Die EU-Kommission plant für den 10. Dezember 2025 einen überarbeiteten Vorschlag zu den CO2-Flottengrenzwerten für Neuwagen. Laut EU-Kommissar Stéphane Séjourné soll beim sogenannten Verbrenner-Aus „viel Pragmatismus und wenig Ideologie“ berücksichtigt werden. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) unterstützt dies, ebenso wie Bundeskanzler Friedrich Merz und Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Die Politiker hatten im November am Strategiedialog mit der Automobilwirtschaft in Stuttgart teilgenommen.
Winfried Kretschmann (Grüne) als Gastgeber betonte die notwendige Pluralität der Antriebsformen in den zu überprüfenden europäischen Flottenregulierungen. Kanzler Merz von der CDU sieht unter Verweis auf Koalitionsbeschlüsse weiter die Notwendigkeit für eine Öffnung und Flexibilisierung der europäischen Regulierung. Merz hat mit Zustimmung des Regierungspartners diese Position Deutschlands in einem Schreiben der EU-Kommission mitgeteilt.
Die beim Strategiedialog erörterten notwendigen Änderungen der EU-Regulierungen sind laut dem AvD Konsens sowohl bei der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten als auch bei den Wirtschaftsverbänden der Branche sowie den Unternehmen in der Wertschöpfungskette und deren Gewerkschaftsvertretern.
Der AvD wendet sich gegen das Festhalten am vollständigen Aus für fossil betriebene Verbrenner-Neuwagen ab 2035. Alle Antriebsarten sollten, unabhängig davon, ob neu oder gebraucht, mit ihrem jeweils spezifischen Potential zur Dekarbonisierung in die Berechnungen einbezogen werden, so der Verband.
„Aufgrund der von der Industrie bereits eingeleiteten Transformation mit Investitionen in Milliardenhöhe wird die E-Mobilität langfristig den Individualverkehr bestimmen“, erklärt der AvD. Man sehe es aber als entscheidend an, dass „kurzsichtige politische Entscheidungen“ nicht die weltweite Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche in Frage stellen und begrüße ausdrücklich, dass die Hybridtechnologie, Range-Extender-Elektrofahrzeuge sowie „hocheffiziente Verbrenner“ ebenso Berücksichtigung finden.
Klimaneutrale Mobilität als Ziel
AvD-Präsident Lutz Leif: „Der AvD tritt beharrlich dafür ein, dass die deutsche Automobilindustrie innovativ bleibt und den Kunden die Produkte anbieten kann, die gefragt und bezahlbar sind. Dazu zählen nicht nur reine E-Antriebe, sondern je nach Markt auch Hybridtechnologie oder reine Verbrenner, sofern sie klimaneutral betrieben werden. Dies ist mit Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien (E-Fuels) möglich und somit zählt dies zu den Schlüsseltechnologien, mit denen die heimische Industrie die Wertschöpfung und damit auch die Arbeitsplätze im eigenen Land halten kann. Fahrzeuge, die nachweislich mit solchen Kraftstoffen betankt werden, müssen daher uneingeschränkt zugelassen und steuerlich begünstigt werden.“
Der AvD betont, dass Mobilität bezahlbar bleiben müsse. Nicht ohne Grund seien Privatfahrer mit durchschnittlich fast elf Jahre alten Autos unterwegs. Neuwagen seien für Millionen Kraftfahrer mittlerweile nicht mehr bezahlbar. Dazu kämen absehbar steigende Kraftstoffkosten durch deren CO₂‑Bepreisung. Eine finanzielle Entlastung, etwa durch ein Klimageld, sei dringend notwendig.
„Die Initiativen von Bundesregierung und Ministerpräsidenten zur Flexibilisierung bei den zu erreichenden CO₂-Flottengrenzwerten sind aus der Sicht des AvD die richtigen Schritte, um individuelle Mobilität zukunftsfähig zu machen“, so der Verband abschließend.

R2D2 meint
Selbst mein V8 mit 6.4 Liter Hubraum ist co2 neutral. Dank PV bis zum umfallen und 30 hektar Wald fallen die 5.000 km im Jahr nirgends wo negativ auf.
