Der Präsident des Automobil-Clubs ADAC ist für eine gut sichtbare Preisinformationen an öffentlichen Elektroauto-Ladestationen. „Wir brauchen dringend eine Vergleichbarkeit von Preisen so wie wir das auch beim Tanken kennen. Es gibt keinen erkennbaren Grund dafür, dass es so etwas nicht gibt“, sagte Christian Reinicke der Berliner Morgenpost.
Der ADAC-Chef forderte, dass man an der Ladesäule erkennen könne, wie hoch der Strompreis ist. „Dann würden E-Autofahrer auch mal spontan, wenn es gerade günstig ist, zum Laden fahren.“ Der Präsident von Europas größtem Mobilitätsclub sagte zudem: „Der Ladepreis für den Strom ist viel zu hoch und wird absehbar auch eher nicht sinken. Die Politik muss alles dafür tun, dass die Ladestrompreise für Verbraucher günstiger werden.“
Helfen könnte laut Reinicke eine sogenannte Markttransparenzstelle wie bei Spritpreisen, angesiedelt ist diese beim Bundeskartellamt. Autofahrer können sich so zum Beispiel per App jederzeit über die Kraftstoffpreise informieren. „Das ist ein einfaches Instrument, das Verbraucherinnen und Verbraucher kennen. Und das würde automatisch zu einem Wettbewerb unter den Anbietern und auch zu günstigeren Ladepreisen führen.“
Mit Blick auf den Ausbau des Ladenetzes mahnte der Funktionär schnellere Fortschritte an. Gut sei der Ausbauzustand an Autobahnen, aber zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern gebe es große Probleme. „Da höre ich zum Teil von Angeboten, wo Wohnungsbesitzer monatlich 50 bis 75 Euro an die Stadtwerke zahlen sollen – nur, um die Möglichkeit zu haben, laden zu können. Da sind die Strompreise noch nicht eingerechnet“, sagte Reinicke. „Nur aus Klimaschutzgründen werden sich Verbraucher kein E-Auto kaufen, zumal dann nicht, wenn sowohl der Anschaffungspreis als auch der Betrieb im Zweifel teuer ist.“
In Deutschland ist die Nachfrage nach E-Autos im vergangenen Jahr eingebrochen. Das wird insbesondere auf die abrupte Einstellung der staatlichen Kaufprämie Ende 2023 zurückgeführt. „Verlässlichkeit und Vertrauen in politisches Handeln sind wichtig. Und dann so eine Kaufprämie mal eben übers Wochenende aufzukündigen, war ein schwerer Fehler. Das darf nicht noch einmal passieren“, so der ADAC-Präsident.
Die Politik müsse dafür sorgen, dass ein klares, planbares und voraussehbares Umfeld geschaffen werde, indem E-Mobilität in den Markt kommen könne „Das bedeutet, verlässliche Ladeinfrastruktur in der Fläche zu schaffen, aber auch Verlässlichkeit in Bezug auf die Preise“, forderte Reinicke.
David meint
Ich möchte das nicht. Ich möchte, dass ein Ladepark durch ein großes Schild kennzeichnen muss, wenn er nur 400 V Architekturen unterstützt. „Achtung, hier nur 400 V!“
Effendie meint
an jeder öffentlichen Ladesäule sollte mit EC oder Debitkarte zahlen können. Der Adhoc-Preis sollte sich nach dem Preis orientieren das die Kwh max 3-5 Cent teuerer ist als eine Anmeldung zb bei EnBW mit der Ladekarte ohne Grundgebühr (59 Cent). Und dieser Preis sollte für jedermann sichtbar sein. Erst dann haben wir Wettbewerb. Die ganzen Ladekarten sind eine Seuche und fördern nur Ladewucher und intransparent.
Andi EE meint
Wieso übernimmt man nicht das Bezahl-System von Tesla? Einstecken und alles wird automatisch abgewickelt. Das Auto ist die „Karte“, meines Wissens ist es in den USA jetzt so, dass auch Fremdanbieter über den Standard NAC ihre Charger und Energie zu ihrem Preis anbieten können, das Kartengefummel entfällt.
Und der Preis muss doch im Display des Fahrzeugs angezeigt werden. Es macht doch keinen Sinn, wenn ich das wieder in einer anderen App oder gar hinfahren und checken muss.
Effendie meint
Solange es keine Diskriminierung gibt wenn du das falsche Auto hast.
