Obwohl der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur voranschreitet, dominieren weiterhin lokale Anbieter den regionalen Ladesäulenmarkt. Das zeigt die inzwischen fünfte Monopolanalyse des Ökostromanbieters LichtBlick.
Im Schnitt beträgt demnach der jeweilige Marktanteil 74 Prozent. Im Vergleich zur letzten Analyse stagniert die Entwicklung im Wesentlichen. In Wiesbaden (von 90 auf 94 %), Hannover (von 91 auf 93 %) und Köln (von 68 auf 72 %) können die lokalen Monopolisten ihre Anteile im Vergleich zum Vorjahr sogar ausbauen.
„Noch immer können sich lokale Monopolisten hohe Marktanteile in ihrer Region sichern. Zudem wird systematisch verhindert, dass auf dem nachgelagerten Fahrstrommarkt Wettbewerb entsteht. Das zeigt sich auch an den überhöhten Preisen beim Laden an öffentlichen Säulen für E-Mobilist*innen“, sagt Markus Adam, Chefjurist von LichtBlick.

Bei der Ladesäule handele es sich um ein sogenanntes natürliches Monopol, erklärt LichtBlick. Die Errichtung von Ladepunkten durch verschiedene CPO (Charge Point Operator) in unmittelbarer räumlicher Nähe sei aufgrund der hohen Hardwarekosten wirtschaftlich nicht sinnvoll. Bereits seit Jahren hätten sich daher in den lokalen Märkten jeweils einzelne Anbieter im Markt durchgesetzt. Diese Monopolisten seien in der Regel die jeweiligen lokalen Energieversorger, die mit dem örtlichen Stromnetzbetreiber konzernrechtlich verbunden oder selbst Stromnetzbetreiber sind. Neue oder kleinere Anbieter kämen hier kaum oder gar nicht zum Zuge.
„Die lokalen Monopolisten diktieren die Ladepreise für Drittanbieter und E-Mobilist*innen und geben die Bedingungen an den Ladepunkten vor. Aufgrund des fehlenden Wettbewerbs können sie überhöhte Preise fürs Laden unterwegs durchsetzen“, bemängelt LichtBlick. „Außerdem diskriminieren sie Drittanbieter, indem sie bis zu 88 Prozent höhere Entgelte für die Nutzung der Ladepunkte von ihnen verlangen als von ihren eigenen Kund*innen.“
Drittanbieter müssten auf das Roaming-Modell zurückgreifen, um eigenen Kunden einen Fahrstromtarif für das Laden unterwegs anbieten zu können. Allerdings beinhalte dieses Modell neben dem Preis für den Fahrstromtarif des Roaming-Partners auch ein zusätzliches (Roaming-)Entgelt. Dadurch sei das Modell für solche Anbieter unwirtschaftlich und sorge weiter dafür, dass kein Wettbewerb auf dem nachgelagerten Fahrstrommarkt entsteht. Die Folge: Drittanbieter würden langfristig aus dem Markt gedrängt, kritisiert LichtBlick.
Wettbewerb an der Ladesäule laut LichtBlick entscheidend
„Auch in Zukunft wird sich kein Wettbewerb bei der Errichtung und dem Betrieb von öffentlichen Ladesäulen einstellen. Die Preise an den öffentlichen Ladepunkten könnten langfristig hoch bleiben. Die Verkehrswende verlangt aber nach bezahlbaren Ladetarifen. Daher muss der Wettbewerb auf dem nachgelagerten Ladestrommarkt geschaffen werden. Dadurch können lokale Monopolisten den Fahrstrompreis nicht mehr vorgeben, der Preis bildet sich über den Markt. Im Lkw-Sektor wurde dies mit dem Durchleitungsmodell bereits eingeführt“, so Adam.
Mit dem Modell erhalte jeder Energieversorger das Recht auf Durchleitung seines Stroms an den Ladesäulen. Im Gegenzug erhalte der Betreiber ein Nutzungsentgelt für Installation, Betrieb und Wartung der Ladesäule, das ebenfalls eine angemessene Verzinsung des eingesetzten Kapitals ermögliche. Damit bestimme nicht mehr der lokale Monopolist faktisch die Preise, sondern der Markt. Überhöhte Kosten seien im Wettbewerb nicht durchsetzbar. Die Ladeinfrastruktur werde über die Nutzungsentgelte (mit-)finanziert und so unabhängig von staatlicher Förderung.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, die Autobahn GmbH des Bundes und die Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur haben beim Ausschreibungskonzept für rund 130 unbewirtschaftete (E-)Lkw-Rastanlagen das Durchleitungsmodell zur Voraussetzung gemacht. Die Politik beschäftigt sich derzeit mit dem Modell auch für den Pkw-Sektor. Die niedersächsische Landesregierung hat Anfang Dezember eine Bundesratsinitiative für eine verbraucherfreundliche Preisgestaltung von Fahrstrom eingereicht, die insbesondere die Einführung des Durchleitungsmodells prüfen soll. Die Initiative wurde inzwischen federführend an den Wirtschaftsausschuss weitergereicht.
