H2 Mobility will sein deutsches Wasserstoff-Tankstellennetz bis zum Ende des Jahres auf über 50 Standorte ausbauen, an denen Busse und Lkw mit 350 bar tanken können. Standard für Pkw und Transporter sind 700 bar.
Seit 2021 investiert das Unternehmen in die Erweiterung von Bestandstankstellen und in die Errichtung neuer Wasserstoff-Stationen, an denen sowohl Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (700 bar) als auch schwere Nutzfahrzeuge (350 bar) Wasserstoff tanken können. Nun liefert H2 Mobility eine Zwischenbilanz: Demnach sind bisher 32 Standorte für die Betankung von Lkw und Bussen umgerüstet worden. Bis Ende Dezember sollen im gesamten Netz 53 Zapfpistolen Wasserstoff mit 350 bar abgeben können.
Ziel der Netzentwicklung sei „die Ausrichtung auf zwei wichtige Zukunftsmärkte“, wie das Unternehmen mitteilt. Man rückt damit ab vom anfänglichen alleinigen Fokus auf Wasserstoff-Pkw und -Transporter und wendet sich dem inzwischen als lukrativer geltenden Wasserstoff-Nutzfahrzeug-Geschäft zu. Als das Unternehmen 2015 als Projektgesellschaft gegründet wurde, galt noch das Ziel, ein flächendeckendes Basisnetz für Pkw-Wasserstofftankstellen zu errichten.
„Die Charakteristika der ersten Tankstellengeneration waren Speicherkapazitäten von maximal 200 Kilogramm und eine 700-Bar-Zapfsäule auf konventionellen Tankstellenarealen“, so H2 Mobility. 2022 wurde aus der Projektgesellschaft ein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen. Parallel wuchs die Erkenntnis, dass das Netz 350-bar-Zapfpistolen braucht, um auch Wasserstoff-Nutzfahrzeuge zu versorgen.
Nachrüstung von Bestandstankstellen & neue Standorte
„Wir rüsten bestehende Tankstellen in ganz Deutschland für die Nutzung durch Lkw und Busse dort nach, wo es die lokalen Gegebenheiten erlauben“, erklärt Frank Fronzke, Geschäftsführer und COO von H2 Mobility. „So gelingt es uns, bestehende Standorte, die ursprünglich für Pkw ausgelegt waren, in ihrer Kapazität zu erweitern und in ihrer Relevanz zu stärken. Allein in diesem Jahr wurden bereits 18 zusätzliche 350-Bar-Zapfpunkte an Bestandsanlagen errichtet, darunter z. B. in Hamburg, Heidelberg-Kirchheim, Dresden und Berg bei Hof.“
Für die Umrüstung an bestehenden Standorten werden die dort vorhandenen Zapfsäulen um eine 350-Bar-Zapfpistole ergänzt. Teilweise werden auch die Wasserstoffspeicherkapazitäten erweitert. Frequentiert werden diese Standorte laut H2 Mobility zurzeit von mehr als 100 wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Lkw und -Busse, die bereits heute im Praxiseinsatz für Logistik- und Verkehrsunternehmen fahren.
Neben Bestandstankstellen setzt das Unternehmen auf den Bau neuer, größerer Tankstellen. In den kommenden sechs Monaten sollen drei neue Standorte mit 350- und 700-Bar-Zapfanlagen in Frankenthal (Rheinland-Pfalz), Mannheim (Baden-Württemberg) und Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) eröffnen. Seit April ist bereits eine Tankstelle dieser neuen Generation in Heidelberg am Netz. Die neue Tankstellengeneration steht für mehr Zapfsäulen (350 und 700 bar), größere Wasserstoffmengen, die über ein Trailer-System bereitgestellt werden und eine leistungsstärkere Technik, die den Angaben nach zum Teil eigens für und von H2 Mobility entwickelt wurde.