Andi EE meint
Ja klar, das darf es nicht geben.
Es geht doch drum, dass wir das für den Usern einfachste System wählen. Das zudem ohne Displays und Kartenleser an der Ladesäule auskommt. Je weniger Teile, desto weniger kann kaputt gehen, desto günstiger sind die Säulen.
Klar ist es nicht ideal für die die jetzt ein BEV haben, die diese Art von Zahlung nicht implementiert haben (muss es über App von Tesla gehen). Aber man muss doch das jetzt für die nächsten 50 Jahre betrachten. Wieso diesen Standard nicht in jedes Fahrzeug einrüsten, dann muss der User nur noch einstöpseln / zuvor auf dem Bildschirm des Fahrzeugs das Angebot der Säule prüfen.
Vielleicht ist es irgendwann so wie bei der Telefonie/Internet … die letzte Meile kannst du unabhängig von dem der Infrastruktur (Ladesäule) erstellt hat, wählen.
Future meint
Ja, das wäre schön, wenn der Preis immer im Display stehen könnte. Aber das geht nicht, weil dann jedes Auto ein Display bräuchte. In den kleinen IDs sollen die Displays ja eingespart werden. Das hat wohl mit dem geplanten günstigen Preis zu tun.
Kaiser meint
Dafür hat man sein Smartphone mit dem Fahrzeug gekoppelt, da wird der Preis angezeigt. Nicht gewusst? Ja, manche sind eben noch nicht so weit, für Merkel war auch das Internet noch „Neuland“.
Future meint
VW legt dann einfach immer ein iPhone in jeden ID.
Im Showcar des Buzz sah das iPad ja auch viel besser aus als das später verbaute Display von der Intensivstation. Aber da war Merkel ja auch noch Kanzlerin.
M. meint
Aktuell macht das ja NULL Sinn.
Aber wenn man WOLLTE – man will vermutlich nicht – KÖNNTE man auch ein einfacheres Tarifsystem haben.
AC: 39 ct.
DC 50+: 45 ct.
DC150+: 49 ct.
Roaming: +5 ct.
Die Preise sind natürlich nur Beispiele, aber so hätte man Übersichtlichkeit, die man auch anzeigen kann.
Kasch meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Andi EE meint
Reinicke. „Nur aus Klimaschutzgründen werden sich Verbraucher kein E-Auto kaufen, zumal dann nicht, wenn sowohl der Anschaffungspreis als auch der Betrieb im Zweifel teuer ist.“
Die Verbrennung muss teurer werden, das ist elementar, dieser Idi***, vom ADAC wieder. Man kann keinen Umbau (kostenneutral) finanzieren, wenn man nicht die problematische Komponente die man ersetzen muss, immer gleich günstig belässt. Diese Leute sind total unfähig. Der Netzausbau könnte man sich durch den höheren CO2-Preis finanzieren. Jeder Depp begreift das, aber der ADAC ist zerfressen vom Lobbyismus dieser Autokonzerne.
Und auch das mit den Preisen, selbstverständlich muss das im Fahrzeug angezeigt werden, für was bitte sind diese Displays in den Autos da. In der Ladeplanung muss wenn schon, der Preis angezeigt werden. Kann es sein, dass die nur das empfehlen, was den OEMs in die Karten spielt. 👎👎👎
Ben meint
Der Verbrenner muss nicht teurer werden, man mus einfach endlich mal die realen Preise dafür bezahlen indem man die 360Mrd/a Subventionen für fossile Energie abschafft darunter die 8Mrd/a Dieselsubvention.
Andi EE meint
@Ben
Die Hälfte vom Benzinpreis ist Steuer, wenn du alle Steuern wegnehmen willst, ist der fossile Bereich unter dem Strich noch günstiger / konkurrenzfähiger.
Bitte nicht so, wir wollen diese restlichen 85% die jetzt mit fossiler Energie abgedeckt werden ja auch noch elektrifizieren. Wie bitte stellst du dir das vor, wenn du die ganze Infrastruktur dazu bauen musst, dann auch noch günstiger davon kommst … ja wenn alles steht, aber doch nicht jetzt wo man alles aufbauen muss.
Notabene kann der Ölpreis noch viel stärker fallen, wenn die Nachfrage schwächer wird. In der Zeit wo der Umbau der Energieinfrastruktur auf Elektrisch geschieht, kannst du nicht mithalten. Das muss sinnig gelenkt werden … .