Die technische Umsetzung des Modells an Ladesäulen ist laut LichtBlick bereits möglich. So sei das Durchleitungsmodell von der LichtBlick eMobility GmbH und decarbon1ze bereits in den Regelbetrieb überführt worden.
MarkTwain meint
Jörg2 hat recht und Michael nicht (ich denke er arbeitet bei EnBw😅)…
Jörg2 meint
So wirklich spannend wird der Durchleitungsmarkt, wenn das Bürger-PV-Kraftwerk der Gemeinde XY mit Erzeugerpreisen unterhalb 10Cent seine Mitglieder/Teilhaber bundesweit mit Ladestrom versorgen kann.
Oder bilanzielle PV-Stromspeicher den „eingelagerten“ privaten PV-Überschuss zeitversetzt an x-beliebigen Ladesäulen „zurückliefert“.
Alles nur Datensätze. Der Strom kommt immer aus dem „See“.
MichaelEV meint
Es gibt keinen „See“, die Idee ist schon lange ausgeträumt.
Diese Vereinfachung war eine Zeit lang tragbar, ist es aber schon lange nicht mehr.
Jörg2 meint
Michael
Du kannst Dir gern ein anderes Bild einfallen lassen für „viele große und kleine Strom-Quellen geben Strom in den Netz-See und an den unterschiedlichsten Stellen des Netz-See werden Teile Strom entnommen“ und dies hier vorstellen.
Für mich beschreibt „See“ das recht gut.
Mit dem Hauptgedanken meines Post bist Du einverstanden? Schön!
MichaelEV meint
Nicht mal ansatzweise, weil die Grundlage des Sees Irrsinn ist und nicht funktioniert.
Nur weil es in einer Ecke Deutschlands schüttet wie aus Eimern kann man nicht am anderen Ende des Landes nach mehrwöchiger Dürre nicht existentes Wasser verbrauchen, nur weil beide Einzugsgebiete im selben See/Meer münden.
Es kann nur das gehandelt werden was man auch liefern kann! Was ist so schwer daran sich auf ein einfaches und logisches Grundprinzip zu einigen. Sonst kauft man nirgendwo ein Produkt, was der Verkäufer nicht liefern kann. Keine Lieferfähigkeit, kein Geschäft!
Jörg2 meint
Michael
Sind wir noch beim Thema? Durchleitung?
Oder gehst Du jetzt zur Untersuchung meiner verwendeten Beispielbilder über?
Biete doch ein besseres Bild für die Stromverteilung im Netz an.
Mit meiner Kernaussage bist Du einverstanden? Durchleitung von Bürgerparkstrom. Bilanzielles „Parken“ von PV-Überschussstrom und deren Durchleitung. Also von reinen IT-Lösungen ohne Kabel zu verlegen. Säulen zu installieren..,,
MichaelEV meint
Es gibt keine Durchleitung, wenn es keine Leitung oder nicht genug Leitungskapazität gibt um etwas durchleiten zu können! Was ist daran so schwer zu verstehen.
Wenn es an einem Ort schüttet und an einem anderen seit Wochen kein Tropfen gefallen ist, säuft der eine Ort ab und der andere bleibt Knochentrocken. Man kann nichts verbrauchen, was nicht da ist!
Deity meint
Man vergisst hierbei irgendwie, dass genau diese lokalen mit dem Netzbetreiber verbundenen CPO’s überhaupt die Möglichkeit haben niedrigere Preise anzubieten. Die oben genannten Anbieter haben meist die mit Abstand günstigsten Preise.
Das Durchleitungsmodell wird daran nichts ändern, die Ladeinfrastruktur muss sich ja trotzdem refinanzieren. Im ersten Zuge würde das tatsächlich einfach erstmal zu höheren Preisen führen, weil wieder jemand dazwischen die Hand auf hält.
CJuser meint
Wir reden bei einem Durchleitungsmodell eh von zusätzlich 10ct/kWh an den Anbieter der Ladesäule. Finde ich auch absolut gerechtfertigt und würde trotzdem vielfach zu niedrigeren Ladekosten führen.
CJuser meint
Also so ca. Genaue Preise sind natürlich (noch) nicht bekannt.
eBikerin meint
Das wäre dich der interessanteste Punkt.
Laut Lichtblick gibts ja bereits laufenden Projekte – da habe ich aber auch keine Tarife gefunden.
MichaelEV meint
Also so ca.; könnten auch 20, 30 oder vielleicht sogar 50 Cent/kWh sein…
Das Schema ist „alle Kosten zusammenrechnen, durch die abgesetzte Menge teilen, Rendite draufschlagen“. Und mit ein bisschen gesundem Menschenverstand merkt man, dass da ein höheres Ergebnis rauskommt, solange die Betreiber bisher keine Gewinne erzielen.
Jörg2 meint
MichaelEV
Der Aufschlag kann einer Regulation unterzogen werden, die ein auskömmliches Ergebnis für den Säulenbetreiber sicherstellt und Missbrauch einer regionalen Monopolstellung aushebelt.
