Während große Elektro-SUV Subventionen erhielten, blieben effiziente Leichtfahrzeuge wie der elektrische Microlino außen vor, bemängelt der Hersteller Micro. Ein Positionspapier des Schweizer Unternehmens soll zeigen, warum die Mobilitätswende in die falsche Richtung läuft – „und wie die EU endlich nachhaltige Lösungen fördern sollte“.
Die EU wollte mit der Elektromobilität eine nachhaltige Wende einleiten – doch die Realität sehe anders aus, so die Microlino-Macher. „Riesige Elektro-SUVs mit überdimensionierten Batterien dominieren den Markt und kassieren Subventionen, während kleine, effiziente E-Fahrzeuge leer ausgehen. Das Ergebnis? Hohe Kosten, unnötiger Ressourcenverbrauch und eine sinkende Akzeptanz bei den Verbrauchern.“
Die Lösung seien bereits erhältliche „Microcars“ der L7e-Klasse wie der Microlino. Doch statt solche Fahrzeuge zu fördern, unterstütze die EU weiterhin übermäßigen Ressourcenverbrauch. Ein Tesla oder VW ID.4 müssten lange fahren, um umweltfreundlicher als ein Verbrenner zu sein. Der durchschnittliche EU-Bürger lege täglich aber nur 30 Kilometer zurück, meist allein, argumentiert der Microlino-Hersteller.
„Doch statt effizienten, ressourcenschonenden Fahrzeugen werden weiterhin 2,5-Tonnen-SUVs subventioniert. Dabei ist längst bewiesen: Fahrzeuge wie der Microlino sind nicht nur platzsparender und energieeffizienter, sondern reduzieren auch den Feinstaubausstoß um rund 90 % im Vergleich zu einem Stadt-SUV“, heißt es von Micro.
Während EU-Vorgaben europäische Innovationen ausbremsten, dominierten chinesische Hersteller den Markt für kompakte E-Autos. „Europa verliert seine Autoindustrie. Wollen wir wirklich weiter zusehen?“, so die Microlino-Macher. Die Lösung sei es, Fahrzeuge der Klasse L7e gezielt zu fördern. Dazu sollte man sie in Förderprogramme und die CO₂-Flottenanrechnung aufnehmen. In letzterer sollten in Europa gefertigte Modelle höher gewichtet werden.
Die L7e-Kategorie sei eine rein europäische Fahrzeugklasse – und damit „eine riesige Chance, heimische Unternehmen und Innovationen gezielt zu fördern“, findet Micro.
Tadeky meint
Also normales Auto ist Microline nicht mal zulassungsfähig, da beim Unfall die Tür nach vorne aufgeht und im Notfall niemand die Insassen erreichen kann. Das Teil fährt gegen ein Schild und der Fahrer und Beifahrer kommen nicht mehr raus.
Dazu der Preis, wo man schon den Dacia Spring Electric oder der Hyundai Inster bekommt.
Gerry meint
Beim Microlino kannst du über das Stoff-Klappdach aussteigen. Beim normalen PKW verklemmen beim Unfall oft die Türen, damit häufig kein Zugang zu Insassen.
David meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Dagobert meint
Unsinn, bei normalen PKW verklemmen keine Türen – das ist crashtestrelevant und wird sorgfältig designt und getestet. Mit sich verklemmenden Türen ist bei normelen PKW erst ab Geschwindigkeiten zu rechnen, bei denen bei einem Unfall aus einem Microlino niemand mehr aussteigt.
Gerry meint
So schnell fährt der Microlino nicht 😉.
Deine Angst in aller Ehren, aber die größere Gefahr droht dir tatsächlich von den überdimensionierten tonnenschweren SUV mit überhöhter Geschwindigkeit. E=mc2 wie unten schon steht.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Sag das mal einem Schwerverletzten: „Stellen Sie sich nicht so an, jetzt steigen Sie halt erstmal übers Dach aus, dann sehen wir weiter“.
Deine Mudder meint
Die EU will 0 Verkehrstote erreichen, für dieses (ohnehin utopische) Ziel sind diese Seifenkisten wohl kaum hilfreich, genauso wenig wie 5-stellige Preise.
Gerry meint
Für weniger Verkehrstote einfach Tempolimit einführen und die überdimensionierten SUV-Panzer abschaffen 😉. Da wär schon viel erreicht 👍.
BeatthePete meint
Käse !