Sorry, wir brauchen mehr Geld für den Netzausbau, dass dieser Part vom Strompreis signifikant kleiner werden kann. Diese Umverteilung braucht es einfach, wenn wir umstellen und das Klimaproblem ernsthaft lösen wollen.
R. D. meint
Ich bezahle 50,00 €/Monat für die Wallbox und die Ladeinfrastruktur im Mehrfamilienhaus. Damit könnte ich bei einem Mix. von 17kWh auf 100km bei 0,50 € pro kWh bereits 470km im Monat oder 5640km im Jahr fahren. Ich finde diese Kosten in Ordnung, für mich ist es aktuell ein Komfortgewinn Zuhause laden zu können. Mit zunehmender Ladegeschwindigkeit werden jedoch die meisten Menschen ihr E-Auto zukünftig an öffentlichen DC-Ladern laden, und das in einer Geschwindigkeit welche kaum noch eine relevante Wartezeit abverlangen wird.
M. meint
Wallbox: sind die 50€ nur Miete oder ist da der Fahrstrom inkl.?
Stefan Redlin meint
Die Ladestationen im gesamten Bundesgebiet sind eigentlich nix anderes als Zapfhähne an einem öffentlichen Rohrnetz. Die Preise müssen überall einheitlich sein und sollten nicht höher sein als der Kwh-Preis-Durchschnitt alles Haushaltsstromanbieter in der BRD.
Per se sollte jeder, der einen Stromanbieter hat (für seinen Haushalt), und das sind schon sehr viele Menschen, automatisch einen Transponder für den Fahrstrom dazu bekommen, mit dem man überall freischalten kann zu obig genanntem Preis. Fertig, das wärs dann, so würde das gut.
CJuser meint
Das hätte allerdings zur Folge, dass kein Anbieter mehr investieren würde und alles am Staat hängen bleibt… das voraussichtliche Ergebnis sollte wohl jeder erahnen können.
Das Thema „Durchleitung“, scheint inzwischen aber konkreter zu werden, wenn auch erstmal nur bei LKWs. Jeder bezahlt seinen regulären Strompreis an der Ladesäule zzgl. einer Nutzungspauschale pro kWh. Fände ich auch ein gutes Konzept und eine zusätzlich zu zahlende Nutzungspauschale absolut gerechtfertigt.
Futureman meint
Das Hauptproblem ist es, dass ein Produkt verkauft wird, bei dem die Abrechnung und Stellung der Infrastruktur teurer ist als das Produkt selbst. Daher sind gleichmäßige Preise (noch) nicht möglich. Sobald die ersten Schnelllader an guten Standorten abgeschrieben sind, gehen auch die Preise runter. Schließlich gibt es auch für Ladenetzbetreiber die Möglichkeit über PPA´s günstigen Strom aus PV- und Windkraft langfristig für unter 0,10€/kWh einzukaufen.
CJuser meint
„Autofahrer können sich so zum Beispiel per App jederzeit über die Kraftstoffpreise informieren.“
Hat der sich eigentlich mal richtig informiert? Das geht doch jetzt bereits. Wettbewerb existiert, hat im Ladenetz nur nicht den gewünschten Effekt. Genau wie beim Sprit, macht es hier keiner günstiger als notwendig. Die Marktsituation ist quasi identisch.
Gerd Heinrich meint
Na ja, in Google Maps sehe ich die Preise der Tankstellen. Sehe ich auch die Preise von Ladesäulen ? Nein, seh ich nicht!
Selbst wenn, würde es wenig Sinn machen, denn, je nach Ladekarte oder Abo, gibt es unterschiedliche Preise an derselben Säule!
Ist erstmal ein hoch intransparentes System für den Verbraucher.
Powerwall Thorsten meint
Und wie genau soll dieses „hoch intransparente“ System dann angezeigt werden?
Soll dann an jeder Ladesäule ein digitales Display mit 124 verschiedenen Stromtarifen der einzelnen Ladekarten angezeigt werden?
Lasst doch jetzt die Kirche mal im Dorf.
Als vor Jahren die Bezahlmöglichkeit per Kreditkarte gefordert wurde, habe ich spaßeshalber auch noch eine Münzeinwurf – im Grenzgebiet zur Schweiz gerne noch in verschiedenen Währungen gefordert.
Das habe ich dann mit Ironie off beendet.
