Smart erweitert mit dem großen, Offroad-fähigen SUV #5 seine Modellpalette auf drei Elektroautos. Kleine Stadtflitzer, wie sie früher angeboten wurden, gibt es nicht mehr. Darauf habe man die Marke auch nie reduziert, sagte Dirk Adelmann, CEO of Smart Europe, im Gespräch mit Car Magazine. Es könnte aber wieder einen Klein(st)wagen geben.
„Wir haben Smart nie als klein definiert“, so der Manager, „und wir haben immer gesagt, dass ein Smart viele Formen und Ausprägungen haben kann“. Einst bestand das Angebot aus dem ForTwo und dem Roadster mit jeweils Platz für zwei Personen sowie dem Viersitzer ForFour. Ein noch größeres SUV namens ForMore war bereits fast fertigentwickelt, wurde dann aber doch nicht auf den Markt gebracht.
ForTwo und ForFour wurden zuletzt nur noch in den später eingeführten Elektro-Versionen verkauft, sind aber mit der Neuausrichtung der Marke eingestellt worden. Mercedes-Benz führt Smart in einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Partner Geely als reinen Stromer-Bauer mit Premiumfokus in die Zukunft. Die Entwicklung und Produktion erfolgen nun in der Volksrepublik, nur noch das Design entsteht in Deutschland.
Alle neuen Smarts nutzen Elektroauto-Plattformen von Geely, die sie sich mit Modellen anderer Marken des China-Herstellers teilen. Während das 4,27 Meter lange Kompakt-SUV #1 und der 4,4 Meter lange Crossover #3 auf der SEA2 (Sustainable Experience Architecture) fahren, stellt beim mit 4,71 Metern Länge nun größten Modell #5 die PMA die Basis, wohl eine Variante der SEA.
„Das ist für uns noch nicht das Ende der Fahnenstange“
„Aber das ist für uns noch nicht das Ende der Fahnenstange. Wir haben jetzt erfolgreich drei Autos in neuen Segmenten für Smart mit ungeraden Zahlen auf den Markt gebracht, und die geraden dazwischen haben wir für etwas reserviert, das kein SUV ist“, so Adelmann. „Daraus kann man ableiten, dass wir mehr als nur SUVs planen.“
„Wir sind keine SUV-Firma, wir sind eine Elektroauto-Firma – und die Plattform, auf der wir uns jetzt befinden, würde ein noch größeres Auto ermöglichen“, so der Europa-Chef weiter. „Wenn wir über kleinere Größen sprechen würden, gäbe es zwar eine Grenze. Aber mit Geely und Mercedes im Rücken kann man sich viel vorstellen.“

Im letzten Jahr hatte Adelmann bekräftigt, dass die Marke auch wieder einen elektrischen Zweisitzer anbieten könnte. Jedoch müsse sich ein solches Fahrzeug als rentabel erweisen. Es wäre toll gewesen, einen direkten Nachfolger für den ForTwo zu haben – „das haben wir nicht, aber wir arbeiten daran“, sagte Adelmann. Ein kompaktes Stadtauto der neuen Generation könnte nicht nur in Europa, sondern speziell für Europa ein gutes Geschäft sein – es wäre daher sinnvoll, ein solches auf den Markt zu bringen.
Laut einem Bericht von 2023 könnte das 2017 präsentierte Konzeptauto Vision EQ Fortwo Pate für einen neuen Elektro-Mini von Smart stehen. Als nächstes neues Elektroauto nach dem #5 wird es aber wohl ein Modell ähnlich dem Golf geben.
Gernot meint
Ein Unternehmen wird durch seine Produkte definiert und Smart stand mehr als 2 Jahrzehnte für innovative Stadtautos. Alles andere ist Geschichtsklitterung. Das ist so, als wenn Mini jetzt plötzlich ein Auto Kategorie Mercedes S-Klasse anbietet und sagt „Wir haben nie behauptet, das Mini nur kleine Autos baut“. Natürlich passt das dann nicht zur Marke.
Källenius hat die Marke Smart an die Wand gefahren. Im Februar 2019 hatte Smart im Heimatmarkt Deutschland noch 3705 Autos zugelassen bekommen. Im Februar 2025 waren es als MeToo-Möchtegern-Premium-SUV-China-Marke noch ganze 281 Autos. 92,5% Rückgang. Dagegen wirkt selbst die Geschäftsentwicklung bei Tesla positiv.