„Wir betreiben und bauen seit 2015 öffentliche Wasserstofftankstellen und bieten heute das größte Netz in Europa mit über 400.000 erfolgreich durchgeführten Betankungen“, so Fronzke. „Die Expertise, die wir in der Entwicklung und im Betrieb der Wasserstofftankstellen gewonnen haben, setzen wir heute möglichst breit ein, um die Verkehrswende auch für die Logistik und den ÖPNV voranzubringen.“
Aktuell zählt das Netz von H2 Mobility in Deutschland rund 80 öffentliche Tankstellen, an denen Wasserstoff mit 700 bar getankt werden kann. Vier weitere Tankstellen befinden sich in Planung, Bau oder Inbetriebnahme. Dass das Unternehmen nicht davor zurückschreckt, besonders unrentable Standorte zu schließen, zeigte sich im ersten Halbjahr mit dauerhaften Stilllegung von H2-Tankstellen in Koblenz, Derching bei Augsburg und Wuppertal.
alupo meint
Solange wir noch nicht >100% an erneuerbaren Energien (nicht nur in Form von Elektrizität sondern jede benötigte Energieform) erzeugen ist diese H2-Energieverschwendung unverantwortlich im Hinblick auf den Klimawandel.
Danach ist es eine Sache des Geldbeutels. Jeder darf m.M.n. mit seinem Geld kaufen was er will (solange dadurch niemand geschädigt wird).
Gunnar meint
@Mark Müller: wem willst du hier eigentlich was vormachen? Wasserstoff ist im PKW/LKW/Bus-Bereich sowas von tot.
Meldung vom 12.01.2024:
Von den 3,94 Millionen in Deutschland zugelassenen Nutzfahrzeugen (Lkw und Sattelzugmaschinen) verfügen 68.921 (1,75 Prozent) über eine alternative Antriebsart (Stand: 1. Juli 2023). Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (20/9976) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/9634) hervor. Danach verfügen 68.312 Fahrzeuge über einen batterieelektrischen Antrieb und 92 Fahrzeuge über eine Wasserstoff-Brennstoffzelle.
Zweiundneunzig Wasserstoff-LKWs. Ein Armutszeugnis für die H2-Fanboyzzz.
Mark Müller meint
Es ist noch nicht viele Jahre her, dass die BEV-LKW bei 92 waren.
FCEV ist halt BEV plus plus; da muss man schon ein bisschen was überlegen vorher.
Thomas meint
Gerade auf deren Seite h2.live geschaut – da waren es nur noch 82 Tankstellen in DE. Da hat es die letzten 2 Wochen also schon wieder eine erwischt. Die Zahl geht kontinuierlich zurück, es waren mal 95 Stück vor 2 Jahren.
Klappt ja super mit dem „Ausbau“ :-)
Mark Müller meint
Gemäss Meldung von H2-news vom 14.08.24 sind es aktuell genau 105 in D, 265 in Europa und 912 weltweit.
bs meint
Man fragt sich, wir investiert in so etwas. Von den Einnahmen der nächsten 10 bis 20 Jahren kann man das alles nicht finanzieren. Investoren wollen doch auch noch gewinn haben, oder sie haben ein 2ter Agenda.
Sagt google: „H2 MOBILITY Deutschland wurde 2015 von Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und Total Energies gegründet“.
Ben meint
Es ist ja nur angekündigt, obs gebaut wird steht auf nem anderen Blatt, H2 Mobilty baut ja mittlerweile Tankstellen zurück.
Mark Müller meint
H2 Mobility hat in den letzten Jahren 80 H2-Tankstellen gebaut und 2 wieder abgebaut. Ist mir schon klar, dass dir nur die letzteren 2 geblieben sind. Das nennt man dann selektive Wahrnehmung.
Ben meint
Laut h2live gab es 92 H2 Tankstellen in DE und richtig es sind nun 80 übrig.
