Jungheinrich beschleunigt die Elektrifizierung seiner globalen Kundendienstflotte. Bis 2030 sollen mehr als 3.500 Servicefahrzeuge elektrisch unterwegs sein. Das entspricht laut dem Intralogistikspezialist jedem zweiten Kundendienstwagen der konzernweiten Flotte. Die Hamburger streben bis 2030 Netto-Null-Treibhausgasemissionen im eigenen Geschäftsbetrieb an. Die Elektrifizierung der Serviceflotte sei ein zentraler Baustein auf dem Weg dorthin.
„Die systematische Elektrifizierung unserer Serviceflotte ist nicht nur pragmatisch, sondern eine Investition in eine saubere und bessere Zukunft“, sagt Mathias Lentfer, Vice President After Sales bei Jungheinrich. „Wir senken dadurch unsere CO₂e-Emissionen sowie Betriebskosten und leisten gleichzeitig einen messbaren Beitrag zur Verkehrswende. Im Vergleich zu konventionellen Kundendienstfahrzeugen mit Verbrennungsmotor verursachen elektrische Modelle keine Treibhausgasemissionen, vorausgesetzt sie werden mit Strom aus erneuerbaren Quellen geladen. Damit ist jedes Fahrzeug, das wir umstellen, ein Symbol für unser Nachhaltigkeitsengagement.“
Den Grundstein legte Jungheinrich 2022 mit ersten Pilotprojekten in Norwegen, Ungarn und Finnland. Seitdem hat der Konzern das Tempo angezogen: Bis Ende des Jahres soll sich die globale Elektrifizierungsquote im Vergleich zum Vorjahr verfünffachen. Vier Länder erreichen den Angaben nach noch in diesem Jahr eine Quote von über 30 Prozent: Norwegen, die Niederlande, die Schweiz und Irland.
30 Prozent E-Fahrzeuge in Deutschland ab 2028
Besonders ambitioniert geht man in der Schweiz vor: Hier sollen bis 2026 drei von vier Kundendienstfahrzeugen vollelektrisch fahren. Im selben Jahr sollen Österreich, Belgien, Finnland und die Slowakei mit einer E-Quote von einem Drittel folgen. 2027 sollen weitere Länder nachziehen, darunter Neuseeland, Schweden, Griechenland, Portugal, Lettland und Litauen. Deutschland, Dänemark und Frankreich erreichen die 30-Prozent-Marke der Planung nach 2028. Zu diesem Zeitpunkt sollen konzernweit rund 2.000 E-Fahrzeuge im Kundendienst auf den Straßen unterwegs sein.
Für typische Herausforderungen der Elektromobilität wie begrenzte Reichweiten und unzureichende Ladeinfrastruktur habe man praxisnahe und maßgeschneiderte Lösungen gefunden, erklärt Jungheinrich. „Beispielsweise wurden verschiedene E-Fahrzeugmodelle unter realen Einsatzbedingungen umfassend getestet und anschließend ein Bestand an bestimmten Modellen definiert. Außerdem werden die täglichen Routen der Servicetechnikerinnen und -techniker dynamisch geplant, sodass die meisten von ihnen weniger als 100 Kilometer pro Tag zurücklegen müssen.“
In zeitkritischen Ausnahmefällen mit großer Entfernung kommen derzeit noch dieselbetriebene Fahrzeuge zum Einsatz. „Die Technologie und die Ladeinfrastruktur der E-Transporter entwickelt sich stetig weiter“, so Lentfer. „Wir sind überzeugt, dass wir mit dem kontinuierlichen Fortschritt und unseren bisherigen Praxiserfahrungen unser Ziel einer 50-prozentigen Elektrifizierung bis 2030 erreichen.“
Aktuell sind bei Jungheinrich weltweit über 6.300 Kundendiensttechniker in 42 Ländern im Einsatz und kümmern sich um den Service rund um die Fahrzeuge, Automatiksysteme und Lagereinrichtungen des Unternehmens. Das dichte Servicenetzwerk sichere eine unmittelbare Betreuung von Kunden vor Ort und sei damit die Basis „für eine maximale Reaktionsgeschwindigkeit bei Produktstörungen“. Das Ziel sei, die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und Anlagen jederzeit sicherzustellen.

Martin meint
Das möchte ich mal sehen… mit diesen 50 bis 90 kWh Akkus die es gibt.
Ein Familienfreund war in den 90er bei Jungheinrich. Was der an Jahreskilometer gefahren ist, geht schon in den Bereich von LKW Fahrern. Und damals war gutes Personal der Standard, nicht die Ausnahme wie heute. Von daheim los, um 5 Uhr, 90 KM zum ersten Kunden, dort die Jahreswartung und UVV, zwei STunden, dann nächster Kunde… kurze Pause, arbeiten und weiter. Und dann natürlich wieder zurück nach Hause. Im Betrieb war der eigentlich nie… ging damals per Fax…