Eine Metastudie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag der Klima-Allianz Deutschland zeigt: Für den Einsatz im Verbrenner-Pkw sind synthetische Kraftstoffe („E-Fuels“) zu teuer, ineffizient und nicht in ausreichenden Mengen verfügbar. Trotzdem wollen einige den europäischen Kompromiss zum Verbrenner-Aus im Jahr 2035 aufkündigen. Die Klima-Allianz Deutschland, ein gemeinnütziger, eingetragener Verein, fordert stattdessen, den Fokus auf den öffentlichen Nahverkehr und kleine E-Autos zu legen.
„Die Metastudie belegt: Wer das europäische Verbrenner-Aus infrage stellt, führt Autokäufer in die Irre,” sagt Stefanie Langkamp, Geschäftsleiterin Politik der Klima-Allianz Deutschland. „E-Fuels im Pkw-Bereich sind eine Fata Morgana und definitiv keine Alternative zu E-Autos. Sie sind viel zu teuer, ineffizient und noch dazu umweltschädlich. Die Politik muss daher am EU-Kompromiss festhalten, fossile Verbrenner ab 2035 nicht mehr zuzulassen.”
Der Metastudie zufolge wird es selbst mit hohen staatlichen Zuschüssen bis 2035 nicht genug E-Fuels geben, um einen relevanten Beitrag zu den Klimazielen zu leisten. Laut Szenarien führender Institute und Beratungsunternehmen werden aufgrund der hohen Kosten und schlechten Verfügbarkeit von E-Fuels bis 2045 bereits 75 bis 100 Prozent des Pkw-Bestands elektrifiziert sein. Fahrzeuge mit E-Fuels werden demnach auch 2050 nur eine marginale Rolle spielen.
Einige Akteure fordern jetzt, die Energiesteuer auf E-Fuels zu senken. Doch diese Subventionen würden den Staatshaushalt bis 2050 den Studienautoren zufolge mit mindestens 45 Milliarden Euro belasten. „Diese Steuergelder brauchen wir dringend für den Ausbau klimafreundlicher Mobilität. Die kommende Bundesregierung muss prioritär den öffentlichen Nahverkehr stärken und gezielt kleine E-Autos für Menschen mit geringerem Einkommen fördern“, fordert Langkamp.
E-Fuels „ineffizient und klimaschädlich“
Die Metastudie zeige deutlich, wie ineffizient der Einsatz von E-Fuels ist: 150 On-Shore-Windkraftanlagen könnten 240.000 E-Autos mit Strom versorgen, aber nur 37.500 Verbrenner mit E-Fuels. „Mit derselben Strommenge könnten also mehr als sechsmal so viele Fahrzeuge elektrisch betrieben werden“, erklärt Matthias Runkel, Leiter Verkehrs- und Finanzpolitik beim FÖS und Autor der Metastudie. E-Autos seien auch wesentlich klimafreundlicher „Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus, verursachen E-Autos 40 bis 50 Prozent weniger CO2-Emissionen als mit E-Fuels betriebene Autos.”
„Die knappen Mengen an E-Fuels benötigen wir für den Flug- und Schiffsverkehr, weil dort die Elektrifizierung schwierig ist. Subventionen für den Gebrauch beim Pkw sind ineffizient und wenig zielführend. Wer die Verfügbarkeit von E-Fuels und des Vorprodukts Wasserstoff sicherstellen will, sollte öffentliche Gelder stattdessen in deren Erforschung und Entwicklung, Projektförderungen und den Aufbau der Infrastruktur stecken“, so Runkel weiter.
E-Fuels verursachen laut ADAC ähnliche Schadstoffemissionen wie fossile Kraftstoffe, betont die Klima-Allianz Deutschland. Die gesundheitlichen Gefahren blieben bestehen. Dagegen würden E-Autos, abgesehen von Partikelemissionen durch Abrieb, nahezu emissionsfrei fahren. Der Verein fordert daher, die Debatte um das Verbrenner-Aus zu beenden.
South meint
Naja, bedauerlich, wie oft was logisches bestätigt werden muss, bevors auch beim Letzten ankommt. Denn. Selbst wenn E Fuels tatsächlich mal preislich und effizienztechnisch grob den Bogen kriegen würde, haben wir dutzende sinnvoller Nutzungsmöglichkeiten als sie für Autos zu verschwenden. Schiffe, Flugzeuge, Kraftwerke für Winterflauten und und und…
Powerwall Thorsten meint
Für jeden widersinnigen „e-Fools Vorschlag“ bestimmter Parteien oder Lobbygruppen, welche Technologieoffenheit bezüglich „e-Fools“ befürworten, müssten zehn solcher Studien wirksam öffentlich gemacht werden – nur so kommt das in „bildlesenden“ Bevölkerungsgruppen eventuell auch irgendwann einmal an.