Im Microlino willst du *nicht*, das dir ein anderes Microlino mit 30 km/h weder in die Seite noch hinten und schon gar nicht frontal reinfährt.
Da reden wir noch gar nicht von anderen Autos…
Future meint
Ich verstehe die Deutschen nicht. Da hat man Angst vor Microcars wegen der Unfälle in der Stadt. Und auf der Autobahn wird mit 250 gefahren. Ist das denn schon praktizierte Schizophrenie beim Auto in Deutschland?
Gerry meint
….noch weniger möchte ich dass mir ein 2,5 to. SUV reinfährt. Hohe Gefährdung geht häufig von hoher Masse und Geschwindigkeit aus. E=mc2 wer es kennt 😉.
eBikerin meint
Wie viele Leute fahren denn mit 250 auf der Autobahn? Ach und im europäischen Vergleich ist die deutscher Autobahn die sicherste Schnellstrasse – merkwürdig.
Future meint
Es geht doch um die Angst, eBikerin.
Niemand hat hier Angst vor hohen Geschwindigkeiten, egal ob es nun 160 oder 200 sind. Im SUV fühlen sich alle sicher. Aber in der Stadt hat man Angst vor Microcars. Gleichzeitig fahren imme rmehr Leute Fahrrad, sehr gerne auch eBike. Da passt doch was nicht mit dem Angstgefühl, ist mein Eindruck.
Future meint
Am besten endlich das Fahrradfahren verbieten. Das ist doch viel zu gefährlich. Nur SUVs und LKWs sollten gefördert werden. Spazierengehen sollte nur noch tagsüber gestattet werden. Endlich ist alles sicher.
NeutralMatters meint
Future – Danke! Es ist ein Irrsinn mit der Fahrzeuggröße momentan.
Tim Leiser meint
Es freut mich, dass wir uns hier einig sind (natürlich habe ich deinen Sarkasmus verstanden… nur zur Sicherheit).
Dieseldieter meint
Möchtest du dann die Helmpflicht für Fußgänger einführen?
Ich finde den Microlino extrem sympathisch. Sicherheit spielt bei den Strecken für so ein „Auto“ sicher nicht die Hauptrolle. Aber für den Preis holen meine Frau und ich eher einen Spring oder bleiben bei unserem uralten Verbrenner Zweitwagen
Gerry meint
Bezüglich Sicherheit liegt der Microlino irgendwo zwischen PKW und Motorrad. Ist halt nichts für Angsthasen.
Ansonsten weniger Ressourcenverbrauch, weniger Platzbedarf, sparsam im Betrieb und Unterhalt. Fährt mit 7kWh/100km, das sind umgerechnet 0,7 Liter Benzin.
Eigentlich genau das was für eine Verkehrswende, für einen sparsamen Umgang mit Ressourcen und für die Bewältigung der Klimakrise gebraucht wird.
Soeri# ch meint
Microlino , spricht von EU Fördergeldern ????
Ich wusste gar nicht, dass die Schweiz neuerdings in der EU Ist?
Future meint
Das ist schon nicht unüblich. Die Autos werden ja in der EU gebaut und verkauft. Die alten Subventionen galten ja sogar für chinesische Autos und auch deutsche Hersteller haben sich über die Steuergutschriften in Amerika gefreut. Bei Microlino ist es besonders sinnvoll, damit man endlich auch mal mehr kleinere Fahrzeuge in den überfüllten Städten hat statt noch mehr SUVs und Kombis.
Spiritogre meint
Ja, aber so ein Microlino ist doch schrecklich, das ist kein richtiges Auto. Das liegt in einer Lige mit Opel Rocks-e und anderen 10k Fahrzeugen, nur halt wertiger aber dafür eben doppelt so teuer.
Die Zielgruppe für diese Autos ist winzig.
Es würde mehr Sinn machen echte Mini-Autos anzubieten, etwa sowas wie den Nissan Sakura, das ist ein schönes, vollwertiges Elektroauto für Städte. Der Nissan Sakura kostet umgerechnet übrigens ab 17.000 Dollar. Wenn der hier auf dem Markt kommen sollte würde er mit Spielzeugen wie dem Mikrolino den Boden aufwischen.
Future meint
In Spanien sieht man den Ami (Rocks e) schon häufiger. In Deutschland haben Microcars halt leider ein schlechtes Image.
Stefan meint
Der Sakura (und andere nahezu baugleiche) ist eben auch ein Kei-Car mit einer Länge von 3,395 m und einem Gewicht von um 800-1000 kg.
