei den Elektroautos sind dort, wo Massenproduktion Realität ist, genau wie beim Verbrenner, entsprechendes Skaleneffekte zu verzeichnen. Das ist ja auch ein Geheimnis der Kalkulation, wenn man mit Elektroautos um 20.000 € noch Geld verdienen möchte. Zudem sinken die Preise für Zellen auf dem Weltmarkt.
Wer also schlau ist, kann schon dieses Jahr mit seinem nächsten Auto Geld sparen, wenn er elektrisch wählt. Der VW Konzern macht es möglich, dass man nicht nach Fernost schweifen muss.
Future meint
Sobald nicht mehr genügend Verbrenner verkauft werden, um die Elektroautos zu subventionieren, haben Hersteller wie VW ein Problem. Deshalb schmerzt auch der starke Rückgang der Verbrennerverkäufe in China so sehr.
Powermax meint
Stimmt doch ein Fabia Kombi mit 150PS und DSG gibt es für 20000€ in Bar.
Ein Eauto das auch für den Urlaub mit starken Einschränkungen taugt kostet 40000€. Erst ab 70k gibt es die brauchbaren 100er Akkus.
Ben meint
Ach Maik, wie lange wills du deine Forderungen nach immer größeren Akkus noch erhöhen ?
Vor 4 Jahren wolltest du nen 60er, vor 2 Jahren nen 80er und jetzt forderst du 100er Akkus, langsam werden deine Ausreden langweilig.
btw. Nen ID.3 Goal mit Vollausstattung und 80er Akku(77Netto) kostet mit 2k Anzahlung knapp 300€/mtl.und ist für jeden normalen Menschen uneigeschränkt nutzbar…außer für den AFD Stammtisch der täglich 5t Anhänger mit 200km/h 3500km durch Europa ziehen will.
Dieseldieter meint
5 to darf auch kein Verbrenner mit 200 km/h ziehen.
Sein Punkt ist, dass man für 20.000€ kein neues Elektroauto bekommt, das irgendwer langstreckentauglich nennen würde. Selbst für 25.000€ gibt’s ja keinen 60er Akku.
Wer das kritisiert sitzt also am A F D Stammtisch, soso.
Futureman meint
Und da wird immer gesagt, E-Autos sind der Kostentreiber. Dabei sind die in den letzten Jahren stark im Preis gefallen, bzw. bieten immer mehr für das gleiche Geld.
Verglichen werden meist weiterhin E-Autos für 40.000€ mit angeblich günstigen verfügbaren Verbrennern für unter 20.000€. Die Wirklichkeit sieht dabei schon ganz anders aus. In anderen Märkten ist der Unterschied eher umgekehrt. Das erklärt wohl auch den rasanten Aufstieg von BYD mit ihren Fahrzeugen um die 10.000€
Gleichzeitig erhöhen sich die laufenden Kosten für Verbrenner immer mehr und die Kosten für selbst erzeugten Strom (PV) haben sich drastisch gesenkt.
Jeder, mit Einfamilienhaus, der noch einen Verbrenner kauft darf auf jeden Fall nicht über Kosten schimpfen. Denn Alternativen sind sofort verfügbar.
eBikerin meint
Und was ist mit den Leuten die ein EFH ohne eigenen Stellplatz haben.
Davon gibts hier jede Menge. Dürfen die noch schimpfen?
Thorsten 0711 meint
Und die Mieter im MFH ohne eigenen Stellplatz erst, die können nur teuer öffentlich laden.
Richtig lustig wird das erst wenn man in der Zukunft nur noch eAutos zur Verfügung hat und die Menschen, die es eh‘ nicht so dicke haben, an öffentlichen Ladesäulen das Doppelte für ihren Fahrstrom bezahlen müssen. Die werden das sicher total gerecht finden…
Tim Leiser meint
Naja. Die zahlen ja heute auch das 4fache an Spritkosten im Vergleich zum selbst erzeugten Solarstrom.
Isso meint
Dann lohnt sich eine Ladekarte mit Grundgebühr, und selbst ohne si.d die Energiekosten auf 100 km niedriger.
Spätestens wenn der Stromer nicht mehr teurer ist als der Verbrenner ( wie jetzt schon der Elroq) ist man preislich mit dem Stromer billiger dran.
Aber natürlich wartet ihr alle auf den familientauglichen Kombi mit 500+ Litern Kofferraumvolumen, 2.5t Anhängelast und mindestens 100 km Reichweite für 25.000€ neu, weil ihr dreimal wöchentlich vollbeladen nonstop von Garmisch nach Flensburg fahrt….
Futureman meint
Ohne eigenen Stellplatz kann man auch kein Auto abstellen. Außer natürlich, wie gewohnt kostenlos im öffentlichen Raum. Und dann meckern, dass keine Lademöglichkeit vorhanden ist. Werde demnächst auch meine Terassenmöbel im öffentlichen Raum aufstellen und mit beschweren, dass kein Windschutz vorhanden ist.
ID.alist meint
„Es gibt kein Opel- oder Ford-Modell, keinen Smart oder Seat mehr für unter 20.000 Euro.“
Auf der SEAT Seite wird der IBIZA mit ab 18.430€ beworben.
eBikerin meint
Und den Spacestar gibts nur noch im Abverkauft. Wenn die die in Deutschland sind weg sind, gibts den auch nicht mehr.