Im Gegensatz zum aktuellen Strommix. Nur Ungarn und Polen sind gerade schmutziger. Selbst Rumänien ist sauberer als D. Land. ‚gg
Jensen meint
Es dürfte sich am eingeschlagenen Kurs nicht viel ändern und die mögliche Zulassung von PKW mit Verbrennungsmotoren auch nach 2035, sofern diese irgendwie mit E-Fuels und ähnlichem betrieben werden, dürfte erhalten bleiben. Da es keine hocheffizienten Verbrennungsmotoren gibt (egal, welche Flüssigkeit da in den Tank kommt) ist auch der EU und den Nachbarstaaten bekannt und diese dürften somit ohnehin keine Bedeutung haben. Das Hauptmerkmal des Verbrennungsmotors ist nun einmal leider die Erzeugung von unerwünschter Wärme samt giftigen und schädlichen Emissionen. Der AvD versucht mit seiner Position irgendwie zu gefallen (wem auch immer), wobei natürlich schon auffällig ist, dass man da lediglich brav die ausführlichst vorbereiteten Verlautbarungen des VDA wiedergibt, der ja auch die Politik als Exklusivlieferant versorgt.
Werner Mauss meint
Dagobert, es ist nicht entscheidend was sogenannte Experten meinen und sagen. Auch die jetzige Physik sagt nichts aus. Wir wissen zwar viel, aber nicht alles. Dem Erfindergeist sind keine Grenzen gesetzt. Ich erinnere an die Aussage von Experten bei Mercedes, E Antrieb bei PKW maximal für Kurzstrecken im LKW unmöglich. Spätere Aussagen, LFP Akkus sind für den mobilen Einsatz ungeeignet, da zu geringe Energiedichte und zu schwer. E Flugzeuge und Schiffe gibt es bereits und ich sehe hier nicht das Ende, sondern den Anfang. Die Welt wird Elektrisch werden, und zwar komplett, ob es dir nun gefällt oder nicht. Selbst die Zweifler und Gegner an meinem Kartenstammtisch kippen bereits um, einer nach dem anderen.
Elvenpath meint
„Pragmatismus, „Flexiblität, „Technologieoffenheit“, „Pluralität“, „keine Ideologie“, etc…. blablabla.
Alles nur schöne Formulierungen für: „Wir wollen weiterhin CO2 emittieren“
Justin Case meint
Hierbei von „viel Pragmatismus und wenig Ideologie“ zu sprechen ist Pèrversion von Sprache und Umkehren von Fakten.
Jeff Healey meint
Eigentlich wollte ich mich nicht zu dem BS äußern.
Wenn der AvD jedoch fast in einem Satz davon spricht, „dass Mobilität bezahlbar bleiben müsse“, und an andere Stelle äußert „Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien (E-Fuels)“, und: „zählt dies zu den Schlüsseltechnologien“, und: „hocheffiziente Verbrenner“ reinwirft, dann rollen sich mir die Fußnägel hoch.
So viel Unfug, von Ökonomen, Marktanalysten, Physik und Wissenschaft längst widerlegt, in nur einer Stellungnahme, das ist nach menschlichem Ermessen eigentlich nicht möglich.
Steffen meint
„Dazu zählen nicht nur reine E-Antriebe, sondern je nach Markt auch Hybridtechnologie oder reine Verbrenner, sofern sie klimaneutral betrieben werden. Dies ist mit Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien (E-Fuels) möglich“
Mittlerweile ist echt nicht mehr klar, wer hier wen verarsc*t oder wer nicht weiß, wie die aktuelle Gesetzeslage ist. Der AvD weiß es scheinbar auch nicht oder wirft bewusst Nebelkerzen. Sprechen die überhaupt vom Gleichen, also meint Fritze fossile Verbrenner, während andere EFuels meinen? Tatsache ist doch, dass EFuels längt nach 2035 erlaut sind, also was argumentiert der AvD da überhauot?!
