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Northvolt meldet in Schweden Insolvenz an

12.03.2025 in News & Trends von Thomas Langenbucher | 17 Kommentare

northvoltett1

Bild: Northvolt

Der schwedische Elektroauto-Akku-Hersteller Northvolt hat nun auch in seinem Heimatland Schweden Insolvenz angemeldet. Es sei trotz intensiver Gespräche nicht gelungen, die Voraussetzungen für ein Überleben des Unternehmens in seiner jetzigen Form zu schaffen, teilte das Start-up mit.

Der Insolvenzantrag bei einem Gericht in Stockholm sei „die einzig gangbare Lösung“. Gleichzeitig verfolge man alle realistischen Optionen, um die Finanzierung des operativen Geschäfts im Insolvenzverfahren zu sichern. Die US-Tochter und die Deutschland-Tochter stellten keinen Insolvenzantrag, betonte Northvolt. Im November hatte Northvolt in den USA bereits ein Sanierungsverfahren nach Kapitel 11 des US-Konkursrechts eingeleitet.

Northvolt ist angetreten, um eine große europäische Produktion von Batteriezellen für E-Fahrzeuge zu etablieren. Derzeit dominieren Akkufertiger aus Asien den Markt. Das 2016 gestartete Unternehmen hat bisher noch keinen Gewinn erwirtschaftet und kämpft mit Qualitätsproblemen und Verzögerungen. Wegen wegbrechender Aufträge und Problemen beim Hochfahren der Produktion hatte Northvolt 2024 seine Ausbaupläne zurückgefahren, tausende Mitarbeiter entlassen und Tochtergesellschaften verkauft.

In der aktuellen Mitteilung zur Insolvenz in Schweden erklärt der Akkufertiger: „Wie viele Unternehmen im Batteriesektor war Northvolt in den letzten Monaten mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, die sich gegenseitig verstärkten und die Finanzlage des Unternehmens beeinträchtigten, darunter steigende Kapitalkosten, geopolitische Instabilität, Unterbrechungen der Lieferkette und Veränderungen der Marktnachfrage. Darüber hinaus sah sich das Unternehmen beim Hochfahren der Produktion mit erheblichen internen Herausforderungen konfrontiert, die in einer hochkomplexen Branche erwartet wurden, aber auch unvorhergesehen waren.“

Tom Johnstone, Interimsvorsitzender des Verwaltungsrats von Northvolt: „Wir hatten uns vorgenommen, etwas Bahnbrechendes zu schaffen – einen echten Wandel in der Batterie- und Elektrofahrzeugindustrie sowie in der europäischen Industrie insgesamt voranzutreiben und den Übergang zu einer grünen und nachhaltigen Zukunft zu beschleunigen. Das Ergebnis ist besonders hart, wenn man nicht nur das Engagement und Interesse bedenkt, das wir in den letzten Monaten bei potenziellen Partnern und Investoren hatten, sondern auch die deutliche Verbesserung und den Aufwärtstrend, den wir in der Northvolt-Produktion in Skellefteå beobachten konnten, wo sich die Zellproduktion der Serienproduktionslinien verdoppelt hat und wir seit September eine 50-prozentige Verbesserung der Produktionsausbeute erreicht haben.“

Bei Northvolt hofft man nun, durch die Insolvenz einen Neuanfang realisieren zu können. Dazu sucht das Unternehmen weiter nach Investoren. Johnstone: „Wir sind zuversichtlich, dass die von uns geschaffene Grundlage – die Technologie, das Fachwissen und das Engagement für Nachhaltigkeit – weiterhin den Wandel in der Branche vorantreiben wird.“

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Via: Northvolt
Tags: Batterie, Start-upUnternehmen: Northvolt
Antrieb: Elektroauto

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Über den Autor

Thomas Langenbucher ist Experte für Elektromobilität mit beruflichen Stationen in der Automobilindustrie und Finanzbranche. Seit 2011 berichtet er auf ecomento.de über Elektroautos, nachhaltige Technologien und Mobilitätslösungen. Mehr erfahren.

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Tadeky meint

    12.03.2025 um 09:23

    Das war von Anfang an ein Luftschloss dubioser Geschäftemacher. Ausser bunte Bilder hatte man nichts in der Tasche. Umsonst sind VW, BMW und Co nicht ausgestiegen.

    • Malthus meint

      12.03.2025 um 09:33

      Bund & Länder haben noch einige hundert Millionen unserer Steuergelder in die dt. Tochter investiert- tls. unabgesichert.
      https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Northvolt-Krise-Diese-Steuergelder-stehen-auf-dem-Spiel,northvolt478.html

      • Peter meint

        12.03.2025 um 16:06

        Es steht ja auch Einiges auf dem Spiel, wenn man keine eigene massenhafte Zell-Produktion in Europa und D hinbringt.
        Das ist normales Risikokapital bei neuen Industrien. Setze auf mehrere Pferde und kalkuliere ein, dass es nicht alle Pferde ins Ziel schaffen. Und weil das private Risikokapital in Europa vergleichsweise selten ist (anders, als in USA), muss halt bei Schlüsselindustrien der Staat her. Die Klattens, Quandts, Schwarzs, Mercks, Reimans, Albrechts und Kühnes dieser Republik machen es ja nicht.

