In ihrem kürzlich veröffentlichten Bericht zur deutschen Energiepolitik würdigt die Internationale Energieagentur (IEA) die deutsche Energiewende, mahnt aber gleichzeitig verstärkte Maßnahmen zur Senkung der Emissionen im Verkehrssektor sowie einen Fahrplan für den Erdgasausstieg im Strom- und Industriesektor an. Das sei nötig, um bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen.
Die Handlungsempfehlungen der IEA gäben wichtige Impulse für die Energiewende, gerade jetzt wo sich in Deutschland eine neue Bundesregierung formiere, so Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.
Wenzel weiter: „Wir haben schon viel erreicht: Der Ausbau von Wind-, Solaranlagen und neuer Stromnetze hat an Tempo zugelegt. Der Kohleausstieg ist mittlerweile weit fortgeschritten. Mehr als die Hälfte des Stroms, der in Deutschland verbraucht wird, stammt dauerhaft aus erneuerbaren Energiequellen. Wir befinden uns in einem neuen Abschnitt der Energiewende. Jetzt kommt es darauf an, das neue Energiesystem sicher zu steuern, Speicher zu bauen und den Ausbau erneuerbarer Energiequellen konsequent fortzusetzen: nicht nur für die Strom-, sondern auch für die Wärmeversorgung. Auf diese Weise machen wir uns unabhängiger von Energieimporten, werden wirtschaftlich wettbewerbsfähiger und senken klimaschädliche Emissionen. Das hilft nicht nur Deutschland, sondern auch der EU insgesamt.“
Zentral ist und bleibt laut IEA die Energiewende. Sie sei für Deutschlands Energiesicherheit und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zentral. Dafür brauche das Land langfristig stabile und verlässliche rechtliche, politische und ökonomische Rahmenbedingungen, insbesondere beim Investitionsrahmen für erneuerbare Energien, Wärmepumpen, Fernwärme und E-Mobilität. Da die deutschen Verbraucher derzeit vergleichsweise hohe Strompreise bezahlen, müsse die zukünftige Energiepolitik weiterhin auf bezahlbare Preise achten und auch Verteilungsfragen adressieren. Zur Senkung der Strompreise empfiehlt die IEA, die Senkung der Steuern auf Strom anzugehen sowie die Auswirkungen der hohen Netzentgelte rasch abzumildern.
Mehr Effizienz & Resilienz des Stromsystems
Im Rahmen der Energiewende plant Deutschland bis 2030 einen Anteil von 80 Prozent aus erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch zu erreichen. Laut IEA muss zur Integration der Erneuerbaren die Effizienz und Resilienz des Stromsystems optimiert werden. Hierzu rät die Internationale Energieagentur Deutschland dazu, den Smart-Meter-Roll out zu beschleunigen, Stromspeicher rapide auszubauen und lokale Signale im Stromsystem zu etablieren, um regionale Netzengpässe zu erfassen.
Für die erfolgreiche Dekarbonisierung des Gebäudebestands bis 2045 sieht die IEA mehr Energieeffizienz und erneuerbare Energien als zentral an und betont den Einsatz von Wärmepumpen sowie den Ausbau kohlenstofffreier, klimafreundlicher Wärmenetze. Die IEA empfiehlt daher, beschlossene Maßnahmen im Wärmesektor fortzuführen sowie weiterzuentwickeln und diese breit in der Öffentlichkeit zu kommunizieren.
Mit der nationalen Wasserstoffstrategie, der Importstrategie, dem H2-Global-Auktionsmodell, der Planung des Wasserstoffkernnetzes sowie dessen innovativen Finanzierungsmodell ist Deutschland nach Einschätzung der IEA im Bereich Wasserstoff bereits gut aufgestellt. Nun bedürfe es verstärkter Maßnahmen zur Stimulierung der Nachfrage nach emissionsarmen Wasserstoff. Dies könnten unter anderem die öffentliche Beschaffung, zielgerichtete Carbon Contracts for Difference (CfD) und Entwicklung von Standards für grüne Materialen leisten.