Future meint
Lutz Leif am 26.08.25 auf dieser Seite:
»Mit der Elektromobilität sind wir, ich will nicht sagen, ganz am Anfang, aber doch am Anfang“, meinte der Lobbyist. „Eine Gleichwertigkeit zum Verbrenner-Fahrzeug ist einfach noch nicht gegeben. Überlandfahrten sind immer noch ein Problem … Die Infrastruktur ist noch nicht da, wo sie sein sollte.«
Futureman meint
Immer wieder spannend, wie das Jahr 2035 als zu kurzfristig angesehen wird. Das sind noch (fast) 10 Jahre. Einfach mal 10 Jahre in die Vergangenheit schauen. Da wurde von Reichweiten über 500km geträumt (250km war Standard), Laden ging meistens an „Schnellladern“ mit 40kW. Es gab kaum brauchbare E-Autos unter 50.000 €
Nur 10 Jahre später ist 500km Standard bei Autos unter 40.000 €. Geladen wird mit über 300kW.
Bedeutet, wenn sich die Entwicklung nicht ändert und im gleichen Maße weitergeht sind wir 2035 bei 1000km Reichweite für unter 30.000 € und geladen wird mit 1000kW.
Welcher Idio.. will dann noch einen Verbrenner?
Frank meint
Es geht bei der ganzen Diskussion nicht um 2035 !!! es geht um das Verunsichern der Bevölkerung jetzt — es ist ja noch gar nicht klar ob den E-Autos wirklich die Zukunft gehört — dann kauf ich mir noch mal einen Verbrenner — die Fossillobbyisten in unserer Regierung wollen genau den Mindset. Dar E-mobilität locker in einer gesamten Gesellschaft geht kann man ja in Norwegen sehen (es ist da nicht mal der Technologiesprung nötig,der bis 2035 stattgefunden haben wird)
Leiden wird unsere Autoindustrie, die sich jetzt nicht mehr komplett auf die zukunftstechnologie konzentrieren kann sondern zweigleisig doppelinvestitionen und Strukturen auf die Gesterntechnologie mit einbeziehen muss.
Futureman meint
Arbeite in der Erneuerbaren Energien Branche. Daher kenne ich das Thema Verunsicherung seitens der Regierung ganz gut. Nicht umsonst wurden/werden die Grünen gerade aus dem Bereich der Verunsicherungsprofis (Fossillobby) massiv bekämpft. Dann noch nie wurden in deren Regierungszeit solch langfristige Planungen im Bereich Energie auf den Weg gebracht. Und das Ganze soll jetzt mit volle Macht wieder zurück gedreht werden. Blöd nur, das viele Industriezweige es gar nicht mehr zurück wollen, da Alternativen zu Öl, Gas und Kohle inzwischen günstiger sind und noch weiter günstiger werden.
Aber alles, was jetzt an Verunsicherung gestreut wird, verzögert es nur und schafft Mitbewerbern aus dem aufgeschlossenen Ausland (u.a. China) einen immer größeren Markt. Blackrock und Eon lachen sich ins Fäustchen, was ihre ehemaligen und wohl auch zukünftigen Mitarbeiter innerhalb von nicht ganz einem Jahr schon alles geschafft haben.
Daniel S meint
E-Fuels werden dereinst unbezahlbar teuer sein. Deshalb werden sie nie in grossen Mengen eingeführt werden.
Dann machen Verbrenner keinen Sinn.
Frank meint
Wie stellst Du Dir die Zukunft des Luftverkehrs vor?
Dagobert meint
Wer behauptet, E‑Fuels seien „zu teuer“, akzeptiert damit indirekt, dass globale Luftfahrt, Hochsee-Schifffahrt und viele Industrieprozesse nie klimaneutral werden. Das ist keine Meinung, sondern Physik: Batterien sind für Langstrecken viel zu schwer, Wasserstoff hat eine geringe volumetrische Energiedichte, Ammoniak ist nur begrenzt einsetzbar und Biomasse reicht mengenmäßig nicht aus (Fraunhofer INT, 2023).