        • Hans meint

          12.03.2025 um 17:37

          Das ist nicht Risikokapital, sondern von Bürgern dieses Landes hart erarbeitetes Steuergeld. Und wenn es die Klattens, Quandts, Schwarzs, Mercks, Reimans, Albrechts und Kühnes dieser Republik nicht machen, hat es einen Grund, wie man es ja jetzt an der Pleite sieht….

        • Peter meint

          13.03.2025 um 15:50

          Du verstehst es halt so wie viele nicht. Risikokapital heißt „Risikokapital“ weil es das Risiko des Verlustes trägt. In USA etabliert, in Europa, dem schwäbisch und schottisch geprägten Kontinent, ein Fremdwort. Ohne Risikokapital gäbe es weder Microsoft noch Apple oder Tesla.

          10 gehen Pleite, aber einer gewinnt und sorgt mit seinen Renditen dafür, dass die 10 Pleiten im Gesamtergebnis aufgefangen werden.

    • Andi EE meint

      12.03.2025 um 09:36

      VW ist doch grösster Anteilseigner von Northvolt. Die haben Abnahmeversprechen zurückgezogen, trotzdem gehört VW ja ein Fünftel von Northvolt. Also ein Fünftel von nichts.

      • Hans meint

        14.03.2025 um 14:58

        Schon klar…. Ich hab keine Ahnung von Risikokapital…. Und der Staat ist im Vergleich zur Wirtschaft der bessere Investor … Lustig. Oder was meinst du, warum die Privatwirtschaft in Northvolt nicht investiert hat. 600 Millionen Steuergelder weg! Verpufft. Nach deiner Theorie nur noch 8×600 Millionen weitere Steuergelder in den Sand setzen. Dann wird’s schon klappen. Oder auch nicht. Egal… Muss ja niemand für gerade stehen.

    • 150kW meint

      12.03.2025 um 09:43

      Ähm Northvolt produziert schon. Das ist etwas mehr als bunte Bilder.

      • Tadeky meint

        12.03.2025 um 09:56

        Die produzieren viel heisst Luft in Schweden. Marktfähige Produkte haben sie bisher nicht geliefert. Deswegen zieht VW sein eigenes Batteriewerk hoch.

        • Peter meint

          12.03.2025 um 16:01

          Die eigenen Werke von VW waren von Anfang an parallel zum Zukauf geplant, es ist eine Mischkalkulation aus Eigenproduktion und Zulieferung. Das wurde von Anfang an klar kommuniziert.

      • tutnichtszursache meint

        12.03.2025 um 10:49

        Es geht nicht ums schiere produzieren. Es geht darum maximal 5% Ausschussquote in der Zell-Produktion zu haben um wirtschaftlich arbeiten zu können und das ist Northvolt nicht gelungen.

      • Stefan meint

        12.03.2025 um 11:06

        Northvolt produziert marktfähige Produktie, also Akkuzellen in größerer Zahl.
        Die Kosten sind aber viel höher als bei Zellen aus Asien.
        Ob die Zellfabriken in China nur 5 % Ausschuss haben?
        Letztlich zählt der Ausschuss zu den Herstellungskosten.

    • Future meint

      12.03.2025 um 10:58

      Die Skalierung der Produktion beherrschen offenbar nur die Asiaten. Das ist nicht so einfach. Zuletzt ist Northvolt nicht einmal die Kathodenherstellung gelungen. Den Europäern fehlt einfach die Expertise. Es reicht eben nicht, bei den Zellen immer nur zu forschen, wenn dann die Produktion in der Praxis nicht gelingt. In Asien klappt beides. Für Heide ist das sehr traurig jetzt.

  2. A-P meint

    12.03.2025 um 09:20

    Autsch!

  3. Powerwall Thorsten meint

    12.03.2025 um 09:16

    Da geht sie hin die künftige Akku Versorgung europäischer Automobilhersteller

    • Future meint

      12.03.2025 um 10:55

      Aber wir sollten positiv denken. Der Weltmarktführer CATL skaliert gerade sein Werk in Thüringen und plant weitere europäische Produktionsstandorte. Das wurde doch gerad ein Davos bestätigt. Und VW steigt mit der Giga Sagunto auch bald groß ein.

      • Peter meint

        12.03.2025 um 15:59

        Wobei CATL aber das Know-How schützt und eben nicht nach Thüringen liefert. D ist in diesem Fall jetzt die Werkbank der Chinesen.

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