Der chinesische Elektronikkonzern und inzwischen auch Elektroautohersteller Xiaomi hat mit einem Prototyp des SU7 Ultra nach eigenen Angaben den Rekord für das schnellste viertürige Auto auf der Nürburgring-Nordschleife geknackt. Der britische Rennfahrer David Pittard fuhr demnach in der modifizierten Batterielimousine eine Rundenzeit von 6:46,874 Minuten.
Der aktuelle Rekord der ebenfalls vollelektrischen Porsche-Viertürer-Limousine Taycan Turbo GT auf der Nordschleife des Nürburgrings liegt bei 7:07,55 Minuten, der des zweitürigen Batterie-Supersportwagens Rimac Nevera bei 7:05:298 Minuten. Der Xiaomi ist allerdings ein Prototyp ohne Straßenzulassung. Die erzielte Rundenzeit wurde laut dem Hersteller von den Verantwortlichen des Nürburgrings bestätigt.
Pilot Pittard, der bereits das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen hat, gelang am 28. Oktober der Rundenrekord mit der Zeit von 6:46,874 Minuten. Damit ist der SU7 Ultra das schnellste viertürige Auto auf der Strecke. Den absoluten Rekord hält Porsche mit dem Hybrid-Rennwagen 919 Hybrid Evo und einer Zeit von 5:19,546 Minuten.
Vorgestellt hatte Xiaomi den SU7 Ultra im Sommer. Es handelt sich um eine auf die Rennstrecke fokussierte Variante seines ersten Elektroautos SU7. Zur Premiere wurde das Ziel ausgegeben, den Rekord als schnellstes viertüriges Auto der Welt auf der Nürburgring-Nordschleife zu holen – das ist nun gelungen.
Der SU7 Ultra verfügt über drei Motoren: zwei „Super Motor V8s“- und eine „Super Motor V6s“-Einheit. Lei Jun, Gründer, Vorsitzender und CEO von Xiaomi, sagt, dass das Unternehmen den Super Motor V8s entwickelt hat und er die gleiche Leistung wie ein V8-Motor erzeugt. Das Aggregat hat eine Leistung von 425 kW/578 PS und 635 Nm Drehmoment. Der Super Motor V6s kommt auf 288 kW/392, das Drehmoment ist nicht bekannt. Die drei Motoren verleihen dem SU7 Ultra eine Gesamtleistung von 1.138 kW/1.547 PS sowie Drehmoment-Vectoring und Allradantrieb.
Beim Prototyp des SU7 Ultra ist die Karosserie anders als beim Standard-SU7 komplett aus Carbon. Alle Komfortmerkmale wurden entfernt und die Chassisstruktur mit Leichtbaumaterialien optimiert. Das Ergebnis ist ein Elektro-Supersportler mit einem Gewicht von 1.900 Kilogramm – das sind über 500 Kilogramm weniger als bei der Version mit Straßenzulassung. Mit Aero-Modifikationen wie einem feststehenden Heckflügel, einem großen Heckdiffusor, offenen Radkästen und einem Frontsplitter erzeugt der SU7 Ultra zudem einen verbesserten Abtrieb von 2.145 Kilogramm.
Der Markteintritt des SU7 Ultra ist für den chinesischen Markt geplant, wo der Verkaufspreis bei umgerechnet rund 111.000 Euro liegen soll. Die Basisversion des SU7 für weniger als 30.000 Euro ist in China bereits erhältlich. Für den europäischen Markt gibt es noch keine konkreten Einführungspläne.
bs meint
Die hab sich mit Teilen aus einer SU7 ein Rennwagen in form einer SU7 gebaut.
Trotzdem, Respekt, technisch/mechanisch haben sie gezeigt das sie Ahnung haben.
Futureman meint
Super Leistung von Hersteller und Fahrer. Laut Original-Artikel aus China war der Testzeitraum zwischen 23-24Uhr bei Regen.
Es ist also noch Luft nach oben.
Das passiert, wenn chinesische Hersteller immer mehr in eigene Forschung investieren.
M. meint
„Laut Original-Artikel aus China war der Testzeitraum zwischen 23-24Uhr bei Regen.“
China-Zeit vermutlich.
Siehst du das Bild oben?
Und nein, es hat auch nicht geregnet. An ein oder zwei Stellen war die Strecke nass.
Weil es irgendwann vorher mal geregnet hatte.
Das kommt in der Eifel aber schon öfter mal vor ;-)
M. meint
Schon eine starke Rundenzeit, Respekt!
Allerdings auch mit über 1500 PS, Slicks usw…. und wie 500 kg mehr Gewicht reinhauen, wird man sehen.
Aber trotzdem gerne nochmal antreten, wenn das Serienmodell da ist!
calimator meint
Da es sich um ein E-Auto ohne Straßenzulassung handelt könnte man es auch mit dem VW ID.R vergleichen und der hat eine Zeit von 6:05 und spielt damit in einer anderen Liga.
Kaiser meint
Mit weniger als der Hälfte an Leistung, 680 PS
Yoshi meint
Der ist aber auch ein auf maximalen Abtrieb getrimmter Rennwagen und basiert nicht auf einem Serienfahrzeug.
