AESC hat im nordfranzösischen Douai eine Batteriezellenfabrik in Betrieb genommen. Die Produktion läuft unweit des Renault-Werks an und startet mit einer Jahreskapazität von 10 Gigawattstunden. Damit können Batterien für bis zu 200.000 Elektroautos hergestellt werden. Zunächst wird ausschließlich Renault beliefert, vor allem mit Zellen für den neuen vollelektrischen Kleinwagen Renault 5.
Der Hersteller, der früher unter dem Namen Envision AESC firmierte und mehrheitlich in chinesischem Besitz ist, hatte das Projekt erstmals 2021 angekündigt. Die Fabrik startet mit rund 650 Arbeitsplätzen, mittelfristig sollen es 1.000 werden. Von ursprünglich größeren Ausbauplänen ist aktuell keine Rede. Langfristig strebt AESC laut früheren Angaben aber eine Kapazität von 24 bis 30 GWh bis 2030 an.
Zum Produktionsstart hebt AESC die Nachhaltigkeit des Werks hervor. Die Fabrik nutzt sauberen Strom und moderne Verfahren in der Elektrodenfertigung, Zellmontage und Modulintegration. AESC-Vorsitzender Lei Zhang: „Wir sind stolz darauf, durch Investitionen in modernste Batterietechnologie und qualifizierte Fachkräfte dazu beizutragen, die Dekarbonisierung des Verkehrs weltweit zu beschleunigen.“
Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würdigte die Bedeutung des Werks. Bei der Einweihung sprach er von einem „neuen Kapitel für die französische Industrie“. Die Fabrik sei Teil der Initiative „Choose France 2021“ und stehe exemplarisch für eine Vision, die ökologische Transformation mit Innovation und Beschäftigung verbinde.
Finanziert wurde das Werk mit Unterstützung französischer und europäischer Partner. Die Europäische Kommission genehmigte eine staatliche Beihilfe von 48 Millionen Euro. Die Europäische Investitionsbank stellte zudem ein Darlehen über 450 Millionen Euro bereit.
Das Werk in Douai ist in den Renault-Industrieverbund „ElectriCity“ eingebunden. Dieser bündelt die E-Mobilitäts-Aktivitäten der drei nordfranzösischen Werke in Douai, Maubeuge und Ruitz. Das Gesamtinvestitionsvolumen für das Batterieprojekt beträgt nach früheren Angaben rund 1,3 Milliarden Euro.
In der Anfangsphase liefert AESC sogenannte NMC-Zellen mit „erschwinglicher“ Zellchemie, die speziell für Renault-Volumenmodelle gedacht sind. Die Entscheidung, die Fabrik auf einem Parkplatz neben dem Renault-Montagewerk Douai statt in einem Waldgebiet zu errichten, führte zu einer Reduzierung der ursprünglich geplanten Kapazität von bis zu über 30 GWh. Leistungsstärkere Akkus für andere Fahrzeugklassen bezieht Renault weiterhin von LG Energy Solution.
Dieseldieter meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
banquo meint
Vive la france!
Future meint
Oui, aber es ist schon wieder eine chinesische Zellfabrik, die einfach mal so skaliert. Immerhin ist es in Europa. Von Northvolt, ACC und PowerCo wissen wir ja noch nichts neues.
Donald meint
Du hast Varta vergessen! 🤣