Würde in Europa keine Zulassung als L7e bekommen.
South meint
Na, aber auf keinen Fall. Irgendwie wird immer vergessen, dass die Förderung ja auch ein anderer Zahlen muss. Die Auto Branche ist ganz sicher nicht notleidend, leidet an Ineffizienz und Überkapazitäten. Ja, man kann mal bei einem Technologiesprung wie nachhaltiger Mobilität mal einen Subventionsschubs geben , um im internationalen Wettbewerb gut reinzukommen.
Prinzipiell liegt aber die volle Verantwortung und auch das Risiko aber beim Kapitalgeber und dem Vorstand. Zulieferung, Produktion, Absatz und Co., genauso wie die Kostenstruktur und marktgängige Produkte. Die Branche macht gute Gewinn und schüttet viel Geld an Anteilseigner und Mitarbeiter aus.
Das gilt für alle Unternehmer wie für Microlino eben auch. Wenn keiner im Markt eine Zukunft für das Konzept sieht, das Kapital stellen und das Risiko übernehmen will, gibt es meistens auch einen Grund dafür.
Anti-Brumm meint
Weg mit allen Förderungen, egal welcher Fahrzeugtyp.
Und gerade die Förderung dieses Typs würde bloß dafür sorgen, dass bei der Zahnarztfamilie am Stadtrand 3 solcher Kisten neben dem SUV in der Einfahrt stehen.
Wer auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen ist und kein „vollwertiges“ Auto braucht, kann hier sowieso zugreifen und spart Kosten im Vergleich zu Letzterem. Obgleich ich den Preis des Microlino unverschämt finde.
eBikerin meint
Vielleicht sollten die mal über den Preis nachdenken: 19500 Euro für das 90km/h Modell.
Und dann trotzdem ein reiner Zweitwagen für die Stadt mit gerade mal 90 km Reichweite. Aber wenigstens da sind sie ehrlich – Laut Webseite liegt die Praxisreichweite zwischen 60% und 85%. Wenn man 3000 Euro drauf legt dann bekommt man 228 km – aber eben auch nur 60% bis 85% in der Realität. Bedeutet also, dass zB ein Münchner damit noch nicht mal einen Tagesausflug zum Chiemsee schafft ohne am Chiemsee laden zu müssen
Futureman meint
Damit fährt wohl niemand mehr als 100km am Stück.
Stefan meint
Richtig.
Vom Münchener Zentrum zum Westufer des Chiemsee sind es knapp über 90 km eine Richtung. Es gibt mehrere Ladestationen am Chiemsee.
eBikerin meint
Hab ich ja geschrieben. Heisst also du gibts 22.500 Euro aus und must dann sogar bei so einen typischen Tagesausflug an ne teure Ladestation, weil du es nicht wieder nach Hause schaffst. Da kaufste ja besser nen Spring – den muss man natürlich auch laden weil der auch nicht weiter kommt – ist dafür aber fast 6000 Euro billiger und hat einen höheren Nutzwert. So ist der Microlino hat wirklich nur das Spielzeug für die beliebte Zahnarzttochter.
Gerry meint
So teuer wirds nicht an der Ladestation, der Microlino mit 100km Reichweite hat einen 10kWh-Akku 😉.
Tim Leiser meint
Das mit dem Nutzwert ist so eine Sache. Wir haben ein Model Y und hatten 10 Jahre einen UNU-Roller als Zweitfahrzeug. Der ist jetzt hin. Wir hätten aber ein gerne Zweitfahrzeug. Am liebsten mit Dach. Ein normaler PKW ist uns aber zu groß. Einen zweiten Stellplatz haben wir nicht und wollen den Garten nicht für einen verkleinern. Wir wollen damit auch keine Ausflüge machen oder die Kinder in die Musikschule fahren. Nur eine Person durch die Stadt zur Arbeit und mal was einkaufen. Natürlich könnte ich mit dem Spring viel mehr machen. Aber das, wofür ich ein Fahrzeug brauche wäre viel umständlicher. Ein Ami/Rocks e oder Microlino wären perfekt für mich.
Um eine Analogie aufzumachen: wenn ich eine kleine Wohnung habe, macht ein riesiger Tisch darin keinen Sinn. Selbst, wenn ihn geschenkt bekomme.
