CATL will mit einem Aktienverkauf an der Börse in Hongkong frisches Kapital einsammeln. Damit soll insbesondere auch die weitere Expansion des chinesischen Akkufertigers nach Europa finanziert werden. Der Batterieriese möchte auf diese Weise laut Berichten 41 Milliarden Hongkong-Dollar einnehmen (4,7 Mrd. Euro).
Das Unternehmen ist bereits an der chinesischen Börse in Shenzhen notiert. Mit der Zweitnotiz in Hongkong öffnet man sich im großen Stil für ausländische Investoren. Das eingesammelte Geld soll wohl zum Großteil der Finanzierung der Expansion in Europa dienen. Hier hat CATL hohe Ausgaben insbesondere für eine neue Fabrik in Ungarn. In einer ersten Phase soll der Standort in der zweiten Hälfte des Jahres mit der Batterieproduktion beginnen. Insgesamt kostet die Fabrik Unternehmensangaben nach über sieben Milliarden Euro.
Mit dem Aufbau der zweiten Phase wolle CATL ebenfalls noch in diesem Jahr beginnen, berichtet die Automobilwoche. Gegenwärtig habe der Konzern als Marktführer einen globalen Marktanteil von rund 38 Prozent und liege damit deutlich vor dem chinesischen E-Auto- und Akku-Hersteller BYD, der auf 17 Prozent kommt.
Im spanischen Saragossa baut CATL zusammen mit dem Automobilhersteller Stellantis in einem Joint Venture für über vier Milliarden Euro eine Batteriezellenfabrik. Dort sollen kostengünstige Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) für die diversen Marken des Konzerns in Europa produziert werden.
Schon seit Ende 2022 betreibt CATL im thüringischen Arnstadt sein erstes Werk außerhalb Chinas – „mit einem hohen Beschäftigungsgrad“, wie es zuletzt vom Unternehmen hieß. Man suche daher jetzt nach weiteren Fachleuten für den Standort. Das gilt auch für Ungarn. Die Fabrik in Debrecen ist die zweite europäische Produktionsstätte von CATL. Das 100-Gigawatt-Projekt ist die größte ausländische Investition aller Zeiten in dem Land.
CATL-Co-Chef Pan Jian sagte dem Handelsblatt im Februar: „Langfristig ist es nicht nachhaltig, nur aus China in Endverbrauchermärkte wie Europa zu exportieren.“ Zu den bereits bestehenden Kunden hierzulande gehören Unternehmen wie BMW und Mercedes-Benz.


Sebastian meint
Als Xi letztens in Europa war, war in Frankreich eine Stunde, in England paar Minuten, in Ungarn beim Orban… 3 Tage. Damit dürfte alles geklärt sein wo der Hase läuft.
Donald meint
Ich denke, das lag am Wetter und am Essen.
Future meint
BMW ist ja auch zum Orban und stellt ihm dort ein Werk hin, weil es da so nett ist.
In Deutschland will man halt keine Fabriken mehr – da macht man sich doch nur die Hände schmutzig.
Gernot meint
Das chinesische Firmen wie CATL in Deutschland Batteriefabriken gebaut haben, beschreibt im Prinzip das komplette Managementversagen bei Autoherstellern und Zulieferindustrie.
Jörg2 meint
Ja.
Im Massenmarkt (hohe Stückzahlen von Identprodukten) gewinnt der Große. Neu Kleine können da nicht mehr nachwachsen.
Sie (die neuen Kleinen) können strampeln wie sie wollen. Es wird eher nichts werden.
Eine Eigenproduktion (Modell VW) bringt nicht die Stückzahlen (vs. CATL) und damit niedrige Stückkosten und ist (Modell VW) mit standortbedingten Nachteilen behaftet (Hochlohn).
Eine Produktionsmenge um bei den Großen mitzuspielen muss auch abgesetzt werden. Das ist in einem Markt der Überkapazitäten nur durch Dumping möglich. Dazu würde es eine sehr große und sehr lange (zeitlich) Finanzierung brauchen (mit ungewissem Ausgang).
Ich halte die Zellproduktionsversuche von VW, BMW… etc. für das Fischen nach Fördermitteln. Ich befürchte: Das wird mittelfristig alles wieder eingedampft.
Jeff Healey meint
Ja, und deshalb ein kolossales Versagen der wirtschaftspolitischen Entscheider Europas. Anders kann man es nicht nennen. Über einen Zeitraum von Jahrzehnten, offenen Auges in eine Abhängigkeit solchen Ausmaßes zu taumeln, das ist schon eine reife Leistung. Wofür haben wir eigentlich die ganzen EU-Kommissionen und Ausschüsse?
Wo war jemals eine Gesamteuropäische Strategie in der Wirtschaftspolitik zu erkennen?
Diese Leute kosten den europäischen Steuerzahler Unsummen.
Danke für Nichts.
Jörg2 meint
Letztendlich werden die Ex-Massenmarkt-Verbrennerhersteller ihr Massenmarktgrschäft nicht in die BEV-Welt retten können. Dazu wird ihnen der Zugang zu preiswertesten Zulieferprodukten (Zellen, Packs) fehlen und die Eigenproduktion wird höhere Stückkosten haben, als der Markt.
Das Endprodukt (Kleinst- und Kleinwagen bis zum mittelgroßen BEV) wird, stückkostengetrieben am oberen Ende der Preisskala des Weltmarktes sein. Damit bleiben nur Hochlohnländer als Zielmarkt und hier nur solche, die nicht ein eigenes identisches Problem mit ihrer nationalen Autoindustrie haben.