Ist es eigentlich schwierig, Dinge, die wir alle aus unserem täglichen Leben kennen, auf dieses Thema zu projizieren? Oder gibts da Denkhemmnisse? Wegfall Roaminggebühren im europäischen Mobilfunk… Auflösung der regionalen Monopolstellungen der großen Enerieversorger… Zwei Discounter nebeneinander…
Deity meint
Ja aber mit dem Durchleitungsmodell wird doch an der Kostenstruktur nichts verbessert. 10 Cent/kwh als Nutzungsgebühr wird definitiv nicht reichen um Aufbau und Instandhaltung der Ladeinfrastruktur gegen zu finanzieren. Ich denke wir reden hier eher von mindestens 30 Cent. Wenn du dann zentral vorschreiben willst wie viel Nutzungsgebühr der CPO verlangen darf, bremsen wir doch wieder nur den Ausbau.
Und derzeit haben wir das Problem der Monopol ausnutzenden Netzbetreiber doch gar nicht. Ganz im Gegenteil, man lädt dort sogar günstiger als bei der frei agierenden Konkurrenz.
Deutschland will hier wieder versuchen etwas zu regulieren bevor das Problem da ist. Das wird wieder nur zum Kostennachteil der Nutzer führen.
Jörg2 meint
Ich habe keine Ahnung, ob oder was Deutschland da regulieren will.
Fakt ist: Mehr Marktteilnehmer -> mehr Wettbewerb -> tendenziell fallende Preise.
Bisher „regulieren“ die regionalen Monopolisten den Markt. Ich fände es schön, wenn diese Monopolstellungen aufgebrochen werden. Eine Durchleitungsmöglichkeit für jeden Stromanbieter bis zur Ladesäule wurde in Richtung eines solchen Aufbruchs gehen.
Wenn aus Sicht der Gegenargumentation eine solche Durchleitung nichts ändern würde, verstehe ich schon garnicht, wie man dagegen sein kann.
Wenn es die Situation für irgendjemanden verschlimmern würde – z.B. für die jetzigen Monopole – dann würde ich eine Argumentation wider einer Durchleitung, aus der Ecke der Monopolbefürworter nachvollziehen können.
Wie die jetzige Kostenstruktur bei den Monopolen liegt, wissen wir hier wohl eher alle nicht. Ob da aggressive Abschreibungen die Kosten bilanziell belasten oder die Monopolstellung zu Dollarzeichen in den Augen führt, wenn andere Lieferanten an die Struktur wollen… ich habe da keine Ahnung.
Deshalb ziehe ich mich da auf die (in der Realität bestätigte) Theorie zurück: Monopole -> hohe Preise, Wettbewerb -> fallende Preise
Ein schlüssiges gegenargument konnte ich hier noch nicht lesen.
Deity meint
Ich kann den Gedanken bzw. die Angst vor einem Monopol natürlich verstehen, aber ich sehe hier eine fehlende vorhandene Ausnutzung des Monopols gepaart mit dem Risiko eher steigender Preise.
Den einzigen Kostenteil den man damit versuchen würde zu optimieren sind ja die 5-15 Cent /kwh „Börsenstrompreis“. Die Frage ist, was daran noch zu optimieren ist.
Demgegenüber verkomplizierst du ja die Abrechnungsprozesskette. Du schaffst eine neue Schnittstelle die Koordiniert und dementsprechend entlohnt werden muss.
Zusammengefasst (Meine Bedenken): Du versuchst einen Kostenteil zu optimieren der sich nicht wirklich mehr optimieren lässt und verkomplizierst den Abrechnungsvorgang der definitiv zu Mehraufwänden führen wird.
Ich möchte hier auch nochmal an die AFIR letztes Jahr mit dem Diskriminierungsfreien Roaming Gebühren erinnern. Gut gedacht und aus ähnlichen Hintergrund der Monopolstellung eingeführt. Geführt hat es jetzt zu einem Roaming Tarif Dschungel mit höheren Preisen für den Endkunden.
Jörg2 meint
„Ich kann den Gedanken bzw. die Angst vor einem Monopol natürlich verstehen, aber ich sehe hier eine fehlende vorhandene Ausnutzung des Monopols gepaart mit dem Risiko eher steigender Preise.“
SEHEN tue ich das auch nicht. Dazu fehlen mir die Daten über die Kostenstruktur der Monopolisten.
Insofern, ich habe es schon geschrieben, kann ich einer Argumentationslinie, die mit den Kosten argumentiert, nicht nachvollziehen.
Ich habe auch schon geschrieben, woher ich meinen „Glauben“ nehme, dass eine Durchleitungspflicht sinnvoll für den Endkunden ist -> es würde zu mehr Marktteilnehmern führen können, zu mehr Wettbewerb und damit würden die Wirkmechanismen des Wettbewerbs ihre Macht entfalten können.
