Sony und Honda bauen zusammen Elektroautos. Bei der US-Technikmesse CES gaben die Partner ein Update zu ihrem Gemeinschaftsprojekt Afeela. Dabei rollte die jüngste Entwicklungsstufe des vor einem Jahr präsentierten Konzeptautos in Las Vegas ferngesteuert mit einem PlayStation-Controller auf die Bühne.
Izumi Kawanishi, Chef des Joint Ventures Sony Honda Mobility, beteuerte, dass die Fernsteuerung nur Showzwecken diene. Im Afeela-Fahrzeug stehen Infotainment und fortschrittliche Digitalisierung im Mittelpunkt. Das Erstlingswerk ist entsprechend vollgeladen mit großen Display und modernen Features. So wird es dank einer Partnerschaft mit Epic Games neue Angebote im Innenraum geben, genauer gesagt Spiele. Durch die Kooperation mit Polyphony Digital, den Machern der Gran-Turismo-Rennsimulation, halten fortschrittliche virtuelle Darstellungen in den Afeela Einzug.
Sony und Honda wollen zudem mit Microsoft bei der Integration generativer KI (Künstliche Intelligenz) zusammenarbeiten, um das Fahrerlebnis zu verbessern. Mitbringen soll das 4,90 Meter lange Elektroauto auch Sicherheitsfeatures und fortschrittliche Fahrerassistenzsystem für Level-3-Fahren, die Technik stammt von Qualcomm. Später soll vollautonomes Fahren möglich sein.
Zur Antriebstechnik des ersten Afeela-Elektroautos halten sich Sony und Honda weiter bedeckt. Angegeben wird lediglich, dass die Batterie des Mittelklassewagens eine Kapazität von 91 kWh bietet. Aufgeladen werden kann sie mit 150 kW mit Gleichstrom (DC) und mit 11 kW mit Wechselstrom (AC). Die Systemleistung des von jeweils einem E-Motor vorne und hinten angetriebenen Allradautos beträgt 360 kW (490 PS).
Das Elektroauto von Afeela soll bald serienreif sein und 2026 zunächst in den USA auf den Markt kommen. Auch Japan und Europa sind als Märkte vorgesehen. Die Unternehmen glauben, dass die Käufer das Auto lange behalten werden, weil Software-Updates es frisch halten, sagte Yasuhide Mizuno, Chairman und CEO von Sony Honda Mobility im letzten Jahr. Das Auto alle drei bis fünf Jahre auszutauschen, sei „eine sehr traditionelle Methode“, so Mizuno. „Aber jetzt: große Veränderung. Dieses Auto wird ständig aktualisiert. Deshalb versuchen wir, die Kunden für fünf bis zehn Jahre zu binden.“
Das erste Afeela Modell wird laut Mizuno kein günstiges Fahrzeug. Durch Mietverträge soll es erschwinglicher werden. Wer das Auto mietet, könne sich entweder gegen die Updates entscheiden, um den monatlichen Betrag im Laufe der Zeit zu senken, oder er empfange Upgrades, zum Beispiel für die Unterhaltungs- und Fahrerassistenzsysteme, und zahle die gleiche Mietrate über die Laufzeit des Autos.