B.Care meint
90 km schaffst du niemals mit dem Teil, schon nach 3 km schmerzt dir extrem der Rücken vom brettharten Fahrwerk, wenn du nicht schon vorher aufgrund der grottenschlechten Bremsen in den Graben gerutscht bist. Nicht mal für Geld würde ich mich nochmal in das Ding setzen, und an den Chiemsee geht es komfortabler und schneller mit dem Deutschland Ticket.
LarsDK meint
Wie sieht es denn bitte mit der EuroNCAP Sicherheit bei einem Microlino aus? Ich bin ganz klar für effiziente Fahrzeuge und auch nicht für SUV, aber Sicherheit ist für mich auch sehr wichtig.
David meint
Die Antwort kennst du selber: Er nimmt daran nicht teil und würde es der Fall sein, würde kein Insasse überleben.
Dagobert meint
„Nimmt nicht daran Teil“ ist relativ. Das European New Car Assessment Programme (Euro NCAP) kauft die meisten Fahrzeuge anonym im Handel, um sicherzustellen, dass es sich um reguläre Serienmodelle handelt. Niemand hält Euro NCAP davon ab ein L7e Fahrzeug durch ihren regulären Testparcours zu jagen.
David meint
Naja, ich wollte so verstanden werden, bisher hat das Fahrzeug nicht teilgenommen, ist also nicht getestet worden und Microlino selber wird sich nicht vordrängen. Ich gebe dir recht, dass die NCAP Kommission das Fahrzeug trotzdem auswählen und testen könnte. Prinzip ist es, nicht alle Fahrzeuge auf dem Markt zu testen, aber man hält sich bewusst offen, welche man auswählt.
Stefan meint
Bei den Gewichtsvorgaben für L7e von maximal 450 kg Leergewicht und ähnlichen Vorgaben für andere Leichtfahrzeugklassen sind Euro-NCAP-sichere Fahrzeuge nur schwer zu realisieren. Viel leichter als ein Smart Fortwo (ca. 900-1000 kg) wird ohne eine große Menge Carbon kaum gehen.
Für NCAP müsste man eher Richtung Kei-Cars schauen.
Dagobert meint
Es wäre ohnehin sinnvoll L7e in Richtung Kei-Cars zu überarbeiten. Nichts gegen das Prinzip „Günstiges abgespecktes Fahrzeug mit kleinem Footprint“, aber aktuell sind das unsichere rollende Verkehrshindernisse. Das machen die Japaner mit ihren Kei-Cars einfach viel besser – die sind dort nicht ohne Grund so beliebt.
Future meint
Wie sieht es denn bei den Fahrrädern im Euro NCAP so aus?
Stromspender meint
Hängt von dem Auto ab, mit dem der Radfahrer kollidiert, würde ich sagen… (Kategorie Füßgängerschutz/ungeschützte Verkehrsteilnehmer)
Dagobert meint
Korrekt – auch hier bestehen an L7e (fast) keine Anforderungen. Stand heute läuft man lieber vor einen GLS als vor einen Microlino…
David meint
Die Forderung ist nachvollziehbar. Die Frage ist halt nur, wird sich dann jemand ausgerechnet für den Mikrolino entscheiden? Dieses Fahrzeug legt ungewollt Zeugnis darüber ab, wie wichtig es ist, wenn sich ein professioneller Fahrzeughersteller mit dem Thema Kleinfahrzeuge beschäftigt, wenn es was werden soll. Das Fahrzeug ist in allen Teilen substandard, wie eine Studentenbastelei.
Future meint
Leichtfahrzeuge oder Microcars kann man doch nicht mit Autos vergleichen. Das sind mehr Motorroller mit Dach. Trotzdem ist es schade, dass es sie in der europäischen Stadt noch zu wenig gibt und in der deutschen Stadt sowieso nicht.
Stellantis hat sowas ja auch im Programm – aber auch der Ami und seine Derivate sind nicht mehr als Motorroller mit Dach.
David meint
Der Renault Mobilize Duo ist relativ interessant. Er ist die Weiterentwicklung des Twizy.
eBikerin meint
Der hat wenigstens keinen so unverschämten Preis.
Future meint
Alles was Microcar ist, gilt in Deutschland leider als Rentermobil für Leute ohne Führerschein. Dieses Image sitzt tief. Da hift es wohl auch nicht, wenn man das mal im Urlaub in Barcelona oder Tokyo gesehen hat und dort ganz toll fand.
B.Care meint
Leider hat der Duo nur eine Ladeleistung von 2kW
David meint
Irgendwas ist immer. Aber Reichweite, Preis und vermutete Sicherheit sind Assets.