Kurz zu den Zahlenbetrachtungen:
Wir kennen zwar alle irgendwelche Errichtungskosten aus veröffentlichten Ausschreibungsunterlagen. Was wir aber eher nicht wissen, wie bilanziell mit den Investitionen umgegangen wird (Abschreibung) und welche Umsatzprognosen (Strom, Geld…) in den Kalkulationen angelegt sind. Damit ist eine Betrachtung, mit dem Ausgangspunkt „Preis an der Ladesäule“ oder „bekannte Einkaufs-Marktpreise von Teilen des Bezuges“…, sehr sehr fehlerbehaftet.
Diese beiden Positionen (Abschreibung, Kalkulationsgrundlagen) sind die Spielwiesen von Monopolisten, wenn es darum geht, ein Monopolgeschäft als Nicht-Wucher hinstellen zu wollen.
Wettbewerb dämmt das ein.
MichaelEV meint
„die ein auskömmliches Ergebnis für den Säulenbetreiber sicherstellt“
Wenn man „reguliert“ muss das zwangsläufig passieren. Aktuell gibt es das „auskömmliches Ergebnis“ nicht, dieses Delta muss jemand bezahlen: der Kunde! Sprich, es kann erstmal nur teurer werden.
„Missbrauch einer regionalen Monopolstellung“
Die „Monopolstellung“ ist doch von Grund auf ein Irrsinn. Es gibt keine Monopolstellung! Auf dem Stadtgebiet können sich Konkurrenten Grundstücke anschaffen und darauf Ladeinfrastruktur errichten.
Natürlich möchte Lichtblick das aber nicht, denn das Geschäft Ladeinfrastruktur ist bisher kapitalintensiv, riskant und eher nur verlustreich. Man möchte sich lieber in ein gemachtes Netz setzen und risikolos die Hand aufhalten.
„die wir alle aus unserem täglichen Leben kennen, auf dieses Thema zu projizieren“
Ne, ist überhaupt nicht schwierig. Das Thema ist dem Netzentgelt sehr ähnlich. Preissteigerungen und Nachfragesenkungen befeuern sich gegenseitig, was zu unattraktiv hohen Preisen führt. Massig freie Potentiale bleiben ungenutzt, die Energiewende abgewürgt. Der notwendige Ausbau der Infrastruktur schlägt sich sofort in hohe Preissteigerungen nieder und verhindert, dass die Nachfrage wie prognostiziert wachsen kann.
Man kann daraus so gut auf dieses Thema projizieren, dass ich mich frage, wie man so naiv sein kann bei dieser Regulierung auch nur ansatzweise auf ein positives Outcome zu hoffen.
Bei Stromnetzen gibt es aber tatsächlich Monopole, weshalb man dort irgendwie die Regulierung hinbekommen muss. Bei Ladeinfrastruktur gibt es die aber gar nicht, deshalb gibt es auch keinerlei Anlass für eine solche Regulierung.
Jörg2 meint
Michael
Ob da irgendwas reguliert werden muss/soll war nicht mein Thema. Ich hatte nur angeführt, dass der Staat das kann.
Es geht beim Thema Durchleitung nicht um den Neubau von Säulen sondern um den Zugang aller Stromanbieter (die das wollen) zur Bestandsinfrastruktur.
Ich befürchte, Du hast das Thema nicht verstanden.
MichaelEV meint
Was du da alles nicht verstanden hast.
Lichtblick geht es darum ohne Risiko beim Thema Ladestrom mit zu kassieren, ohne am Produkt wirklich eine Leistung beizutragen. Und das finden einige auch noch toll.
Das Kernthema bei der Ladeinfrastruktur ist es den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur zu stemmen, die Finanzierung des Ausbaus durch wirtschaftlich tragfähige private Unternehmen zu tragen und gleichzeitig für diese Leistung akzeptable Preise für den Kunden zu erzielen. Darum geht es und nicht um das lächerliche Thema Strombeschaffung.
Jörg2 meint
Michael
„Lichtblick geht es darum ohne Risiko beim Thema Ladestrom mit zu kassieren, ohne am Produkt wirklich eine Leistung beizutragen. Und das finden einige auch noch toll.“
Ja, ich finde Wettbewerb toll. Ob sich dabei die Krähen gegenseitig die Augen aushacken, ist mir egal.
Bis auf einige weiße Flecken passt die Ladesäulendichte wohl recht gut zur Fahrzeugdichte. Die Ladestrompreise sind eher das Problem. Hier würde (ich wiederhole mich) ein Marktzugang per Durchleitungspflicht (s. Hausstrom) Bewegung rein bringen.
Warum bist Du aus Nutzersicht für die Wettbewerbsverhinderung und forderst, jeder solle doch seine eigene Ladesäule errichten. Beim Hausstrom willst Du doch bestimmt auch keinen neuen Anschluss gelegt haben, wenn Du den Anbieter wechselst (?).
Oder ist Deine Position garnicht „Nutzer“?
