Apple erweitert die Funktionen seiner Karten-App um ein neues Feature für Elektroautofahrer: In Zusammenarbeit mit dem Datendienstleister Cirrantic wird die sogenannte Charging Wallet direkt in Apple Maps integriert. Die Funktion ermöglicht es, den Ladevorgang an unterstützten Ladesäulen direkt aus der App zu starten – zunächst bei einigen Betreibern in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Schweden.
In der Charging Wallet werden verschiedene Preismodelle und Zahlungsmethoden gebündelt. Nutzer können Ad-hoc-Preise pro Kilowattstunde, Roaming-Tarife hinterlegter Anbieter sowie individuell abgeschlossene Lade-Abos oder Sondertarife vergleichen. „Transparente Preisangaben, Echtzeitüberwachung des Ladevorgangs und automatische Abrechnung sorgen für ein erstklassiges Nutzererlebnis“, wirbt Cirrantic.
Die Integration in Apple Maps soll den gesamten Ladeprozess vereinfachen. Nutzer können Tarife vergleichen, Ladesäulen finden und den Ladevorgang starten – ohne zusätzliche Apps oder neue Registrierungen. Unterstützt werden unter anderem Zahlungen via Apple Pay, Kreditkarte oder Mobilfunkabrechnung. Auch zeitlich begrenzte Preisaktionen sind über das Wallet möglich.
Nicht nur die Nutzer sollen von der Neuerung profitieren: Ladepunktbetreiber und Roaming-Anbieter gewinnen laut Cirrantic in der vorinstallierten Karten-App erhöhte Sichtbarkeit. Auch die Umsetzung flexibler oder dynamischer Ladepreise sei über die Charging Wallet realisierbar.
Zum Start ist die Charging Wallet in Apple Maps an Stationen von Citywatt, Jolt Energy, DA emobil und Illwerke VKW in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Schweden verfügbar. Weitere Anbieter sollen folgen.
Xman meint
Hier scheinen ja viele ihr Sammelsurium an Ladekarten zu mögen wie früher Sammelkarten in der Grundschule. Schein in Deutschland ein faibel dafür zu haben, anstatt einfache Lösungen wie NFC und Kartenterminal.
Thorsten 0711 meint
Eigentlich mag das niemand. Es bleibt einem im Moment nur nichts anderes übrig. Meine Hoffnung sind die Supermarktketten, die nach dem Vorbild von ALDI überall Ladesäulen zur Verfügung stellen.
David meint
Dazu sollte man wissen, Apple Karten nutzt hier in der Wallet hinterlegte Ladekarten. Das bedeutet, die meisten Nervensägen, die mit Briefmarken, Münzen oder DM zahlen wollen, sind eh raus. Der Porsche kann sowieso schon mit Apple Karten navigieren, indem er seinen Ladestand und Verbrauch automatisch übergibt und Apple Karten die Ladeplanung überlässt. Insofern ist das nur der nächste Schritt, dass man auch aus der Navi zahlen kann.
ChriBri meint
Ist eine gute Option, habe es gerade einmal am Garten von Ehren in Hamburg mit Citywatt theoretisch durchgespielt, Preistransoarenz ist gegeben, über Handyrechnung 0,39 EUR/kWh. Nachteil halt bei der gesamten Apple oder Google Lösung über das Smartphone, dass die Lösungen – noch – nicht integriert sind in die Fahrzeugsysteme und deshalb bspw Akkukonditionierungen nicht automatisiert erfolgen können. Ansonsten aber recht komfortabel. und ja, Kartenzahlung am Zahlung Terminal ist natürlich auch eine super Sache. Da ich Tankkarten aus der Vergangenheit gewohnt bin, bin ich nicht so allergisch gegen Kartenlösunge . Das was allergisch macht, ist die Preisdiskriminierung.
Yupi meint
Und mit der Kartenlösung von Apple und Google wird das ganze Sammelsurium an Ladekarten obsolet werden. Da haben sich die Insellösungen der lokalen Anbieter gegen Bigtech aus Amerika zum Glück nicht durchsetzen können.
Xzibit meint
Sind hier immer noch so viele Kartenfans, die in ihr Sammelalbum die 100ste Karte hinterlegen. Warum nicjt einfach via NFC und Bezahlterminal wie es die Bundesregierung beschlossen hat anstatt 100 Ladekarten.
