Der chinesische Stromerhersteller BYD kämpft mit Tesla um den Titel des weltgrößten Herstellers von reinen Elektroautos. Noch verkauft der Konzern seine Vollstromer und Plug-in-Hybride vor allem auf dem Heimatmarkt, das soll sich in den nächsten Jahren aber ändern.
BYD will laut Berichten im Jahr 2030 die Hälfte seiner Fahrzeuge im Ausland absetzen. Im vergangenen Jahr lag der Auslandsanteil erst bei rund zehn Prozent. Die Chinesen möchten auch ihren Gesamtabsatz weiter steigern und könnten auf dem Weltmarkt zukünftig auf Augenhöhe mit westlichen Autokonzernen wie Volkswagen, Toyota, Stellantis oder General Motors sein. Im Heimatmarkt ist BYD bereits an der Spitze und hat dort 2024 Volkswagen als Marktführer verdrängt.
BYD baut seit 2022 keine reinen Verbrenner mehr. Das Unternehmen setzt seitdem exklusiv auf Plug-in-Hybride und Elektroautos. Bei letzteren konnte man quartalsweise bereits US-Konzern Tesla als weltweit größten Hersteller ablösen. Einen Beitrag leistete dazu auch die Präsenz in Deutschland, die mittlerweile mehrere vollelektrische Modelle umfasst. Künftig sollen hierzulande zudem verstärkt Teilzeitstromer von BYD verkauft werden.
Sein weiteres Wachstum will das Unternehmen durch die Expansion in Europa und Lateinamerika forcieren, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Der US-Markt scheidet derzeit praktisch aus, da die USA zu Zeiten der Biden-Regierung die Importzölle auf chinesische E-Fahrzeuge auf 100 Prozent erhöht und vernetzte Autos aus China verboten hatten. Die neue Trump-Regierung hat die Zölle auf 145 Prozent ausgeweitet.
Fast doppelter Absatz für 2024 im Ausland angepeilt
In diesem Jahr möchte BYD laut früheren Berichten den Auslandsabsatz auf 800.000 Fahrzeuge steigern. Das wären fast doppelt so viele wie die 417.204 Einheiten, die man 2024 im Ausland abgesetzt hat. Das entsprach rund zehn Prozent des Gesamtabsatzes von 4,27 Millionen E-Autos und Plug-in-Hybriden im vergangenen Jahr.
BYD setzt bei seiner Expansion auch auf die Lokalisierung der Produktion – nicht zuletzt, weil auch die EU zusätzliche Zölle auf China-Stromer eingeführt hat. Geplant sind derzeit zwei Werke in Ungarn sowie in der Türkei. Eine dritte Europa-Fabrik soll in Erwägung sein, ebenso wie eine europäische Batterieproduktion. Hinzu kommen unter anderem Fabriken in Thailand und Usbekistan sowie in Brasilien.
Weltweit peilt BYD Reuters zufolge in diesem Jahr einen Absatz von 5,5 Millionen Fahrzeugen an, nach den 4,27 Millionen E-Autos und Plug-in-Hybriden im Jahr 2024. Wie hoch der Absatz im Jahr 2030 global und in Europa ausfallen wird, lässt sich kaum vorhersagen. Angesichts des rasanten Wachstums der letzten Jahre könnte BYD aber im nächsten Jahrzehnt zu den größten Autobauern der Welt aufschließen. 2024 lagen hier Toyota (10,8 Mio. Fahrzeuge), Volkswagen (9 Mio.) und Hyundai (7,2 Mio.) vorn.
MrBlueEyes meint
Und Tesla will 2030 20 Millionen BEV verkaufen 😅
Ja, wollen tun alle viel… 🤷🏼♂️
JuergenII meint
Ob sie das schaffen, da bin ich mir nicht sicher, aber sie werden einen sehr hohen Exportanteil ihrer Fahrzeuge auf dem Weltmarkt erreichen. Dazu beitragen werden auch die zur Zeit gebauten bzw. schon fertig gestellten Produktionsstandorte weltweit beitragen. Denn die werden keinerlei Importauflagen der chinesischen Regierung wie z.B. für seltene Erden bekommen.
Yupi meint
Selbst in China sind mehr als die Hälfte der verkauften BYD Verbrenner bzw. Verbrenner Hybride.
Bei BYD ist viel mehr Schein als sein.
andi_nün meint
Was soll bei BYD mehr schein als Sein sein?
BYD ist der weltgrößte Elektroautohersteller, ist so vertikal integriert, wie kein anderer Hersteller und zeigt immernoch deutliche Wachstumszahlen.
Auch die Plugin-Hybride (alles serielle Hybride!) sind gut.
Im April 2025 hat BYD 195,740 reine Elektroautos und 176,875 Plugin-Hybride verkauft. Das Verhältnis hat sich also sehr schnell zu Gunsten der reinen Elektroautos gedreht.