Jede zusätzliche Bezahlmöglichkeit und jede weitere Informationsmöglichkeit wie zum Beispiel ein Display macht den Strom alles – nur nicht billiger.
Und dem Vandalismus wird immer noch ein weiteres Türchen eröffnet.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Soll dann an jeder Ladesäule ein digitales Display mit 124 verschiedenen Stromtarifen der einzelnen Ladekarten angezeigt werden?“
Wie viele Stromarten kannst du denn an einer Ladesäulen Laden? Und wie viele Treibstoffarten gibt es an einer Tankstelle? Und wie viele Tarife sind an einer Ladesäule relevant?
McGybrush meint
Selbst wenn ich nur 1 Ladekarte von z.B. Maingau hab.
Der nach mir hat auch nur 1. aber von EnBW
Der danach kommt ist ein Freak mit 29 Karten. Aral, Shell, MER, Total Energies und und und.
Also es ist egal ob ICH nur 1 Karte hab. Es Gibt über 200 Ladekartenanbieter.
Und wenn Du nur 10 davon anzeigen willst wäre das Wettbewerbsverzerrung gegenüber den anderen 190.
Bei eine Klassischen Tankstelle ist ein Unterschied. Due kannst bei Shell nicht mit der Aral Karte tanken.
Du kann nur mit der hauseigenen Karte oder Debit/Visa zahlen.
Und den Debit/Visa AdHoc Preis von 80Cent +\-kann man ja auch an der Ladesäule ausschildern. Also ein Preis der für 99% der eAutofahrer unrelevant ist. Die anderen 1% haben so wenig Ahnung, die zahlen sowieso alles, egal wo, weil sie keine Wahl (glauben) zu haben.
Powerwall Thorsten meint
@ McGybrush
Danke für die Erklärung – der „OnlyFool“ ist meistens einfach nur dagegen, egal was ich sage
Ralf meint
Die App EV Map auf dem smartphone installieren, die Einstellungen individualisieren, die eigenen Ladekarten hinterlegen – und die Preise sind abrufbar, zumindest in Deutschland.
THeRacer meint
… s. auch ‚Chargeprice‘ …
EV1 meint
Oder die ChargePrice App. Die nutze ich bereits seit Jahren.
lanzu meint
Es gibt beim Ladenetz keine offizielle Stelle, über die Preise gesammelt werden. Es gib private Projekte, die versuchen möglichst viele Preise zu sammeln, aber das ist schon was anderes.
Paule meint
Es ist doch schon heute möglich, mittels dynamischen Strompreisen Anreize für den gesplittetenden Verbrauch zu setzen. Warum sollte dieses System nicht auch an Ladesäulen möglich sein? Würde den Strommarkt und womöglich die eigene Börse entlasten.
Dazu kommt, dass gerade der Tarifdschungel ein Punkt ist Menschen von der E-Mobilität abzuhalten. Viele wollen nicht in einer App nach dem günstigsten Anbieter suchen. Wie bei einer Tankstelle fahren die Leute durch eine Stadt und sehen die Preise. Mit der Zeit wissen sie schon genau, wo und wann es am günstigsten ist.
Kenne keine Studie dazu, aber wenn ich mein Umfeld betrachte, dann nutzt kein einziger eine Spritapp dauerhaft. Irgendwann mal rein gesehen, ja, aber sonst… Warum auch!?
E.Korsar meint
Die Marktsituation ist völlig unterschiedlich.
Kennst Du Tankstellen, an denen der Sprit doppelt so teuer ist, wenn Du per Giro-Karte bezahlst?
Kennst Du Tankstellen, an denen der Sprit ein Drittel billiger wird, wenn Du ein Monatsabo abschließt?
Hast du an einer Tankstelle schon einmal mehr bezahlt, weil das Benzin schneller floss?
Matthias meint
Gibt es bei Tankstellen alles in abgeschwächter Form. Ich habe mit einer Karte bezahlt die Rabatt bekommen hat, aber auch ein Jahresabo gekostet hat.
LKW-Diesel fließt schneller.
Es gibt Gas-Tanken die lahmer pumpen als andere.
EV1 meint
LKW-Diesel fließt schneller und ist dabei sogar günstiger.
Bei HPCs kostet der „Treibstoff“ hingegen mehr.
eBikerin meint
Ein Zapfsäule für LKW kostet aber genauso viel wie eine Zapfsäule für PKW. Und der Diesel für LKW ist billiger weil weniger Steuern drauf sind.
Helfe immer wieder gerne