Die Porsche AG hat zum 4. März 2025 die V4Drive GmbH von der Varta AG-Gruppe übernommen. Die Volkswagen-Tochter hält nun 70 Prozent und ist neuer Mehrheitseigner der Gesellschaft. Die Varta AG bleibt mit einer Minderheitsbeteiligung ohne operativen Einfluss am Unternehmen beteiligt.
„Porsche und die Varta AG bündeln damit ihr Know-how in der Entwicklung und Produktion von Hochleistungs-Akku-Rundzellen“, heißt es von dem Sportwagenhersteller. Die V4Drive wird in V4Smart umbenannt. Der Namenswechsel soll laut Porsche unterstreichen, dass der potenzielle Einsatz der Hochleistungszellen „deutlich über den Automotive-Bereich hinausgeht“. Neue Kundengruppen für „Ultra-Hochleistungs-Lithium-Ionen-Rundzellen“ sollen erschlossen werden.
Die Zellen der V4Smart kommen derzeit bereits als Booster-Zellen in den 911-GTS-Modellen bei Porsche zum Serieneinsatz. „Sie heben die Fahrperformance der Sportwagenikone auf ein neues Leistungsniveau“, werben die Schwaben. Die Produktion der Boosterzellen findet aktuell am Standort Ellwangen statt. Die dortige Produktionsanlage wurde bereits unter Mitwirkung der Porsche Werkzeugbau GmbH zur Serienreife gebracht. Ab voraussichtlich April sollen die Rundzellen zusätzlich auf einer neuen Anlage am Standort Nördlingen gefertigt werden.
„Mit den Booster-Zellen übertragen wir Motorsport-Technologie in unsere Serienfahrzeuge. Als Bestandteil des T-Hybrid-Antriebes sorgen die Zellen für eine außergewöhnliche Fahrdynamik in unserer Sportwagenikone 911. Diesen Speed nehmen wir mit in die V4Smart. Ich freue mich auf unser neues Team, das unsere Innovationskraft mit seinem Know-how weiter stärken wird“, sagt Albrecht Reimold, Vorstand für Produktion und Logistik der Porsche AG.

Die Leitung des Gemeinschaftsunternehmens übernehmen Lutz Kramer als Vorsitzender der Geschäftsführung (ehemals Porsche Werkzeugbau GmbH), Andreas Tschürtz als Geschäftsführer Produktion (ehemals Varta AG) und Monika Steuss als Geschäftsführerin Finanzen (ehemals Porsche AG). Bis Ende 2025 plant das Unternehmen, rund 375 Arbeitsplätze an beiden Produktionsstandorten aufzubauen und dabei „eine Vielzahl“ an Mitarbeitern aus der Varta-Gruppe zu übernehmen.
Der Ausbau der Produktionslinie am Standort Nördlingen wurde den Angaben nach ebenfalls bereits federführend durch die Porsche Werkzeugbau GmbH vorgenommen – unterstützt durch weitere Unternehmen aus dem Anlagenbau.
„Mit der Entwicklung von Batterie-Produktionsanlagen hat der Porsche Werkzeugbau seine Geschäftsfelder weiter ausgebaut. Durch die strategische Partnerschaft der V4Smart GmbH und der Porsche Werkzeugbau GmbH sind wir nun in der Lage, unseren Kunden die gesamte Prozesskette für Rundzellen anzubieten – von der Zellchemie über das Zelldesign bis zur fertigen Rundzelle oder kompletten Produktionsanlage“, sagt Markus Kreutel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Porsche Werkzeugbau GmbH und zukünftiges Beiratsmitglied der V4Smart GmbH & Co. KG. Für die künftige Fertigung würden überwiegend neu entwickelte Anlagen genutzt, die ihre Energie auch aus regenerativen Quellen speisen.
Unabhängig davon beabsichtigt die Porsche AG weiterhin, eine Beteiligung an der Varta AG zu erwerben, um die baden-württembergische Varta AG-Gruppe auf ihrem Sanierungspfad zu unterstützen. Diese Transaktion ist noch nicht vollzogen.
McGybrush meint
Varta und Porsche haben mal eben alle Anteilseigner die zuvor in Varta investiert waren enteignet. Dank des StaRUG Gesetzes.
Alle haben Ihr Geld verloren da die Anteile einer Aktie auf 0Eur gesetzt wurde und neue Aktien unter neuer Kennung ausgegeben werden.
Wer ist jetzt noch so blöd ist und kauft Deutsche Aktien mit der man ja die Wirtschaft unterstützen würde. Weil genau die Leute wurden zuvor in den Ar*** getreten die noch an Varta geglaubt haben.
