Mercedes-Benz arbeitet an einer kleinen G-Klasse, die mit reinem Elektroantrieb angeboten wird. Autocar will mehr zu dem neuen Modell erfahren haben. Demnach startet es 2027. Den großen G gibt es schon als Elektroauto, er wird aber weiter parallel als Verbrenner angeboten. Die „Baby-G-Klasse“ soll dagegen exklusiv als Vollstromer zu haben sein.
Während der klassische G auf einem Leiterrahmen-Chassis basiert, wird der kleinere Geländewagen dem Bericht zufolge die neue, konventionellere MB:EA-Plattform von Mercedes-Benz nutzen. Die MB:EA-Plattform, die auch den kommenden Elektro-Versionen des SUV GLC und der C-Klasse-Limousine zugrunde liegt, soll eine Unibody-Konstruktion, eine 800-Volt-Elektroarchitektur und eine neue Batterie für eine Reichweite von je nach Fahrzeug mehr als 700 Kilometern ermöglichen. Ein aerodynamisch benachteiligter Geländewagen dürfte allerdings deutlich weniger Kilometer pro Ladung schaffen.
Optisch werde sich das neue Modell stark an der „ikonischen DNA“ der bestehenden G-Klasse orientieren, mit „eigenem Charakter, aber es wird ein G sein“, so Mercedes-Designchef Gorden Wagener gegenüber Autocar. Das E-Auto werde sich auch durch ein kleingeschriebenes „g“ im Namen von den etablierten Modellen unterscheiden.
„Militärischer Look“, „herausragende“ Geländetauglichkeit
Ein Hauptmerkmal der neuen, kleinen G-Klasse ist Insidern zufolge ihr traditionelles, zweckmäßiges Design. Autocar hat erfahren, dass sie ein kantiges Profil mit flachen und fast senkrechten Flächen haben wird, „was ihr einen unverwechselbaren militärischen Look“ verleihe. Außerdem sollen die Windschutzscheibe, Seitenscheiben und Heckscheibe fast senkrecht stehen.
Im Innenraum soll es fünf Sitzplätze und Unterschiede im Design von der übrigen G-Klasse-Palette geben. Dazu gehören ein flaches Armaturenbrett und eine verbindende Mittelkonsole, die der der neuen CLA-Limousine ähnelt.
Für den Baby-G soll ein fortschrittliches Allradsystem in Arbeit sein, das die drei mechanischen Differenzialsperren der Standard-G-Klasse imitieren kann. Es sollen spezielle Fahrmodi geboten werden. Eine modifizierte Version der Doppelquerlenker-Vorderachse und der Mehrlenker-Hinterachse mit Luftfedern, die eine variable Fahrhöhe ermöglichen, sollen für eine „herausragende“ Geländetauglichkeit sorgen.
Der Preis des kleinen G soll bei rund 70.000 Pfund liegen, umgerechnet rund 83.000 Euro. Zum Vergleich: Die Batterie-Version der aktuellen G-Klasse, der G580 mit EQ Technologie, kostet hierzulande ab 142.621,50 Euro. Für das günstigste Modell der Baureihe, den Diesel G 450 d, werden mindestens 124.355 Euro fällig.
Ein Jahr nach dem Start der regulären Version soll es von der kleinen G-Klasse auch eine besonders potente AMG-Ausführung geben. Hier sollen die neuen Axial-Flux-Elektromotoren von Mercedes-AMG zum Einsatz kommen. Der Preis dürfte hier auf über 100.000 Euro steigen, die große G-Klasse kostet in der AMG-Version mindestens 191.233 Euro.
Monica meint
hier waren gestern noch fast 20 Kommentare?!
Dirk meint
Puh…ein g ohne Leiterrahmen und irgendwas wie Starrachsen ist kein richtiger G. Aber andererseits machen Starrachsen wenig Sinn bei E-Antrieb, zu viel Verluste und ungefederte Massen.
Immerhin: E erobert den Allradmarkt. Zum Fahren bestimmt obergenial.
Wüsste aber gern mehr, Differantialsperren: „Allradsystem in Arbeit sein, das die drei mechanischen Differenzialsperren der Standard-G-Klasse imitieren kann.“ was soll das sein, Bremseneingriff???
Sowas wie Untersetzung oder von Haus aus endlos Drehmoment, dafür weniger Speed, würde ja Sinn machen?
CJuser meint
Die „g-Klasse“ wird also auch genau so geschrieben werden. Schon etwas lustig ;)
Ich bin riesig gespannt auf das Fahrzeug und hoffe auf ein gleichwertig nutzwertorientiertes Interieur und kompakte Abmessungen (der aktuelle G ist knapp 4,62m lang; Reserveradkasten +20cm), wie beim großen G. Dann sind knapp 80t Euro inkl. vermutlich 90-100 kWh NMC Akku, meines Erachtens nicht mal überteuert. Ein LFP-Akku mit 60-70 kWh wäre bestimmt auch reizvoll, ist aber sicherlich nicht vorgesehen.
M. meint
„Reserveradkasten +20cm“
Steckt da ein Notrad drin? Mit Serienbereifung (geraten: 255er aufwärts) sollten das eher 30 cm sein.
Aber macht ja nix. Beim Einparken stört das nicht.
PP meint
Für ein Notrad könnte der Kasten ja deutlich schmaler sein. Aber da steckt tatsächlich ein vollwertiges Ersatzrad drin. (Beim Verbrenner.Beim BEV ist es wohl für das Ladekabel gedacht) Mit den knapp 30cm liegst du richtig. Allerdings steht die Stoßstange ja auch nach hinten raus. Deshalb +20cm auf die Gesamtlänge.