Opel hat bei der Messe IAA Transportation den Movano Hydrogen vorgestellt. „Wir bieten das größte Mitglied unserer Opel-LCV-Familie erstmals als Wasserstoff-Fahrzeug mit Brennstoffzelle an“, erklärte CEO Florian Huettl. „2021 haben wir den Opel Vivaro Hydrogen eingeführt, den ersten Wasserstoff-Transporter eines Automobilherstellers. Heute machen wir mit dem neuen Movano Hydrogen den nächsten großen Schritt und eröffnen unseren Kunden so ein noch stärkeres, umfassenderes LCV-Angebot.“
Mit seiner Kombination aus Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb und Plug-in-Batterie kann der Movano Hydrogen gemäß WLTP-Norm über 500 Kilometer zurücklegen und lässt sich in unter fünf Minuten mit Wasserstoff betanken. Der Elektromotor bietet 110 kW (150 PS) Leistung und ein maximales Drehmoment von 410 Newtonmetern.
„Beim Start oder Beschleunigen unterstützt die 11-kWh-Lithium-Ionen-Batterie. So arbeitet das Brennstoffzellensystem stets unter optimalen Betriebsbedingungen“, erklären die Entwickler. Außerdem lasse sich dank des Hybrid-Systems Bremsenergie zurückgewinnen und über den Elektromotor (Generator) als Strom in die Batterie speisen (Rekuperation).
„Zugleich übernimmt unser Newcomer alle Tugenden seiner batterie-elektrischen oder Diesel-Pendants“, warb Huettl. Dazu zählten unter anderem 21 elektronische Helfer, die den Movano zum Anführer in seinem Segment machten. Er sei einer der Ersten seiner Klasse, die assistiertes Fahren auf Level 2 ermögliche. Und er punkte mit einem Ladevolumen von bis zu 17 Kubikmetern, gehe also in keiner Antriebsvariante Kompromisse in Sachen gewerblicher Alltagstauglichkeit ein.
Zu den Preisen des Wasserstoff-Transporters schweigt sich Opel noch aus. Mit konventionellem Antrieb gibt es den neuen Movano hierzulande netto ab 33.800,00 Euro. Die rein mit Batterie betriebene Version kostet ab 55.800 Euro vor Steuern.
Mark Müller meint
Ein CO2-frei betriebenes Elektro-Transporter, der 500 km weit kommt und in unter 10 Minuten nachgeladen ist, ist rein sachlich mal eine tolle Ansage. Genauso wie der Renault Master H2-Tech mit seinen 700 km.
Jetzt kommt es noch auf den Preis und die Verfügbarkeit von H2-Tankstellen an. Der Preis darf nicht wesentlich über dem eines entsprechenden BEV-Modells liegen. Das sollte an sich möglich sein, das FCEV-Gefährt braucht ja auch wesentlich weniger teure Batterien.
Eine ausreichende Verfügbarkeit von H2-Tankstellen ist Stand heute wohl erst in ein paar Gebieten so grob in einem Streifen zwischen Rotterdam und der Schweiz gegeben. Frankreich, Spanien, Polen und Tschechien scheinen gewillt, rasch aufzuholen.
Dieses Hochfahren der H2-Infrastruktur ist eine komplexe Huhn/Ei-Konstellation und dürfte uns noch einige Drehungen und Wendungen präsentieren.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Was das Hochfahren einer H2-Tankstellen-Infrastruktur kostet und wie sich das auf die Kosten des H2 auswirkt, kann jeder in Deutschland an seinem eigenen Geldbeutel erleben, wenn er sich die Entwicklung des Strompreises und die dazugehörigen Netzentgelte ansieht. Mal so nebenbei ein H2-Versorgungsnetz hochzuziehen wird jedenfalls ein ziemlich teures Unterfangen.
South meint
… na die 500km wird er auch brauchen… für die Umwege zur nächsten H Tankstelle ;-)
Mäx meint
Na Mensch, ich dachte es gäbe endlich mal einen Preis für den H2 Transporter.
Zum Preisunterschied Movano ICE vs. Movano BEV:
Den BEV Movano gibts erst ab L3H2 35+ und die Variante kostet als Diesel mindestens 38.800€.
Immer noch weit entfernt von der BEV Variante, aber immerhin doch 5.000€ weniger Unterschied.
Futureman meint
Ein Auto ohne Tankmöglichkeit zu einem (wahrscheinlich) hohen Preis ist wohl nur etwas für Förderprogramme.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Förderprogramm speziell für die Zulieferindustrie: H2-Reservekanister, mit besten Grüßen von der F.DP, den Wirtschaftsprofis.