Deity meint
Gerade als Nutzer sollte man wie bereits mehrfach argumentiert mit dem Wunsch vorsichtig sein. Das Totschlagargument „Mehr Wettbewerb“ funktioniert hier nicht weil es auch die Monopolstellung so nicht gibt.
1. Die Kosten bei den Marktteilnehmern denen man die Monopolstellung vorwirft sind günstiger als die Preise auf dem „freien Markt“.
2. ein weitere Abrechnungsprozesschritt mit zusätzlichen Koordinierungsaufwand wird entsprechend auf den Preis draufgeschlagen werden müssen
3. Das Risiko dass es am Ende teurer und komplizierter wird ist nicht weit hergeholt und haben wir letztes Jahr erst bei der Umsetzung der AFIR mit den Roaming gebühren gesehen.
Den Wunsch nach niedrigeren Preisen haben wir alle und der ist auch nachvollziehbar, aber da setzt man hier an der komplett falschen Stelle an und bewirkt das Gegenteil. Die Stellhebel sind hier eher die Stromerzeugerkosten, Netzentgelte und zum großen Teil auch die Marktdurchdringung der E-Mobilität! Erst mit steigender Auslastung kommt man meist erst in die Wirtschaftlichkeit rein. Derzeit wird noch viel investiert mit der Hoffnung, dass es sich irgendwann rechnet.
MichaelEV meint
„Oder ist Deine Position garnicht „Nutzer“?“
Meine Position ist es möglichst effiziente und kostengünstige Lösungen hinzubekommen.
Hinterfrag doch mal deine Position! Du willst das Ergebnis FÜR DICH optimieren. PV einspeisen und irgendwo anders verbrauchen, selbst wenn dort für deinen Verbrauch Regelenergie für viel Geld organisiert werden muss. Bezahlen müssen es ja andere, nicht du.
Deine Position ist: Selbst wenn es insgesamt das doppelte oder dreifache kostet, solange du weniger bezahlen muss, ist für dich alles in Ordnung. Und so scheitert die Energiewende!
„Bis auf einige weiße Flecken passt die Ladesäulendichte wohl recht gut zur Fahrzeugdichte“
Für den aktuellen Bedarf ist das Angebot an Ladesäulen in der Regel zu groß (was trotzdem zu örtlich oder zeitlich begrenzten Engpässen führen kann), deshalb die hohen Preise (die mit Regulierung nur noch höher ausfallen würden). Für den zukünftigen Bedarf ist selbstverständlich noch jede Menge weiterer Ausbau notwendig.
„Beim Hausstrom willst Du doch bestimmt auch keinen neuen Anschluss gelegt haben, wenn Du den Anbieter wechselst“
Stromnetz und Ladesäulen haben nichts miteinander am Hut. Neben einem etablierten Netz kann sich parallel kein weiteres entwickeln, das ist ein Monopol. Bei Ladesäulen sind schon heute häufig an einem Ort gleich mehrere Anbieter in einer Distanz von ein paar Metern zu finden. Das ist von einem Monopol so weit entfernt wie es nur geht.
Jörg2 meint
Michael
Nochmal meine Bitte: Lies den Artikel.
Dessen Ausgangslage ist, es gibt regionale Monopolstrukturen.
Wenn Du da anderer Meinung bist, dann hast Du dafür sicherlich gute Argumente.
Aber nochmal: Wenn es aus Deiner Sicht keinerlei Veränderungen mitsich bringen würde, wenn die Säulenbetreiber einer Durchleitungspflicht unterworfen werden, dann spricht ja nichts gegen eine solche Pflicht. Oder?
Ich möchte, dass der Markt dafür sorgt, dass die Anbieter maximal niedrige Endverbraucherpreise bei nutzbarer Dienstleistung anbieten müssen. Hierbei hilft der Zugang jedweden Anbieters zur bestehenden Ladeinfrastruktur.
Da Du mit Beispielen fremdelst, hier nochmals etwas zum Fremdeln: Netz der Bundesbahn, Haushaltsstromanschlüsse….
MichaelEV meint
Es gibt keine Monopolstrukturen!!!
In einer der thematisierten Städte hab ich vier öffentliche Ladesäulen im Umkreis von 10-15 Min. Gehweg. Die gibt es seit einigen Jahren, seitdem ist nichts dazugekommen.
Das ist eine minimale Grundausstattung im Hinblick auf den kommenden Bedarf, Konkurrenten haben massig Platz am Markt um sich hier selber zu entfalten. Und in diesem Umkreis von 10-15 Gehminuten gibt es viele tausende private Stellplätze, wo Konkurrenten ihre Ladeinfrastruktur platzieren könnten (wenn sie ein Interesse hätten einen Mehrwert zu bieten und nicht nur leistungslos mitzukassieren).
Der „Monopolist“ mit dem Ladepreis von ca. 50 Cent/kWh ohne Grundgebühr hat so viel Interesse an der eigenen verlustbringenden „Monopolstellung“, dass eigentlich kein weiterer Ausbau mehr stattfindet. Stattdessen wird Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum ausgeschrieben. Und jeder kann an der Ausschreibung teilnehmen, auch Lichtblick.