Die IEA führt die Prüfungen der Energiepolitik ihrer Mitgliedsländer in einem regelmäßigen Turnus von fünf bis sechs Jahren durch. Sie sind verpflichtender Bestandteil der Mitgliedschaft in der Organisation. Ziel ist es, die untersuchten Länder in der Fortentwicklung ihrer Energiepolitik im Hinblick auf ihre Klima- und Energieziele zu unterstützen und den Austausch internationaler Erfahrungen zu fördern.
Monica meint
Wie sauber der dt. Strom ist, kann man jeden Abend ab 20 Uhr auf den einschlägigen Internetseiten live verfolgen. Abends ist der Strom nur noch in Ungarn und Polen dreckiger, als im ach so grüünen Deutschland. Aber hey… aufs Jahr gerundet haben wir wirklich 60% Ökostrom (verschenkt…)
MichaelEV meint
Die Problembeschreibung klingt so, als wäre dafür keine Lösung denkbar.
Aber die Lösung ist ganz einfach: Speicher.
Wenn es was zu verschenken gibt die Speicher füllen; wenn es teuer und dreckig ist, ersetzen die Speicher Kohle und Gas.
Tt07 meint
Don‘t feed the Troll
Mäx meint
Jop, bin mir mittlerweile sicher, dass es Rage-baiting ist.
Monica meint
Aber die Lösung ist ganz einfach: Speicher.
………
dann speicher mal bitte 560 TWH Strom in Deutschland. Strom. WEnn wir jetzt noch Wärme dazu machen, geht das ganze den Faktor 100 oder 1.000 nach oben. Aber gut möglich, das die Physik etwas Einsicht hat und den Grünen ins Spiel kommt und sich anpasst.
Frei nach Pip i Langstrumpf…
Thomas meint
Liebe Monica, du willst 560 TWh zwischenspeichern um abends um 20 Uhr grünen Strom zu haben? Und dann willst gerade DU etwas von Physik erzählen? Tztztz.
An alle, die es wirklich interessiert: es ist in der Energiesystemanalyse seit 20 Jahren bekannt, wie ein 100%-EE-Stromversorgungssystem aussehen muss. In DE braucht man dafür ca. 400 GWh = 0,4 TWh Kurzzeitspeicher, sowie unsere unterirdischen Gasspeicher für EE-Gas für die Dunkelflaute.
Thomas meint
„WEnn wir jetzt noch Wärme dazu machen, geht das ganze den Faktor 100 oder 1.000 nach oben.“
Faktor 100 oder 1000, ja ne is klar. Bei so viel Unwissenheit kann man nur den Kopf schütteln. Der komplette industrielle und Raum-Wärme- und Kältebedarf in DE 2024 lag bei ca. 1.250 TWh. Siehe ag-energiebilanzen.de
Das genannte Szenario vom Fraunhofer ISE „Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem“ umfasst übrigens sowohl den Wärme- als auch den Fahrstrombedarf für PKW und LKW.
Monica meint
ah thomas. mach mal ein einfaches experiment. geh abends gegen 22 Uhr raus und die frische Luft. Wie oft weht da der Wind?
und wenn es in München dunkel ist, ist es vermutlich in Bukarest auch und in Paris auch. Also, viel größer ist Europa nicht. Ausser du bist der Meinung das am Nordkapp oder in Gibraltar die Sonne scheint. Achsooo, wir haben ja Wind… okay, dann machen wir eben Wind, ziehen ein paar Stromkabel und schon ist alles gut.
nochmal… wie doll das mit ökostrom ist kann jeder täglich im Internet sehen… und ja… wenn wir 80 Prozent Ökostrom haben.. genau, dann exportieren wir. komisch. oder?
Fred Feuerstein meint
Ich weiß gar nicht wo das Problem liegt. Im März habe ich 35 kWh aus dem Netz bezogen und 5 kWh exportiert. Sonst kam alles aus der PV Anlage. Ab diesem Monat hab ich wieder mehr Strom als ich für Auto und Haushalt brauchen kann…
Monica meint
hallo Fred Feuerstein, immer wieder lustig, wie pensionierte privatos einem die Welt an ganz einfachen dingen erklären können und das auf die Globalisierung übertragen. vielen Dank dafür.