Holger meint
… ich habe gar keine Lust auf irgendwelche Ladekarten – so etwas habe ich für andere Produktkäufe doch auch nicht (oder hantiert jemand gern mit Karten von Unilever, Intel, Continental, OBI, ReWe, what-ever?)!
Das sind alles Versuche der Anbieter eine Bindung herzustellen – gern auch intransparent, damit es nicht auffällt.
Favone meint
Deutsche lieben es mit Rabattkarten Payback, Deutschland Card, Rewecard etc. in der Geldbörse rumlaufen und die 27. App von Rossmann bos Zara zu installieren für ein paar Cent Rabatt.
Deswegen verwundert es mich auch nicht, dass man 10 Jahre zu spät das Thema Bezahlterminal mit EC oder Kreditkarte bei Ladeparks erst jetzt aufgegriffen hat.
Die meisten fahren zurzeit immer mit einem Sammelalbum (wie früher Fussballbilder) an Ladekarten durchs Land.
Das nächste Thema wäre Infosäulen von aussen an Ladeparks, mit aktuellen Adhoc Preisen, wie an jeder normalen Tankstelle.
Aber Apple und Google Payback werden sich des Themas annehmen, da in Deutschland jeder Ladebetriber mit 3 Säulen meint, dass einige eigen App oder QR und Kartr notwendig ist.
Future meint
Statt Karten gehen ja auch Apps zum Laden, die man sich aufs Smartphone laden kann. Das sind so kleine Programme, wie man sie auch auf dem Computer hat. Vorteil: Man braucht keinerlei Karten mehr – auch keine Bankkarten. Und mit App gibt‘s sogar Rabatt in den Supermärkten, beispielsweise Rewe. Es ist doch schön, wenn auch mal was billiger wird.
Peter meint
Mit der Rewe-App wird es nicht billiger. Rewe schränkt lediglich den Zugang zu Sonderangeboten auf diejenigen ein, die die App nutzen. Früher (TM) gab’s das Sonderangebot für alle, die in der jeweiligen Angebotswoche einkaufen waren.
Future meint
Es gibt bei Rewe auch noch Sonderangebote ohne App. Mit App gibt es aber noch mehr. So machen es eigentlich alle Supermärkte. Natürlich wird das irgendwann die vielen Prospekte zum Wochenende ablösen.
brainDotExe meint
Da geht das Chaos dann doch weiter. Für jeden Anbieter eine App, die wahrscheinlich dann auch typischerweise künstlich aufgebläht ist…
Hier wäre mal ein guter Ansatz eine App, gerne auch ins Betriebssystem integriert, zu haben, bei der man verschiedene Verträge/Anbieter hinterlegen kann.
Abseits davon kann es immer Situation geben wo man keinen Empfang hat oder der Akku vom Smartphone leer ist. Geschweige denn die ältere Generation, die mit dem Smartphone nicht so gut umgehen kann und teilweise gar keins hat.
Mittelfristig muss der Quasi-Standard für öffentliches Laden Ad-Hoc Laden mit Bezahlung per EC- oder Kreditkarte werden. Es muss genau so einfach werden wie das Tanken, bei allen Ladesäulen aller Anbieter.
Thorsten 0711 meint
„Das sind so kleine Programme, wie man sie auch auf dem Computer hat.“
Ach, nee? Unsere Smartphones sind Computer. Android basiert auf GNU/Linux und das hochgelobte IOS basiert auf Darwin, welches auf UNIX fußt.
Ich persönlich habe zu allen Apps auch die dazugehörigen Karten da es immer funktioniert und das auch noch schneller. Wenn ich zB bei Ionity mit meiner Mobilize-Ladekarte freischalte bin ich schon auf dem Weg zu Sanifair während der Appnutzer noch doof an der Ladesäule herumhantiert.
BTW: Kleiner Tipp am Rande: Bei futurego .cz gibt’s grundgebührfrei und ermöglicht das AC-Laden für 45 Cent bei vielen unterstützten Ladesäulen. U.a. bei den Stadtwerken Stuttgart und EnBW.
Jensen meint
@Holger: Ob nun Ladekarten eines Stadtwerks oder sonstigen Anbieters, Apps für den Lebensmittelhandel mit und ohne Bezahlfunktion oder andere Kundenprogramme. Jede Transaktion, die über oder mit diesen Werkzeugen abgewickelt werden, haben neben der Abwicklung von Käufen, Sammeln von Punkten oder auch der Nutzung von „Sonderangeboten“ immer das Ziel der Kundenbindung und der Verwertung der anfallenden Daten. Was ja eben auch für sämtliche Arten von Kredit/Girokarten oder Bezahlapps gilt. Für die Datenindustrie ist das ein sehr sehr einträgliches Geschäft.