Wer in Deutschland ins Risiko geht wird natürlich bestraft.
Ob das für die Wirtschaft so gut ist das so zu regeln. Ich kauf jedenfalls keine Deutsche Aktien mehr. Mag bei mir egal sein. Aber wenn Grosse Häuser mit 9-12 Stelligen Summen genau so denken… Ich weiss nicht. Könnte auch nach hinten los gehen. Danke an die Politik die das im Jan. 2021 so umgesetzt hat.
Future meint
Varta? Bei den Tests der Haushaltsbatterien war Varta früher immer auf dem hinteren Platz. Vorne lagen Aldi, Lidl und Duracell. Und jetzt soll daraus ein High-Techunternehmen für Akkuzellen werden. Ich bin skeptisch, aber sehr gespannt.
David meint
Eines ist anders als bei anderen Geschichten dieser Art: Die Produkte gibt es schon. In Serienproduktion. Und man steht gut im Wettbewerb. Selbst die Autozelle, die Porsche nutzt, gibt es entsprechend schon. Es ist die V4 Ultra-Hochleistungszelle im 21700 Format. Sie lässt sich zum Beispiel in 6 Minuten von 0 auf 100% laden.
Das ist also nicht das übliche race-to-the-market Glücksspiel, sondern hier muss man nur die Fahrwasser etwas glätten. Es gibt sogar Stimmen, die sagen, Porsche steigt in 2,3 Jahren, wenn alles auf gutem Kurs ist, wieder aus. Denn z.B. die Microbatterien sind ja kein Feld, mit dem Porsche irgendetwas anfangen kann. Aber es ist ein wesentlicher Teil von Varta.
Kaiser meint
Das ist schlichtweg gel.ogen von dir. Im techbook test haben die Varta und noch 2 andere Markenhersteller auch nach 7 Stunden noch die höchste Spannung, wo die vom Discounter schon stark nachlassen. Im Automotiv Bereich haben Varta Akkus einen hervorragenden Ruf, dein Vergleich mit Haushaltsbatterien zeugt von wenig Ahnung von der Materie.
eCar meint
Puhhhh Kaiser, von wenig Ahnung zeigst ausschließlich NUR Du!
Varta hat im Automotive NICHTS zu bieten, absolut NICHTS!! Was macht Varta? Produzieren die Zellen? Nein, die enteignen Shareholder! Das was Varta und Porsche in DE durchgezogen haben wäre woanders überhaupt nicht möglich gewesen.
ZastaCrocket meint
Das ist doch Quatsch. Varta hat eine Zelle(V2Drive), die für gewisse Anwendungen sehr interessant ist. Wenn man sich die Mühe macht den „Geladen“ Podcast zu hören dann weiß man das auch.
Mäx meint
Automotive eben nicht im Sinne von BEV.
Aber wie im Artikel steht und im geladen Podcast vorgestellt wurde, hat man eine Zelle mit hoher Entladeleistung, die aber vor allem auf Hybrid-Anwendungen für Sportwagen abzielt.
Ob das Konzept lange trägt wird sich herausstellen. Bin da auch durchaus skeptisch.
Für Porsche, Lamborghini oder Bugatti ergeben sich da ja durchaus Anwendungsfälle, aber Volumen macht man damit nicht.
Vielleicht kann sich hieraus eine Zelle für BEV Anwendungen ableiten lassen. Das würde langfristig helfen.
Future meint
Kaiser, ich habe mich nur an einen Batterie Check vom Bayerischen Rundfunk erinnert – da war Varta auf dem letzten Platz und die Discounter waren alle vorn. Das war allerdings in 2016. Aber es ist ja schön, wenn Varta jetzt so innovativ sein soll. Komisch halt, dass sie damit nicht profitabel waren.
Hans Meier meint
Na ja, immerhin schon mal gut wenn sie mit der Batterieproduktion anfangen… kann nur besser werden. Und das mein ich Ernst. Betreffend der Übernahme… VWAG kriminell wie immer halt.
EdgarW meint
@ecomento zur Überschrift „Porsche übernimmt Mehrheit bei Vartas Autobatterie-Tochter“
Unter „Autobatterie“ versteht man die (üblicher Weise) 12V-Blei-Batterien, die in jedem Pkw, also auch im Verbrenner stecken. Gern mal eine Bildersuche „Autobatterie“ ausführen. Bitte die Formulierung der Überschrift ändern.
Wenn ich mich recht entsinne, bleiben die eigentlichen Autobatterien bei der bisherigen Varta AG, ist also doppelt irreführend.
ecomento.de meint
Aktualisiert!
VG | ecomento.de