Ladeinfrastruktur hat nichts mit Strom- oder Schienennetzen zu tun. Konkurrenten siedeln sich nebeneinander am selben Ort an, es gibt keine Barrieren, die Monopole entstehen lassen. Und es ist kein klassisches Infrastrukturgeschäft, wo man ein normiertes Kabel in der Erde verbuddelt, qualitativ und preislich kaum eine Differenzierung existiert. Man kann das Produkt differenzieren (Ladeleistung, Lage, Ausstattung, Verpflegung etc.) und es gibt unterschiedliche Lösungskonzepte, die sich in Qualität und Kosten unterscheiden. Diese unterschiedlichen Lösungskonzepte müssen fair untereinander konkurrieren können, dass ist das Potential für günstigere Ladepreise.
Wichtiger Teil dieser Lösungskonzepte werden lokale Batteriespeicher und EE-Erzeuger sein, denen man aber mit irgendwelchen wahnwitzigen Ideen den Weg verbaut.
Jörg2 meint
Michael
Na, wenn es keine Monopolsituation an der Ladesäule XY gibt, dann kann ich da von jedem x-beliegigen Stromanbieter meinen Strom beziehen. Oder geht das nicht? Sperrt sich da jemand dagegen und ruft „das ist MEINE Ladesäule!“
Aber, wie nun schon mehrmals geschrieben: Wenn es aus Deiner Dicht weder Monopolsituationen noch Vorteile durch eine Durchleitung gibt, was spricht dann dagegen, Durchleitung zuzulassen. Nach Deiner Darstellung hätte es ja keine Auswirkungen.
MichaelEV meint
Man kann bei den Anbietern laden, die sich entschieden haben dort in Ladesäulen zu investieren. Andere Anbieter hatten alle Möglichkeiten, haben sich aber dagegen entschieden (und damit spielen sie nicht mit).
Du gehst doch auch nicht in einen Edeka und bestehst darauf Eigenprodukte von Aldi kaufen zu können. Dein Verständnis von Monopol ist grotesk, danach würde es überall nur Monopole geben. Der lokale Supermarkt oder Bäcker hat eine vielfach stärkere Monopolstellung als 2 AC Ladepunkte in einem Einzugsgebiet von ein paar tausenden potentiellen Kunden. Diese 2 AC-Ladepunkte sind ein Tropfen auf dem heißen Stein.
CJuser meint
Wäre auf jeden Fall wünschenswert, wenn es auch für PKWs ein Durchleitungsmodell gäbe.
Jörg2 meint
Mein Reden!
Und ganz nebenbei geht das ganze Ladekartengedöhns unter, Hausstromanbieter können Fahrstrom in ihre Verträge einarbeiten…
eBikerin meint
Naja so super scheint das nicht zu sein.
Ladetarif S – AC 59cnet DC 75 cent.
Ladetarif L – 10 Euro Grundgebührt AC 52 cent, DC 67 cent.
Da ist ja IONITY AdHoc laden sogar billiger.
Jörg2 meint
Ehhhh….
Im Artikel geht es um den zukünftig dann möglichen Wettbewerb mit hoffentlich fallenden Preisen…
Und Du kennst die zukünftigen Preise schon! Alle Achtung!
eBikerin meint
Lichtblick könnte doch den Preis senken? Ach tun sie nicht, weil andere auch hoch sind? Merkst du nicht, dass sich das widerspricht? Einerseits sich über mangelnden Wettbewerb und dadurch hohe Preise beschweren, auf der andere Seite aber selbst zu den Preistreibern gehören.
Übrigens, der lokale Versorger hier ist billiger als Lichtblick. Merkwürdig.
Jörg2 meint
eBikerin
Bist Du noch beim Artikel oder schon im Populismus?
Natürlich muss dann auch Lichtblick die Preise senken, wenn der Wettbewerb zu niedrigeren Preisen führt. Genau um diesen Wettbewerb geht es im Artikel -> Auflösung von Monopolstellungen mit hohen Mondkosten für die Fremdeinspeiser durch Durchleitungsmöglichkeiten mit überschaubaren, marktgerechten Aufschlägen für die Infrastrukturbetreiber.
Was ist daran nicht zu verstehen?
Aber schön, dass Du offenbar begriffen hast, dass Deine Argumentationslinie mit heutigen Preisen völliger Unfug ist. Oder bringst Du das jetzt nochmal?
eBikerin meint
Gut dann würde mich interessieren wie wohl die marktgerechten Aufschläge aussehen sollen? Denn ohne ein Preisschild ist das alles ganz wilde Spekulation. Übrigens braucht es das Durchleitungsmodell nicht – wäre nur Praktisch – an Preis wird es meiner Meinung nach wenig ändern.
Es wird hier zwar auf angebliche lokale Monopolisten verwiesen – diese sind aber idR nur für lokale Bewohner relevant – für Durchreisende gibt es genug Alternativen – vom Hotel über EnbW/Fastned/Tesla/IONITY bis zur
Jörg2 meint
eBikerin
Nein, es ist keine wilde Spekulation, dass Monopolstellungen zu erhöhten Preisen führen und Wettbewerb zu fallenden Preisen.