Tt07 meint
Man muss es so simpel wie irgend möglich erklären, will man auch nur den Hauch einer Chance haben, dass Du es ansatzweise verstehst.
Fred Feuerstein meint
Tja Monica, man merkt mal wieder: Keine Ahnung und sehr viel davon. Von der Pension bin ich noch weit entfernt. Du hingegen scheinst da schon sehr nah zu sein. Ist ja schon fast das Da.vidsche Niveau…
hu.ms meint
Ich bauche die ganze nacht keinen strom aus dem netz.
Ein stationärer 10kwh-speicher im keller wird tagsüber geladen und nachts entladen. Könnten ca. die hälfte aller häuser in D machen.
Und schon ist die spitze um 20h (kochen usw.) nur noch halb so gross.
Bei dunkelflaute benötigen wir schnell annlaufende gaskraftwerke, die aber nur ca. 15 % der jahresstunden laufen werden. Folglich ist deren strom besonders teuer und muss vom stromverbraucher entsprechend bezahlt werden. Und ganz schnell wird der backofen um 18 h eingeschaltet, weil der strom da noch 1/3 kostet.
Merke: geld regiert die welt.
Kasch meint
Logo, wer hat nicht ein paar Megapacks im Garten und ein paar Drähtchen, um z.B schnell mal den Eisenbruzzler ums Eck mit ein paar TWh auszuhelfen, hi,hi.
MichaelEV meint
Ach du bist derjenige, der auch Kohlekraftwerk und AKW im Garten stehen hatte? Oder wie kommt man sonst auf die Idee, dass Großspeicher im Garten stehen sollten.
Und die Entsorgung der Brennstäbe ist anscheinend unterm Kopfkissen passiert…
hu.ms meint
…dann könnte er hier schon lange nicht mehr schreiben und alle die im umkreis von 100m leben auch nicht mehr.
Sagen wir mal ein Castor im garten würde den immobilienwert sicher nicht steigern.
Stefan meint
Momentan sind die netzdienlichen Speicher schon um spätestens etwa 20 Uhr alle.
Mancher Hausspeicher für den Eigenverbrauch hält auch länger als bis 20 Uhr, der taucht dann aber im Netzstromverbrauch nicht auf.
Wenn wir bis 21 Uhr Strom aus dem Speicher hätten, wären wir bei deutlich über 60%.
Mäx meint
Ja, wenn die Speicher netzdienlich arbeiten würden und nicht dumm wie Brot, hätten wir wohl niedrigere Strompreise/Netzentgelte und weniger Resdispatch.
Empfehlung hierzu: Andreas Schmitz (Akku Doktor) Video zu Solar Heimspeichern.
Die sind meistens um Mittag voll und nehmen dann nichts mehr ab und sind, wie du sagst, abends zu früh leer.
Aber da können am Ende wie Michael sagt Großspeicher viel abfangen.
180GW sind angefragt, wenn nur 25% davon projektiert und finanziert sind wären das immer noch 45GW oder 2/3 – 3/4 der deutschen Spitzenlast!!
Speicher werden vielfach mit der doppelten oder dreifachen Kapazität ausgelegt, sodass man dann über 90+GWH Speicher spricht!
Da wäre schon einiges mit getan (nur 25% der angefragten Projekte)
Aktuell haben wir 13GW Leistung und 19GWH Kapazität.
Fred Feuerstein meint
Absolut, der Akkudoktor ist top. Heimspeicher werden künftig bidirektional arbeiten, auch im Winter macht das mit dynamischen Stromtarifen total Sinn.
MichaelEV meint
Ein Trauerspiel mit den Heimspeichern, hatte ich hier schon früher mal beschrieben. Teilweise ist der Schaden viel größer als der Nutzen.
Zur Hauptzeit der PV-Einspeisung voll. Morgens speichern sie dafür die ersten PV-Einspeisungen, die dringend im Netz gebraucht würden. Statt die Ausspeisungen nur in den Hochpreisphasen vorzunehmen, bleibt für die teilweise nichts mehr übrig und der Strom wird in Phasen mit niedrigeren Preisen verheizt.