Und was ist denn hier los:
https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/gersthofen-feuerwehr-rueckt-zu-brand-bei-wasserstoff-tankstelle-in-gersthofen-aus-id71181441.html
Powerwall Thorsten meint
ganze 80 Tankstellen in Deutschland & Österreich – ich bin beeindruckt
René H. meint
Vor zwei, drei Jahren war der Stand auf h2.live bei über 100. Ich habe das in den letzten Jahren regelmäßig verfolgt. Dann wurden kurzfristig über 20 dichtgemacht.
Mark Müller meint
Gemäss h2news sind es aktuell genau 105 in D (und 265 in Europa).
M. meint
Vielleicht bin ich ja farbenblind.
Aber stand da jetzt EINMAL, oder steht IRGENDWO, dass es sich hier um grünen Wasserstoff handelt?
Oder wird hier versucht, mit (vergleichsweise) billigem Fossil-Wasserstoff erstmal eine Infrastruktur zu etablieren, und wenn die steht und genutzt wird (würde) – irgendwann ist es dann halt so, aber jaaaaa, den grünen Wasserstoff, den muss man subventionieren, auf immer und ewig?
Weiß da jemand was?
Mark Müller meint
Einerseits steht bei der Eröffnung von H2-Tankstellen regelmässig, dass dort nur grüner Wasserstoff verkauft wird – was wol auch aus politischer und Marketing-Sicht Sinn macht. Und andererseits wäre es absolut üblich, dass beim Hochfahren einer Technologie Kompromisse gemacht werden. Bei den BEV hat man ja richtigerweise auch nicht bis zum Ende der fossilen Stromproduktion gewartet, oder?
M. meint
Oben steht nix davon. Verlinke doch mal was.
Und was jetzt – ist es jetzt grüner Wasserstoff, oder werden Kompromisse gemacht?
Der Vergleich mit dem BEV hinkt.
Es ist ja so, dass wir die Stromproduktion eh schon haben. Den Umbau zu EE müssen wir wegen der Größe der Aufgabe auf Jahrzehnte strecken (da stecken wir ja mittendrin), und solange können wir mit dem BEV nicht warten – aus etlichen Gründen! – und man braucht das BEV ja auch als Abnehmer für den Strom.
Mark Müller meint
Und warum genau hinkt jetzt der Vergleich?
M. meint
Habe ich erklärt. Lies es, vielleicht fällt es dir auf, oder du kannst zumindest eine schlauere Frage stellen.
Gunnar meint
Mit immer mehr BEVs sinkt auch der Primärenergieverbrauch im Verkehrssektor. Ein weiterer Pluspunkt. Das wird mit der Umstellung von Verbrennern auf H2-Fahrzeuge leider nicht der Fall sein, eher im Gegenteil.
Mark Müller meint
@M: Man kann deine Argumentation 1:1 für den Wasserstoff übernehmen.
Du kannst dir das wohl einfach nicht vorstellen und wirst dafür ausfällig.
Gunnar meint
„Man kann deine Argumentation 1:1 für den Wasserstoff übernehmen.“
Nein, Mark, kann man definitiv nicht. Und selbst bei mehrmaligem Lesen kann ich nicht erkennen, dass M. ausfällig wird.
Jörg2 meint
Ich fahre regelmäßig an einer ehemaligen H2-Tanke vorbei. Seit Monaten geschlossen.
Nein, die ist nicht in der Pampa. Die ist Luftline 500m vom Alexanderplatz und 100m vom Ostbahnhof weg.
Ein Trauerspiel!
UBER fährt aber noch fleißig (den einen?) H2-Toyota durch Berlin (komischer Weise mit Leipziger Kennzeichen…)
Mark Müller meint
Da siehst du den grossen Unterschied zwischen subjektiver Wahrnehmung und Statistiken zur Realität.
Es gibt auf der Welt, in Europa und in D immer mehr FCEV, v.a. Busse und Lastwagen, und entsprechend gibt es auch immer mehr H2-Tankstellen. Ob das den Nur-BEV-Freaks nun passt oder nicht.
Jörg2 meint
Ökonomisch „passt mir nicht“, dass da eine Investruine steht.