Es ist dann eher Spekulation, anzunehmen, dass dieser Mechanismus hier nicht greifen würde. DAFÜR (also das Nicht-greifen) kenne ich keine sinnvolle Argumentationslinie.
Du?
MichaelEV meint
Der Wettbewerb bei der Strombeschaffung ist an der Stelle einfach vollkommen relevant.
Der Knackpunkt liegt bei der Ladeinfrastruktur an sich. Hier muss Wettbewerb entstehen. Dieser Wettbewerb kann aber erst entstehen, wenn es mehrere Akteure gibt die damit überhaupt Gewinne erzielen.
Jörg2 meint
Michael
Dein Beitrag ist für mich unverständlich.
Satz 1 sowieso. Fehlt da ein „ir…“?
Satz 2: Es darf dem Verbraucher egal sein, ob ein Ladesäulenaufsteller mit seinem Konzept Gewinne macht oder untergeht. Wenn es einen offenen Marktzugang gibt (hier: Durchleitung) wird sich ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einstellen. Monopolsitustionen behindern das.
Beim Hausstrom ist dieses Konzept sehr erfolgreich (aus Sicht der Nutzer).
(Im Heizungsbereich im Unterbeteich „Fernwärmenetze“ werden wir in naher Zukunft die Auswüchse von unregulierten Monopolsitustionen sehen.)
MichaelEV meint
Da fehlt natürlich das „ir“.
Ohne gewinnerzielende Marktakteure kein Wettbewerb und damit keine günstigeren Preise. Der Preis ist doch das Kernthema für den Nutzer. Regulation kann an der Stelle nur zu höheren Preisen führen.
„Beim Hausstrom ist dieses Konzept sehr erfolgreich“
Das ist ja fast wie Hohn und so weit weg von der Realität. Was soll bei Hausstrom denn erfolgreich sein? Die Netzentgelte sind super hoch. Die Strompreise sind effektiv gerade da hoch, wo eigentlich viel Strom im Übermaß vorhanden ist. Es wird viel Strom entsorgt (und trotzdem bezahlt), weil dafür keine Verwendung gefunden wird.
Da ist sehr wenig erfolgreich, man könnte so viel weiter sein. In einer Marktwirtschaft stellt man sonst nicht in Frage, dass nur das gehandelt werden kann, was man auch liefern kann. Dieses Grundprinzip gibt es nicht beim bilanziellen Handel mit Strom. Das ist lächerlich grotesk und erzeugt immense Schäden (finanzieller Art sowie auch die Infragestellung des Klimaschutzes, weil das jetzige System miese Ergebnisse liefert).
Duesendaniel meint
Michael: Ich habe vor einem Monat einen neuen Stromvertrag für 0,25€/kWh (Ökostrom) abgeschlossen mit Preisbindung für 2 Jahre. Der selbe Preis wie vor 3 Jahren übrigens. Damit ist Deine ellenlange Begründung für theoretisch hohe Strompreise und ein nicht funktionierendes System überflüssig.
Und ökologisch hat Deutschland 2024 fast 60% seines Stroms regenerativ erzeugt. Wie kann man das einfach ignorieren?
Jörg2 meint
Michael
Bei der Durchleitung (der Artikel handelt davon) geht es um den Wettbewerb an der bestehenden Säule.
Es geht nicht darum, dass der kleine Ökostromanbieter aus dem Süden in Hamburg, neben einer bestehenden Säule, erst eine eigene setzen muss, um in den dortigen, lokalen Ladestrommarkt einzutreten.
Lies bitte nochmal den Artikel.
Jörg2 meint
Michael
„Ohne gewinnerzielende Marktakteure kein Wettbewerb und damit keine günstigeren Preise.“
Jetzt hast Du es! Genau so ist das!
Und je mehr Stromanbieter Zugang zur bestehenden Ladeinfrastruktur haben (Durchleitung) umsomehr kann Wettbewerb stattfinden.
Die Kostenvorkette beim Hausstrom haben alle gleich (Netzentgelte…). Die Auswahl, welcher Stromanbieter Dich beliefert, die hast Du. Völlig losgelöst, wer der Netzanbieter ist, wie groß das regionale Kraftwerk um die Ecke ist, welche Möchtegernfestlegungen Deine Kommune zu den Angeboten ihrer Stadtwerke chic finden….
MichaelEV meint
„Jetzt hast Du es! Genau so ist das!“
Du solltest es mal endlich haben. Der Knackpunkt ist der Betrieb der Ladesäulen, nicht die Beschaffung von Strom. Beim Betrieb der Ladesäulen braucht es gewinnerzielende Betreiber und dadurch Wettbewerb, sonst kann es keine günstigen Ladepreise geben.
