Seit Mercedes-Benz die Marke Smart in einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Partner Geely führt, hat sich viel verändert. Das Angebot besteht inzwischen aus drei komplett neuen Fahrzeugen, die rein elektrisch und deutlich größer sind als frühere Modelle. Entwickelt und produziert wird in China, dort startet Smart bald mit dem Verkauf teilelektrischer Fahrzeuge.
Ab dem vierten Quartal wird Berichten zufolge in der Volksrepublik das neue, als Vollstromer gestartete Mittelklasse-SUV #5 auch als Plug-in-Hybrid angeboten. Konkret kommt nach Informationen des Portals MB Passion ein Hybridsystem mit einem 1,5-Liter-Benzinmotor von Geely zusammen mit einem E-Motor und einer Fahrbatterie zum Einsatz. Im E-Betrieb sollen nach der eher unrealistischen chinesischen CLTC-Norm über 250 Kilometer möglich sein. Die Gesamtreichweite im Hybridbetrieb soll mehr als 1.550 Kilometer betragen, der kombinierte Verbrauch bei unter 4 Liter pro 100 Kilometer liegen.
Nach Europa wird der teilelektrische #5 laut MB Passion vorerst nicht kommen. Smart Europe halte an seiner Strategie fest, ausschließlich vollelektrische Modelle anzubieten. Dabei hat die Marke seit einigen Monaten mit neuen Strafzöllen der EU auf in China hergestellte E-Autos zu kämpfen. Diese würden für den #5 mit Plug-in-Hybridantrieb nicht fällig, der Fokus in Europa bleibt aber vorerst auf der reinen E-Mobilität.
Neben dem #5 hat Smart aktuell darunter angesiedelt das Kompakt-SUV #1 und den etwas größeren SUV-Crossover #3 im Programm. Bisher fahren alle auf Geely-Technik vollelektrisch. Ob nach dem #5 auch eines der anderen Modelle künftig ergänzend hybridisiert angeboten werden soll, ist offen.
Die viele Jahre das Smart-Angebot bildenden Klein(st)wagen ForTwo und ForFour wurden eingestellt, auch deren zuletzt exklusiv angebotenen Elektro-Versionen. Aussagen des Managements zufolge könnte es wieder einen kleinen Smart im Geiste des ForTwo geben, das ist aber noch nicht beschlossen. Die Marke soll zudem für nächstes Jahr eine Limousine planen.

Didi meint
Hä?!?
Plugin entwickeln die Chinesen doch ausschließlich um EU-Zöllen zu entgehen?
Sollte es denen am Ende sch…egal sein was aus dem Auspuff kommt, solange sie Autos verkaufen?
M. meint
Klingt komisch, ist aber so.
Future meint
Es gibt natürlich auch in China die Reichweitenangst. Dazu gibt es einige anschauliche Berichte. Ohne die staatlichen Maßnahmen würde es kaum Elektromobilität in China geben. Die indische Regierung plant jetzt ähnliche Maßnahmen. Es geht den Regierungen dabei vor allem um den Schutz der Bevölkerung wegen der hohen Emissionen in den Megacitys.
M. meint
Zur Bekämpfung der Reichweitenangst in China tragen nach Europa exportierte Autos nichts bei.
Dafür hätte man die besser in China behalten.
Tatsächlich geht es den Chinesen aber gar nicht um Reichweitenangst, sondern um Marktmacht.
Womit man die erreicht, ist egal. Bei den BEV geht’s nicht, also versucht man was anderes.
Sieht man doch schön.