Der Gebrauchtwagenmarkt hat sich im vergangenen Jahr besser entwickelt als das Geschäft mit Neuwagen. So gingen die Neuwagenzulassungen 2024 gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent zurück, während die Gebrauchtwagenumschreibungen im gleichen Zeitraum um 7 Prozent zulegten.
Grund für die gute Performance der Gebrauchten dürfte laut dem jüngsten „MarktReport“ des Portals AutoScout24 eine kontinuierlich hohe Nachfrage im Jahr 2024 sein. Indikator dafür seien die gestiegenen Kaufanfragen für Gebrauchtwagen bei Händlern – sie lagen 2024 um 12 Prozent über den Werten des Vorjahrs.
Trotz der Marktbelebung verbilligten sich Gebrauchtwagen 2024 der Auswertung nach um durchschnittlich 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Preisrückgang endete allerdings im Herbst dieses Jahres. So stabilisierten sich die Preise zunächst im vierten Quartal und drehten im Dezember leicht ins Plus. „Auch im Januar 2025 stehen die Zeichen im Markt daher auf weitere Preisanstiege“, so AutoScout24.
Preise stabilisieren sich zum Jahresende
Durchschnittlich kostete ein Gebrauchter im vergangenen Jahr 26.942 Euro – und damit 6 Prozent weniger als Händler 2023 durchschnittlich in Rechnung gestellt haben. Im letzten Quartal des Jahres stabilisierten sich die Preise, mit einem Durchschnittspreis von 26.753 Euro in Q4 bewegten sie sich nahezu unverändert auf dem Q3-Niveau.
Einer der Gründe für die Stabilisierung der Preise dürfte der Nachfrageüberhang sein, der das vergangene Jahr kennzeichnete. Sprich: Die Nachfrage ist 2024 stärker gewachsen als das Angebot. Zwar stellten die Händler mehr Fahrzeuge in die digitalen Schaufenster auf AutoScout24 ein, doch damit weiteten sie das Angebot nur um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Im vierten Quartal reduzierten die Händler ihr Angebot sogar leicht um 1 Prozent im Vergleich zu den vorangehenden drei Monaten.
„Die gestiegene Nachfrage von kumulierten 12 Prozent über das Gesamtjahr hinweg trifft damit auf ein lediglich geringfügig ausgeweitetes Angebot der Händler“, sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. Das rückläufige Angebot ist laut Schneck unter anderem immer noch eine Folge der Corona-bedingten Produktionsausfälle in den Jahren 2020 bis 2022.
„Wir sehen eine deutliche Angebotslücke bei den zwei bis fünf Jahre alten Gebrauchtwagen. Allein im vierten Quartal ist das Angebot in diesem Segment im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nochmals um 23 Prozent zurückgegangen. Stattdessen kamen zum Jahresende verstärkt jüngere teurere Fahrzeuge aus Kurzzeit-Leasing zurück in den Markt, was die Preise nach einer Stabilisierungsphase zum Jahreswechsel wieder leicht nach oben getrieben hat. Ein Trend, der sich auch im neuen Jahr fortsetzen könnte.“
Stromer finden zurück zur Preisstabilität
Nach starken Wertverlusten in den vergangenen Jahren haben sich auch die Preise für Elektroautos stabilisiert. Sie hielten sich laut dem Report im Jahresverlauf 2024 weitestgehend konstant auf einem Level von durchschnittlich 30.000 Euro. Im Dezember 2024 kostete ein E-Auto im Mittel 29.927 Euro, das sind nur 4 Prozent beziehungsweise 1.274 Euro weniger als im Dezember des Vorjahrs durchschnittlich für ein entsprechendes Fahrzeug aufgerufen wurden. Das Preisniveau der E-Mobile lag damit um 11 Prozent über dem allgemeinen Durchschnittspreis für Gebrauchtwagen über alle Antriebsarten hinweg.
Die Top 5 der beliebtesten Vollstromer im vierten Quartal 2024 waren der AutoScout24-Auswertung nach das Tesla Model 3, der Renault ZOE, das Tesla Model Y, der BMW i3 und der VW ID.3.
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