M. meint
Ne, aber du kennst ja Payback, Deutschlandcart, die Lidl/Penny/Kaufland/…-App – wenigstens vom Hörensagen.
So’n Ding ist das hier wohl auch. Braucht niemand, das stimmt. Adhoc = eigener Basistarif, bessere dann halt mit Vertrag. Dann ist das Thema durch, ganz ohne „BigTech“ aus USA.
McGybrush meint
Mir würde es gefallen wenn man die einzelnen Ladekarten als RFID in der Handy Wallet hinterlegen kann.
Mäx meint
Bitte nicht zu unkompliziert jetzt :D
Ben meint
Was warum das wäre ja ne neu und modern, frag mal den Michael Schmitt der verlangt das alle Ladesäulen mit Münzen bezahlt werden können, bitte keine modernen Lösungen nur nach dem Motto „Haben wir schon immer so gemacht !!!“
Elknipso meint
In Europa lautende Banknoten sind einziges gesetzliches allgemeingüktiges Zahlungsmittel. Öffentliche Stellen, was auch Öffentliche Ladeparks bzw. stastlicher Stromnetzbetreiber wie EnBW mit einschließt, sind zu dessen Annahme verpflichtet. Und erzählt jetzt bitte nicht, dass sei technisch nicht möglich. Jedes Parkhaus hat ein zentrales Bezahlterminal an dem man mit Karte oder Bargeld bezahlen kann. Auf jedem Bahnhof stehen Ticketautomaten bei dem man mit Bargeld oder Karte bezahlen kann.
Der Irsinn mit 100 Ladekartenanbietern in Deutschland lässt im Ausland nur den Kopf schütteln.
Future meint
In Deutschland gilt die Vertragsfreiheit. Das bedeutet, dass Unternehmen grundsätzlich frei entscheiden können, welche Zahlungsarten sie akzeptieren möchten. Es gibt keine gesetzliche Pflicht, Bargeld anzunehmen. Allerdings muss ein Geschäft seine Kunden klar und deutlich über die ausschließliche Kartenzahlung informieren, bevor der Kauf abgeschlossen wird. Nicht alles ist so früher.
Elknipso meint
Die öffentlichen Ladeparkbetreiber können nicht frei entscheiden. Sie sind an die Bargeldannahmepflicht gebunden. Bei privaten sieht es anders aus.
Jensen meint
@ Elknipso: Die Erfahrung mit handeslüblichen Bezahlterminals ähnlich den Parkautomaten habe ich an einem Bahnhof in Belgien in einem großen Parkhaus schon vor 10 Jahren erleben können. Alle dort verfügbaren Ladeplätze sowie die Parkgebühren waren mit allen denkbaren Kreditkarten, EC/Debitkarten und natürlich auch Bargeld zu bedienen.
Future meint
Ich finde den Schlitz für die Banknoten nicht am EnBW-Lader. Das ist doch ein Staatsunternehmen. Gibt es bereits eine Großkanzlei, die sich darum kümmert?
M. meint
„Staatsunternehmen“ ist, wie hier so oft gesagt wird, „unterkomplex“.
Der Laden ist an der Börse (XETRA).
Future meint
Also brauchen diese »staatlichen, öffentlichn« Ladeparkbetreiber doch keinen Münzautomaten. Vertragsfreiheit ist also Freiheit für alle Säulen. Wieder ein Problem weniger im Land.
Future meint
An jeder Ladesäule könnte ja ein Wärter positioniert werden, bei dem man dann mit Münzen bezahlen kann. Der passt dann gleichzeitig auch darauf auf, dass die Antifa nichts kaputt macht wegen dem Ökokapitalismus. Man kennt das ja mit den Parkplatzwärtern aus dem Urlaub.
M. meint
„Die Antifa“ suggeriert, dass es eine Organisation dieses Names gäbe, aber dem ist nicht so.
Chaoten gibt es überall. Die haben natürlich wenig Probleme, selbstgemacht Schilder jeglichen Inhalts hochzuhalten.
Future meint
Doch, die sind schon gut organisiert und sorgen auch verlässlich dafür, dass sich die Blauen hier nicht trauen, Plakate aufzuhängen. Und sie hinterlassen gern ihren Namen als Graffiti am Ort des Geschehens. Als Untergrundorganisation können sie natürlich keinen Verein gründen.