Für Flugzeuge bleibt nur synthetisches Kerosin, für die Schifffahrt E‑Methanol, E‑Diesel oder Ammoniak (Agora Verkehrswende, 2024; Verkehrsforum, 2023; Huber et al., 2023). Branchenvertreter wie der VDA sehen E-Fuels als einzige realistische Option, um diese Sektoren klimaneutral zu machen (VDA, 2023).
Ein CO₂-/CO-Kreislauf für Luftfahrt, Schifffahrt und Industrie wird notwendig sein. Fossile Brennstoffe sind endlich, und die Gesellschaft wird diese Kreislaufwirtschaft mit an 100 % grenzender Wahrscheinlichkeit entwickeln. Alles Weitere, auch den Einsatz im PKW, regeln dann Angebot und Nachfrage.
Warum manche emotional an batterieelektrischer Mobilität festhalten, ist psychologisch interessant – technisch lässt sich diese Fixierung jedenfalls kaum begründen.
Jeff Healey meint
Alles bekannt, so weit so gut.
Jedoch geht es hier ja explizit um PKW.
Und ja, auch richtig erkannt:
„Alles Weitere, auch den Einsatz im PKW, regeln dann Angebot und Nachfrage.“
Und das bringt uns zum Hauptpunkt (Spoileralarm):
Das Angebot wird gerade so für die anderen Verkehrsformen und die Schifffahrt ausreichen.
Es gibt im Netz genügend Studien zum zukünftigen Bedarf an Primär-Energiequellen, und die damit zusammenhängenden KOSTEN für die Felder H2O-Gewinnung und Gewinnung der E-Fuels, etc.
Es handelt sich also nicht um „technische Fixierung“, sondern um pure Ökonomie.
Jeff Healey meint
Ich erlaube mir das hier mal nachzureichen, ist übrigens auch von Fraunhofer (Überschrift lesen reicht schon):
https://www.isi.fraunhofer.de/de/presse/2023/presseinfo-05-efuels-nicht-sinnvoll-fuer-pkw-und-lkw.html#:~:text=Die%20Umweltbilanz%20von%20E%2DFuels,noch%20sp%C3%A4ter%20st%C3%A4rker%20erwogen%20werden.
Werner Mauss meint
Dagobert, es ist nicht entscheidend was sogenannte Experten meinen und sagen. Auch die jetzige Physik sagt nichts aus. Wir wissen zwar viel, aber nicht alles. Dem Erfindergeist sind keine Grenzen gesetzt. Ich erinnere an die Aussage von Experten bei Mercedes, E Antrieb bei PKW maximal für Kurzstrecken im LKW unmöglich. Spätere Aussagen, LFP Akkus sind für den mobilen Einsatz ungeeignet, da zu geringe Energiedichte und zu schwer. E Flugzeuge und Schiffe gibt es bereits und ich sehe hier nicht das Ende, sondern den Anfang. Die Welt wird Elektrisch werden, und zwar komplett, ob es dir nun gefällt oder nicht. Selbst die Zweifler und Gegner an meinem Kartenstammtisch kippen bereits um, einer nach dem anderen.
South meint
Nein, das ist absoluter Unsinn. Solange wir nicht in grüner Energie schwimmen, ist glasklar, was direkt via Accu verbraucht werden kann, die einzig sinnvolle rationale Lösung.
Ideologie, ist eben der Ausschluss von wissenschaftlichen Fakten bei E Fuels, wie Physik (höherer Verbrauch an grüner Energie), Wirtschaftlichkeit (teurer) und deutlich Umweltschädlicher. Die Lage ist da wirklich superklar.
Der Vergleich mit den Schiffen etc. hinkt deutlich, denn, wenn es eben keine Möglichkeit für einen Direktverbrauch via Accuseinsatz gibt, dann muss man eben mit den Nachteilen Leben, vielleicht sogar staatlich fördern/ausgleichen. Für Autos, allgemein Zwecke, welche mit Accu abgedeckt werden könne, wäre sowas absurd, Geld und Ressourcenverschwendung.
Die Gesellschaft, die Politik soll Probleme lösen und nicht alten Lobbyverbänden oder alten Verbrennerschwärmern hinterherlaufen… denn genau das ist Ideologie…