Smart hat eine Elektroauto-Studie speziell für den Carsharing-Einsatz in der Stadt vorgestellt. Der Smart vision EQ fortwo soll aufzeigen, wie in Zukunft „individualisierter, hochflexibler und maximal effizienter öffentlicher Nahverkehr“ aussehen könnte. Das autonom fahrende Showcar holt seine Passagiere direkt am gewünschten Ort ab und verzichtet als erstes Fahrzeug des Daimler-Konzerns komplett auf Lenkrad und Pedale.
Herbeigerufen wird das Konzeptauto über das Smartphone. Dass es sich um „ihr“ Fahrzeug handelt, erkennen Nutzer über den „Black Panel Grill“ an der Front sowie über große seitliche Projektionsflächen des Smart vision EQ fortwo. Auf dem Frontgrill ist zu erkennen, ob das Fahrzeug einzeln oder zu zweit besetzt ist. Nach dem Einsteigen können die von Fahraufgaben entlasteten Passagiere im Inneren des Stadtflitzers entspannen.
Der Frontgrill dient neben der Personalisierung des Smart vision EQ fortwo auch der Kommunikation mit der Umgebung, beispielsweise mit Passanten beim Überqueren der Straße. Die Türen sind mit einer schaltbaren Folie bezogen. Ist das Auto unbesetzt, können Informationen zu lokalen Events, das Wetter, News oder die Uhrzeit angezeigt werden.
LED-Displays an Stelle der Scheinwerfer zeigen zusätzlich zu klassischen Fahrgrafiken „augenähnliche Formen, über die das Fahrzeug auf einer menschlicheren Ebene kommunizieren kann“. Auch über die Rücklichter können detaillierte Informationen gegeben werden – etwa Warnungen oder Verkehrsinformationen.
Der Elektroantrieb des Smart vision EQ fortwo wird von einem 30 kWh starken Lithium-Ionen-Akku mit Energie versorgt. Angaben zur Reichweite wurden keine gemacht. Ist das Fahrzeug nicht im Einsatz, steuert es selbstständig eine Ladestation an, um Strom zu laden. Alternativ kann es induktiv ans Stromnetz „andocken“, Energie abgeben und so das Netz als „Schwarmbatterie“ entlasten.
„Der Smart vision EQ fortwo ist unsere Vision der urbanen Mobilität der Zukunft, es ist das radikalste Carsharing-Konzeptauto überhaupt: vollautonom, maximal kommunikativ, freundlich, umfassend personalisierbar und natürlich elektrisch“, so Smart-Chefin Annette Winkler. „Wir geben mit dem Smart vision EQ fortwo den Themen ein Gesicht, mit denen Mercedes-Benz Cars in der CASE-Strategie die Vorstellungen von zukünftiger Mobilität beschreibt.“
EcoCraft meint
Ich denke der Wagen, auch wenn das Konzept und die Technik dahinter sehr gut ausgereift wären, wird es anfangs sehr schwer haben, von den Kunden angenommen zu werden.
Ein Auto ohne Lenkrad, ohne Pedale – also ohne zumindest die Theoretische Möglichkeit irgendwie einzugreifen – dürfte vielen Nutzern ein Stein im Magen sein. Man liefert sich auf gedei und verderb der Technik aus. Ich glaube, auch ohne den Artikel mit dem Tesla Hack einzubeziehen, werden viele Menschen davon Abstand nehmen weil sie eine innere blockade zurückhalten wird.
Die Idee halte ich allerdings für grundsätzlich richtig und erstrebenswert.
Michael S. meint
Beim Google-Car funktionierts doch… Warum sollte das dann hier nicht auch möglich sein?
Man verlässt sich doch heute auch auf vielerlei technische Systeme, bspw. ABS, ESP oder Airbags im Auto.
EcoCraft meint
Nur weil etwas funktioniert, heißt es ja nicht, dass ich / jeder Mensch das auch nutzen will / sich dieser Technik aussetzen will.
Ein Messerwerfer im Zirkus kann vielleicht aus 10m Entfernung ein Messer auf dich werfen, welches nur 10cm an dir vorbei geht. Stehen die Leute deswegen schlange um sich selbst mal an die Wurfwand zu stellen? Wohl eher nicht.
Ein Sicherheitsstiefel hält das Gewicht eines Lkws aus wenn er dir über den Fuß fährt. Ziehe ich deswegen die Stiefel an und lasse mit mehrmals täglich von einem Auto über den Fuß fahren? Nein!