Der muss sich eher mit dem 919 messen (45 Sekunden schneller)
M. meint
Was meinst du jetzt? Der 919 hybrid evo ist eine 5:19,546 gefahren, allerdings ist da nochmal mehr Rennwagen als das hier.
Ein 919 street war mal geplant, kam aber nicht. Gibt es von dem eine Rundenzeit?
Alles schon kalter Kaffee. Der 919 war bis 2017 im Wettbewerb und hat den Rekord 2018 aufgestellt. Vor 6 Jahren…
Yoshi meint
Das bezog sich darauf, dass jemand meinte der Xiaomi müsste mit dem id.r verglichen werden. Ich meinte, der id.r muss sich eher mit anderen reinen Rennwagen vergleichen lassen. Dass ich die Leistung von Xiaomi für respektabel halte, steht weiter unten.
Calimator meint
Wenn man den Wagen weder mit Serienfahrzeugen(Tycan Turbo/ Model Plaid) noch mit Rennwagen vergleichen kann, was hat das ganze dann für eine Aussagekraft?
Wenn z.B. Ford einen Fiesta nimmt, einen getunten 1000 PS Motor einbaut und dann eine Carbon-Karosserie mit großen Spoilern verbaut, können Sie wahrscheinlich die gleiche Rundenzeit fahren. Das sagt aber dann nur noch wenig über das Serienfahrzeug aus.
Yoshi meint
Da hat du Recht. Warten wir aufs Serienfahrzeug, ich denke der wird ähnlich wie der Taycan abschneiden.
Die beiden sind ja von der Art her Recht gut vergleichbar.
Und das wäre für einen absoluten Newcomer schon respektabel.
Gunnar meint
„Der Xiaomi ist allerdings ein Prototyp ohne Straßenzulassung.“
Soviel dazu. Ist also eine Meldung ohne Belang.
Mäx meint
Jop, voll Slicks, stripped out interior, full carbon body und Spoiler wie ein Rennwagen.
Puplicity stunt, damit man meint das Fahrzeug wäre schneller als ein Taycan.
Was es ja ist, aber unter völlig anderen Voraussetzungen.
Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Rundenzeit an sich beachtlich ist.
Teilweise war die Strecke noch sehr nass und man hatte 10 Sekunden keine Leistung weil ein Sensor ausgestiegen war.
Unter guten Bedingungen wäre 6:30 oder etwas weniger drin, was an sich echt stark ist für einen Fahrzeughersteller, der erst letztes Jahr sein erstes Fahrzeug gelaunched hat.
Kasch meint
Ach nee, kaum taucht ein chinesischer Newcomer auf, schlägt alle historischen, ehrwürdigen, europäischen Automobilschmieden und schon wird dies als belanglos deklariert, weil der Hersteller (evtl. noch) keine Typfreigabe beantragt hat. Kann man sich noch lächerlicher machen ?
M. meint
Was hier wirklich lächerlich ist: dein Kommentar dazu, weil du keinen Schimmer von der Materie hast.
Erstmal haben es nicht alle „schlecht“ gemacht, und dann ist es nicht so so, dass dieses Auto keine Typfreigabe hat…
…es wird auch keine bekommen.
Warum? Weil das ein Carbon-Einzelstück ist. Das Auto wird so nicht gebaut. Du verstehen? Das Serienfahrzeug ist mehr als 500 kg schwerer. Und 500 kg… das sind auf dieser Strecke schon mehr als 3, 4 Sekunden…
Also, wie schon gesagt: gerne mit dem Serienfahrzeug nochmal antreten.
Mit Serienkarosse aus Stahl, mit Serien-Heckspoiler, mit Reifen, die für die Straße zugelassen sind. Mit 1500 PS wird der schon was reißen, aber was, muss man halt noch sehen.
Der Rekord für elektrische Straßenfahrzeuge bleibt beim Nevera – halt eine der altehrwürdigen, europäischen Automobilschmieden, nicht?
McGybrush meint
Wenn ein Handyhersteller ein Auto einer etablierten Hoch angesehenen Automarke auf dem Nürburgring schlägt dann kann man das für unwichtig halten wie man will. Die Aussage bleibt. Ein Handy Hersteller kann auf der Nordschleife fast aus dem Nichts mithalten.
Wenn ein Einarmiger beim Tetris mehr Level schafft als Du dann kann man noch so argumentieren „Sein Gamepad war ja modifiziert!“. Ändert das nix an der Leistung. Auch wenn das eine andere Wettkampfklasse ist.
M. meint
Klar, dann jetzt halt jetzt doch alles aufbieten, was so Räder hat.
Früher ist man ja auch mal Formel 1 gefahren, die waren dafür irgendwann zu schnell.
Nur zur Erinnerung: wenn es um „Klasse egal“ geht, dann ist die 6.46 weit, weit weg vom Rekord.
Aber den für „4-türige Einzelstücke aus Carbon, die aussehen wie das echte Auto“, den hat er.
Das Rezept ist ja auch eigentlich nicht schwer, wenn man die ganzen Kompromisse für ein Straßenfahrzeug nicht eingehen muss.
Eine Zeit unter 7:00 mit dem Serienfahrzeug in Serienkonfiguration – das hätte meinen Respekt auf jeden Fall.
Yoshi meint
Respekt, das kommt unerwartet.