Wer zur Tagesmitte das BEV mit höherer Leistung als der PV-Erzeugung lädt, entlädt seinen Speicher während im Netz günstigste Preise bestehen und wegen Überkapazitäten ggf. sogar abgeregelt werden muss. Ein Wahnsinn.
Bei Sonnen kann man zumindest Zeiten definieren, wo der Speicher nicht entladen werden darf. Macht es ein klein bisschen besser, aber ganz weit weg gut.
Diese Speicher könnten so wichtig sein, das Potential verpufft aber leider komplett.
Mäx meint
Ja dafür dass immer so viel mit KI und Buzzwords umhergeworfen wird sind die meisten PV Anlagen und Speicher echt dumm.
Selbst einfache Zeitprogramme könnten schon weiterhelfen, aber ist alles nicht vorgesehen.
Wetterberichte gibt es sehr genau, Verbrauchsprofil lässt sich auch nach wenigen Tagen/Wochen relativ genau bestimmen und Strompreise sind einen Tag vorher bekannt.
Man hat eigentlich alles um das intelligent aufzustellen…
Wenn die Technik von z.B. Sax Power weiterentwickelt und günstiger wird, fallen sogar die vielen Umwandlungsverluste bei AC gekoppelten Speichern weg (nicht jeder hat ja schon immer einen Hybrid-Wechselrichter und Speicher eingebaut).
hu.ms meint
Meine E3DC hat zeitprogramm. Das laden des 10 kwh-speichers beginnt täglich erst um 10h.
Fred Feuerstein meint
Ja, der E3DC kann eine dumme zeitliche Regelung, ist halt ein altes, wenig intelligentes Gerät…Hager hat das Unternehmen übernommen, hierdurch scheint etwas mehr Innovation in die zwar teuren, aber sonst technisch eher mittelmäßigen Batteriespeicher zu fließen.
Es gibt halt sehr viel bessere Geräte die auf Basis der Wettervorhersage die Ladung des Batteriespeichers regeln und somit die Netze aktiv entlasten. In Kombination mit dynamischen Stromtarifen und dem Paragraphen 14a EnWG macht das auch monetär Sinn.
Jeff Healey meint
Hallo liebe Monica,
ruhig Blut, das Ist doch in Arbeit.
Die Anzahl der Anträge für Großspeicher ist auf Rekordniveau. Das geht halt alles nicht mal eben über Nacht, und das Wasserstoff-Netz braucht ebenfalls noch ein bisschen Zeit.
Gut Ding will Weile haben.
Ich freue mich für meine Nachfahren,
auf eine Zeit, in der es eine weitgehende Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern geben wird. Deutschland investiert in eine bessere Zukunft. Und das ist richtig so.
Kasch meint
Ich bin mehr fürs beamen (gibts ja schon, sah ich schon im TV) und beame mich auf einen Planeten, wo es immer und überall wohlig warm ist, hi,hi.
Mäx meint
Hadi tschüss
Dieseldieter meint
Und dein Lösungsvorschlag lautet wie? Kohle und Gas verbrennen, ok – Netz gesichert. Wie lange funktioniert das noch? Denk mal 200 Jahre in die Zukunft – da wird nichts fossiles mehr verbrannt. Wollen wir noch 20 Jahre billigen Strom oder wollen wir, dass unsere Nachkommen einen guten Lebensstandard haben?
Ich weiß du provozierst nur, der Beitrag ist für alle Leser gedacht die ähnlich denken.
Monica meint
In 200 Jahren dürfte es deutliche kälter sein, dank Klimaveränderungen. Ich denke die öster. Hoteliers dürfen sich freuen, wenn ganzjährig Ski Saison ist.
hu.ms meint
Und das ist wodurch belegt ?
Lt. der grossen mehrheit der wissenschaftler ist der meeresspiegel in 100 jahren rd. 8 m höher und 8 % der lebens- und anbauflächen überflutet.
Das ist aber noch garnichts: ca. 1/3 der weltweiten anbauflächen werden nicht mehr nutzbar sein und deren bewohner machen sich auf den weg dorthin wo noch etwas wächst. ZU UNS !