Was das mit Freaks nun zu tun hat, wird wohl Dein Geheimnis bleiben.
Mäx meint
„und entsprechend gibt es auch immer mehr H2-Tankstellen“
Nun ja, in letzter Zeit ist die Zahl stagnierend oder auch rückläufig.
Selbst mit Tankstellen die sich noch in der Ausführungsphase oder Inbetriebnahme befinden, stagniert die Anzahl mehr oder weniger.
M. meint
Selbst ein Zuwachs von 0,0001% pro Jahr ist „immer mehr“, das kann man bei kleinen Stückzahlen ja leicht erreichen.
Interessant wird das, wenn es mal 14000 Tankstellen alleine in Deutschland sein sollen, wie wir das bei Verbrennern haben.
Ben meint
Immer mehr H2 Tankstellen ?
In Deutschland geht die Zahl züruck in Großbritanien wurden alle geschlossen sowie in Norwegen, im H2 Valley in Californien werdens auch immer weniger aber ok.
Mark Müller meint
Das sind pure Falschmeldungen von dir. Absichtlich oder aus Nachlässigkeit.
Beispiel: In Grossbritanien hat Shell seine H2-Tankstellen geschlossen. Es gibt dort zahlreiche H2-Busse die frischfröhlich weiter tanken.
Dieses Jahr werden in Europa mehrere Dutzend H2-Tankstellen in Betrieb genommen.
Fred Feuerstein meint
Soweit es zuverlässige und seriöse Quellen wiedergeben, haben wir zur Zeit in Deutschland 87 H2 Tankstellen. Es waren mal über 90.
Richtig ist jedoch, dass 6 H2 Tankstellen sich in der Inbetriebnahmephase befinden.
Aber nicht einmal 100 Tankstellen ist jetzt nicht sonderlich beeindruckend…
Stromspender meint
Wie kommt es denn dann, dass es in Deutschland, Großbritannien, Dänemark, Norwegen, USA etc. im Jahr 2024 weniger H2-Tankstellen gibt als 2022 oder 2023?
Gunnar meint
„und entsprechend gibt es auch immer mehr H2-Tankstellen.“
Weltweit etwas mehr als 1000 H2-Tankstellen. Ich bin beeindruckt…NICHT!
alupo meint
Ja, immer mehr FCEVs.
Im Juli waren es m.W. ganze 11 Toyota Mirais die in Deutschland verkauft wurden.
Ob das jetzt ein Anfang oder eher das Ende ist darf jeder selbst entscheiden.
Bitte nicht die Leute zu dieser Sackgasse überreden. Das finanzielle Fiasko für die Leute ist unverantwortbar.
Elvenpath meint
Ich bin nun wirklich kein Verschwörungsmythologe, aber es würde mich zumindest nicht wundern, wenn hinter diesem eigentlich toten Pferd die Fossilindustrie steckt, die die Menschen verunsichern will.
„Bald kommt Wasserstoff“, „Bald kommen E-Fuels“, „Bald kommt HVO100“, „Bald kommt der Verbrenner-Wundermotor“, damit die Menschen warten und kein BEV kaufen.
Das hat Methode.
Mark Müller meint
Jede bessere Verschwörungstheorie beginnt damit, dass der Verschwörungsgläubige sagt, er glaube ja nicht an Verschwörungstheorien.
Deine Theorie könnte ja vielleicht noch Sinn machen, wenn es um die Beeinflussung von Normalkunden geht. Hier geht es aber primär um das professionelle Transportgewerbe und die wissen sehr gut, was geht und was nicht geht.
Fernverkehr > 500 km geht heute und auf absehbare Zeit definitiv nur mit Diesel oder eben H2. Nicht primär wegen der Reichweite, sondern primär wegen der Zeit für das Nachladen. Aktuell gibt es in Europa über 200 H2-Tankstellen und etwa 2 MegaCharger (-Piloten).
Solariseur meint
Wie lange benötigt so ein H2-LKW aktuell für einen kompletten Betankungsvorgang?