Aktuell ist diese Situation bereits im BEV-Sektor von VW zu sehen. Für den Weltmarkt zu teuer. Als Hochlohnzielmarkt bleibt nur D und einwenig europäische Länder ohne eigene Autoproduktion (und dort im harten Wettbewerb mit allen Anbietern).
Thorsten 0711 meint
Stimmt David.
Ich habe bis heute zB nicht verstanden wieso Bayer Monsanto gekauft hat, wie man auf die Idee gekommen ist bei den Dieselabgaswerten zu betrügen oder die Geschäftsfelder IT, Internet, TV, HiFi, PV etc. Asien und den USA zu überlassen.
Matze meint
„Letztendlich werden die Ex-Massenmarkt-Verbrennerhersteller ihr Massenmarktgrschäft nicht in die BEV-Welt retten können. Dazu wird ihnen der Zugang zu preiswertesten Zulieferprodukten (Zellen, Packs) fehlen und die Eigenproduktion wird höhere Stückkosten haben, als der Markt.“
Jörg, für wen investiert CATL denn dann in neue Zellwerke? Schätzt CATL den Markt falsch ein, wenn sie denken dass Autohersteller von heute auch morgen noch Kunden sein können?
David meint
Das ist ja keine neue Sache, dass Mitenschen, die im Berufsleben eher der untersten Arbeitsebene zugeordnet sind, ein dualistisches Weltbild haben: Die da oben – wir hier unten. Und „die da oben“ haben natürlich versagt, eigentlich immer, egal was sie machen. Auch, weil man nicht weiß, was sie machen. Weil man viel zu weit weg von den Etagen entfernt ist, in denen die Entscheidungen fallen. So wird man nur noch mit Resultaten konfrontiert, die man nicht einordnen kann und sucht sich eine sehr einfache Erklärung, bei der man auch den Frust herauslassen kann. Den Frust, den man eigentlich auf sich selber hat, weil man eine absolute Pfeife ist.
Meinen Tipp an euch: Passt nächstes Mal auf in der Schule auf, lernt etwas, studiert etwas mit sehr gutem Erfolg, macht sinnvolle Praktika, in denen ihr durch interessante Projekte auf euch aufmerksam macht und lernt euch in einer Hierarchie durch gute Leistung durchzusetzen. Dann müsst ihr in eurem nächsten Leben keinen Frust schieben.
Jörg2 meint
Das das Management die Entscheidung trifft und die Verantwortung trägt, sollte dem Einfältigsten eigentlich klar sein.
Es scheint Stufen darunter zu geben.
Donald meint
…oder werdet einfach gute Kapitalisten. Lasst andere für euch arbeiten, dass verschafft Freizeit. Das ist so unglaublich einfach.
Gernot meint
Ja, die Schlaumeier haben alle Northvolt kritisiert: Die hätten doch mal klein anfangen sollen. Aber wie du schreibst: Klein ist keine Option. Mit Klein kommt man nicht in den Markt. Natürlich war das eine Hochrisikonummer, die Northvolt da gefahren hat, aber erst mal eine Produktionslinie für 500 MWh im Jahr hochziehen und dann vorsichtig hochskalieren, wäre eben auch keine Option gewesen. CATL, BYD, SK, LG und Co. wären zwischenzeitlich immer weiter enteilt.
Der VW-Konzern baut immer noch 9 Mio. Autos im Jahr und die werden perspektivisch mal alle Elektroautos sein. Wenn man im Mittel 60 kWh pro Auto unterstellt, sind das 540 GWh Bedarf im Jahr. Die Angaben zu CATL variieren je nach Quelle wild, aber mutmaßlich liegen die aktuell bei grob 300 GWh im Jahr. Je länger VW nichts macht, um so größer werden die Nachteile bei den Skaleneffekten.
Jörg2 meint
Ja, Northvolt hätte die Chance gehabt.
Sebastian meint
Höness musste wegen 25 Mio. 3 Jahre in Haft, Habbek hat wegen den 100 Mio. bei Northvolt nicht mal eine Abmahnung erhalten.
Der zweite Unterschied an dem Beispiel, der FCB Präsident hat vorher etwas erwirtschaftet.
Donald meint
Putin aktuell minus 500 Millarden. Halbe Welt feiert ihn dafür. So läuft es nun mal. Du hast die Wahl.
Mäx meint
Ja Habeck oder oder
Könntest glatt stand up machen…die ganzen Nuhr Fans klatschen bestimmt für dich. Ach ne, das wäre ja dann gehasster Staatsfunk.
Was ist eigentlich mit Dobrindt, der ist jetzt Innenminister
Oder Spahn, der ist CDU Chef.
Kommt da auch mal was von dir?
Ne, das sind rechtschaffende Leute.
Habeck wollte nur eine Zukunftstechnologie nach Deutschland bringen…schlimm schlimm wirklich…dafür sollte er am besten lebenslang bekommen.
Habt ihr eigentlich das mit dem Polizeieinsatz mitbekommen…Diktatur!1!11!
Peter meint
Eine Zellfertigung hat mit Lohn nicht viel zu tun, weil hochautomatisiert. Und dann hat es doch was mit Lohn zu tun, weil es um Know-How geht. Für VW hat eine eigene Zellproduktion – selbst wenn sie teurer ist – weiter Funktionen: es ist ein stratgischer Maximalpreis-Deckel, es schafft Diversität in der Zuliefung und es ermöglicht einen Know-How-Gewinn (BMW realisiert den Know-How-Gewinn anders). Und VW ist groß genug, um die Investitionen zu stemmen, wenn die internen Erbenszähler es zulassen. Und VW kann auch für Dritte produzieren und natürlich auch für Elli.
Das Potential und die Möglichkeiten sind also da, die Frage ist, ob man es realisiert.