Wessi meint
Die Erkenntnisresistenz der E-Fool-Jünger ist leider nicht heilbar…
Gerry meint
Efuels, ja vielleicht für die noch fahrenden Auslauf-Verbrennermodelle.
Für Neufahrzeuge wäre das ungefähr das Dümmste was man machen kann. 🙄 Selbe Kategorie wie f.d.p oder a.f.d. wählen.😁
Klardenker meint
Wieviel Elektroautos in Europa können mit 150 On-Shore-Windkraftanlagen in Chile betrieben werden? Null.
Wie viele Verbrenner in Europa können mit E-Fuels mit 150 On-Shore-Windkraftanlagen in Chile betrieben werden? 37.500.
Also klar gedacht:
Vorteil für E-Fuels.
Mäx meint
Also 37.500 Verbrenner pro Jahr?
Wohlgemerkt nicht Neuzulassungen sondern Bestand.
Das reicht ja nicht mal um die deutschen Oldtimer zu betreiben.
Da bräuchte man ca. 4.000 On Shore WKA in Chile…
Vorteil eFuels?
lanzu meint
Es gibt Ölkraftwerke in Deutschland. Also können auch Elektroautos mit E-Fuels laufen.
Der Effizienzvorteil ist damit natürlich dahin, aber schlechter ist das auch nicht. Die Kraftwerke sind effizienter, aber es fallen höhere Verluste zwischen Kraftwerk und Antrieb an). Das kommt ungefähr aufs gleiche hinaus.
Ich könnte also mit den E-Fuels auch bilanziell 37.500 E-Autos betreiben. Das würde man aber natürlich nur machen, wenn zu wenig EE im Netz sind.
Also klar gedacht:
Vorteil E-Auto.
Elvenpath meint
357.500. Einfach lachhaft.
Wie viele Millionen Menschen in Chile können mit 150 Windkraftanlagen mit Strom versorgt werden?
Und wie kriegen wir die E-Fuels nach Europa? Ach ja, mit Tankern, die massiv die Umwelt verschmutzen.
Und haben wir eigentlich schon von den Ressourcen gesprochen, die für 6 mal so viele Windräder nötig sind?
Oder darüber, dass chilenische Politiker auf die Idee kommen könnten, Ausfuhrsteuern für E-Fuels zu verlangen?
Oder, dass ein Trump mit Hilfe des Militärs die E-Fuels Transporte blockieren könnte, um Europa unter Druck zu setzen?
F-Fuels vom anderen Ende der Welt. Statt die Wertschöpfung für Energie im eigenen Lande zu haben? Inklusive massiver Unabhängigkeit von irgendwelchen Drittländern?Unintelligenter geht es nicht.
Dein „Klares Denken“ reicht nicht weiter, als bis zu deiner Nasenspitze!
Elvenpath meint
Korrektur: Sollte natürlich 37.500 heißen und nicht 357.500.
Mäx meint
Danke!
Was soll man bei so einem Namen auch anderes erwarten…
Fliegender Holländer meint
Wieviel E-Auto können mit 150 On-Shore-Windkraftanlagen in Chile betrieben werden? 240.000
Wo ist da der Vorteil für E-Fuels?
Oder glaubst du die Menschen in Chile fahren noch mit Kutsche.
Die Abhängikeit von fremden Nationen ist ja sooo praktisch.
Jeff Healey meint
Klardenker?????
Schnell den Namen ändern, der trifft nämlich leider so gar nicht zu.
Elvenpath hat weiter oben schon alles dazu gesagt.
Danke @Elvenpath.
Futureman meint
Wieviel Geld geht für das E-Fuel nach Chile?
Wieviel Geld verdienen Landwirte in Deutschland inzwischen mit Windkraft und können den Strom an deutsche E-Auto-Fahrer verkaufen?
Das Prinzip liberaler Wirtschaft scheint es zu sein, Geld li(e)ber ins Ausland zu schicken, als den direkten Nachbarn etwas zu geben. Neid lässt grüßen…
Realist meint
Klar gedacht kostet der Liter dann so zwischen 4 und 5€, wenn man Verluste durch Energieumwandlung und Transport mit einrechnet, wobei unklar ist, wie die Besteuerung aussehen könnte, die dann noch draufkommt.
Zusammen mit dem erheblich schlechteren Wirkungsgrad von Verbrennern wäre es also Schwachsinn, weil man mit den Windkraftanlagen auch Strom für dreimal so viele E-Fahrzeuge in Südamerika produzieren kann.
Denn auch außerhalb Europas müssen die Emissionen gesenkt werden, sind fossile Brennstoffe endlich und E-Fuels nur begrenzt verfügbar.
Peter meint
Eine weiter fortdauernde Diskussion der Regelungen für 2035 wird die Kunden weter verunsichern und weiter zur Kaufzurückhaltung beitragen. Der Gesamtmarkt in EU wird auch deshalb weiter schrumpfen.
Mäx meint
Nein…doch…ohh
Daniel S meint
Klare Worte. Hoffentlich wirken sie!