Der schwedisch-chinesische Elektroautobauer Polestar hat eine Kapitalerhöhung in Höhe von 200 Millionen US-Dollar bekanntgegeben. Die Mittel stammen von PSD Investment, einer Gesellschaft des Geely-Gründers Li Shufu, der bereits bedeutende Anteile an Polestar hält.
Im Zuge der Kapitalmaßnahme verkauft Polestar über 190 Millionen neue Aktien zu je 1,05 US-Dollar an PSD Investment. Dadurch steigt der Anteil von PSD Investment auf 44 Prozent, während Li Shufu insgesamt 66 Prozent der Anteile kontrolliert – verteilt auf PSD Investment und eine schwedische Tochter von Geely.
Mit dieser Transaktion wird die dominierende Stellung von Geely bei Polestar weiter gefestigt. Die Volvo Cars Group, zu 79 Prozent im Besitz von Geely und einst wichtiger Polestar-Anteilseigner, reduziert ihren Anteil infolge der Kapitalerhöhung auf 16 Prozent. Insgesamt kontrolliert Li Shufus Imperium damit rund 80 Prozent von Polestar inklusive der Volvo-Anteile. Volvo hatte seine Beteiligung bereits 2024 stark verringert und Anteile an Geely weitergereicht. Erst dadurch wurde Polestar zu einem eigenständigen Mitglied der Geely-Gruppe.
Trotz der veränderten Eigentümerstruktur bleibt die Kooperation zwischen Polestar und Volvo bestehen. Im Februar 2025 wurde bekannt, dass Polestar neben dem eigenen Online-Vertrieb künftig auch das Händlernetz von Volvo nutzt, um das angestrebte Wachstum zu realisieren. Geely selbst ist ein bedeutender chinesischer Automobilkonzern mit Beteiligungen an verschiedenen Marken wie Volvo, Lotus und Smart.
Wirtschaftlich steht Polestar vor Herausforderungen. Trotz eines wachsenden, hochwertigen Produktportfolios mit Limousinen- und SUV-Modellen wie Polestar 2, Polestar 3 und Polestar 4 sank der Absatz 2024 von 52.796 Fahrzeugen im Jahr 2023 auf 44.851 E-Autos.
Polestar benötigt die frischen Mittel, um den operativen Kapitalbedarf zu decken und allgemeine Unternehmenszwecke zu finanzieren. Bereits 2024 nahm das Unternehmen Bankkredite auf und sicherte sich im März 2025 eine Kreditlinie von 450 Millionen US-Dollar. Diese Maßnahmen sollen die Liquidität sichern und Investitionen ermöglichen.
Für die Zukunft plant Polestar mehrere Modellneuheiten. Dazu gehören die Sportlimousine Polestar 5 und der Sportwagen Polestar 6. Ab 2026 soll mit dem Polestar 7 zudem ein kompaktes SUV in Europa produziert werden.
Rüdiger meint
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Rüdiger meint
200 mio. in ein Fass ohne Boden zu stecken ist natürlich deutlich konstruktiver, als mein gut gemeinter Rat.
David meint
Man fragt sich, wann der Fehlschlag zugegeben und die Firma mit Volvo vollständig verschmolzen wird.
Donald meint
Wer ist „man“? Und warum fragt man sich, statt andere?
Future meint
Volstar oder Polvo wären schon coole Namen für so einen neuen Schmelzkonzern. Das klingt so nach der großen weiten Welt, wie »man« sie sich halt so vorstellt. Aber man könnte auch gleich überall Geely draufschreiben oder eben Gerd, damit es deutscher klingt.