Kann der Fahrer das als Pause / Ruhezeit buchen?
Mark Müller meint
Kannst auf Youtube mehrere Videos mit Zeitstoppen schauen.
Ist je nach stärke der Tankstelle irgendwo zwischen 10 und 15 Minuten.
Und – bevor wieder die Märchen von den Wartezeiten kommen – eine gut ausgerüstete Tankstelle kann das pausenlos den ganzen Tag liefern.
Solariseur meint
Sprichst du von LKW-Betankungen? Finde da kein Video. Ne YT Nummer würde mir schon reichen.
Elvenpath meint
„Jede bessere Verschwörungstheorie beginnt damit, dass der Verschwörungsgläubige sagt, er glaube ja nicht an Verschwörungstheorien.“
Nein, stimmt nicht.
Mark Müller meint
Einverstanden.
Ist allegorisch geschrieben, ein bekanntes Stilmittel.
Völlig korrekt wäre wohl: „Es ist nicht unüblich, dass V..“.
Wichtig ist und bleibt, dass seine Vermutung eine klassische Verschwörungstheorie ist.
Jensen meint
@ Mark Müller: „Fernverkehr > 500 km geht heute und auf absehbare Zeit definitiv nur mit Diesel oder eben H2. Nicht primär wegen der Reichweite, sondern primär wegen der Zeit für das Nachladen. Aktuell gibt es in Europa über 200 H2-Tankstellen und etwa 2 MegaCharger (-Piloten).“
Unabhängig davon, dass Sie gerne Ihre persönliche Meinung äußern können, was im Fernverkehr auf absehbare Zeit wie funktionieren soll, gilt es primär, sich mit den Fakten und verfügbaren Daten zu beschäftigen. Der mögliche Flaschenhals eines vollektrischen LKW ist ja lediglich in der Zeit zu finden, die für die gesetzliche Kurzpause (und somit den kurzen Ladestopp) zur Verfügung steht. Dafür wird aber regelmäßig kein Megacharging benötigt, sondern eben nur so viel Ladepower, um eben auskömmlich geladen bis zur „langen“ Ruhepause fahren zu können. Und dort reichen dann auch recht übersichtliche Ladeleistungen. Selbstverständlich wird auch ein elektrischer LKW, der den Strom im Fahrzeug mit H2 produziert, die gewünschte Transportleistung erbringen können. Bei der aktuellen und in Zukunft zu vermutenden Kostenstruktur, dürfte es der Wasserstoff in Fahrzeugen aber sehr sehr schwer haben, zumal eben grüner Wasserstoff, den man idealerweise dann erzeugt, wenn man nicht mehr weiß, wo man mit überschüssigem grünem Stromn hin soll und nachdem die Industrie versorgt wurde, nicht in größeren Mengen bereitstehen dürfte. Die Spediteure kennen sich sehr sehr gut mit den Stellen hinter dem Komma aus und werden abseits von Förderkulissen sicher die beste Lösung für das eigene Unternehmen suchen. Dazu wird natürlich auch gehören, am eigenen Standort die bereits vorhandene Kraftstrominfrastruktur anzupassen und zu nutzen. Ob es auch eine eigene Versorgung mit H2 geben wird, bleibt abzuwarten.
brainDotExe meint
Stell dir mal vor, die Kurzpause kann man durch einen Fahrerwechsel umgehen.
Solariseur meint
Nein. Das zählt nicht.
Quayle meint
„Stell dir mal vor, die Kurzpause kann man durch einen Fahrerwechsel umgehen.“
Ernsthaft? Wiegt die eingesparte Zeit die doppelten Personalkosten wieder auf?
Gunnar meint
@brain: ein zweiter Fahrer ist nur leider nicht wirtschaftlich für die Spedition. Sonst gäbe es das doch schon flächendeckend. Ist aber nicht der Fall.