Jörg2 meint
Michael
Was spricht denn dagegen, dass der gewinnerzielende Betreiber einer Ladesäule eine Durchleitung zulässt? Es würde schließlich die Auslastung erhöht werden und (fast) aufwandsfrei mehr Umsatz obenauf erfolgen.
Rossmann mit seiner Ladeninfrastruktur und seinen Eigenprodukten nutzt die Umsätze mit Fremdprodukten offenbar gern.
MichaelEV meint
Ist den Ladesäulenanbietern verboten das freiwillig zu tun? Wenn es keiner freiwillig macht, zeigt es schon das Ergebnis!
Was passiert, wenn einer der lokalen Anbieter 50 Cent/kWh verlangt und für die Durchleitung ebenfalls 50 Cent/kWh, akzeptierst du das Ergebnis? Oder entsteht dann wieder ein Gedankengut die Preise festlegen zu wollen?
Lanzu meint
Diese Preise sind aber genau ohne Durchleitungsmodell, sondern ein klassischer Roamingtarif.
Ob die Preise sinken, wäre aber natürlich abzuwarten. Allerdings stiege dadurch die Transparenz, da ersichtlich wäre, welche Kosten für die Ladesäule usw. sind und welche für den Strombezug.
Jörg2 meint
Mehr Marktteilnehmer führt in Regel zu sinkenden Preisen.
Wir haben in D ca. 1.500 Stromanbieter. Wenn davon 10% in den Ladesäulen-Strommarkt eintreten und durchleiten dürfen, kommt da sicherlich viel Bewegung rein.
MichaelEV meint
Dein Wettbewerb mit den Stromanbietern spielt doch keine Rolle, der Wettbewerb zwischen den Ladesäulenbetreibern ist entscheidend.
Außerdem ist der bilanzielle Handel mit Strom schon lange an die Grenze gekommen bzw. weit darüber hinaus.
Was bringt es, wenn Lichtblick bilanziell von mehreren 100km entfernten Wind- oder PV-Anlagen Strom bezieht, der den Verbraucher gar nicht erreichen kann, ggf. abgeregelt wird und lokal kurzfristig/teuer durch andere Erzeuger ersetzt werden muss. Im schlimmsten Fall fällt der Posten Strombeschaffung doppelt an. Im Regelfall gibt es „Wettbewerb“ anhand sinnloser Spielregeln, der nicht zum günstigsten Ergebnis führt, teilweise sogar weit davon entfernt ist.
Jörg2 meint
Michael
Bei der Durchleitung (der Artikel handelt davon) geht es um den Wettbewerb an der bestehenden Säule.
Es geht nicht darum, dass der kleine Ökostromanbieter aus dem Süden in Hamburg, neben einer bestehenden Säule, erst eine eigene setzen muss, um in den dortigen, lokalen Ladestrommarkt einzutreten.
Lies bitte nochmal den Artikel.
MichaelEV meint
Die hohen Ladepreise entstehen durch hohe Kosten beim Betrieb der Ladesäulen, dieses ganze Durchleitungs-Thema geht vollkommen am Thema vorbei (und ist Lobby-Gequatsche, hier will jemand mitverdienen, auf Kosten der Kunden).
Raffst du nicht, dass der „See“ oder die Kupferplatte lange ausgedient hat? Der Ökostromanbieter im Süden kann den verkauften Strom nicht in Hamburg ausliefern. Die Sättigung mit EE ist regelmäßig so hoch, das Strom entsorgt werden muss. Stattdessen springt in der Nähe von Hamburg dann wahrscheinlich ein Gaskraftwerk ein und ersetzt die Fehlmenge. Regelenergie, die super teuer und häufig fossil ist. Für einen Verbraucher muss zweimal Strom beschafft und bezahlt werden. Und die entsorgte Menge im Süden steht nicht für eine sinnvolle Verwendung zur Verfügung, z.B. für das Laden eines BEVs.
Nord und Süd sind eher vertauscht, häufig ist es eher andersherum, im Norden ist der Stromerzeuger und im Süden der Verbraucher. Aber ganz allgemein müssen Erzeugung und Verbrauch real matchen, die gehandelte Menge muss auslieferbar sein.
Dieses sinnlose Spielchen verzehrt auch vollkommen den Wettbewerb. Für den Verbrauch in Hamburg wäre eine Dach-PV auf Hamburger Stadtgebiet trotz höherer Gestehungskosten und wegen geringer Transportkosten wahrscheinlich deutlich günstiger als eine Freiflächen-PV im Süden. Da aber weder Lieferbarkeit noch Transportkosten berücksichtigt werden, hat die kostengünstige Lösung nicht den Hauch einer Chance.
Die Energiewende könnte viel schneller und zu viel geringeren Kosten realisiert werden, man hat bisher aber so viele Fehler begangen, dass man kaum von der Stelle kommt und so immense Schäden anrichtet, dass die Energiewende leider unnötig viel Angriffsfläche bietet.
Diese Fehler müssen aufhören. Und der bilanzielle Handel ohne Berücksichtig von Transport/Transportkosten ist der schlimmste Fehler.