ABS, ESP und AirBag sind „Helferchen“ die mich als Fahrer unterstützen wenn ich mich selbst oder die Verkehrssituation falsch eingeschätzt habe und es in Folge dessen zu einem Unfall kommt. Das der Unfall vermieden wird (und die Situationen richtig eingeschätzt werden) liegt aber zuvor in meiner eigenen Hand. Oder kennst du jemand der bewusst anderen Leuten auffährt weil er denkt – „ach egal, ich habe ja einen AirBag“?
Ich bin auch jemand der mit Smartphones aufgewachsen ist und eigentlich keine Berühungsängste mit (neuer) Technik hat. Aber wenn ich mir ansehe wie gut die Spracherkennung in fast allen Autos funktioniert (Wählen Sie ein Ziel – Bremen – Die Route nach Hemer wird berechnet – Nein Bremen! – Ich habe sich nicht verstanden) dann wird mir doch schon etwas mulmig beim Gedanken daran, dass ein System das Bremen nicht von Hemer unterscheiden kann, in der Lage sein soll sicher durch ein Großstadtverkehr wie München oder Berlin mit all den Radfahrern, Fußgängern, sich teilenden Straßen und wild rausziehenden anderen Fahren sicher navigieren zu sollen.
DIe Komplexität dieser beiden Aufgaben (Spracherkennung und Autonomes Fahren) unterscheidet sich in der komplexität der Ausführung so fundamental, dass ich eigentlich nicht daran glaube, so lange die Spracherkennung selbst bei Siri noch so schlecht funktioniert, dass die Technik so weit ist das andere Problemlos hinzubekommen.
Is nu so ~ meint
und zu diesem Thema passt „Teslas größte Angst: ein flottenweiter Hack“
Dazu kommt das Wissen um die Manipulationsanfälligkeit der recht schwachen
GPS-Signale,
die zwar vorerst nur vom Militär und „SicherheitsDiensten“ (zur Sicherung von
Machtzentren oder DrohnenAbwehr) mit gefälschten GPS-Störsignalen zur
Positions-Verschleierung ausgesendet werden (können). – „GPS-Spoofing“
– also auch nicht nur auf’s Navi – verlassen sein, sondern einGreifen können
i300 meint
„..anscheinend problemlos in der kleinen Karre unterzubringen.“
Das dachte ich auch zunächst. ;-)
Aber wenn man sich das Video anschaut, ist der Smart entweder gar nicht klein oder die Frau und der später einsteigende Herr sind Zwergmenschen..,
EVrules meint
So oder so ähnlich „könnte“ der Smart EQ „irgendwo“, „irgendwann“, „irgendwie“, „vielleicht“ bei ihnen in „etwa“ Ihrer Nähe „möglicherweiße“ stehen.
Zudem: viel Spaß mit induktiven bidirektionalem Laden, bzw. Auf WIedersehen WIrkungsgrad und Hallo Verlustleistung. Vehicle-to-Grid (V2G) ist ja ansich nichts grob Unsinniges, aber was für Mühe macht ein Stecker, in Anbetracht der praktisch verlustfreien Kontaktung?
Was das Design betrifft: warum müssen die Autos der Mercedes Gruppe immer aussehen, als ob sie aus einem der TRON-Filme kommen würden? Praxisnahe, funktionale Konstruktionen und Designs sind doch nicht unmöglich!?
Gunarr meint
Es soll doch autonom gefahren und geladen werden. Dann ist so eine Induktionsspule wahrscheinlich billiger als ein Roboter, der ein Ladekabel einsteckt.
Das Design finde ich toll, auch wenn ich nicht glaube, dass die Türen es so in die Serie schaffen.
Fritz! meint
„Der Elektroantrieb des Smart vision EQ fortwo wird von einem 30 kWh starken Lithium-Ionen-Akku mit Energie versorgt.“
Das ist eine der guten nachrichten oben, könnte bedeuten, daß der normale Smart diese Kapazität auch demnächst bekommt? Denn sie ist ja anscheinend problemlos in der kleinen Karre unterzubringen.
Ansonsten, gutes Konzept, Schritt in die richtige Richtung. Das Türkonzept würde ich mir gerne mal genauer ansehen, halte es im Moment für nicht technisch sinnvoll.
berndamsee meint
„Der Elektroantrieb des Smart vision EQ fortwo wird von einem 30 kWh starken Lithium-Ionen-Akku mit Energie versorgt.“
Papier ist geduldig …!
Und deutschen Ankündigungen glaube ich schon lange nichts mehr!
Sie sind alle Weltmeister im Ankündigen … in Wahrheit haben sie alle mit eMobilität nichts am Hut. das können sie so nicht sagen, also muss die Suppe am Kochen gehalten werden. Siehe zB diesen Smart-Beitrag, der aber auch nichts Neues enthält, also eher kalter Kaffee …
Aber es bleibt spannend!
LG Bernd