Mark Müller meint
Also im echten Fernverkehr muss man in der gesetzlichen Pause meist völlig nachladen, was nur mit einem MegaCharger ab 1 MW sinnvoll geht und selbst dann rund 1 Stunde dauern wird.
Bei autonomen Fahrzeugen oder beim Platooning ist die gesetzliche Ruhepause dann gar nicht mehr relevant.
Gunnar meint
„Also im echten Fernverkehr muss man in der gesetzlichen Pause meist völlig nachladen, was nur mit einem MegaCharger ab 1 MW sinnvoll geht und selbst dann rund 1 Stunde dauern wird.“
Die aktuelle Praxis beweist das Gegenteil.
Nur ein Beispiel: mit dem Iveco S-eWay sind 550 km reale Reichweite im Fernverkehr machbar. Nach 4,5 Stunden maximaler Lenkzeit sind im Idealfall aber nur 360 km zu erreichen (keine Baustelle, kein Stau, nur Autobahn, 4,5 Stunden dauerhaft 80km/h), realistisch sind eher 70-75 km/h im Schnitt, das macht dann 315-337 km. Somit sind noch lockere 220 km Reichweite vorhanden und in 45 Minuten lässt sich der Akku an einem 300kW-Lader wieder soweit auffüllen, dass 200 km (225 kWh) nachgeladen werden. 220 + 200 = 400. 400 km stehen also für die zweite Lenkzeit zur Verfügung und auch diese werden nicht voll ausgeschöpft. Somit sind die 9 Stunden Lenkzeiten schon heute mit den aktuellen BEV-LKWs kein Problem und es kommt bei guter Planung zu keinem Zeitverzug durch das einmalige Nachladen.
Gunnar meint
„Bei autonomen Fahrzeugen oder beim Platooning ist die gesetzliche Ruhepause dann gar nicht mehr relevant.“
Beides auf absehbare Zeit nicht vorhanden. Du argumentierst hier nach dem Prinzip Hoffnung, weil dir langsam die Argumente ausgehen.
Gunnar meint
„Fernverkehr > 500 km geht heute und auf absehbare Zeit definitiv nur mit Diesel oder eben H2.“
Glatte Lüge. Nur deine Meinung, entspricht aber nicht der Realität. Heutig E-LKWs schaffen locker den Fernverkehrsslltag zu meistern. Ich empfehle einen Blick in den You Tube Kanal „Elektrotrucker“. Das öffnet dir hoffentlich die Augen.
Wasserstoff hat im europäischen Fernverkehr keine Chance und nichts zu suchen.
alupo meint
Fernverkehr geht mit H2 heute und auch morgen überhaupt nicht. Ok, man kann einen großen Diesel Trailer der 600 kg (5.500 Nm3) H2 mitschleppt als Begleitfahrzeug mitnehmen.
Eine absolut sinnlose Energieverschwendung ist es allemal.
Dass das H2-Fahren darüber hinaus sehr teuer ist und auch bleiben wird ist Sache der Besitzer.
Frank meint
Ist doch klar, dass die Fossilindustrie dafür kämpft, dass die Leute nicht an die Zukunft der Elektroautos glauben – mit jedem jetzt verkauften Elektroauto sinkt der Umsatz und der Gewinn. Auf allen Ebenen wird gegen den Siegeszug des E-Autos gekämpft – und man muss anerkennen, dass sie die Klaviatur der Medien sehr gut spielen können und Stammtischeigendynamiken erfolgreich angestoßen haben.
Vieleicht sollten wir dagen halten:
Don’t fuck our nice Planet – don’t burn fossil fuels!
Kämpft nicht gegen Lösungen unserer Problene (kämpft nicht gegen E-Autos Wärmepumpen und gegen Windkraft – lasst euch nicht von der Fossillobby instrumentalisieren).
Mark Müller meint
Dass jede Industrie ihre Interessen verteidigt gehört halt zum Kapitalismus.
Hier geht es aber um Elektro-Mobilität mit grünem Wasserstoff. Eine Technologie die uns massgeblich helfen wird, den Verkehr vollständig zu dekarbonisieren.
