Unternehmen in der Autoindustrie mit Fokus auf Elektromobilität suchen deutlich mehr Arbeitskräfte als jene mit Fokus auf Verbrennertechnik. Dies zeigt eine Auswertung des ifo Instituts und der Online-Jobbörse Indeed von mehr als 1,5 Millionen Stellenanzeigen in Deutschland.
Während sich demnach die Arbeitsnachfrage bis zum Frühjahr 2019 gleich entwickelte, liegt seitdem die Arbeitsnachfrage von Unternehmen mit Fokus auf E-Mobilität um durchschnittlich 34 bis 50 Prozentpunkte höher als bei Unternehmen, die vor allem auf konventionelle Motoren setzen. Ende 2023 betrug der Unterschied sogar 60 Prozentpunkte. Anfang 2024 schrumpft die Lücke allerdings wieder.
Unternehmen mit Fokus auf Elektromobilität suchten schon vor Frühjahr 2019 mehr Fachkräfte in den Bereichen Software-Entwicklung, Wirtschaftsingenieurwesen und Vertrieb und weniger im Bereich Technik, Mechanik und Logistik im Vergleich zu Unternehmen mit Fokus auf die Verbrennertechnik. „Die Unterschiede in der Arbeitsnachfrage spiegeln den tiefgreifenden Strukturwandel in der Automobilbranche wider“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. „Mit dem intensivierten Wettbewerb, globalen Handelskonflikten, Pandemie, Ukraine-Krieg und Energiekrise hat sich der Strukturwandel in der deutschen Automobilindustrie noch einmal erheblich beschleunigt.“
„Unternehmen aus der Autoindustrie performen auf dem Arbeitsmarkt besser, wenn sie auf nachhaltige Antriebstechnologien setzen. Der Verbrenner als die klassische Domäne deutscher Ingenieurskunst verliert an Bedeutung als Jobmotor“, so Annina Hering, Arbeitsmarktforscherin bei Indeed. Gleichzeitig würden andere Bereiche durch einen stärkeren Fokus auf Infotainment oder Anwendungen des automatisierten Fahrens wichtiger, zum Beispiel die Softwareentwicklung.
„Der Strukturwandel erfordert grundlegend neue Geschäftsmodelle, die stärker digital ausgerichtet sind, wodurch sich beispielsweise auch entsprechend neue Vertriebswege mit mehr Direktvermarktung etablieren“, sagt Moritz Goldbeck, Koautor der Studie. Die aktuelle Absatzschwäche und erneute Diskussion um das Verbrenner-Aus sorge allerdings für steigende Unsicherheit und bremse die Transformation zur Elektromobilität merklich.
Stefan meint
Wie viele Unternehmen mit Fokus auf E-Mobilität gibt es denn in Deutschland?
Tesla? Hersteller von Ladesäulen, einige Zulieferer? Wobei eben viele Zulieferer wohl noch zweigleisig fahren und auch Teile für Verbrenner liefern.
B.Care meint
es sind ca. 1000 Firmen in Deutschland. Alleine auf der Seite emobilität online sind über 500 Firmen gelistet.
Stefan meint
Nicht jede gelistete Firma hat auch E-Mobilität im Fokus.
Wenn ein Großteil des Umsatzes mit Verbrennern erfolgt und ein kleiner Anteil Elektro (wie bei vielen alten OEM), dann ist das kein Fokus auf E-Mobilität.
Gerade Firmen wie VW entlassen derzeit eher Mitarbeiter in der Produktion.
B.Care meint
Warum informierst du dich nicht bevor du hier schreibst?
gradz meint
Viele Firmen die sich auf die Emobilität den Fokus haben und dort viel Geld versenkt haben stehen vor unlösbaren Problemen wegen der extrem geringen Nachfrage.
Geplant und somit finanziert war ein exponentielles Wachstum und somit der Produktionssteigerung.
Aktuell aber sinkt die Nachfrage. Damit wird die Finanzierung zum unlösbaren Problem und wird wohl einige die keine Verbrenne Technik liefern in die Pleite ziehen.
Deshalb wäre ein Verbrennerverbot für 2030 (beschlossen in 2010) z.B. viel besser gewesen.