Deine Mudder meint
Schonmal überlegt, dass der Verzicht auf Verbrenner das Ende für Smart war?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Schon mal überlegt, dass Smart ursprünglich ein reines BEV sein sollte.
Nostradamus meint
Richtig! Ein kleiner elektrischer Stadtwagen – das war die Idee von Swatch-Gründer und Besitzer, Nicolas Hayek, der wollte ein Swatch-Auto bauen. Leider, E-Antrieb war damals noch nicht reif.
R. D. meint
Mini ist auch nicht mehr so mini wie es mal war. Warum? Weil kaum noch jemand ein Auto kaufen würde mit dem Formfaktor eines Ur-Mini. Genau so ist es auch mit Smart. Dazu, es wäre so als ob Herr Müller nur ein Müller sein darf und niemals ein Bäcker. Lasst doch Unternehmen ihre Fähigkeit in die Moderne zu gehen und nicht ewiggestrig zu bleiben.
Gernot meint
Der Schluss ist Quatsch. Über die Jahrzehnte sind alle Autos immer weiter gewachsen. Ein VW Golf VIII ist von der Größe her auch 2 Klassen über einem VW Golf I. Und genauso ist ein Mini auch gewachsen. Ein Mini ist (nach heutigen Maßstäben) aber immer noch ein Kleinwagen.
Smart ist dagegen heute in völlig anderen Segmenten unterwegs. Ein Smart 5 ist ein 4,7m langes SUV-Trumm. Das ist Größenklasse Audi Q5 und hat nichts damit zu tun, wofür Smart mehr als 2 Jahrzehnte stand.
Future meint
Smart war nie profitabel, sonst hätte Mercedes mit Smart alleine weitergemacht. Jetzt geht es halt um neue Zielgruppen. Der große Vorteil ist, dass sich niemand an einen neuen Namen gewöhnen muss, wenn man einen Geely fahren möchte.
Future meint
Lustig, dass Smart auch gerade Zahlen anbieten will. Ich sage voraus, dass es die 4 niemals geben wird auf einem Smart, niemals. Da bin ich hundertprozentig sicher und gehe auch jede Wette ein.
Dagobert meint
Ich habe nichts dagegen, dass Marken verkauft werden und dann daraus etwas anderes gemacht wird – business as usual.
Aber eine Kultmarke, die es sogar geschafft hat europaweit in Parkhäusern eigene Parkplätze zu bekommen (inkl. eigenem Schild mit der Fahrzeugsilhouette), so gegen die Wand zu fahren – Respekt, so schlecht muss man als Manager erst mal sein…
Das ist als würde man es schaffen Tempo oder Tesa seine Markenkern zu entreißen. Als nächstes wird Lego an Chinesen verkauft und die machen dann nur noch Mauerziegel…
E.Korsar meint
Von Mauerziegeln ist Lego qualitativ nicht mehr weit weg. Die leben nur noch wegen ihrem guten Ruf aus vergangenen Zeiten und ihren Anwälten, die jedes noch so kleine ABS-Teil vor internationalen Gerichten verklagen.
Future meint
Die Klemmbausteine aus China haben mittlerweile eine hervorragende Qualität. Da gibt es keinen Unterschied mehr zu denen aus Dänemark. Kunststoffqualität und Passgenauigkeit sind hervorragend.
Ben meint
Smart ist eine Kultmarke ??? So wie der Käfer und die Ente oder Mini ??? Im Leben nicht, davon mal abgesehen wenn solche Fahrzeuge noch immer nachgefragt wären, würden der Clio, Microlino, Twizzy/Mobilyze, Ami, Rocks-e absolute Verkaufsschlager sein.
Future meint
Vielleicht war er es am Anfang mal. Der Smart war als Zweisitzer ein vollwertiges Fahrzeug, mit dem man problemlos auch in den Urlaub fahren konnte. Man kann ihn nicht mit einem Leichtfahrzeug vergleichen.
F. K. Fast meint
Da wurde einfach eine etablierte Marke gekauft. Wofür die Marke stand, war offenbar egal.
Future meint
Das ist bei Jaguar nicht anders. Marken müssen sich eben verändern, wenn damit nicht genug Geld verdient wurde.
Justin Case meint
Nikolas Hayek hat sich gerade im Grab umgedreht…
Utx meint
Der rotiert gerade im Grab.