Schade, wenn man eine solche Technologie wegen irgendwelcher Denkbarrieren verteufelt.
Jensen meint
@ Maik Müller: Ich kann keine Denkbarrieren oder gar eine Verteuflung erkennen. Ganz im Gegenteil: (Grüner) Wasserstoff fängt bzw. fing ebenso an der Nullmarke an, wie jede andere „Technologie“ auch. Wenn es gelingt, die bekannten, erheblichen Nachteile des Wasserstoffs zur Energieerzeugung im Fahrzeug im Vergleich zum batterieelektrischen Antrieb bei der Herstellung, beim Transport, bei der nötigen erneuten Aufbereitung, neben Kostenaspekten und Verfügbarkeit in die richtige Richtung zu entwickeln, dann könnte es ggf. in der Nische kleine Plätze dafür geben. Erst kommen Industrie, Flugzeuge und Schiffe. Für den Straßenverkehr bleibt schon in der Theorie nur sehr sehr wenig übrig.
Yogi meint
Gabs eigentlich Parallelen, haben Kohle-….bunkerbauer-, verlader, minenbetreiber…..auch noch kurz vor Aus dann Diesellager gebaut oder Oberleitungsfirmen gegründet?
10t bis 20t aftersale pro Fahrzeugleben fossilideologisch weiterzuführen ist eben doch sehr verlockend.
Stefan meint
Brikettverkäufer haben teilweise umgestellt auf Heizöllieferung,
Kohlekraftwerksbetreiber haben umgeschwenkt auf Erdgas- und andere Kraftkraftwerke.
H2 wird es in 10-20 Jahren in größerem Umfang geben – für Stahlwerke u.a. Industrien.
Der Preis dafür wird aber meist teurer sein als Strom (außerhalb einer Dunkelflaute).
Powerwall Thorsten meint
Und du glaubst ernsthaft, dass es ohne massive Subventionen diese Tankstellen in 10-20 Jahren noch gibt?
M. meint
Für Stahlwerke, chem. Industrie u.ä.wird man einen Weg finden müssen, aber es reicht bestimmt, DAS subventionieren zu müssen. Zig Millionen Fahrzeuge noch dazu, das ist weder nötig noch möglich.
Powerwall Thorsten meint
Hey, wir sind einer Meinung.
Gegen GRÜNEN Wasserstoff als Energiespeicher habe ich natürlich nichts.
Wir bräuchten hierfür natürlich zuerst einmal genügend GRÜNEN Wasserstoff, damit die Installation von lokalen, industrienahen Speichern auch wirtschaftlich Sinn ergibt.
M. meint
Da kannst du mal sehen. Kaum sind irgendwelchen Markennamen weg, und es geht um das eigentliche Thema, vertragen wir uns. ;-)
Ich schätze mal, bei grünem Wasserstoff wird man um Importe nicht herumkommen. Einen Teil können wir vielleicht selbst machen, auch auf Basis einer Überproduktion von EE-Strom, mit deren installierter Leistung man regionale Erzeugungsschwankungen besser ausgleichen kann (Wind bläst nun mal nicht immer und überall gleich stark). Aber in der Masse nicht.
Aber da ist es ja wichtig, dass man die Abhängigkeit nicht größer macht als nötig, politisch und finanziell. Die aktuellen Gasspeicher sind ja scheinbar auch als Wasserstoffspeicher tauglich, das wird man in Zukunft also weiter nutzen können, wenn wir uns endlich mal vom Erdgas verabschiedet haben.
Yogi meint
Selbst da zweifel ich, Boston Metal behauptet ja schon Stahl nur mit Strom herstellen zu können. Und Chemiewerke werden wohl H2 direkt vor Ort mit Strom herstellen oder weiterhin ein sauberes Erdgasmärchen drumherum erfinden.
Stahlwerkbesitzer, die hoffen ihre abgeschriebenen Hochöfen durch einen einfachen Brennstoffwechsel weiterbetreiben zu wollen spielen einfach nur auf Zeit…da werden wir bis zuletzt irgendwelche schöne Märchen hören (zudem alle Synergieeffekte mit anderen Branchen allmählich wegbrechen)
Stefan meint
Stahlwerke brauchen Kohlenstoff oder Wasserstoff, um in einer chemischen Umwandlung den Sauerstoff aus dem Eisenoxid-Erz herauszubekommen.
Ein Hochofen führt diese chemische Umwandlung durch.
Ein Lichtbogenofen oder andere strombetriebene Lösungen können nur vorhandenes Eisen/Stahl schmelzen, aber keine chemische Umwandlung durchführen.
M. meint
Stahl ja – das macht man schon lange so, im Elektrolichtbogenofen. Nicht weit von hier steht so ein Ding, da ging jahrelang der Witz um, bevor die einschalten, rufen die erst im Kraftwerk an, damit die schon mal hochfahren.
Vermutlich war das nicht mal ein Witz.
Eisen aber nicht. Da läuft chemisch ein anderer Film ab, ich hatte mich da mal eingelesen, aber die Details nicht mehr parat.
Jedenfalls reicht es da nicht, einfach nur gut zu heizen. :-)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Stichwort ist „Eisen-Kohlenstoff-Diagramm“.
Futureman meint
Wie viele zusätzliche LKW-Fahrten ergeben sich eigentlich durch die Belieferung der Wasserstofftankstellen?
Zum Glück gibt es für E-Ladestationen schon ein weit gespanntes Stromnetz und der Transport erfolgt einfach durch Kabel unter der Erde.
Was hat da wohl mehr Zukunft?
Solariseur meint
In einem H2-Transporter der aktuell genutzen GH₂-Trailer-Technologie lassen sich ca. 500 kg H2 transportieren.
Nehmen wir mal an, Betankung erfolgt mit 6 kg / PKW. Ergibt also 83 Betankungen je LKW-Fuhre.
Richtig? Der muss also recht oft dort andocken.
Wieviele Tankstellen mit flüssigem H2 (Anlieferung und Speicherungen) gibt es aktuell?
Futureman meint
Falls dort dann noch LKW tanken eher noch öfter. Und das Lieferfahrzeug muss dann ja auch noch betankt werden. Je mehr man drüber nachdenkt, desto schlimmer wird das Konzept.
M. meint
Für die Masse würde das nur über Pipelines Sinn machen, sonst brauchen wir 50.000 H2-LKWs in Deutschland.
Zum Glück kommt es aber nicht. Egal wie die zappeln.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Meine subjektive Wahrnehmung ist, dass ich max. einen H2-Trailer alle 2 Monate auf der Autobahn sehe; daraus leite ich für mich ab, das der aktuelle Bedarf sehr gering ist und aufgrund der wahren Kosten von H2 wird das wohl auch lange so bleiben.
Mark Müller meint
A) Die EU hat beschlossen, dass es entlang der wichtigen Fernverkehrsrouten regelmässig H2-Tankstellen geben muss.
B) Die Planung für das Wasserstoff-Kernnetz in D wurde soeben um 2 Jahre vorgezogen. Das bestehende H2-Pipeline-Netz von schon ein paar hundert km (!) wird zügig ausgebaut. Bald schon wird man viele stark frequentierte H2-Tankstellen am Netz anschliessen können.
C) Aktuell können mit den bestehenden H2-Tankstellen etwa 1’500 LKW oder Busse pro Stunde aufgetankt werden. Schauen wir mal, wie viele Jahre es noch dauern wird, bis ebenso viele LKW an MegaChargern geladen werden können. Hinweis: Das wird etwa 1200 MegaCharger mit den entsprechenden Plätzen benötigen.
M. meint
Was die EU nicht beschlossen hat: den Kram auf alle Zeit zu 75% zu subventionieren, damit ein Spediteur einen Businesscase sieht.